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Aktuelle Sicherheitshinweise des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA)
Äthiopien
Sicherheitshinweis vom Auswärtigen Amt:
Stand: 10.03.2016
Unverändert gültig seit: 03.03.2016
Landesspezifische Sicherheitshinweise Innenpolitische Lage Seit Ende November 2015 kommt es, mit kurzen Unterbrechungen, in einigen
Städten der Region Oromia sowie im unmittelbaren Umfeld der Hauptstadt Addis Abeba zu Massendemonstrationen.. Â Insbesondere kam es immer
wieder zu Auseinandersetzungen der Bevölkerung mit Sicherheitskräften, auch mit Toten und Verletzten. Von einer latenten Eskalationsgefahr wird
ausgegangen. Aufflammende Unruheherde werden i.d.R. von Sicherheitskräften zügig unterbunden. Straßenblockaden der Demonstranten und die
Abriegelung von Gebieten durch die Polizei, schränken den Straßenverkehr in der Region häufig ein. Gegenmaßnahmen der Polizei bei
Protestaktionen, wie gewaltsames Räumen und Massenfestnahmen, können auch unbeteiligte Personen in Gefahr bringen. In jüngerer Zeit ist es
auch in der Nähe von Moscheen in Addis Abeba (insbes. Merkato) zu Demonstrationen gekommen, die zum Teil zu Zusammenstößen mit
Sicherheitskräften führten. Reisenden wird deshalb geraten, sich von den Orten der Auseinandersetzungen fern zu halten,
Menschenansammlungen zu meiden und ggf. geschützte Bereiche aufzusuchen sowie nicht notwendige Reisen in die Region Oromia zu
vermeiden. Vor allem in den Randgebieten des Landes kommt es immer wieder zu Unruhen. In der Somali Region (Ogaden) im Osten, führt die
äthiopische Armee bewaffnete Einsätze gegen Mitglieder der ONLF durch (siehe auch Reisen über Land). Im Grenzgebiet zu Somalia ist aufgrund
möglicher militärischer Aktionen gegen Kämpfer der radikalislamistischen Terrororganisation al-Shabaab auch grenzüberschreitend mit größeren
Truppenbewegungen zu rechnen. In der Gambella-Region wurden in letzter Zeit vermehrt sicherheitsrelevante Zwischenfälle, Stammeskonflikte und
gewalttätige Auseinandersetzungen berichtet, teilweise auch ausgehend von Stammesgruppen aus Südsudan. Bei einem Überfall waren auch
ausländische Staatsangehörige betroffen. Bei unbedingt erforderlichen Reisen wird zu stark erhöhter Vorsicht geraten und empfohlen, sich
unmittelbar vor Reiseantritt bei den örtlichen Behörden über die aktuelle Sicherheitslage zu informieren. Im Grenzgebiet nördlich der Stadt
Gambella besteht ferner erhebliche Minengefahr. Das Grenzgebiet zu Südsudan sollte gemieden werden. In der Selamago Region (Süd Omo) wird
zu stark erhöhter Vorsicht bei Reisen westlich von Jinka geraten. Bei Reisen in der Süd Omo Zone abseits der touristischen Routen wird dringend
empfohlen, sich unmittelbar vor Reiseantritt bei den örtlichen Behörden über die aktuelle Sicherheitslage zu informieren. Terrorismus Wie in
anderen ostafrikanischen Ländern können Aktivitäten terroristischer Gruppen auch in Äthiopien nicht ausgeschlossen werden.  Dies gilt
angesichts des auch militärischen Engagements Äthiopiens in Somalia v. a. im Hinblick auf die dortige Terrororganisation al-Shabaab, die
regelmäßig Drohungen gegen in Somalia engagierte Länder, zumal als â€?christlich" perzipierte Nachbarländer Somalias, ausstößt. Die äthiopische
Regierung hat im November 2013 explizit vor zu erwartenden Aktivitäten al-Shabaabs in Äthiopien gewarnt. In den letzten Jahren, zuletzt 2009
