November Dezember 2015 Januar 2016

Evangelische Kirche
Deutscher Sprache in Griechenland
November 2015 Januar 2016
Nr. 115
Gemeindeblatt
Herausgegeben im Auftrag des Gemeindekirchenrates
Gemeinde Athen
PERIODIKON THS EUAGGELIKHS EKKLHSIAS
GERMANOGLWSSWN EN ELLADI
Salz der Erde
Licht der Welt
Liebe Mitglieder, liebe Freunde der Gemeinde,
vor ziemlich genau sechs Jahren stand für uns die Entscheidung an, wo
wir unseren nächsten Lebensabschnitt verbringen würden. Nach sieben Jahren Chile, sechs Jahren Grafschaft Bentheim, acht Jahren Costa
Rica, und zwei Jahren im Kirchenamt der EKD in Hannover, wollten
wir uns noch einmal der Herausforderung stellen, in einer Auslandsgemeinde in Europa zu leben und zu arbeiten. Zur Alternative standen
eine evangelische Kirche, mit vollständig renovierten Gebäuden, in
einem schmucken kleinen Städtchen in Norditalien auf der einen und
Athen auf der anderen Seite.
Athen im Jahr eins der Krise. Mit ungezählten offenen Fragen und
ebenso vielen ungelösten Problemen. Immer haarscharf am Abgrund.
Wir hatten den Eindruck, dort erwartete uns ein gemachtes Nest und
hier eine Baustelle.
Uns reizte die größere Herausforderung. Wir wollten dorthin gehen,
wo Arbeit auf uns wartete und wir unsere Auslandserfahrungen würden einbringen können. Darüber hinaus hoffte ich, dass ich etwas
von den Reformen, mit denen ich mich im Kirchenamt der EKD eher
theoretisch beschäftigt hatte, hier in die Praxis umsetzen könnte.
Ich denke, vor allem mit dem letzten Anspruch bin ich für einige
Menschen der Gemeinde zu schnell vorgeprescht. Es gab und gibt
eine Gruppe von Personen, die am liebsten möchte, dass alles so bleibt
wie es war. Zumindest in der Kirche. Wenn sich schon alles so rasend
schnell verändert in unserer Welt, dann soll doch zumindest hier ein
Ort der Beständigkeit sein. Ich verstehe diese Haltung durchaus. Und
was die biblische Botschaft angeht, bin ich selbst ja auch ganz und gar
konservativ, und das heißt erst einmal nichts anderes als bewahrend.
Ja, ich glaube, die Worte und Taten des Mannes aus Nazareth sind
noch so aktuell und aufregend, dass sie einfach immer wieder nur neu
nachgesprochen werden müssen. Sie sind einfach ewig aktuell. Da
braucht es keine anbiedernde Modernität.
Was allerdings die Formen angeht, in denen diese alte Botschaft
vermittelt werden soll, da müssen wir uns nicht auf die letzten Jahrhunderte festlegen. Da darf auch ein wenig experimentiert werden. Da
darf vor allem auch Musik zum Klingen kommen, die die Menschen
heute direkt anspricht. Und ich fürchte, das geht nicht allein mit altehrwürdiger lutherischer Liturgie. Wir müssen unmittelbarer die Herzen
der Menschen erreichen, oder wir werden den Zugang zu ihnen verlieren. Und deshalb: Es war kein Zufall, dass die Gemeinde Athen, als
wir kamen, selbst durch uns noch eine Verjüngung des Altersdurchnittes erfuhr. Mittlerweile hat sich das Bild im Gottesdienst schon etwas
geändert, es ist bunter geworden. Gewiss: Da bleibt noch sehr viel zu
tun, aber ein Anfang ist gemacht.
Ein zweites, wie ich meine, Missverständnis ist ebenfalls weit verbreitet. Vielleicht hier in Griechenland noch ein wenig mehr als dort
in Deutschland. Es lautet: Als Christ müsse man vor allen Dingen zu
allen Menschen nett und freundlich sein. Zumindest nach außen hin.
Und dem Pfarrer käme hierin eine besondere Vorbildfunktion zu. Auch
dieser Erwartung konnte ich nicht immer entsprechen. Ungerechtigkeit, Lüge und Heuchelei machen mich zornig. Ich möchte zwar auch
gerne mit jedermann und jederfrau in Frieden leben. Ich finde Konflikte auch anstrengend und mühsam. Aber sie sind eben nicht immer
zu vermeiden. Vor allem nicht, wenn die körperliche und seelische
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Ihr seid
das
Licht der Welt
Unversehrtheit von Menschen auf dem Spiel steht, wenn Vertrauen
zerstört wird. Das war schon zu biblischen Zeiten so. Die Propheten
des Alten Testamentes eckten an allen Enden an und Paulus wurde
aus mehr Städten vertrieben, als dass er sie freiwillig verlassen hätte.
In der jungen Kirche herrschte geradezu eine Kultur, in der man um
der Wahrheit willen keinem Streit aus dem Weg ging. Dabei ging es
ganz gewiss nicht um Rechthaberei und gekränkte Eitelkeiten. Es ging
um die Wahrheit des Evangeliums und es ging um den Auftrag der
Gemeinde. Beides machte und macht es nötig, bei aller Offenheit und
allem Pluralismus, Grenzen zu setzen. Grenzen, jenseits derer es kein
ernsthaftes Christsein geben kann.
Das überaus Erstaunliche: Die damalige Gemeinde wurde in den
ersten Jahrzehnten ihres Bestehens nicht kleiner, sondern sie wuchs rasant. Und ich behaupte: Nicht trotz, sondern sie wuchs wegen der offen
ausgetragenen Auseinandersetzungen. Die Menschen merkten einfach:
Hier geht es nicht um artige Nettigkeiten, hier geht es um existentielle
Fragen. Und um die muss bisweilen leidenschaftlich gerungen werden.
Ich habe in Athen gelernt, die Bibel aus dieser Perspektive des Konfliktes neu zu lesen und konnte manch einen Schatz dadurch für mich
neu entdecken.
Ihr seid das
Salz der Erde
Worin besteht der Auftrag der Gemeinde? Er besteht darin, Licht der
Welt und Salz der Erde zu sein. So sagt es Jesus. Auch diese bildliche
Ausdrucksweise hat sich mir in den letzten Jahren neu erschlossen.
Das Salz ist nicht nur zum Würzen da, damit die Speisen nicht fade
bleiben. Nein, es reinigt - durchaus schmerzhaft - die Wunden und
hilft bei der Heilung. Und, noch wichtiger: Es war in der Antike das
Mittel, um Lebensmittel zu konservieren. Nur durch Salz konnte die
Verderbnis verhindert werden. Verderbnis, das ist das lateinische Wort
für Korruption. Und damit ist eben etwas viel Umfassenderes gemeint
als die pure Bestechlichkeit. Korruption beginnt dort, wo wir nicht zu
unserer Überzeugung stehen. Wo wir Unrecht dulden. Wo wir Missstände unter den Teppich kehren. Zur Korruption gehört auch immer
die verleumderische Nachrede. Gehört die Manipulation. Das Verdrehen der Wahrheit bis hin zur offenen Lüge. Zur Korruption gehört das
Vertuschen und Verdunkeln, weshalb Transparenz und Offenlegung die
besten Mittel zu ihrer Bekämpfung sind.
Deshalb also: Ihr seid das Licht der Welt, ihr seid das Salz der Erde.
Und deshalb dann auch im nächsten Satz der Bergpredigt: Es kann
die Stadt auf dem Berge nicht verborgen sein. Weil Christen, weil die
Kirche, so sie denn Kirche ist, nichts zu verbergen hat. Deshalb ist sie
wie die Stadt auf dem Berg. Für alle sichtbar, für alle zugänglich, offen
nach allen Seiten. Wie die Akropolis. Weithin sichtbar. Souverän, gelassen, unangreifbar. Auch übelwollende Kritiker finden in ihr nichts,
wofür man sich zu schämen hätte. Die Kirche Jesu Christi - Salz der
Erde, Licht der Welt, die Stadt auf dem Berg. Und damit: Ihr Christen
seid das Antikorruptionsmittel, das die Welt vor der Verderbnis bewahren kann und soll.
Übrigens: Das Problem der Korruption ist in Griechenland zweifellos
größer als in Deutschland. Aber bei allem sind doch die Unterschiede
nur graduell. So klein, dass sie durch keinen Dieselfilter hindurchpassen. Hier wie dort braucht es deshalb Christen, die aufrecht und
unerschrocken und bisweilen eben auch zornig ihrem Herrn folgen.
Ich bin froh, solche Christen in Athen kennengelernt zu haben. In je-
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dem Alter. Mit den unterschiedlichen politischen Überzeugungen. Reiche
und Arme. Menschen, die über sich hinaus gewachsen sind. Menschen, die
aufrecht gehen. Die sich nicht mehr einseifen und nicht mehr einschüchtern
lassen.
Menschen auch, die wissen, dass Gottes Kraft in den Schwachen mächtig ist. Die sich deshalb nicht für ihre Schwächen schämen, sondern die
glauben, dass Jesus in ihnen wirksam sein kann, wenn sie alles von ihm
erwarten. Menschen auch, die erfahren haben, dass das „gute Christsein“
erst dann anfängt, wenn man begreift, kein guter Christ zu sein.
Zu seinen Schwächen stehen, nicht perfekt sein zu müssen, zu wissen, wir
bleiben auf Vergebung angewiesen. Das steht gar nicht im Widerspruch zu
der anderen Überzeugung, die sagt, dass wir unser Leben zu verantworten
haben. Dass alles noch einmal zur Sprache kommt. Dass wir uns vor einer
absoluten Instanz für alles, was wir taten und unterließen zu tun, einmal
rechtfertigen müssen. Mehr denn je bin ich davon überzeugt: Nur wenn wir
aus diesem Bewusstsein leben, können wir verantwortlich leben. Sagen wir
nicht: Na, ein bisschen lügen und betrügen, das macht doch jeder, da wird
der liebe Gott schon ein Auge zudrücken (und denken insgeheim natürlich:
„Den lieben Gott, den gibt es ja wahrscheinlich gar nicht und wenn doch,
dann hat er halt lieb zu sein und muss mir vergeben“). Diese Haltung führt
geradewegs zur moralischen Verwahrlosung, die wir heute zu recht beklagen. Dass wir Pfarrer hier nicht die Gewissen schärfen, wie Luther es mit
Nachdruck forderte, wird man uns zum Vorwurf machen.
Zu wissen, wir haben mit unserem Leben schließlich vor einem Richter zu
bestehen. Wer das tut, der kann doch nicht einfach gedankenlos und stur im
Unrecht verharren! Der kann doch nicht das Gespräch verweigern! Weder
das zu Gott im Gottesdienst, noch das zum Bruder und zur Schwester im
Alltag. Die Kommunikationsverweigerung, die hartnäckige Beziehungslosigkeit in der Horizontalen wie in der Vertikalen, mit einem Wort: die
Sünde, das kann doch kein Zustand sein, mit dem sich ein Christ abfinden
kann. Unter keinen Umständen und nur, wenn man sein Christsein selbst
aufs Spiel setzt. Es ist eine unmögliche Möglichkeit. Wer sich im Kleinen,
noch dazu in der Kirche, nicht um Verständigung bemüht, darf sich doch
nicht wundern, wenn sie im Großen nicht gelingt. Wer wagt sich denn, über
den Krieg in Syrien den Kopf zu schütteln, wenn er in seiner eigenen Welt
nicht zur Versöhnung in Wahrhaftigkeit bereit ist?
