Die ADAC Luftrettung. Gegen die Zeit und für das Leben.

© Maik Schuppenhauer
Die ADAC Luftrettung.
Gegen die Zeit und für das Leben.
ADAC Luftrettung gGmbH
Der ADAC: Initiator ziviler Luftrettung in Deutschland.
Der ADAC gilt als Pionier und Motor der Luftrettung in Deutschland.
Mit der Indienststellung des ersten zivilen und dauerhaft einsatzbereiten
Rettungshubschraubers »Christoph 1« am 1. November 1970 in MünchenHarlaching initiierte der ADAC den Ausbau des öffentlich-rechtlichen
Luftrettungsdienstes in der Bundesrepublik.
Im Laufe ihrer Geschichte hat sich die ADAC Luftrettung vom reinen
Luftfahrtunternehmen und Notarztzubringer zu einem integrierten
notfallmedizinischen Dienstleister entwickelt. So gelingt es ihr,
einheitliche Standards und eine ständige Weiterentwicklung in allen
Bereichen der Luftrettung anzustoßen.
Die 1982 gegründete ADAC Luftrettung gGmbH ist eine als gemeinnützig
anerkannte Tochtergesellschaft des ADAC e.V., der die Luftrettung als
Kernleistung versteht und dies auch in seiner Satzung verankert hat.
Seit Beginn des Luftrettungsdienstes sind in Deutschland nach ADAC
Statistik Helikopter verschiedener Organisationen zu mehr als 2,2 Millionen
Rettungsflügen gestartet. Hunderttausende von Mitbürgern verdanken
ihr Leben der schnellen medizinischen Hilfe aus der Luft. Mittlerweile
ist die ADAC Luftrettung gGmbH mit einer eigenen Flotte von etwa 51
modernen Rettungshubschraubern an 37 Stationen eine der größten
Luftrettungsorganisationen Europas. Hierzu gehören auch vier Stationen,
die grenzüberschreitend aktiv sind.
Die ADAC Luftrettung ist zertifiziert nach ISO 9001. Alle ADAC
Hubschrauber sind nach dem neuesten Stand der Technik, der
Hygiene- und CEN-Vorschriften ausgerüstet.
Verschiedene innovative Ideen, wie z. B. das digitale Notarztprotokoll
oder die Systematik des medizinischen Qualitätsmanagements im
Rettungsdienst, gehen auf die ADAC Luftrettung zurück.
über
52.000
© Peter Schellig
Einsätze fliegen die ADAC Rettungshubschrauber jährlich
Die ADAC Rettungshubschrauber: täglich einsatzbereit.
Die ADAC Rettungshubschrauber sind in der Regel von 7.00 Uhr morgens bis Sonnenuntergang
einsatzbereit und nach Eingang der Alarmierung innerhalb von zwei Minuten startklar, um
den Notarzt zum Patienten zu bringen. Der wesentliche Vorteil eines Hubschraubers ist seine
Geschwindigkeit, zudem ist er unabhängig von Verkehrsstaus und witterungsbedingten
Straßenverhältnissen. Gerade bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand oder schweren Verletzungen
nach Unfällen entscheiden Minuten über Leben und Tod. Auch im Bereich Interhospitaltransfer,
dem Transport eines Patienten von Klinik zu Klinik, eignet sich der Hubschrauber hervorragend.
Die kurzen Transportzeiten auf dem Luftweg sowie der ruhige und vibrationsarme Flug
minimieren das Transportrisiko und verbessern die therapeutischen Chancen dieser meist
kritisch kranken Patienten.
Die Intensivtransporthubschrauber (ITH) am Flughafen Münster/Osnabrück, in Senftenberg und
Bautzen sowie die Rettungshubschrauber am Standort Sande (Wilhelmshaven) und Groningen,
die die Versorgung für die Nordseeinseln übernehmen, sind 24 Stunden am Tag einsatzbereit.