und im Oktober 2013, gab es vereinzelte (versuchte) Bombenanschläge in Addis Abeba. Das äthiopische Staatsfernsehen meldete am 03.06.2014
die Festnahme eines von al-Shabaab angeworbenen Terroristen, der Anschläge im Lande geplant haben soll. Es kann nicht ausgeschlossen werden,
dass Äthiopien auch zukünftig Ziel von Anschlägen sein wird. Es wird daher zu erhöhter Vorsicht, insbesondere in der Nähe westlicher
Einrichtungen und touristischer Reiseziele, geraten. Dies gilt auch für größere Hotels. Dabei sollte auf verdächtige Personen und herrenlose
Gepäckstücke wie z.B. Taschen, Pakete oder Textilbündel geachtet werden. Da die bisherigen Anschläge jeweils in den frühen Abendstunden
stattfanden, sollten während dieser Tageszeit öffentliche Plätze wie z.B. Tankstellen und auch Bars / Kaffeehäuser gemieden werden. Vorsicht ist
auch bei der Teilnahme an Großveranstaltungen angeraten. Das eigene Verhalten sollte möglichst unauffällig sein. Größere
Menschenansammlungen sollten gemieden werden. Reisen über Land / Entführungen / Kriminalität / Straßenverkehr Die öffentliche Sicherheit in
den großen Städten, den wichtigen touristischen Sehenswürdigkeiten und auf den Hauptverkehrsstraßen wird durch die äthiopischen
Sicherheitskräfte gewährleistet. Touristisch organisierte Besuche verlaufen im Allgemeinen problemlos. Da insbesondere in der Oromo-Region häufig
mit Demonstrationen und Protestaktionen gerechnet werden muss, sollten Reisende sich tagesaktuell über die Sicherheitslage informieren. In Addis
Abeba kam es in jüngster Vergangenheit häufiger zu Taschendiebstählen und Überfällen auf Passanten, auch an Hauptverkehrsstraßen. Erhöhte
Aufmerksamkeit nach Einbruch der Dunkelheit, insbesondere nach 22:00 Uhr, ist geboten. Die Infrastruktur des Landes ist schwach, gut ausgebaute
Straßen für Überlandreisen sind nur begrenzt vorhanden. Grundsätzlich sollte am späten Nachmittag, bei Dämmerung und bei Dunkelheit aus
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Gründen der Verkehrssicherheit auf Überlandfahrten verzichtet werden. Vor Reisen ins Landesinnere sollten genaue Erkundigungen über die
Sicherheitslage im Einzelfall eingeholt werden. Insbesondere in den Grenzregionen und abseits regelmäßig befahrener Straßen ist von einem
erhöhten Risiko durch Überfälle und weiter auch durch Landminen auszugehen. Zudem sind hier die Möglichkeiten, bei Verkehrsunfällen Hilfe zu
erhalten, äußerst beschränkt. Grundsätzlich wird deshalb dazu geraten, ortskundige Führer einzuschalten und ggf. auch die Reise mit den
örtlichen Behörden abzustimmen. Grenzgebiet zu Eritrea Bei Fahrten in das direkte Grenzgebiet zu Eritrea und in die Danakilsenke in Nord-Afar
können Überfälle durch Banditen und örtliche Untergrundorganisationen sowie Entführungen nicht ausgeschlossen werden. Im Januar 2012 fand
am Rande des Ertale-Vulkans in der Danakil-Wüste ein bewaffneter Überfall auf eine Reisegruppe statt, bei dem zwei deutsche Staatsangehörige
getötet und weitere deutsche und sonstige EU-Bürger zu Schaden kamen (mehrwöchige Entführungen). Vor diesem Hintergrund rät das
Auswärtige Amt weiterhin von Reisen in die Danakil-Wüste und die nördliche Afar-Region ab. Dort muss auch mit neu
verlegten Landminen gerechnet werden. Im Südosten der Grenzregion zu Eritrea ist das Gebiet an der Straße Bure-Assab betroffen. Es wird
davon abgeraten, die Straße Eli Dar Richtung Assab zu befahren. Bei unbedingt erforderlichen Fahrten sollten die örtlichen