Salz der Erde, Licht der Welt und Stadt auf dem Berg zu sein - nichts weniger erwartet Jesus auch von der Evangelischen Kirche deutscher Sprache
in Griechenland. Das ist in hohem Maße anspruchsvoll. Das ist auch etwas,
an dem wir immer wieder scheitern werden. Und ganz gewiss werden wir
mit unserem bescheidenen, funzligen Licht, der Handvoll Salzkörner und
der Ansammlung windschiefer Hütten auf dem sanften Hügel, die Welt
nicht verändern können. Aber unsere kleine Welt hier, die wird sich ändern. Und du wirst dich ändern. Es wird etwas wachsen, das deinem Leben
Richtung und Ziel weist. Etwas, auf das dieses Land wartet. Hier und heute
kannst du an diesem Projekt teilnehmen. Kannst deinen Beitrag liefern und
so gleich nebenbei noch das Glück deines Lebens finden.
In herzlicher Verbundenheit
René Lammer, Pfarrer
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Ihr seid
die Stadt auf
dem Berg.
Abschied nehmen - Verbunden bleiben
Pfarrer René Lammer ist am 4. Oktober von
den Gemeinden Northeim und Angerstein im
Norden von Göttingen zum neuen Pfarrer
gewählt worden. Sein Dienst in Deutschland
beginnt am 1. Dezember 2015. Wir werden
Pfarrer Lammer und seine Frau Christine Hoppe-Lammer im Gottesdienst am 15. November
verabschieden. Im Folgenden veröffentlichen
wir einige der Briefe, die uns aufgrund des
Fortzuges von Familie Lammer erreicht haben.
Redaktion Gemeindebrief
René Lammer zum Abschied
Im Namen der großen Mehrheit der Mitglieder unserer
Gemeinde sagen wir René Lammer hier Dank für die
Jahre, die er für die deutschsprachigen evangelischen
Christen in Athen als Pfarrer, Seelsorger und „geborenes“ Mitglied des mit den Verwaltungsaufgaben
betrauten Gremiums des Gemeindekirchenrates sowie
als ein angesehener Repräsentant auf allen öffentlichen
Foren der deutschen Kolonie seines Amtes gewaltet
hat. Intensiver Einsatz auf verschiedenen Gebieten
kennzeichnete diese Jahre von Anfang an, nämlich
seit Oktober 2010, als er unserer Gemeinde schon
mit einigen wichtigen Überlegungen zur zukünftigen
Weiterentwicklung vorstellig wurde. Heute ist endlich
ein über 175 Jahre angestrebtes politisch-kirchliches
Ziel erreicht, indem unsere Gemeinde nicht mehr ein
gemeinnütziger griechischer „Verein“, sondern gesetzlich anerkannte Kirche ist. Diese Entwicklung ist
zwar ein Ergebnis des Zeitgeistes und der Kriterien der
Europäischen Union, ist uns aber dennoch nicht in den
Schoß gefallen, sondern den Bemühungen von Pfarrer
Lammer und des im Februar neu konstituierten Gemeindekirchenrates wesentlich mitzuverdanken.
Wir als die überwiegende Mehrheit der Gemeinde
bedauern, dass René Lammer gegen seinen eigenen
und von der Gemeinde erklärten Willen gezwungen
wurde, seine Tätigkeit vorzeitig zu beenden, zumal sie
sich in vielen Bereichen als ausgesprochen fruchtbar
erwies, so dass der jähe Abbruch eine spürbare Zäsur
hinterlassen wird.
Wir danken auch seiner Frau Christine Lammer für
ihre Geduld, ihre Ausdauer und manches ehrenamtliche
Wirken. So will ich ganz privat hier hervorheben, mit
wie viel liebevoller Zuwendung und Sachkenntnis – in
ihrer beruflichen Erfahrung als Sprecherzieherin - sie
sich um eine meiner Freundinnen, die sprachbehindert
ist, gekümmert hat. Diese wird nun traurig und wohl
auch ratlos zurückbleiben …
In meiner Erinnerung sind es vier wesentliche Faktoren,
durch die schon das erste Jahr 2010/2011 von Pfarrer
Lammers Wirken geprägt wurde und die in den Folgejahren jedenfalls zum Teil ausgebaut werden konnten:
1) Die Bestandsaufnahme der Gemeindesituation in
ihrem War, Ist und Werden, die er in mehreren Klausurtagungen mit dem damaligen Gemeindekirchenrat
detailliert analysierte und diskutierte mit dem Ziel einer
Strategie für die Zukunft, 2) der Aufbruch zu einem
erweiterten sozialen Netzwerk durch die Einrichtung
von GebenGibt mit Hilfe des tatkräftigen Engagements
der Sozialpädagogin Birgit Lewer, 3) die Freude am
gemeinsamen Feiern, die neben vielen kleinen Begegnungen und Festen zu zwei großartigen Jubiläumsfeiern
für „80 Jahre Basar“ und „175 Jahre Gemeindebestehen“ sowie zu zwei unvergesslichen Reisen nach
Istanbul (2011) und Israel (2012) führten, und 4) die
Idee, den schönen Kirchenraum der Christuskirche
auch für kulturelle Veranstaltungen wie Vorträge und
Konzerte zu nutzen, deren Inhalte religiöser Thematik
zumindest nahe standen.
René Lammer erkannte und benannte das grundsätzliche Problem, das bei aller Lebendigkeit auf unserer
Gemeinde lastete (und leider weiterhin lastet!) und
ihre Zukunft einschränken könnte: die Überalterung.
Überdurchschnittlich viele Gemeindeglieder hatten
ihren 60. Geburtstag überschritten. Die Zeiten starker
Heiratsmigration junger Frauen aus deutschsprachigen
Ländern nach Griechenland, wie sie die 60er bis 80er
Jahre prägten, sind vorbei, jüngere Menschen bleiben
meist nur vorübergehend in Athen. Dieses Thema
wurde nicht nur in den erwähnten „Klausurtagungen“
(welch konstruktive Idee steht allein schon hinter
diesen speziellen Treffen zu Anfang der Amtszeit)
ausführlich besprochen, sondern allen aktiven Gottesdienstbesuchern bewusst gemacht. Aktionen zur „Verjüngung“ begannen mit Pfarrer Lammers Amtsantritt
fast umgehend: Jeden Sonntag Kindergottesdienst,
gehalten von Ehrenamtlichen und/oder Praktikant/
innen parallel zur Predigt und der Ausgangsliturgie
für die Erwachsenen. Bald verließen nicht nur zwei,
drei, sondern sechs, sieben und mehr Kinder mit der
stolz vor sich her getragenen brennenden Kerze das
Kirchenschiff Richtung Gemeindesaal … Und die
jungen (!) Eltern saßen im Gottesdienst. Wer die Familiengottesdienste kennenlernen konnte, an denen die
Kinder aktiv beteiligt wurden (nicht nur an Weihnachten, sondern immer mal wieder), konnte miterleben,
wie wunderbar Pfarrer Lammer mit Kindern umgehen
und auf sie eingehen kann. Ich sehe ihn noch vor mir,
wie er einen kleinen Jungen über einen Sandstreifen
trägt, auf dem nur eine einzelne Kinderfußspur verläuft,
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um eindringlich und anschaulich zu zeigen, wie Gott
uns Menschen unmerklich aber doch spürbar über
Lebenskrisen hinweg tragen kann ...
wie zur lange entbehrten Annäherung zwischen der
orthodoxen und der deutschsprachigen evangelischen
Kirche bei.
Kinderausflüge, Spielnachmittage und Pyjama-Parties
mit Übernachten im Gemeindehaus machten Kirche
als eine Stätte für Abenteuer, Spannung und Freude
erlebbar. In einem persönlichen Gespräch mit Eltern
habe ich erfahren, wie begeistert sich Jugendliche über
Pfarrer Lammers Konfirmandenunterricht geäußert
haben, und ein Vater berichtete mir, wie sehr seinem
Kind Lammers Religionsunterricht in der Grundschule
gefalle.
Die sinnvolle Anwendung zur Verfügung gestellter
Gelder aus Deutschland für die vortrefflich gelungene
Restaurierung der Christuskirche, ergänzt durch einen
dringend gebotenen Notausgang, die moderne Erneuerung der sanitären Anlage im Gemeindehaus und
schließlich die behindertengerechte und geselligkeitsfördernde Umgestaltung des Kirchgartens, nachdem
schon vorher eine kostensenkende Fotovoltaikanlage
auf dem Dach installiert worden war, - dies alles sind
Werke von Pfarrer René Lammer, die unsere Gemeinde auch als Immobilienstandort zukunftsfest machen
können.
Dass in der Christuskirche auch Musik gemacht wird,
dass man mehrere interessante Vorträge oder Inszenierungen zur Demonstration biblischer Texte in den
so genannten „Besonderen Gottesdiensten“ erleben
konnte, lockte zweifellos ebenfalls neue, neugierige
Besucher an. Im „Jubiläumsjahr“ 2012, das mit einem
großartigen Empfang im Residenzgarten des deutschen
Botschafters endete, organisierte Pfarrer Lammer eine
ganze Serie von Veranstaltungen, – der Psychiater
Borwin Bandelow sprach über Angst, und Eugen
Drewermann wies psychotherapeutische Elemente in
den Evangelien nach, ein amüsantes Kriminalgastspiel
wurde aufgeführt – alles Unternehmungen, die die
Evangelische Gemeinde deutscher Sprache in Athen
zumindest für eine ganze Weile in den Mittelpunkt
öffentlichen Interesses rückten.
Was mich persönlich außer all den genannten Verdiensten unverbrüchlich für ihn eingenommen hat, ist der
tiefe Glaube, den er ausstrahlt, der auf mich bei jeder
seiner Predigten überzeugend gewirkt hat. Seine Auslegung der Bibeltexte ist intellektuell anspruchsvoll,
aber durchaus verständlich und nachvollziehbar, und
sein Vortrag ist mitreißend im Ton. Im Sinn des Wortes
predigt er „wahrhaftig“. Das vermissen zu müssen,
wird mir nicht leicht werden.
Alles Gute, René und Christine Lammer, und Respekt
und Anerkennung und eine freundliche kultivierte Atmosphäre durch die Mitglieder in der neuen Gemeinde!
Ursula Spindler-Niros
Ein nachhaltig positives Bild aber bot unsere GemeinSt. Andrews
de bald durch ein immer dichter gestricktes soziales
Netz, das nicht nur hilfreiche Akzente in der Krise With much sadness we say good-bye to Pastor Lammer
setzen konnte, sondern sich gleichzeitig ins griechisch- and Christine. Ephesians 2:19 especially describes
orthodoxe Umfeld auswirkt und einen neuen ökumenischen Impuls in Betrieb
setzte. Hier ist neben den
verschiedenen Kreisen
wie z.B. von GebenGibt
vor allem das ElanDeProjekt zu nennen, das
aus einer persönlichen
Idee René Lammers nach
dem Besuch des Sonderbeauftragten der deutschen Bundeskanzlerin,
Hans-Joachim Fuchtel,
in unserer Gemeinde entstanden ist: der zehnmonatige Austausch junger
Deutscher und Griechen
zu kirchlich-sozialer Tätigkeit im jeweils anderen
Land. Er trägt ebenso zur
Stärkung der deutschgriechischen Beziehungen Die neuen ElanDisten im Gottesdienst
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their ministry with regards to St. Andrew’s, “So then
you are no longer strangers and aliens, but you are
fellow citizens with the saints and members of the
household of God, built on the foundation of the
apostles and prophets, Christ Jesus Himself being the
cornerstone.”