Nach ersten Modellversuchen Ende der 60er Jahre wird 1970 der
erste ADAC Rettungshubschrauber „Christoph 1“ in München in
Dienst gestellt.
Im oberbayerischen Schliersee veranstaltet
der ADAC die erste „Fachtagung Luftrettung“ und legt damit den Grundstein
für einen regelmäßigen interdisziplinären
Erfahrungs- und Informationsaustausch
zum Thema Luftrettung.
1984
1981
1973
1968–1970
Für die Rettung von Patienten aus unzugänglichem Gelände sind die Maschinen an drei ADAC
Standorten mit einer Rettungswinde ausgestattet – Murnau und München für die Bergregion,
Sande für den Bereich der Nordseeküste.
Mit der Indienststellung des
Rettungshubschraubers „Christoph
20“ in Bayreuth engagiert sich der
ADAC weiter für den Ausbau des
Luftrettungsnetzes in Deutschland.
In München wird zusammen
mit dem Rettungszweckverband die erste BK117
in Dienst gestellt.
Die Besatzung: Kompetenz aus Erfahrung.
Die erste EC135 wird als
Nachfolger der BO105 in die
ADAC Flotte aufgenommen.
Mit der Übernahme der RTH-Station
in Aachen-Würselen („Christoph
Europa 1“) von der Bundeswehr
beginnt die ADAC Luftrettung ihr
Engagement in der grenzüberschreitenden Luftrettung.
„Christophorus Europa 3” wird am
Flugplatz Suben an der deutschösterreichischen Grenze stationiert.
Der Hubschrauber wird von ADAC
und ÖAMTC gemeinsam betrieben.
2007
N
otärzte.
Die Notärzte der Rettungs- und Intensivtransporthubschrauber der
ADAC Luftrettung werden in der Regel von dem Standortkrankenhaus
gestellt, an das die Hubschrauberstation angebunden ist. Die in
der Luftrettung zu versorgenden Patienten sind zum Teil in einem
lebensbedrohlichen Zustand. Die Patientenversorgung muss oft unter
Zeitdruck und bei widrigen Umgebungsbedingungen durchgeführt
werden. Dementsprechend hoch sind die Anforderungen an die
Notärzte. Neben dem Facharztstatus und einer notfallmedizinischen
Zusatzqualifikation müssen die Notärzte langjährige Erfahrung im
bodengebundenen Rettungsdienst sowie eine gesundheitliche Eignung
und körperliche Leistungsfähigkeit vorweisen.
2002
1998
1996
R
ettungsassistenten/HEMS-Technical-Crew-Member.
Die bei der ADAC Luftrettung eingesetzten Rettungsassistenten werden
meist von den ortsansässigen Hilfsorganisationen, Feuerwehren oder
Kliniken gestellt. An einem Teil der Luftrettungsstationen kommen
Rettungsassistenten zum Einsatz, die im Unternehmen des ADAC e.V.
angestellt sind. Voraussetzung für den Einsatz auf dem Hubschrauber
ist neben einer mehrjährigen Berufserfahrung als ausgebildeter
Rettungsassistent die Teilnahme an einer Ausbildung zum
sogenannten HEMS-Technical-Crew-Member (HEMS: Helicopter
Emergency Medical Service). In diesem von der ADAC Luftrettung
durchgeführten Kurs werden sie mit den Besonderheiten im
Luftrettungsdienst vertraut gemacht. Die Tätigkeiten des HEMSTechnical-Crew-Members – kurz HEMS TC – sind abwechslungsreich.
Zum einen unterstützt er den Notarzt bei der Patientenversorgung,
kümmert sich um medizinische Geräte, Arzneimittel und Verbrauchsmaterialien, zum anderen hat er Aufgaben im fliegerischen Bereich.
So überprüft er vor jedem Start noch einmal den Hubschrauber und
übernimmt den Funkverkehr mit den Rettungsleitstellen.
2003
P
iloten.
