Rauch, Dunst, Nebel, Wasser und andere Substanzen wabern und

15.3.
Preisträger der
Akademie:
Ben Goossens
Film, Fotografie und
Installation
Begrüßung:
Andreas Kühne
Stephan Huber:
Lucid Liquid
Dienstag,15. 3. 2016
Beginn 19 Uhr
Ausstellung bis 30.4.2016
Di- Do 11-17 Uhr
Freitag bis 16 Uhr
Eintritt frei
Rauch, Dunst, Nebel, Wasser und andere Substanzen
wabern und rinnen durch Ben Goossens Räume.
Durch die Ausdehnung dieser Flüssigkeits- und Dampfzustände sind einige Räume nicht einseh-, oft nur ahnbar. Sie bleiben unscharf, geheimnisvoll und sperrig
wie in der Videoinstallation Lucid Liquid. Andere
Räume sind leer, dabei sind Wände, Decke und Boden mit einem All-over von scheinbar hitzebedingten
Rissen oder spinnwebartigen Fäden überzogen –
so zu sehen in den fotografischen Arbeiten Anlage
002 und danach.
Gemeinsam sind allen Räumen die unangenehmen,
organischen Formen, Oberflächen einer latenten Bedrohung. Goossens Quartiere sind ästhetische Exerzitien voll ruinöser Schönheit, gleichzeitig erscheinen
sie als »kranke« Räume, als »architektonische Entzündungen«. Ich verstehe sie auch als anthropomorphe
Räume, Stellvertreterräume, weil mich ihre Oberflächentexturen immer an altersbedingte Veränderungen der menschlichen Haut erinnern; vor allem aber,
weil sie wie ein lebender, pulsierender Organismus
erscheinen. S. Huber
Ben Goossens erhielt 2014 den Kunstpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Geboren
1982 in München, studierte er nach einer Schreinerausbildung ab 2007 Bildhauerei an der Münchner
Akademie der Bildenden Künste in der Klasse
Stephan Huber. 2014 schloss er mit dem Diplom ab.
www.ben-goossens.de
Abbildung:
Videostill aus Lucid Liquid
Sounddesign Rupert Jaud
© B. Goossens
17.3.
Eine Vortragsreihe
mit Karl Heinz Bohrer
Hans Ulrich Gumbrecht
Eva Horn
Konrad Paul Liessmann
Niklas Maak
Ijoma Mangold
Christoph Menke
Peter Michalzik
Manfred Trojahn
Harald Welzer
Jetzt, jetzt, jetzt...
Versuch über die Hitze
des Augenblicks
Begrüßung:
Michael Krüger
Vortrag:
Manfred Trojahn
Donnerstag, 17. 3. 2016
Beginn 19 Uhr
Von Nietzsches Satz »Wer sich nicht auf der Schwelle
des Augenblicks, alle Vergangenheit vergessend, niederlassen kann (...), der wird nie wissen, was Glück
ist (...)«, über die Forderung von Pierre Boulez, die
Komposition »einzig unter dem Blickwinkel des Werdens zu betrachten«, bis hin zu Wolfgang Rihms
Satz »(...) das Wissen um die Vergangenheit ist nur
der Phantasielosigkeit
lästig (...)«, gibt es unzählige gegensätzliche
Positionen zu dem, was
wir Zukunft nennen wollen, und zu dem, das wir
meinen, für sie und in ihr
künstlerisch tun zu sollen.
Immer aber konnte davon ausgegangen werden, daß das Ergebnis
der künstlerischen Arbeit
seinen Ort in dieser Zukunft hat. Ist es sinnvoll, sich um die Zukunft dieses
Ortes zu sorgen, oder wichtiger das »Jetzt, jetzt,
jetzt« zu leben? Oder ist das Eine ohne das Andere
nicht zu denken??? M.T.
M.TROJAHN © D. KONOLD
WO
IST DIE
ZUKUNFT
GEBLIEBEN
Manfred Trojahn, geboren 1949 in Cremlingen, Niedersachsen, studierte Orchestermusik in Braunschweig und später Komposition bei Diether de la
Motte in Hamburg. Seit 1991 ist er Professor für
Komposition an der Robert Schumann Hochschule
Düsseldorf. Manfred Trojahns Schaffen umfaßt nahezu alle Gattungen, wobei seit Beginn der 1990er
Jahre das Musiktheater eine vorrangige Stellung einnimmt. Seine Werke werden von bedeutenden Solisten, Orchestern und Dirigenten international zur
Aufführung gebracht. Für seine Arbeit wurde er mit
zahlreichen Preisen und Stipendien ausgezeichnet.
Er ist Mitglied der Akademien der Künste in München,
Hamburg, Düsseldorf und Berlin.