As the spiritual leader of the German speaking community in Athens, Pastor Lammer recognized a similar
ministry of St. Andrew’s to the English speaking community. His heart for the “household of God” to be
reunited and no longer strangers or aliens to each other
opened the way for reconciliation and the invitation
for St. Andrew’s congregation to return to the house
of their brothers and sisters of the German Evangelical
Church. Without the vision, leadership, and hard work
of Pastor Lammer, his wife and the German Church
staff none of us would have experienced this unique
opportunity to bring glory to God and blessings to our
congregations.
May God bless and keep Pastor Lammer, Christine and
their family as they continue to love, obey and serve
Him wherever they go.
Rachel Pogois
Vice chairman, on behave of all your friends in St.
Andrew’s International Church
Lieber Pfarrer Lammer,
„Die Wege des Herrn sind unergründlich.“ Mit diesem
Zitat aus Römer 11,33 habe ich meine kurze Ansprache
vor einem Jahr anlässlich der Feier der Rückkehr von
St. Andrews International Church an die Sinastraße
eröffnet.
Gott gebraucht Menschen, um seine Wege zu gehen.
Er braucht Menschen, deren Herz bereit ist, auf Gottes Agenda zu hören. Und die den Mut, die Kraft und
Ausdauer haben, sich von Gott einspannen zu lassen.
Menschen, die auch im Sturm auf Gott und seine Gerechtigkeit schauen. Als eben solchen Mann Gottes
habe ich Sie kennengelernt.
Während dem die Geschichte unserer zwei Kirchgemeinden nur ein Puzzleteil Ihrer Aufgabe hier in Athen
war, so ist es verständlicherweise für St. Andrews
International Church ein sehr wichtiges Puzzleteil. Im
Namen unserer Kirche danke ich Ihnen. Wir danken
Ihnen, dass die Situation und die Geschichte unserer
Gemeinde einen Platz in Ihrem Herzen und auf Ihrer
Agenda gefunden hat und somit die Rückkehr von
St. Andrews International Church an die Sinastraße
möglich wurde.
Sollten Sie Athen wieder mal besuchen, so sind Sie jederzeit eingeladen, mit unserer Gemeinde Gottesdienst
in der Christuskirche zu feiern.
Roland Jaggi
Kirchenvorstandspräsident St. Andrews International
Church
Diakonie
Ach ja, immer diese Abschiede
Vor vielen Jahren wurden wir in einer Supervisionsgruppe im Therapeutischen Tageszentrum gebeten
in einem Satz oder Wort auszudrücken, was Leben
für uns sei. Eine Kollegin sagte, für sie würde Leben
Begegnungen und Abschiede bedeuten. Anfangs fand
ich ihre Aussage etwas simpel, doch nach und nach
erkannte ich die Wahrheit in ihren Worten, denn mein
ganzes Leben, unser aller Leben, ist von Anfang bis
Ende voller Begegnungen und Abschiede.
Und so bin ich Rene und Dominik Lammer und Christine Hoppe-Lammer vor über fünf Jahren begegnet und
nehme nun Abschied von ihnen (Dominik ist bereits
weg) als Menschen in meinem Athener Umkreis, denn
aus meinem Leben sind sie durch den Umzug nach
Deutschland nicht.
Ich bin voll von Bildern, die im Zusammenhang stehen
mit diesen drei Menschen, Erinnerungen an gemeinsam
verbrachte Situationen. Im Ohr Gesprächsfetzen, Worte, die mir wichtig sind, weil sie mich berührt, meine
Neugier, meinen Ärger geweckt oder mich zum Lachen
gebracht haben. Die meisten haben natürlich mit Rene
Lammer zu tun, denn durch unsere Zusammenarbeit
haben wir uns oft gesehen, in ganz unterschiedlichen
Situationen.
Unsere Zusammenarbeit war offen, konstruktiv, unkompliziert, kreativ, spannend, respektvoll,
freundschaftlich. Unklarheiten und Ärger konnten
angesprochen, diskutiert werden, durchaus auch mal
mit erhobenen Stimmen. Selbst wenn wir uns nicht
einigen konnten, hatte dies keine Auswirkungen auf
den Umgang miteinander- der blieb respektvoll und
freundschaftlich.
GebenGibt war Rene Lammers Idee ebenso wie ElanDe
– eine so wichtig und gut wie die andere. Seine Ideen
und sein Einsatz haben zum Aufblühen des sozialen
Bereichs der Gemeinde ausschlaggebend beigetragen.
In mir persönlich hat Rene Lammer Interesse, Neugier
und Faszination in Bezug auf Glaubensfragen geweckt.
Seine Bibelimpulse zu Beginn von Geben-Gibt- oder
Hospitz-Treffen, seine Art und Weise die Anwesenden
zu ermutigen, sich frei zu äußern zu dem, was die
vorgetragene Bibelstelle an Gedanken und Fragen in
ihnen auslöst, seine Fragen an die Anwesenden, die
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Suche nach der Aussage, die hinter den Bildern liegt,
fand ich unglaublich anregend.
Im vergangenen Januar sind wir gemeinsam mit den
letztjährigen ElanDisten ins Kloster Pendeli für ein
zwei-Tage-Seminar gefahren. Am Abend machte
Rene Lammer eine Einheit zum Thema „Glaubensbekenntnis“. Er hatte den gesamten Gebetstext groß
fotokopiert und in Stücke geschnitten. Gemeinsam
sollten wir ihn zusammensetzen (hört sich einfach an,
aber wir kamen doch ein wenig ins stocken, denn auf
einmal waren wir uns über die Reihenfolge dieses oft
gesprochenen Bekenntnisses nicht immer einig). Dann
sollten wir den Text auf seine Hauptaussage reduzieren,
alles wegnehmen, was man nicht unbedingt braucht,
um zum Beispiel einem Menschen, der keine Ahnung
vom Christentum hat, das ganz Grundsätzliche zu vermitteln. Da gingen heiße Diskussionen los: Muss ein
„Ahnungsloser“ wissen, dass Jesus von der Jungfrau
Maria geboren wurde, sollte
man die „Gemeinschaft der
Gläubigen“ erwähnen ...?
Nachdem wir uns auf ein
Minimum geeinigt hatten,
war unsere Aufgabe, den
Text wieder aufzufüllen,
hinzu zu setzen, was uns
von den bekannten Worten besonders wichtig sei,
und neue Textstücke mit
einzubauen, wenn wir das
Gefühl hätten, sie seien
uns wichtig für den Ausdruck des Glaubens. Es
war ein unglaublich spannender Prozess, den wir
damals erlebt haben, ein
sich Vertiefen in die Frage,
was das Glaubensbekenntnis besagt und wie wir uns
damit fühlen. Ein Stück Detektivarbeit, ein Suchen,
Verlieren und Wiederfinden, ein Fragen, Zweifeln und
Wünschen-dürfen, eine lebendige Auseinandersetzung
mit dem Glauben ohne Staub in der Nase und unterdrückte Langeweile.
Ich bin sehr dankbar, Rene Lammer und seiner Familie
begegnet zu sein.
Ich bin sehr traurig, sie aus Athen verabschieden zu
müssen.
Ich bin gespannt, wohin Gottes Wege uns alle in Zukunft führen werden.
Birgit Lewer
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Gemeindebüro
Was bleibt, wenn ein Mensch geht? Erinnerungen,
Spuren, es dauert lange, bis sie verblassen, manchmal
verschwinden sie nie. Und es bleibt ein bunter Strauß
an Gefühlen: Traurigkeit, Freude, Erleichterung, Sorge,
Bedauern. Also positive, wie negative. Es mag schon
sein, dass nicht immer alle Menschen bei derselben
Person die gleichen Gefühle empfinden, aber ohne
Gefühl läuft kein Abschied.
In wenigen Tagen gehen René und Christine Lammer.
Sie haben in den vergangenen Jahren diese Gemeinde
geprägt, sie hinterlassen Spuren, sichtbare und unsichtbare, sie gehen mit all den oben aufgeführten Gefühlen
und mit all diesen Gefühlen lassen wir sie gehen. Diese
Gefühle beziehen sich auf das, was sie uns und wie sie
uns in Athen zurücklassen, aber auch auf das, wohin
und zu wem sie gehen.
Ich bin traurig, weil zwei
Menschen gehen, die unsere
Gemeinde erneuert haben,
die sie in atemberaubendem
Tempo und grosser Aufrichtigkeit in eine tragbare
Zukunft führen wollten. Ich
bin traurig, dass sie dieses
Vorhaben nicht vollenden
konnten, aber ich bin froh,
dass sie Anfänge gelegt
haben, auf denen wir uns
weiterentwickeln können.
Ich freue mich, dass die
Menschen Christine und
René Athen in der Gewissheit und mit dem Versprechen verlassen können,
dass viele ihrer Bemühungen, Impulse zu geben und neue Akzente in der
Gemeindearbeit zu setzen, auf fruchtbaren Boden
gefallen sind und fortgesetzt werden. Und ich freue
mich natürlich, dass beide mit der Perspektive neuer
Aufgaben nach Deutschland gehen werden.
Ich bin erleichtert, dass die unmittelbare Nachfolge
Lammers durch göttliche Fügung (anders ist es nicht zu
beschreiben) sichergestellt ist und dass die Pfarrerin,
die René Lammer nachfolgen wird, eine ungeheure
Ruhe und Festigkeit ausstrahlt, aber auch mit soviel
Freude bei der Sache ist, dass wir uns auf ein reges und
entspanntes Gemeindeleben freuen können.
Ich bin besorgt, weil ich nicht weiß, wie sich die Leere
anfühlen wird, wenn mich kein René Lammer mehr in
all den schwierigen Situationen des Gemeindealltags
aufbauen und mir Mut machen wird.
Ich bedaure, dass Menschen gehen, die nie anderes
zum Ziel hatten, als diese Gemeinde zu erneuern, im
Glauben zu stärken, sie selbständiger und selbstbewußter machen wollten. Und ich bedaure, nicht mehr
jeden Tag zwei Menschen um mich zu haben, deren
Warmherzigkeit nicht immer auf den ersten Blick,
dafür aber auf den zweiten Blick umso intensiver zu
erkennen war. Mir wird ihr Humor, die geteilte Freude
und die geteilte Traurigkeit, vor allem aber die geteilte
Sorge um die Gemeinde und all ihre Belange fehlen.
Die sichtbaren Spuren, die mich fast täglich an Christine und René Lammer erinnern werden, sind die einer
warmen, freundlichen Kirche, eines aufgeräumten und
gastfreundlichen Gemeindehauses, eines gepfelgten
Gartens, in dem Pflanzen und Tiere bestens versorgt
sind und bleiben sollen. Die unsichtbaren Spuren, die
sie hinterlassen haben, sind mir noch nicht bewußt. Ich
spüre aber, dass ich in meinem Glauben während der
vergangenen fünf Jahre deutlich fester geworden bin
als ich es je war.
Hilde Hülsenbeck
Kinder
Es war toll, dass Sie da waren. Der Reli-Unterricht hat
echt Spaß gemacht. Ich fand es auch richtig gut, dass
wir in der Kirche übernachten durften und so viele tolle
Feste gefeiert haben. Die Erfindung mit dem Kindergottesdienst und der Kinderseite im Gemeindeblatt war
auch super. Ich finde es schön, dass ich in der Kirche
und der Gemeinde so viele Freunde hab und immer
meine Freunde aus der Schule mitbringen konnte. Sie
waren so lustig, und Christine war immer so lieb. Ich
hab nicht verstanden, warum Sie nicht noch länger
bleiben können. Wir Kinder wollten nicht, dass sie
gehen. Aber auf uns hört ja keiner, obwohl ich noch
vom Kinderwochenende ein T-Shirt habe. Darauf steht
„Ohne uns sähe eure Kirche alt aus“. Sie haben auf uns
gehört, aber die anderen nicht. Ich komm Sie besuchen.
