Erfahrungsbericht Auslandspraktikum Vorbereitung Nachdem ich alle Klausuren meines Masterstudiengangs Innovation Management abgeschlossen hatte, entschied ich mich vor dem Beginn meiner Masterthesis noch ein Praktikum im Ausland zu absolvieren. Bei der Recherche nach internationalen Praktikumsangeboten bin ich auf das Job-Portal “The Graduateland” gestoßen. Hier sind zahlreiche Praktikas, Graduate Programme, Traineestellen, sowie Festanstellungen weltweit zu finden. Auf dieser Seite war auch eine Praktikumsstelle bei dem britischen Automobilhersteller Bentley Motors im Aftersales Product & Launch Management ausgeschrieben.Nachdem ich mich online beworben hatte sollte ich im nächsten Schritt einen Test durchführen. Nach 1 bis 2 Wochen wurde ich dann zu einem Telefongespräch eingeladen. Zwei weiteren Wochen später erhielt ich die Zusage für ein 6-monatiges Praktikum. Unterkunft Da nur noch 6 Wochen bis zu meinem Praktikumsbeginn blieben, machte ich mich sofort auf die Suche nach einer Unterkunft. Mit dem Vertrag wurde mir auch ein Trainee Guide mit hilfreichen Informationen für das Praktikum bei Bentley zugesendet. In diesem Guide waren auch zahlreiche Kontaktdaten von Bentleykollegen aufgelistet, die ein Zimmer vermieten. Letztendlich habe ich meine Unterkunft jedoch über einen anderen Praktikanten gefunden. Mein Zuhause für die nächsten 6 Monate war nun ein typisches englisches Häuschen, das ich mir mit zwei weiteren deutschen Praktikanten und einem Iren teilte. Das Praktikum Bentley Motors ist seit 1998 Teil der VW Group mit circa 4.000 Mitarbeitern. Der Unternehmensitz befindet sich in Crewe, circa eine Stunde von Manchester entfernt. Als Teil eine deutschen Konzerns sind bei Bentley viele deutsche Praktikanten und Festangestellte tätig . Danebenkommt man bei Benley jedoch auch mit zahlreichen internationale Kollegen in Kontakt, beispielsweise aus Indien, Spanien oder Südafrika . Im Rahmen meines Praktilkum im Aftersales Product & Launch Management umfasste mein Aufgabenspektrum die Abwicklung und Koordination des Engineering Change Process,sowie die Erstellung von Reports zum Launch neuer Modelle. Daneben arbeitete ich mit der Abteilung Sales und Marketing bezüglich der Entwicklung eines CI- Aftersales Toolkit zusammen. Bei der Erledigung meiner Aufgaben wurde mir von Anfang viel Freiraum gelassen, sodass ich stets die Möglichkeit hatte eigenverantwortlich zu arbeiten. Zudem wurde ich vollstä ndig in die Abteilung intergriert und konnte an vielen interessanten Terminen teilnehmen. Dadurch habe ich einen umfassenden Einblick in die Prozesse und Arbeitsweise, insbesondere im Bereich Aftersales, erhalten. Gewöhnungsbedürftig waren für mich die fixen Arbeits und Pausenzeiten, da ich von meinen Jobs in Deutschland mehr Flexibilitä t gewohnt war. Anfänglich stand ich zudem vor der Herausforderung mir die vielen technischen englischen Begriffe anzueignen. Die englischen Kollegen waren jedoch immer sehr hilfreich und auch begierig die jeweils deutschen Begriffe zu lernen. Insgesamt war die Arbeitsatmosphäre sehr angenehm und im Vergleich zu Deutschland entspannter. Alltag und Freizeit Auch wenn die räumliche Distanz zwischen England und Deutschland nicht wirklich groß ist, sind doch viele kulturelle Unterschiede vorhanden. Besonders faziniert hat mich das nicht vorhandene Kältegefühl der Engländer. Selbst bei Minusgraden wird auf eine Jacke verzichtet. Sehr angenehm wird mir dir offene, freundliche und humorvolle Art der englischen Kollegen in Gedachtnis bleiben. Darüber hinaus konnte ich die Euphorie des ganzen Vereinigten Königreiches für Rugby durch die Heim-WM erleben, was eine tolle Erfahrung war. Auch kulinarisch ist England wirklich nicht zu unterschätzen. Neben den bekannten Fish and Chips und English Breakfast mit Beans gibt es zahlreiche Food Festivals, sehr leckeres indisches Essen und fantastische Eggs Benedict. Die Engländer zeigen zudem eine unglaubliche Begeisterung für “German Food and Beer”. In vielen Städten sind zur Weihnachtszeit German Christmas Markets mit Mulled Wine (Glühwein) und “Real German Bratwurst” zu finden. Crewe, der Standort von Bentley Motors, besitzt zwar nicht den typischen englischen Charme, ist jedoch der perfekte Ausgangspunkt um das vereinigte Köngreich an den Wochenenden zu erkunden. Die meisten Reisen habe ich mit anderen Bentley Praktikanten unternommen. In meinem halben Jahr im United Kingdom habe ich wunderschöne Landschaften, wie beispielsweise den Lake District, oder den Berg Snowdonia in Wales entdeckt. Auch die früheren Industriestädte Newcastle oder Liverpool haben ihren ganz eigenen Charme. Natürlich habe ich auch einige Ausflüge in die Metropole London unternommen, bei denen wir wieder einmal von den guten Zugbverbindungen von Crewe aus profitierten. Darüber hinaus haben mich als Studentin die alten Universitatsstädte Oxford und Cambrige sehr beeindruckt. Am meisten gefesselt hat mich jedoch die schottische Stadt Edinburgh. Das Alltagsleben in England ist jedoch sehr teuer. Ob Miete, Essen, oder ein Drink in einem der vielen Pubs, das Preisniveau ist im Vergleich zu Deutschland deutlich höher. Fazit Ein Auslandspraktikum ist meiner Meinung nach eine wertvolle Erfahrung. Neben dem Ausbau der sprachlichen Kompetenzen ist für mich vor allem die persönliche Weiterentwicklung durch den Einblick in das Leben und Arbeiten in einem anderen Land der entscheidende Grund, warum ich ein Auslandspraktikum jedem empfehlen würde. Fotos Whitby Abbey Edinburgh Breakfast Club London Trinity College Cambridge London Harbour Whitby
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