Die Anforderungen an einen Rettungshubschrauberpiloten gehören
zu den höchsten in der Luftfahrt. Viele unserer Piloten wurden bei
der Bundeswehr oder der Polizei für den anspruchsvollen Einsatz
ausgebildet und haben ihr fliegerisches Können dort schon unter
Beweis gestellt. Nur wer mindestens 1.000 Flugstunden als verantwortlicher Hubschrauberpilot und davon mindestens 500 Flugstunden
im Luftrettungsdienst oder in einem ähnlichen Einsatzprofil absolviert
hat, kommt bei uns im Luftrettungsdienst zum Einsatz. Nur so können
wir gewährleisten, dass der Pilot genug Erfahrung hat, in unübersichtlichem Gelände und im zulässigen Grenzbereich der Wetterminima
Starts und Landungen durchzuführen, um so Patienten und
Besatzung sicher zu transportieren. An Standorten mit Rettungswinde
wird der Pilot von einem technischem Besatzungsmitglied unterstützt.
Zweimal im Jahr führen die Piloten der ADAC Luftrettung die
vorgeschriebenen Checkflüge und Fortbildungen durch.
Zivil-Militärische Zusammenarbeit mit „Christoph 22”
in Ulm. Nach Koblenz
fliegt eine weitere Station
der Bundeswehr in Gelb.
Flottentausch
der letzten BO
– Ausmusterung
O105.
Die medizinische Ausrüstung: auf höchstem Niveau.
M
edizin (Technik).
Alle ADAC Hubschrauber sind mit einer umfangreichen medizinischen
Ausstattung ausgerüstet. Zur Überwachung des Patienten gibt es
verschiedene Monitorsysteme im Hubschrauber. Mit diesen Geräten
kann neben Herzrhythmus und Blutdruck auch der Sauerstoffgehalt
des Blutes überwacht werden. Sollte ein Patient bedrohliche Herzrhythmusstörungen erleiden, kann der behandelnde Arzt sofort mit
einem Defibrillator eingreifen.
Moderne Transport-Beatmungsgeräte erlauben eine adäquate und
sichere Beatmung des Notfallpatienten, wenn dies erforderlich
sein sollte. Zur Sicherung des Atemwegs stehen unseren Notärzten
verschiedene Hilfsmittel zur Verfügung, unter anderem auch videogestützte Systeme.
Die medizinischen Geräte des Hubschraubers können alle entnommen
werden – damit wird die gesamte Ausstattung mobil und ist überall
verwendbar.
Die ITH, die für den Patiententransport von Klinik zu Klinik eingesetzt
werden, sind zusätzlich mit speziellen Intensivtransport-Beatmungsgeräten und anderen Materialien ausgestattet, die auch auf einer
Intensivstation zu finden sind. Somit ist der Transport dieser lebensbedrohlich erkrankten Patienten von Intensivstation zu Intensivstation
ohne Unterbrechung in der medizinischen Versorgung möglich.
Zur Versorgung des Patienten an der Einsatzstelle befinden sich alle
notwendigen Medikamente, Materialien und Geräte in Notfallrucksäcken, um auch außerhalb des Hubschraubers uneingeschränkt
handlungsfähig zu sein.
Gründung der ADAC HEMS Academy.
Hier werden Piloten, Notärzte und
HEMS-Crew-Members aus aller Welt
gemeinsam trainiert.
Der ADAC erhält die 1.000ste
EC135 aus der Produktion.
2015
2013
2011
2008
© ADAC e.V., Airbus Helicopters, ADAC HEMS Academy, Bucher Leichtbau, Florian Schmid
Beispielhafte medizinische Ausstattung eines Rettungshubschraubers.
15. Fachtagung Luftrettung in
Mainz: Luftrettung – akutmedizinische
Grundversorgung bei Tag und Nacht.
Die erste neue H145 und
H135 kommen zum Einsatz.
Die ADAC Flotte: modern und sicher.