Nelli
Es bleibt vor allem: Dank!
Es war eine turbulente, anstrengende, erlebnisreiche, prall
mit Leben gefüllte Zeit, die wir hier in Athen verbringen
durften. Ein wenig weniger Turbulenzen, Erlebnisse,
Anstrengungen wäre auch in Ordnung gewesen. Aber: bei
und vor allem - wir sind dankbar für die Jahre in Athen.
Dankbar sind wir natürlich vor allem für die großartigen
Menschen, die wir hier kennenlernen konnten und mit
denen wir für den Rest unseres Leben verbunden sein
werden. Wir haben zusammen gearbeitet und gefeiert,
Pläne geschmiedet und wieder verworfen, waren entsetzt
und erleichtert, fassungslos und begeistert. Und vor allem:
Wir durften erleben, wie Gott auch heute ganz nah und
ganz lebendig unter uns wirkt.
Unser besonderer Dank gilt jedem Einzelnen im Kirchenvorstand, allen voran natürlich der Vorsitzenden Vera
Sficas. Dass Ihr Euch in dieser schwierigen Zeit bereit
erklärt habt, Verantwortung für die Gemeinde zu übernehmen, war ein wunderbarer Ausdruck von Zivilcourage.
Kirche der Reformation: live! Ohne Hilde Hülsenbeck
wäre gar nichts gegangen, und Nelli ist schon genauso
mutig wie ihre Mutter. Hätte Birgit Lewer nicht beharrlich
darauf hingewiesen, wüssten wir nicht, wie wichtig es
ist, Grenzen zu setzen. Ursula Spindler-Niros brachte es
immer wieder genau auf den Punkt. Frau Dr. Garaguni
hielt ganz bemerkenswerte Predigten und arbeitete im
Verborgenen an der Verständigung. Wenn Dr. Fischer zur
virtuellen Feder griff, hielten nicht nur wir den Atem an.
Pfarrer Koeppen konnte aus dem reichen Schatz seiner
Erfahrungen immer wieder das nötige besonnene Wort
zur richtigen Zeit sagen. Pfarrerin Auffarth-Kurschat
wurde punktgenau und direkt vom Himmel zu uns
herabgeschickt. Und dann die neuen ElanDisten! Die
Frauen aus Patras und von den Inseln! Die St. Andrews
Gemeinde, die neues, buntes Leben in unsere Räume
gebracht hat. Chris, der die Kirche mit Musik flutet, die
Spender, die nicht genannt sein wollen und... nein, wir
haben niemanden vergessen und wir werden niemanden
vergessen. Wir nennen sie hier nicht alle, aber ihr bleibt
alle in unseren Herzen.
Behüt euch Gott!
Christine und René
René Lammer beim Empfang von Staatssekretärin Caren Marks in unseren Gemeinderäumen Juni 2015
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Vakanzvertetung
Ein halbes Jahr vor Vertragsende werden Pfarrer
Lammer und seine Frau Christine unsere Gemeinde verlassen, um in Northeim / Angerstein eine neue
Aufgabe zu übernehmen. Der Kirchengemeinderat
hat dieser vorzeitigen Vertragsbeendigung zugestimmt, weil Pfarrer Lammer damit die Möglichkeit erhält, eine Pfarrstelle anzutreten, die seinen
Vorstellungen entspricht. Da er und seine Frau in
Göttingen studiert haben und sie dort ein großer
Freundeskreis erwartet, ist es für sie gegen Ende
ihrer Berufszeit, so versicherten sie uns, so etwas
wie eine „Rückkehr in die Heimat“.
Wir haben ausgesprochen gut mit Pfarrer Lammer
und seiner Frau zusammengearbeitet und hätten
seinen Vertrag, nur zu gerne, auch über die sechs
Jahre hinaus verlängert. Wir wünschen unserem
Pfarrer und seiner Familie einen guten Anfang in
Deutschland und freuen uns, wenn sie uns möglichst
häufig in Athen besuchen kommen. Selbstverständlich ist er dann auch herzlich eingeladen, den Gottesdienst für uns zu halten. Familie Lammer hat
einen festen Platz in unseren Herzen und wir wissen
uns mit ihr in großer Dankbarkeit verbunden.
Wir halten es für eine besonders glückliche Fügung,
dass mit dem Weggang von Pfarrer Lammer, von
nun an bis zum 30. Juli 2016 Frau Auffarth-Kurschat für unsere Gemeinde als Pfarrerin i.R. tätig
sein wird. Sie hat dieVakanzvertretung mit dem
15. Oktober angetreten und nimmt ihren Dienst
ehrenamtlich wahr. Dafür bedanken wir uns sehr
herzlich und wünschen ihr eine erfüllte Zeit in unserer Gemeinde.
Für den Kirchengemeinderat
Vera Sficas, 1. Vorsitzende
Pfarrerin i.R. Ulrike Auffarth-Kurschat
Ab Mitte Oktober bin ich auf Beschluss des Kirchenvorstandes der deutschen evangelischen Gemeinde
in Athen bis Ende Juli nächsten Jahres zur Pfarrerin
gewählt worden. Die Deutsche Gemeinde in Athen
habe ich vor 41 Jahren bei einem längeren Besuch in
Athen kennengelernt. Damals hat mich Pfarrer Meyer
bei einem Gottesdienstbesuch angefragt, ob ich ihn
im Sommer während meiner Semesterferien vertreten
könnte. Gern habe ich zugestimmt und so kam es
dazu, dass ich meine ersten Predigten hier in Athen
gehalten habe. Nun ein kurzer Überblick zu meinem
Werdegang:
Nach dem theologischen Studium in Bonn und Tübingen habe ich 25 Jahre insgesamt in drei Gemein-
10
den in Nürtingen, Reutlingen
und in Stuttgart
gearbeitet. Von
Anfang an habe
ich gespürt, dass
ich den richtigen
Beruf gewählt
habe. In der Zeit
sind zwei Söhne
zur Welt gekommen, Oleander
und Immanuel,
auf beide hat
sich unsere Liebe zu Griechenland übertragen.
In den letzten 14
Jahren war ich
Pastorin in einer
Bremischen Gemeinde, in Seehausen. Immer war es mir ein großes Anliegen, so viele
wie möglich in den Gemeinden durch Hausbesuche
kennenzulernen. Sehr dankbar war ich für die vielen
Ehrenamtlichen, die mich all diese Jahre lang aktiv
begleitet haben. In der Konfirmandenarbeit war es mir
wichtig, die Jugendlichen, die sehr oft weit vom Glauben und von einem Bezug zur Kirche entfernt waren, auf
biblische Themen neugierig zu machen und sie dafür zu
gewinnen, mit ihnen existentielle Themen zur Sprache
zu bringen. Sie haben sich im Lauf des Konfirmandenjahres in vielen Gottesdiensten eingebracht. In den Jahren in Bremen war ich auch Notfallseelsorgerin und oft
mit dabei bei polizeilichen Einsätzen, wenn Menschen
mit Leid und Tod konfrontiert worden sind und ihnen
schlimme Nachrichten mitgeteilt werden mussten.
Fast jedes Jahr haben Gemeindefreizeiten stattgefunden, die unser Gemeindeleben bereichert haben.
Welche Aufgaben auch immer angestanden sind, ich
war und bin dankbar für die Gewissheit, dass Gott lenkt
und uns schützend zur Seite steht. Auch hier bei Ihnen
wünsche ich mir, gemeinsam mit Ihnen gute Gemeinschaft zu erfahren. Es grüßt Sie und hofft, Ihnen zu
begegnen und Sie kennenzulernen
Ihre Ulrike Auffarth-Kurschat
Wir sind Kirche und brauchen eine neue Satzung
Die letzten beiden Jahren - das war Stress für viele
Menschen unserer Gemeinde und es war auch ein
Stresstest für unsere Satzung. Sowohl die meisten
Menschen als auch die Satzung haben sich dabei weitgehend bewährt.
Wie wohl nie zuvor in den Jahren und Jahrzehnten ist
unsere Gemeindesatzung aufgeschlagen und befragt
worden, wie in konkreten Angelegenheiten zu entscheiden sei. Allein das ist ein Zeichen für die Krise,
die unsere Gemeinde durchschritten hat. Denn läuft
alles seinen gewohnten Gang, kommt niemand auf die
Idee, die Satzung überhaupt in die Hand zu nehmen.
Man verständigt sich eben so und findet ohne Mühe
den Konsens.
Wir haben beim Stresstest für unsere Satzung feststellen können, dass sie solide gearbeitet ist und sie viel
Weisheit enthält. So beschreibt sie den Kirchengemeinderat eben nicht als ein rein administratives Gremium,
sondern traut ihm zu, über der Einhaltung der Bekenntnisse zu wachen
und somit geistliche Kompetenz unter
Beweis zu stellen.
Und auch als es um die Frage ging,
wer denn die letzte Verantwortung in
Verwaltungsfragen zu tragen habe,
blieb sie die Antwort nicht schuldig:
Es ist eben nicht ein „geschäftsführender“ Pfarrer, auf den man alle Lasten
legen könnte, sondern der Vorsitzende
des Kirchengemeinderates ist nach
dem Gesetz verantwortlich. Die
Schatzmeisterin schreibt sich eben auch nicht in Anführungsstrichen, sondern sie hat mit dem Vorsitzenden
gerade zu stehen für die Finanzen der Kirche. Ebenso
ist es die Schriftführerin, die die Protokolle schreibt
und niemand sonst, bis sie vom Vorstand genehmigt
werden.
Andere Fragen dagegen konnten nicht ganz so eindeutig beantwortet werden, und die Satzung ließ Raum
für Interpretationen. Hier galt es nun für unsere Satzungskommission zu präzisieren, damit in Zukunft kein
Raum für Missverständnisse bleibt. Bei der Frage zum
Beispiel, wer denn wie Mitglied der Gemeinde wird,
wer den Mindestbeitrag festlegt, was zu geschehen hat,
wenn die Mehrheit des Kirchengemeinderates seine
Arbeit von heute auf morgen niederlegt und was in
Fällen von schweren Konflikten zu tun ist. Auch was
seit Jahren Praxis war, musste nun eindeutig geklärt
werden: nämlich, dass die Briefwahl in unserer Kirche
zulässig ist.
In allen diesen Punkten musste die Satzungskommission glücklicherweise das Rad nicht neu erfinden,
sondern konnte auf bewährte Satzungsbausteine zurückgreifen. In vielen Landeskirchen in Deutschland
hat man sich schon über unsere Fragen Gedanken
gemacht und auch die EKD hat vor einigen Jahren eine
Mustersatzung für Auslandsgemeinden herausgegeben,
die in Teilen durchaus hilfreich ist. Aus all diesen
Quellen haben wir schöpfen können und wir denken,
nun einen ordentlichen Entwurf vorliegen zu haben.
Nur bei einer Frage hat sich die Kommission auch nach
langen Diskussionen nicht einigen können. Das ist die
Frage, ob wir nun im Zuge der Neufassung der Satzung
ein neues Organ einsetzen wollen: nämlich das der Gemeindevertretung.Dieses Organ kennt man vor allem
in Kirchen Norddeutschlands und Österreichs. Es wird,
wie der Kirchengemeindrat, von allen Mitgliedern
der Gemeinde gewählt, besteht aus 5 bis 12 Personen,
und es tagt in der Regel zweimal im
Jahr zusammen mit dem Vorstand. Es
berät und entscheidet über Haushaltsfragen und Angelegenheiten, die von
weitreichender Bedeutung sind: Die
Errichtung neuer Tochtergemeinden
und Arbeitsplätze, den Erwerb, die
Veräußerung und Renovierung von
Immobilien, die Änderung von Satzungen usw.
