Leben mit AMD – Unterstützung Angehöriger

Leben mit AMD –
Unterstützung Angehöriger
Autor: Ursula Witt
Leben mit AMD – Unterstützung Angehöriger
Autor: Ursula Witt
Management Summary
Das Projekt unterstützt Angehörige und Patienten mit altersbedingter Makula-Degeneration (AMD).
Durch diese Augenerkrankung können Betroffene schwere Seheinschränkungen erleiden, die nach Legaldefinition bis zur Erblindung reichen können. Das Projekt wurde vom AMD-Netz 2014 initiiert und läuft bis
Juni 2016.
Ziel des Projektes ist es, Veranstaltungen und Instrumente zu entwickeln, die AMD-Betroffene und deren
Angehörige informieren und entlasten, um somit zur Verbesserung der Versorgung beizutragen. Die Seminarveranstaltungen informieren über die Erkrankung sowie Hilfsmittel, die sich in den Alltag der Patienten integrieren lassen. Es werden Menschen zusammengebracht, die an der medizinischen und sozialen
Versorgung von Sehbehinderten beteiligt sind.
Dazu kooperieren die BARMER GEK, Bayer HealthCare, PRO RETINA und das AMD-Netz. Des Weiteren
werden Experten aus der Augenheilkunde, der Rehabilitation und der Beratung für Sehbehinderte eingebunden.
Das Projekt wird von einem wissenschaftlichen Team begleitet und evaluiert.
Umsetzung
AMD tritt zumeist ab dem 60. Lebensjahr auf und verursacht im Endstadium schwere Sehbehinderungen. In Deutschland sind circa 4,5 Millionen Menschen betroffen, wobei gilt, je älter die Personengruppe,
umso größer ist der Anteil der AMD-Betroffenen. Im Zuge der demografischen Entwicklung ist von weiter steigenden Betroffenenzahlen auszugehen. AMD-Patienten sind durch den Ausfall des zentralen Sehens in ihrer Alltagsbewältigung und in ihrer Mobilität eingeschränkt und häufig durch weitere Erkrankungen belastet. Daher benötigen sie vielfältige Unterstützung. Obwohl viele Angehörige die betroffenen
Familienmitglieder gerne unterstützen, belastet die Situation beide Seiten. Daher ist es wichtig, zu informieren, zu schulen und zu vernetzen, um die Betroffenen ideal zu versorgen und somit deren Selbstständigkeit und Lebensqualität zu erhalten oder zu verbessern.
Im Rahmen des Projekts werden Veranstaltungen für AMD-Patienten und Angehörige entwickelt und erprobt. Die Akteure sind Versorger und Sachverständige mit unterschiedlichen Kompetenzen und Aufgaben
(vgl. Abbildung 1). Die Veranstalter und Referenten werden über das AMD-Netz angesprochen. Augenärzte, Rehabilitationslehrer oder Berater für sehbehinderte/blinde Menschen laden die Teilnehmer ein und
führen die Seminare durch. Bei den Veranstaltungen werden verschiedene Aspekte thematisiert, unter
anderem:
• Erkrankung AMD
• Versorgungsangebote
• technische und medizinische Innovationen
• der Bereich Rehabilitation.
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Leben mit AMD – Unter stützung Angehöriger
Für die Organisatoren gibt es ein Handbuch, an dem sie sich inhaltlich orientieren können. Sie werden
außerdem bei Bedarf im Vorfeld geschult. Die Teilnehmer erhalten nach der Veranstaltung Informationsblätter zu den behandelten Themen.
Abbildung 1 Akteure und Funktionen
Augenärzte:
Soziale Berater:
Hilfsmittel für den
Alltag
Sozial-rechtliche
Beratung
Selbsthilfe:
Diagnose
Therapie
Weiterleitung
Augenoptiker:
Vergrößernde
Sehhilfen
Beleuchtung
Elektronische
Sehhilfen
Krankenkassen:
Erhaltung
der Lebensqualität
Austausch unter
Betroffenen
Freizeitgestaltung
Reha-Lehrer:
Schulung in:
Orientierung
Mobilität
lebenspraktische
Fähigkeiten
Bereitstellung
medizinischer/
technischer
Leistungen
Angehörige/
Freunde:
Unterstützung
Beistand
Quelle: Eigene Darstellung.
Die Teilnehmer sollen angeregt werden, sich mit der Erkrankung und den Hilfsmöglichkeiten auseinanderzusetzen und konkrete Angebote in ihren Alltag zu integrieren. Eine verbesserte Alltagskompetenz und
Lebensqualität der Betroffenen kann zu einer Entlastung der Angehörigen führen. Ziel ist ferner, Versorger untereinander und mit den Teilnehmern besser zu vernetzen.
Nächste Schritte
Zurzeit führt das AMD-Netz weitere Veranstaltungen durch und befragt Teilnehmer und Organisatoren.
Zum Abschluss des Projekts werden ein Handbuch und ein Projektbericht zur Verfügung stehen und ein
Ausblick auf Folgeprojekte gegeben.
Ansprechpartnerin
Ursula Witt
Fachbereich Soziales
AMD-Netz
Hohenzollernring 56
48145 Münster
Telefon: 0251 – 9355943
E-Mail: [email protected]
www.amd-netz.de
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