Die ADAC Luftrettung legt größten Wert auf Sicherheit, modernstes Fluggerät und Qualität. Zur Wartung
ihrer Hubschrauber-Flotte unterhält sie in der ADAC Luftfahrt Technik drei eigene Werften an den Flugplätzen
Bonn-Hangelar, Halle-Oppin und Landshut-Ellermühle.
Die H135
Die H145
... die neueste Variation aus der EC135-Reihe mit Zugewinn an
Leistung und weiterer Reduzierung des Kraftstoffsverbrauchs.
... ist nicht nur als Rettungs-, sondern auch als Intensivtransporthubschrauber im Einsatz. Im Vergleich zur H135 bietet sie in der
Kabine mehr Platz für Crew und Medizintechnik.
 Max. Kraftstoffmenge: 700 Liter
 Max. Reichweite: 607 km
 Max. Abfluggewicht: 3.650 kg
 Max. Kraftstoffmenge: 900 Liter
 Triebwerke Pratt & Whitney: PW 206 B3 / 613 PS
 Max. Reichweite: 654 km
 Max. Flugzeit: 3 h 38 min
Die EC135 P2, P2i, P2e
Die BK117 B2
... die EC135 ist der Vorgänger zur H135 und der Hubschrauber,
der in der deutschen Luftrettung am häufigsten verwendet wird.
... ist ein Vorgängermodell der H145 und wird voraussichtlich
bis 2018 von dieser abgelöst.
 Max. Abfluggewicht: 2.835 kg – 2.950 kg
 Max. Abfluggewicht: 3.350 kg
 Max. Kraftstoffmenge: 700 Liter
 Max. Kraftstoffmenge: 731 Liter
 Max. Reichweite: 630 km – 645 km
 Max. Reichweite: 540 km
 Max. Flugzeit: 3 h 33 min – 3 h 39 min
 Max. Flugzeit: 2 h 09 min
 Triebwerke Pratt & Whitney: PW 206 B2 / 562 PS – 612 PS
 Triebwerke Lycoming: LTS 101 750 B-1 / 550 PS
 Max. Flugzeit: 3 h 31 min
 Triebwerke Turbomeca: Arriel 2E / 771 PS
© Peter Schellig, Airbus Helicopters
 Max. Abfluggewicht: 2.980 kg
jeweils ca.-Angaben
W
arum betreibt der ADAC einen fliegenden Rettungsdienst?
Als 1967 die Zahl der Verkehrstoten dramatische 20.000 im Jahr
erreichte, verlangten Notfallmediziner eine bessere Versorgung der
Verletzten. Ein neues Konzept der Erstversorgung forderte den schnellen
Transport des Notarztes zum Patienten – nicht des Patienten zum
Notarzt. Diese Idee griff der ADAC auf. Auf seine Initiative hin kam
es 1968 zum ersten Probelauf mit einem gemieteten Hubschrauber.
W
er ist Auftraggeber der Luftrettung?
In Deutschland ist der Rettungsdienst nach dem Föderalismusprinzip
des Grundgesetzes Aufgabe der Länder und wird daher durch die
Rettungsdienstgesetze der 16 Bundesländer geregelt. Die ADAC
Luftrettung wird demzufolge durch die zuständigen Länderministerien
oder kommunalen Gebietskörperschaften beauftragt, als Teil des
öffentlichen Rettungsdienstes tätig zu werden.
 Wer
bezahlt den Einsatz eines Rettungshubschraubers?
In der Regel wird der Einsatz von den gesetzlichen Kranken- und
Unfallversicherungen bezahlt.
W
er alarmiert den Hubschrauber?
Die ADAC Rettungshubschrauber werden immer über die Notrufnummer
112 bei der Leitstelle angefordert. Der Leitstellendisponent entscheidet,
ob ein Hubschrauber oder ein anderes Rettungsmittel eingesetzt wird.
ADAC Luftrettung gGmbH
Hansastr. 19
80686 München
Telefon +49 89 76 76 0
Telefax +49 89 7 69 33 58
www.adac.de/luftrettung
2842841/08.15/3’
Die häufigsten Fragen.