Die Mitglieder der Gemeindevertretung sollen aus den aktiven Gemeindegruppen bzw. der Diaspora
stammen. In unserem Fall also aus GebenGibt, der
Hospizgruppe, dem Chor, der Jugend- und Kinderarbeit
u.a. In der Kommission war man sich weitgehend einig
darin, dass die Gemeindevertretung ein höheres Maß an
verantwortlicher Mitarbeit bedeuten würde und auch
die demokratische Legitimatuion besser sei als in der
Gemeindeversammlung, bei der sich erfahrungsgemäß
nur eine kleine Gruppe der Gemeinde einmal jährlich
versammelt, die oftmals nicht über das nötige Maß an
Informationen verfügt. Nicht einig war man sich, wie
weit die Kompetenzen der Gemeindevertretung gehen
sollten und ob die Größe unserer Gemeinde ein weiteres
Organ notwendig mache.
Was meinen Sie? Kommen Sie doch am 18.11. in die
Sina 66 und diskutieren Sie mit uns!
Der eigentliche Grund für die Erneuerung der Satzung
lag aber nicht in der Einrichtung eines neuen Organs
oder in der Präzisierung einzelner Statuten. Die
Notwendigkeit zur Neufassaung der Satzung ergab
sich vielmehr aus der Tatsache, dass wir seit dem 7.
11
Oktober 2014 als Kirche anerkannt sind, was am 16.
Juni 2015, nach Einreichung aller erforderlichen Dokumente, auch amtlich bestätigt wurde. Dabei benutzt
das neue Religionsgesetz für Einzelgemeinden (mit
ihren Tochtergemeinden) den Ausdruck „juristische
religiöse Person“ im Gegensatz zu Einrichtungen, die
über mehrere Einzelgemeinden und eine synodale oder
bischöfliche Struktur verfügen. Eine synodale Struktur
streben wir zwar an, können dies gemeinsam mit Rhodos und Kreta (Tochtergemeinden) und Thessaloniki
aber erst verwirklichen, wenn sich der Rechtsstatus
der Gemeinde Thessaloniki geklärt hat.
Dass wir jetzt „nur“ den Status der juristischen religiösen Person haben, liegt also allein in dieser Tatsache
begründet und bedeutet in keiner Weise eine geringere
Qualität. Auch wir sind staatlich anerkannte christliche
Religionsgemeinschaft (= Kirche) nach dem Religionsgesetz. Genau aus diesem Grund müssen nun Anpassungen in der Satzung vorgenommen werden. Der
griechische Staat duldet fortan nur noch vertragliche
Beziehungen zu anderen Kirchen, die die Souveränität
unserer staatlich geschützten Kirche nicht beschränken.
Und dies war in unserem Fall hinsichtlich des Vertrages mit der EKD und unserer alten Satzung gegeben.
So legte unsere alte Satzung zum Beispiel fest, dass
der Pfarrer nur sein Amt antreten konnte, wenn die
EKD dies bestätigte. Diese Regelung - ob wir es nun
wollen oder nicht - ist jetzt nicht mehr möglich und
nicht mehr nötig. Gleichzeitig werden sich unsere
Möglichkeiten, durch das Recht, schon von Anfang an
in den Auswahlprozess von PfarrerInnen einbezogen
zu werden, erweitern. Auch muss unser Haushalt nicht
mehr dem Kirchenamt der EKD zur Genehmigung
vorgelegt werden.
Gemeindehaus eine lange Tafel mit Würstchen und
Kartoffelsalat, Christstollen und Keksen für alle die
gedeckt sein, die mit uns feiern und singen wollen.
Und wir möchten gemeinsam „wichteln“. Melden Sie
sich bitte bis zum 15. Dezember im Gemeindebüro an.
Ulrike Auffarth-Kurschat mit Familie und unsere
fünf ElanDisten
Bibel-Gesprächskreis
Es gibt ihn wieder! Einen Gesprächskreis zur Bibel,
der ab November jeden ersten Donnerstag um 17.30
Uhr im Gemeindehaus stattfinden wird. Dazu lädt
Frau Ulrike Auffarth-Kurschat, die bis Juli 2016 unsere
Pfarrerin sein wird, herzlich ein.
Leuchten und Laufen zu St.Martin
Leuchten sollen unsere Laternen wie in jedem Jahr
wieder am 11.11.2015 bei Einbruch der Dunkelheit, um
an St.Martin zu erinnern, der das getan hat, was gerade
in dieser Zeit viele Menschen schon tun, andere noch
lernen müssen: TEILEN.
Wir wollen uns um 17.00 Uhr im Gemeindehaus der
Evangelischen Gemeinde treffen, gemeinsam Laternen
basteln und dabei eine Geschichte hören. Dann ziehen
wir mit den Laternen durch die Straßen der Nachbarschaft, lassen unsere Laternen leuchten und singen
alle die Lieder, die auch in Deutschland Kinder am St.
Martinstag singen. Und zum Schluss gibt es noch eine
kleine Überraschung.
Alle Kinder, Eltern und Großeltern sind uns herzlich
Darüber hinaus eröffnet uns unser neuer Status
als Kirche nun auch die Möglichkeit, mit anderen
Kirchen Verträge zu schließen, beispielsweise mit
den evangelischen Kirchen in Österreich und der
Schweiz oder auch der griechisch evangelischen
Kirche hier.
Wir werden nun mit der EKD einen Vertrag unter
Gleichen zu schließen haben. Natürlich wissen wir,
dass es sich dabei um die Hochzeit eines Elefanten
mit einer Maus handelt. Aber das hat durchaus
den charmanten Vorteil, dass eine Maus im - griechischen - Porzellanladen nur ungleich kleineren
Schaden anrichten kann als ihr voluminöser Partner...
Heilig Abend in der Gemeinde
An dieser Stelle möchten wir ganz herzlich alle Mitglieder und Freunde unserer Gemeinde einladen, mit
uns gemeinsam den Heiligen Abend zu feiern. Nach
den Gottesdiensten wird im festlich geschmückten
12
willkommen. Laternenstäbe unbedingt mitbringen.
Wir bitten um eine kleine Spende aus dem Sparschwein,
zur Finanzierung der Bastelmaterialien.
Das Kindergottesdienst-Team Jule, Zoe, Lennart,
Desi und Debo
Kinderseite
Herbstwaldgeflüster – Die traurigen Waldfrüchte und das
Kind
Heftig hatten die ersten Herbststürme über dem Land getobt. Regen hatten
sie mitgebracht und kühle Luft.
„Nun ist der Herbst da“, sagten die Menschen. Sie seufzten und dachten
an die warmen Sommertage zurück. Auch die Waldfrüchte, die Eicheln, Bucheckern, Nüsse und Kastanien, grämten sich. Fast alle hatte der Sturm von den Bäumen gerüttelt und zu Boden geworfen. Und da
lagen sie nun zwischen Herbstlaub und Gräsern. Nackt und schutzlos, denn ihre warmen Hüllen hatten
sie beim Aufprall verloren.
Was für ein Schreck! Überall im Wald hörte man, wenn man still war und lauschte, ein leises Schluchzen.
„Meine schöne grüne Haut“, jammerte eine Nuss. „Braun ist sie in den letzten Wochen geworden und
nun habe ich sie verloren.“
„Ich vermisse mein schickes braunes Hütchen“, rief eine Eichel.
„Und ich meinen braunen Fruchtbecher“, klagte die Buchecker. „Meinen Zwilling habe ich auch verloren.
Wir sind nämlich immer zu zweit und nichts kann uns trennen.“
„Nur der Herbststurm“, heulte die Kastanie. „Er hat euch getrennt. Doch was soll ich sagen? Mein grüngelber Stachelmantel ist verschwunden. Der Herbstwind hat ihn mir geraubt.“
„Unsinn“, sagte die Nuss. „Unsere Kleider liegen wie wir hier irgendwo auf dem Waldboden und dort
werden sie nun verfaulen.“
„Nein, oh nein“, rief die Eichel. „Das darf nicht sein.“
„Du lügst“, schrie die Buchecker, und die Kastanie sagte empört „Du dumme Nuss!“ zur Nuss.
„Phh!“ Die Nuss schwieg beleidigt, während die Waldfrüchte ihr Schicksal beklagten.
„Streitet euch nicht!“, mischte sich ein Waldpilz ein. „Ihr solltet euch besser im Gras oder unter einem
Blatt verstecken. Grabt euch in die Erde hinein, bildet Wurzeln und wachst zu neuen Bäumen heran!
Oder wollt ihr, dass euch die Tiere, die Mäuse, Hamster, Wildschweine und Eichhörnchen, auffuttern?
Auch bei den Menschen seid ihr sehr beliebt.“
„Die Menschen?“, kreischte die Kastanie. „Wollen die uns etwa auch aufessen?“
„Sie lieben euch über alles“, sagte der Pilz leise. „So wie uns Pilze auch.“
„Oje oje oje!“ Noch lauter hallte das Wehklagen der Waldfrüchte durch den Wald. Und vor lauter Klagen
vergaßen sie ganz, den Rat des Pilzes zu befolgen und sich zu verbergen.
„Warum weint ihr?“, hörten sie da plötzlich ein Kind fragen.
Und ehe sich die Waldfrüchte versahen, lagen sie in einer warmen Kinderhand. Vor Schreck waren sie
ganz stumm geworden.
„Schön seht ihr aus!“, sagte das Kind fröhlich. „Schon viele von euch habe ich heute gesammelt. Sammeln macht Spaß und Herbst ist toll, oder?“ Ein Kinderfinger streichelte über die Früchte. „Bäume sollt
ihr werden. Große starke Bäume mit vielen Früchten. Klar?“
Die Waldfrüchte schwiegen, nur die Nuss sagte leise: „Klar!“
Das Kind lachte. Dann warf es die Eichel, die Buchecker, die Kastanie und die Nuss mit Schwung auf
die Waldlichtung.
„Viel Glück!“, rief es ihnen hinterher.
Viel Glück! Ja, das konnten sie brauchen, die Vier. Doch wer braucht das nicht?
_______________________________
Ein Igel weilt unter einem Kastanienbaum. An dem Baum hängen überall Kastanien. Als der Igel diese
sieht, sagt er: „Ach du Schreck, habe ich viele Cousinen!“
Wie kommt ein Elefant von einem Laubbaum herunter? Er setzt sich auf ein Blatt und wartet bis es
Herbst wird.
Was sagt das Blatt zur Eichel? Kumpel setz‘ mal deinen Helm ab!
13
ElanDe und Flüchtlinge
„Wir hatten Angst vor der ersten Begegnung mit Menschen,
die ihre Heimat verloren haben, die wiederholt in Lebensgefahr schwebten, die nicht wissen, wohin ihre Reise sie am
nächsten Tag führt.“
„Wir haben erfahren, wie leicht es ist, Menschen vorbehaltslos zu begegnen und ihnen zu helfen.“
„Flüchtlinge wollen nicht wie Tiere im Zoo besucht und
gefüttert werden, sie wollen wahrgenommen, angesprochen,
an die Hand und in den Arm genommen werden.“
„Um Kindern eine Freude zu machen, braucht es nicht viel
mehr, als sich ihnen zuzuwenden und ihre Freude zu teilen.“
Sonntag nach dem Gottesdienst im Garten der Evangelischen
Kirche Deutscher Sprache im Zentrum von Athen. Ein Kaffee nach dem Gottesdienst muss sein, aber dann dränge ich
zum Aufbruch. Die Flüchtlingskinder im Camp von Eleonas
bei Athen warten auf uns.
Wir fahren mit drei Autos, voll gepackt mit JUMBO-Tüten.
An dieser Stelle muss ich einen traurigen Einwurf machen.
Das bekannte Kaufhaus für Spielzeug und Haushaltsartikel
hat seit Beginn der Flüchtlingswelle von der Hilfsbereitschaft
der Bevölkerung Griechenlands enorm profitiert. Viele
Artikel aus dem Sortiment, darunter Regenkleidung, FleeceDecken, Iso-Matten und anderes haben nicht nur wir von
den uns anvertrauten Spendengeldern dort gekauft. Meine
Bitte um Rabatt, da es sich bei den Einkäufen ausschließlich
um Hilfe für die Flüchtlinge handele, wurde abgelehnt. Ich
bitte an dieser Stelle herzlich und dringend um Hinweise,
wo ich die oben genannten Artikel fortan zu günstigeren
Konditionen erwerben kann.
Bevor ich meine Gedanken zum Sonntag niederschreibe,
hier die Gedanken und Gefühle meiner ganz wundervollen
Truppe.
Vorweg aber noch folgendes: nach vielen Anrufen, in denen
Hilfsbereitschaft bekundet wurde, aus denen aber hervorging, dass die Menschen nicht so recht wissen, wie sie
helfen können, habe
Wir:
ich mich vor fast drei
Wochen zum ersten
Cornelia, die in der
Mal auf den Weg
Griechenland-Zeiins Camp gemacht.
tung meinen Bericht
Bei meinem zweiten
über unseren ersten
Besuch war schon
Besuch in Eleonas
klar, dass die Lagergelesen und spontan
räume in den Camps
ihre Hilfe angeboten
von Eleonas, Gahat,
latsi und Ellinikon
Michael, Fotograf
prall gefüllt sind,
und Mitglied der Gees nur an wenigen
meinde,
konkreten HilfsgüMichael und Sven,
tern mangelt, sich
zwei Erzieher aus
die Lage aber auch
Hamburg, die im Geschnell ändern kann
meindehaus in der
und Hilfe über eiSina zu Gast sind
nen langen Zeitraum
und im Kindergargebraucht werden
ten der Deutschen
wird. Bei der Frage,
„I Afghanistan. Father, mother, I, off Afghanistan. No way back. Brother bouf, bouf, bouf.
Schule Athen an ei- Dead. No way back. Go? Not know. Love and ????“ Afghanischer Junge im Camp
welche Art der Hilfe
nem einmonatigen
für eine relativ kleine
Austauschprogramm teilnehmen,
Gemeinde auch langfristig realisierbar ist, komme ich zu
dem Schluss, dass es für alle Hilfsbereiten wichtig ist, einen
Lorenzo und Francesco, zwei Jura-Studenten aus Italien,
Ansprechpartner zu haben, der in ständigem Kontakt zu den
die sich mit unseren Gemeindefreiwilligen angefreundet
Verantwortlichen der Camps steht und relativ schnell Menhaben, unsere fünf ElanDisten, junge Menschen, die an dem
schen um sich versammeln kann, die zu praktischer Hilfe
von unserer Gemeinde gegründeten deutsch-griechischen
bereit sind. Und mir ist klar geworden, dass die Menschen,
Freiwilligen-Austauschprogramm teilnehmen und zehn
die in den Camps leben, aber auch die sehr ambitionierten
Monate lang in diakonischen Einrichtungen in Griechenland
Menschen, die dort tagein tagaus arbeiten, unsere Unterarbeiten, Zoe in einer Einrichtung für geistig und körperlich
stützung brauchen.
behinderte Mädchen und Frauen, Juliane in einem Wohnheim
für psychisch kranke Menschen, Lennart in einem Heim für Deshalb hatten wir uns entschlossen, eine Kinderolympiminderjährige, unbegleitete Flüchtlinge, Deborah in einem ade in Eleonas vorzubereiten. Dosenwerfen, Tauziehen,
Altenheim und Desideria in einem After School House, in Stoptanz, viele andere Spiele, ein kleines Bastelangebot mit
dem Kinder aus sozial schwachen Familien nachmittags Murmelbildern, Perlenfädeln und vielem mehr hatten wir gut
betreut und versorgt werden,
vorbereitet. Im Camp können 600 Menschen unterkommen,
davon 200 Kinder. Diese Zahl variiert, je nach Zustrom und
Nelli, meine elfjährige Tochter und ich, Mitarbeiterin der
Weiterwanderung der Flüchtlinge. Wir hatten uns auf 150
Gemeinde.
Kinder vorbereitet, haben aber nur etwa halb so viele am
14
Sonntagnachmittag vorgefunden. Und hier unsere Eindrücke
und Gedanken:
Michael, der Fotograf.
Das Flüchtlingscamp Eleonas ist anders als die griechischen
Flüchtlingscamps, die ich zuvor kennengelernt habe (auf
Lesbos und in Athen). Man merkt, dass sich hier jemand
Gedanken gemacht hat, wie man Flüchtlinge vergleichsweise
gut für die kurze Zeit, die sie in Athen bleiben, unterbringen
kann und hat nicht einfach ein paar Zelte aufgestellt oder
das Lager wie ein Gefängnis aussehen lassen. Auch an die
Kinder hat man gedacht, mit einem extra Zelt mit Spielsachen und sogar einem grossen Sandkasten. Hier können
sie für eine kurze Zeit auf ihrem weiten Weg in die Fremde
einfach nur Kinder sein. Was mich auch beeindruckt hat, ist,
dass Mädchen und Jungen nicht nur typische Mädchen- und
Jungenspiele gespielt haben, sondern die Mädchen auch
Ball gespielt haben und die Jungen Armbänder aus Perlen
gemacht haben.
Zoe
Mit gefüllten Taschen voller Spielsachen kommen wir in
Eleonas am Kinderzelt an. Die Kinder können es kaum
erwarten, endlich mit den mitgebrachten Utensilien spielen
zu dürfen. Nachdem wir unsere Stationen aufgebaut und
alles ausgepackt haben, wird getobt, gemalt und gebastelt
wie verrückt. Trotz fehlender Sprachkenntnisse ist die
Verständigung sehr einfach, und gemeinsam kommen wir
auf viele weitere Spielideen. Die Kinder sind voller Tatenund Bewegungsdrang und freuen sich über jedes noch so
kleine Spielangebot. Es ist unwahrscheinlich schön und
wertvoll, die Menschen dort so herzlich lachen zu sehen.
Da wird einem doch immer wieder bewusst, dass unser
Leben sehr unbeschwert ist, auch wenn uns das nicht immer
so erscheint. Als wir gegen Ende wieder all unsere Sachen
zusammenpacken und aufräumen, bekommen wir tatkräftige Unterstützung von vielen kleinen Helfern. Die Kinder
zeigten sich dankbar für unser vorbereitetes Programm und
die gemeinsam verbrachten Stunden.
so jungen Menschen auf solch einer beschwerlichen Reise
einen Nachmittag Glück zu schenken, möchte man nie wieder vergessen. Sicherlich ist es nicht das letzte Mal gewesen,
dass wir Eleonas besucht haben, auch wenn die Kinder, die
wir dieses Wochenende dort trafen, dann wahrscheinlich
bereits weitergereist sind. Wir wünschen ihnen allen einen
„safe trip“ und dass ihre Wünsche in Erfüllung gehen. Ich
freue mich auf eine Wiederholung der Aktion und neue
lächelnde Gesichter.
Sven und Michael
mit Freude haben wir die Einladung der Kirchengemeinde
angenommen, ein Flüchtlingslager am Rande Athens zu
besuchen und mit Rat und Tat bei der Durchführung eines
Spaß- und Spielenachmittags für die Kinder des Flüchtlingslagers unterstützend aktiv zu sein.
Dort angekommen haben wir einige vorbereitete Spiele
aufgebaut und uns dem Ansturm der Kinder gestellt. Es
waren am heutigen Tag wenige Kinder im Lager, was der
allgemeinen Stimmung aber keinen Abbruch getan hat. Hier
zeigt sich: Kinder sind überall auf der Welt Kinder. Egal aus
welchem Land sie kommen. Ein paar Bälle, ein Stand zum
Dosenwerfen, und schon hatten wir eine Traube Kinder um
uns versammelt.
Zum Abschied durften einige Kinder noch Abschiedsfotos
machen und - Polaroid sei Dank - sogleich mitnehmen.
Wir bedanken uns für diesen Nachmittag.
Lorenzo and Francesco
Hi I‘m Lorenzo, the today experience was very intense.
I asked myself questions about how bad it must feel to leave
one’s home, one’s country.
I think the refugees have done everything to grow up their
children in a country where there is peace.
I hope so much that they will live a peaceful life in Europe
but I think we should aid them more because they need it.
Ein Geben und Nehmen beiderseits und ein bleibendes Lächeln, das mir dieser Tag ins Gesicht gezaubert hat.
Thank you for this beautiful day
Juliane
„Entgegen meiner Erwartung waren nicht nur kleine Kinder
anwesend, sondern auch ältere Kinder, Jugendliche und
junge Erwachsene, die mit einiger Energie und Kreativität
unseren Stationenlauf um viele Aktivitäten erweiterten.
Ein paar Bälle, Armbändchen, Farben und Papier, und 12
Helfer, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, den Kindern
im Flüchtlingscamp Eleonas einen fröhlichen und unbeschwerten Sonntagnachmittag zu bescheren - das waren
wir gestern. Wir haben erkennen können, dass es nicht mehr
braucht, als diese Kleinigkeiten und vor allem auch das Signal von Interesse und Zuwendung. Neben allen Spielerein
und kreativen Auslebungen werden uns Lebensgeschichten
offenbart und wir erleben Kulturunterschiede als eine Bereicherung, beispielsweise als die 11jährige Tochter unserer
Gemeindesekretärin für meine eigene gehalten wurde.
Sprachbarrieren spielten keine Rolle, man verständigt sich
auch problemlos mit Händen und Füßen. Ich war begeistert
davon, wie aktiv, kreativ, klug, sportlich, liebevoll und
empathisch die Kinder und Jugendlichen waren, denen wir
begegnet sind. Sie hatten großen Spaß, wir hatten Spaß und
wir haben eine große Dankbarkeit gespürt. Dieses Gefühl,
Lennart
Mit diesem bunten Mix aller Altersstufen verselbstständigte sich unser geplantes Programm in einer sehr lockeren,
ungezwungenen Atmosphäre. Mir persönlich hat das Fußballspielen mit den Jungs, die denen in meiner Einsatzstelle
Εστια sehr geähnelt haben, besonders viel Spaß gemacht.
Obwohl sich die Kommunikation manchmal als etwas
schwierig herausgestellt hat, war es sehr interessant, zum
Teil aber auch bedrückend zu hören, was manche aus ihrer
Heimat und von ihren Erlebnissen zu berichten hatten.“
Desideria
Neugierige, große Augen beobachten uns, als wir die ersten Stationen begonnen aufzubauen. Zunächst wirkten die
Kinder, wie auch wir etwas verhalten, da der Gedanke im
15
Kopf herumschwirrte: “Wie gehe ich jetzt auf die Kinder
zu und animiere sie, mit mir Hulahubreifen um die Hüften
zu kreisen?“ Doch da schnappte sich schon das erste Kind
einen der Reifen und begann ungehemmt, diesen zur Musik zu drehen. Es blieb natürlich nicht beim um die Hüften
Kreisen, der Ring zog zwischen den Armen, dem Hals, den
Knien seine Kreise und sobald eine neuer Trick vorgeführt
wurde, versuchten die anderen, diesen zu imitieren. Dazu
braucht man gar keine Worte…
Das Lächeln auf den Gesichtern drückte unser aller Gefühl
ohne Worte aus! Wenn einem etwas besonders gut gefallen
hatte, reichte ein Daumen nach oben, um es dem anderen
mitzuteilen.
Sobald die Kinder mal eine neue Station ausprobieren wollten, verabschiedeten sie sich höflich mit einem „bye“ und
schon schnappte sich andere Kinder die Reifen und warfen
sie wie einen Ball hin und her, oder jemand spielte Zielstäbchen und die anderen versuchten, dieses im hohen Bogen
zu treffen… Von einer auf die andere Sekunde entstanden
neue Ideen, was man mit solch einem einfachen Reifen alles
auf die Beine stellen konnte. Im Nachhinein, nannten wir
es den „Afghanischen Zirkus“, als vor allem junge Männer
zunächst über einen, später über, durch oder gar unter 5 Reifen sprangen und anschließend der Reifen als Limbo Stange
umfunktioniert wurde. Dies war auch für einen athletisch
nicht so Begabten ein Spaß dabei zuzugucken!
Völlig k.o. setze ich mich irgendwann zu einigen Mädels,
die tierischen Spaß daran hatten, mir die Zahlen von 1-10
auf afghanisch beizubringen, und die Jungs erklärten mir,
dass sie Rap am liebsten hören und wir teilweise gleiche
Interpreten mögen. Also weiß ich, welche Playlist ich zum
nächsten Mal runterladen muss. Dass es im Endeffekt 4
Stunden waren, die wir mit den Flüchtlingskindern, die auf
dieselben Beschäftigungsideen (Klatschspiel, Haarflechten
etc.) anspringen, wie die griechischen Kinder, mit denen ich
hier in Athen zusammenarbeite, verbringen durfte, hätte ich
mit meinem Zeitgefühl nicht gedacht. Die Zeit ist einfach
verflogen! Die Stunden waren so voll mit einfachsten Spielen, verschiedensten Lächeln auf den noch unterschiedlicheren Gesichtern, von denen sich manche mehr und manche
weniger in mein Gedächtnis eingeprägt haben. Auch wenn
die Chance vermutlich eher gering ist, hoffe ich dennoch,
einige dieser liebenswerten Menschen beim nächsten Besuch
im Eleonas wieder anzutreffen… diesen wird es mit großer
Sicherheit bald wieder geben!
Deborah
Für mich war dieser Nachmittag eins der schönsten Erlebnisse, die ich bis jetzt hier in Athen erleben durfte. Die Kinder
und auch die Jugendlichen waren einfach überglücklich,
dass man da war, egal auf welche Weise. Ich war ganz lange an der Station, an der man Armbänder und Ketten aus
Gummibändern und Perlen machen konnten. Dazu haben
wir uns einfach mitten im Zelt auf den Boden gesetzt und
waren mitten drin. Die Kinder haben mir mit Handzeichen
angedeutet, an welcher Stelle sie meine Hilfe brauchten.
Ein kleines Mädchen kam einfach zu mir und hat sich auf
meinen Schloss gesetzt und angefangen, eigene Kettchen
zu knüpfen. Am Ende haben wir dann noch ganz lange
16
mit Kindern und Jugendlichen Ball gespielt, dann war der
Nachmittag leider schon vorbei und wir wollten gar nicht
mehr gehen. So einen Nachmittag möchte ich auf jeden Fall
gerne nocheinmal erleben!
Cornelia
Sie hat mir ihre Eindrücke nur mündlich mitteilen können.
Cornelia war tief beeindruckt, wie aufgeräumt, sauber und
freundlich es im Flüchtlingscamp von Eleonas zugeht. Sie
ist den Kindern liebevoll begegnet und hat stundenlang
Luftballons aufgepumpt und Seifenblasen verteilt. Und sie
hat zugesagt, dass sie mit uns in Kontakt bleiben möchte,
um sich weiterhin an der Flüchtlingshilfe aktiv zu beteiligen.
Nelli
Es war wieder so schön, aber jetzt bin ich platt. Hast Du
gesehen, wie der kleine Junge anfing zu weinen, als wir Sackhüpfen gemacht haben? Hat ja auch der ganze Boden gebebt.
Mama, wir müssen ganz viel Plexi-Flexi-Gummibändchen
kaufen. Das hat denen richtig Spass gemacht. Und die
konnten das ruckzuck. Können sie ja auch gut mitnehmen,
wenn sie weiterreisen. Ich wünsch ihnen ganz viel Glück.
Die sind alle so nett und haben schon so viel Schreckliches
erlebt. Ein Junge konnte uns ja nichts erzählen. Aber er hat
ein Bild gemalt und gesagt:“ I Afghanistan. Father, mother,
I off. No way back. Brother bouf,bouf,bouf. Dead. No way
back. Go? I don’t know. Love.” Ist schlimm, wenn man kein
Zuhause mehr hat und nicht weiß, wo es wieder Zuhause
werden kann.
Hilde
Ja, Nelli und Ihr alle anderen, aber auch Ihr alle, die Ihr
mir Sach- und Geldspenden anvertraut habt, ich habe mir
am Rande des Geschehens im Kinderzelt in Eleonas die
Mütter und Väter angesehen. Gesichter voller Sorgen und
Dankbarkeit. Ich habe mir vorgestellt, wie es ist, über Nacht
alles zurückzulassen und an einen unbekannten Ort, in eine
ungewisse Zukunft, unter ungeahnten Strapazen und in
unglaublicher Angst zu gehen. Ich habe mir vorgestellt, wie
es sein muss, den zahnenden Säugling über weite Strecken
zu tragen, ihn im Schlauchboot, auf Bahngleisen oder auf
dem Bürgersteig zu wickeln, ihn in einem Container, den ich
mit elf Menschen teilen muss, in den Schlaf zu wiegen, die
langen, prächtigen Haare meiner Tochter kurz zu scheren,
um sie sauber zu halten, und dann unter einem Kopftuch zu
verbergen. Ich war dankbar für die heiße Dusche am Abend.
Als meine Tochter im Bett lag, sagte sie: „Das können die
im Camp jetzt auch nicht. So richtig schön heiß duschen und
sich dann in ihr Bett kuscheln.“
Es sind Kleinigkeiten, die uns in der Begegnung mit den
Flüchtlingen, egal, ob auf Lesbos, in den Camps von Athen,
auf dem Viktoria-Platz oder sonstwo auf der Route Richtung
Deutschland, mit einer Wucht bewusst werden, die uns kein
Fernseh- oder Zeitungsbericht vermitteln kann. Und es stellt
sich die Erkenntnis ein, die zum Motto einer Gruppe unserer
Athener Evangelischen Gemeinde geworden ist: GebenGibt!
Darüber gibt unser „selbstgebastelter“
Flyer Auskunft:
Und das sind wir:
17
Sonntag 01.11.2015
Termine im November
10.00 Uhr
Dienstag 03.11.2015
Donnerstag 05.11.2015
17.00-19.00 Uhr
09.30 Uhr
Samstag 07.11.2015
Sonntag 08.11.2015
17.30 Uhr
19.00-20.30 Uhr
09.30 Uhr
10.00 Uhr
Montag 09.11.2015
Dienstag 10.11.2015
Mittwoch 11.11.2015
Donnerstag 12.11.2015
18.30-20.30 Uhr
17.00-19.00 Uhr
17.00 Uhr
09.30 Uhr
Freitag 13.11.2015
Sonntag 15.11.2015
19.00-20.30 Uhr
09.30-12.00 Uhr
10.00 Uhr
14.00 Uhr
Dienstag 17.11.2015
Mittwoch 18.11.2015
17.00-19.00 Uhr
17.00 Uhr
Donnerstag 19.11.2015
09.30 Uhr
09.30 Uhr
Freitag 20.11.2015
Sonntag 22.11.2015
19.00-20.30 Uhr
10.00 Uhr
18.00 Uhr (!)
Dienstag 24.11.2015
Mittwoch 25.11.2015
Donnerstag 26.11.2015
17.00-19.00 Uhr
17.00 Uhr
09.30 Uhr
Freitag, 27.11.2015
Samstag 28.11.2015
19.00-20.30 Uhr
19.00 Uhr
10.00-12.30 Uhr
09.00 Uhr
Sonntag 29.11.2015
1. Advent
18
Gottesdienst zum Reformationstag Kindergottesdienst
Pfarrerin i.R. Ulrike Auffarth
Computerkurs
Frühstück im Gemeindehaus „Plug and
Pray“
Bibelgesprächskreis
Chorprobe Cantus Celestis
Hospizgruppe - Fortbildung
Gottesdienst mit Christine
Kükenshöner, Kindergottesdienst
Trauergruppe
Computerkurs
Martinsfest und Laternenumzug
Frühstück im Gemeindehaus „Plug and
Pray“
Chorprobe Cantus Celestis
GebenGibt
Gottesdienst - Verabschiedung Pfarrer Lammer - Kindergottesdienst
Andacht auf dem Soldatenfriedhof von
Dionyssos-Rapendoza zum Volkstrauertag
Computerkurs
Gesprächskreis: Wir sind Kirche und
brauchen eine Satzung
Frühstück im Gemeindehaus „Plug and
Pray“
Gesprächskreis Nord im Vereinshaus
Philadelphia
Chorprobe Cantus Celestis
GebenGibt
Gottesdienst zum Ewigkeitssonntag
mit Abendmahl- Kindergottesdienst
Computerkurs
Bibel-Gesprächskreis
Frühstück im Gemeindehaus „Plug and
Pray“
Chorprobe Cantus Celestis
Spieleabend
Hospizgruppe
Oekumenischer Gottesdienst zum Weihnachtsbasar
Kein Gottesdienst in der Sina 68 Weihnachtsbasar, Andacht
Dienstag 01.12.2015
Mittwoch 02.12.2015
Donnerstag 03.12.2015
Termine im Dezember
17.00-19.00 Uhr
17.00 Uhr
09.30 Uhr
Sonntag 06.12.2015
17.30 Uhr
19.00-20.30 Uhr
10.00 Uhr
Dienstag 08.12.2015
Donnerstag 10.12.2015
17.00-19.00 Uhr
09.30 Uhr
Freitag 11.12.2015
Samstag 12.12.2015
19.00-20.30 Uhr
10.00 Uhr
18.00-21.00 Uhr
Sonntag 13.12.2015
10.00 Uhr
ab 12.30 Uhr
Montag 14.12.2015
Dienstag 15.12.2015
Donnerstag 17.12.2015
18.30-20.30 Uhr
17.00-19.00 Uhr
09.30 Uhr
09.30 Uhr
Freitag 18.12.2015
19.00-20.30 Uhr
20.00 Uhr
Samstag 19.12.2015
20.30 Uhr
Sonntag 20.12.2015
10.00 Uhr
20.00-21.30 Uhr
Donnerstag 24.12.2015
16.30 Uhr
Sonntag, 27.12.2015.
Silvester 31.12.2015
18.30 Uhr
10.00 Uhr
18.00 Uhr
Computerkurs
Bibel-Gesprächskreis
Frühstück im Gemeindehaus „Plug and
Pray“
Bibel-Gesprächskreis
Chorprobe Cantus Celestis
Familiengottesdienst zum Nikolaustag
mit spannendem Besuch
Computerkurs
Frühstück im Gemeindehaus „Plug and
Pray“
Chorprobe Cantus Celestis
GebenGibt
Offenes internationales Adventssingen
in der Kirche und im Garten
Gottesdienst - Kindergottesdienst danach ausnahmsweise kein Kaffee
Adventstee und -Basar der internationalen St. Andrew´s Gemeinde im Gemeindehaus
Trauergruppe
Computerkurs
Frühstück im Gemeindehaus „Plug and
Pray“
Gesprächskreis Nord im Vereinshaus
Philadelphia
Chorprobe Cantus Celestis
Konzert in der Kirche „Musiko Synolo
Sol-Fa“
Klavierkonzert in der Kirche - Alexandra
Papastefanou interpretiert Orgelwerke
von J.S.Bach
Gottesdienst - Kindergottesdienst
Feierliches Weihnachtskonzert in der
Kirche
Familiengottesdienst zum Heiligen
Abend mit Krippenspiel
Christmette
Gottesdienst
Abendgottesdienst mit Abendmahl zum
Jahresende
19
Termine im Januar
Sonntag 03.01.2016
Sonntag 10.01.2016
Dienstag 12.01.2016
Donnerstag 14.01.2016
10.00 Uhr
10.00 Uhr
17.00-19.00 Uhr
18.30 Uhr
09.30 Uhr
Samstag 30.01.2016
19.00-20.30 Uhr
10.00-12.30 Uhr
Gottesdienst - Kindergottesdienst
Gottesdienst - Kindergottesdienst
Computerkurs
Trauergruppe
Frühstück im Gemeindehaus „Plug
and Pray“
Bibel-Gesprächskreis
Chorprobe Cantus Celestis
GebenGibt
Abendgottesdienst mit Empfang
zum neuen Jahr für alle ehrenamtlichen Mitarbeiter der Gemeinde
Computerkurs
Frühstück im Gemeindehaus „Plug
and Pray“
Chorprobe Cantus Celestis
Ökumenischer Gottesdienst zur
Einheit der Christen
Computerkurs
Frühstück im Gemeindehaus „Plug
and Pray“
Gesprächskreis Nord im Vereinshaus
Philadelphia
Chorprobe Cantus Celestis
Hospizgruppe
Freitag 15.01.2015
Sonntag 17.01.2016
17.30 Uhr
19.00-20.30 Uhr
10.00 Uhr
18.00 Uhr
Dienstag 19.01.2016
Donnerstag 21.01.2016
17.00-19.00 Uhr
09.30 Uhr
Sonntag 24.01.2016
19.00-20.30 Uhr
17.00 Uhr (!)
Dienstag 26.01.2016
Donnerstag 28.01.2016
17.00-19.00 Uhr
09.30 Uhr
Sonntag 31.01.2016
10.00 Uhr
Gottesdienst - Kindergottesdienst
09.30 Uhr
Spenden und Beiträge
Vom 1. September 2015 bis zum 31. Oktober 2015 gingen insgesamt 675,- Euro an Beiträgen, 60,Euro für das Gemeindeblatt, 1.850,- Euro an Spenden und 644,95 Euro an Kollekten ein. Von der
Gemeinde Kreta bekamen wir eine Spende von 185,- Euro für die Flüchtlingshilfe und von dem
Programm „Kirchen helfen Kirchen“ 5.000,- Euro für die Diakonische Arbeit. Wir danken allen
Spendern herzlich!
Der Glaube bringt die Menschen zu Gott,
die Liebe bringst ihn zu den Menschen.
Martin Luther
20
Adressen und Telefonnummern
Evangelische Kirche Deutscher Sprache in Griechenland
Gemeinde Athen
Diakonie
Christuskirche:
Odos Sina 68, 106 72 Athen
Soz. Dienst der Kirchengemeinde: Frau Birgit Lewer
Sprechzeiten nach tel. Vereinbarung und am 2. und 4. Dienstag
von 10.00 - 12.00 Uhr im Gemeindehaus
Tel.: 6971-754452, werktags 9.00 - 13.00 Uhr, sonst SMS!
E-mail: [email protected]
Gemeindehaus & Pfarrwohnung:
Vakanzvertretung: Pfarrerin i.R. Ulrike Auffarth
Odos Sina 66, 106 72 Athen
Sekretariat im Gemeindehaus:
Frau Hilde Hülsenbeck
Bürozeiten: Dienstag - Freitag 10.00 - 12.30 Uhr
Das Büro ist am Montag geschlossen.
Tel.: 210-3612713, Fax: 210-3645270
E-mail: [email protected]
Internetseite: http://www.ekathen.org
„GebenGibt“ - Ehrenamtliche Gemeindehelfer
Ansprechpartnerin: Frau Birgit Lewer, Tel.: 6971-754452,
werktags 9.00 - 13.00 Uhr E-mail: [email protected]
Hospizgruppe: [email protected]
Evangelischer Diakonieverein:
Auskünfte bei Bestattungen über Gemeindebüro.
Alten-und Pflegeheim Haus Koroneos:
P. Kyriakou 7, 115 21 Ambelokipi, Athen
Tel.: 210-6444869
E-mail: [email protected] Internetseite: http://www.
hauskoroneos.gr
Seemannsmission
Gemeinde Kreta
Seemannsdiakonin: Reinhild Dehning
Odos Botassi 60-62
185 10 Piräus, POB 80303
Tel. & Fax: 210-4287566, Mobil: 6944-346119
E-mail: [email protected]
Internetseite: http://www.piraeus.seemannsmission.org
Pfarrerin: Anna-Luise Zimdahl
Idomeneos 3
71202 Iraklion - Kreta
Tel.: 2810 - 285680, Mobil 6978-788970
E-mail: [email protected]
Internetseite: http://www.evkikreta.de
Gemeinde Rhodos
Gemeinde Thessaloniki
Pfarrer: Dr. Bernd Busch
Ökumenisches Zentrum: Papalouka 27, 851 00 Rhodos
Tel.: Zentrum 22410-75885, Pfarrwohnung 22410-74652
E-mail: [email protected]
Internetseite: http://www.ev-kirche-rhodos.com
Pfarrerin: Ulrike Weber
P. Patron Germanou 13, 546 22 Thessaloniki
Tel.: 2310-274472, Fax: 2310-264119
E-mail: [email protected]
Internetseite: http://www.evkithes.net
Katholische Gemeinde St. Michael
Pfarrer: Msgr. Hans Brabeck
Ekalis 10 14561 Kifissia
Tel.: Pfarrwohnung 213-0317036, Sekretariat 210-6252647, Fax: 210-6252649
E-mail: [email protected], Internetseite: http://www.dkgathen.net
Deutsche Gruppe Anonymer Alkoholiker
Kontakttelefon: Karin 6937-351228, Dietlind 210-6817977
Als Auslandsgemeinde sind wir auf Ihre Mitgliedsbeiträge und Spenden angewiesen. Sie werden gern in Empfang genommen nach
dem Gottesdienst, im Sekretariat der Deutschen Schule oder im Gemeindebüro. Unsere Bankverbindung in Griechenland: AlphaBank: „Evangeliki Germanoglossos Kinotis en Elladi“, Konto-Nr: 353002002003764
(IBAN: GR66 0140 3530 3530 0200 2003 764, BIC: CRBAGRAAXXX). Sie können auch Überweisungen per griech. Postanweisung tätigen oder auf unser Konto in Deutschland: „Evang. Gemeinde dt. Sprache in Griechenland“,
KtNr: 5186056 (BLZ 520.604.10) Evang. Kreditgenossenschaft eG. IBAN: DE03 5206 0410 0005 1860 56, BIC: GENODEF1EK1
Gemeindeblatt der Ev. Kirche Deutscher Sprache in Griechenland - Athen.
Adressen- und Anzeigenänderungen bitte nur schriftlich im Gemeindebüro anzeigen!
ΔΙΜΗΝΙΑΙΟ ΠΕΡΙΟΔΙΚΟ ΤΗΣ ΕΥΑΓΓΕΛΙΚΗΣ ΕΚΚΛΗΣΙΑΣ ΓΕΡΜΑΝΟΓΛΩΣΣΩΝ ΕΝ ΕΛΛΑΔΙ
ΤΕΥΧΟΣ 102 - ΑΥΓΟΥΣΤΟΣ-ΣΕΠΤΕΜΒΡΙΟΣ 2013, ΚΩΔΙΚΟΣ 6553
ΕΚΔΟΤΗΣ: ΙΕΡΕΥΣ ΡΕΝΕ ΛΑΜΜΕΡ, ΣΙΝΑ 66, 10672 ΑΘΗΝΑ, ΤΗΛ.: 210-3612713
ΤΥΠΟΓΡΑΦΕΙΟ: ΔΕΚΑΛΟΓΟΣ Ε.Π.Ε., ΧΑΡ. ΤΡΙΚΟΥΠΗ & ΑΓΑΘΙΟΥ 3, ΤΗΛ. 210-6460338 - ΔΙΑΝΕΜΕΤΑΙ ΔΩΡΕΑΝ
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Deutsch-Lehrerin
(Germanistik-Studium an der
Universität in Hamburg)
erteilt Deutsch-Unterricht in allen Stufen.
Der Unterricht findet in nett
eingerichteten Räumen in Athen
oder per Internet statt.
Tel.: 0030-210-8663360,
Mobil: 0030-6973-238240
Mehr unter: www.dania.gr
LESE- RECHTSCHREIBSCWÄCHE? DYSKALKULIE? AUFMERKSAMKEITSPROBLEME?
„Das Talent der Legasthenie: ich denke und lerne nur anders.“
Das „Andersdenken“ als Schlüssel zur Überwindung und Beherrschung von Lernschwächen
Traute Lutz, Davis®-Legasthenie-Beraterin
Tel. 210-8043889, Mob. 6934-311373, e-mail: [email protected], www.dyslexia-help.gr
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Wir laden sie herzlich ein zu unserem Weihnachtsbasar am
Samstag 28.11. von 10-18 Uhr und
Sonntag 29.11. von 10-13 Uhr
in der Deutschen Schule Athen
Wer wir sind
Das Basarkomitee für die Vorbereitung und Durchführung des Weihnachtsbasars
Der Sozialsonderausschuss für die effiziente Verwendung des Anteils von 50% der Reinerlöse
Diakonie bzw. Caritas der beiden deutschsprachigen Kirchengemeinden in Athen
Zweck des Basars
Finanzierung der ökumenischen Sozialarbeit der beiden Kirchengemeinden
50 % der Reinerlöse sind bestimmt für die direkte Unterstützung von mittellosen Senioren
Bewohnern des Altenheimes „Haus Koroneos“, sowie für andere Notfälle
Bereits Erreichtes
84 ! Jahre Sozialarbeit
MitfinanzierteProjekte:
1974 Gründung des Deutschen Kontakt– und Informationszentrum
1979 Gründung der `Athener`-Schule für bikulturelle Erziehun
2006 Einrichtung eines Seniorenwohnheims in der Schenkung „Haus Koroneos“.
Um unser wichtiges Werk fortsetzen zu können, bitten wir um ihre Mithilfe
Ehrenamtliche Mithilfe
Am diesjährigen Basar benötigen wir noch dringend Unterstützung an folgenden Ständen:
CD-/DVD-Verkauf,Second –Hand , Stollenverkauf, Wurstausgabe, Nikolaus,
Marmeladenstand, Glühweinstand
Aber auch in anderen Bereichen sind sie herzlich willkommen !
Oder helfen sie uns durch:
Unterstützung durch Sponsoren mit Sachspenden und Gutscheinen für unsere
beliebte Tombola
Backen von Kuchen und Gebäck. Diese bitte direkt an den Basartagen abgeben !
Spenden von gut erhaltenen Sachen, wie Bücher (keine Schulbücher und Zeitschriften), Kleidung,
Modeschmuck, Spielzeug,Hausrat,etc.
Wir nehmen Ihre Spenden an der DSA ( Eingang Busparkplatz) an folgenden Tagen entgegen:
Jeweils Mittwochs 04./11./18. November zwischen 13.00 und 16.30
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
Ute Dürrbaum 6936276887 oder Email [email protected]
Homepage www.weihnachtsbasar-athen.gr
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