Behörden informiert und um entsprechende Schutzmaßnahmen gebeten werden. Die Grenzübergänge zwischen Äthiopien und Eritrea sind
geschlossen. Grenzgebiet zu Somalia Der bewaffnete Konflikt zwischen äthiopischen Streitkräften und Teilen der ONLF, der Zustrom somalischer
Flüchtlinge sowie mögliche Infiltrationsversuche islamischer Fundamentalisten stellen erhebliche Risikofaktoren dar. Insbesondere besteht die Gefahr
von Entführungen. Von Reisen in die Somali-Region südlich und östlich von Harar und Jijiga wird deshalb abgeraten. In der
gesamten Somali Region (Ogaden) besteht abseits der Hauptverkehrsstraßen eine erhebliche Minengefahr. Reisen in das Grenzgebiet zu Somalia
sollten aufgrund möglicher –auch grenzüberschreitender- Militäraktionen gegen Al-Shabaab-Kämpfer nur in enger Abstimmung mit den
äthiopischen Behörden unternommen werden Grenzgebiet zu Sudan Angesichts der Unwägbarkeiten der Lage in Sudan, insbesondere möglicher
Flüchtlingsbewegungen in Richtung Äthiopien, wird wegen nicht auszuschließender erneuter Zwischenfälle und Übergriffe von nicht unbedingt
notwendigen Reisen in die Region Benishangul-Gumez abgeraten. Auch in der Gambella-Region wurden in letzter Zeit vermehrt
sicherheitsrelevante Zwischenfälle berichtet. Im Grenzgebiet nördlich der Stadt Gambella besteht ferner erhebliche Minengefahr. Bei unbedingt
erforderlichen Fahrten in diese Region wird deshalb zu stark erhöhter Vorsicht geraten Grenzgebiet zu Kenia Aufgrund fortgesetzter Risiken von
Entführungen an der somalisch-kenianischen Grenze, die ggf. auch ausstrahlen können, sowie Unsicherheitsfaktoren im Zusammenhang mit
grenzüberschreitenden Stammesauseinandersetzungen einhergehend mit der Präsenz von ca. 30000 Flüchtlingen aus Kenia, wird von nicht
unbedingt notwendigen Reisen in das unmittelbare Grenzgebiet zu Kenia abgeraten. Bei unabdingbaren Reisen wird zu stark
erhöhter Vorsicht geraten und empfohlen, sich unmittelbar vor Reiseantritt bei den örtlichen Behörden über die aktuelle Sicherheitslage zu
informieren. Minengefahr besteht abseits der Hauptverkehrsstraßen ferner in der erweiterten Grenzregion zu Kenia (Borana-Region). Vereinzelte
Überfälle auf durchfahrende Fahrzeuge am frühen Morgen sowie am Spätnachmittag und Abend führen zu der Empfehlung, folgende Routen nicht
vor 8:00 Uhr und nicht nach 15:00 Uhr zu befahren: Strecke Metahara-Awash-Arba-Mieso und Asbe Teferi, Strecke Babile-Jijiga, Strecke WelkiteJimma (bes. am Omo/Gibe-Fluss), Strecke Sodo-Arba Minch-Jinka, Strecke Bahir Dar-Gondar. Auch im und um den Awash-Nationalpark
(insbesondere nördlicher Teil) kann es zu bedrohlichen Situationen und Überfällen kommen. So wurden in der Gegend um Adayto im Januar 2012
Feuergefechte zwischen Afras und Somali-Issas berichtet, bei denen auch Ausländer in Gefahr waren. Bewaffnete Überfälle sind zudem wiederholt
aus dem Netchisar Nationalpark in Arba Minch, insbesondere in der Gegend um die Quellen, gemeldet worden. Es wird daher empfohlen, Touren
in den Nationalpark ab Parkeingang nur in Begleitung und gegen Bezahlung eines bewaffneten Führers durchzuführen. Reisen über Land/-
Zugverkehr Auf der Bahnstrecke Addis Abeba - Dire Dawa verkehren keine Passagierzüge. Der in unregelmäßigen Abständen (max. drei Mal pro
Woche) zwischen Dire Dawa und Dschibuti verkehrende Zugverkehr (von Ausländern allerdings kaum benutzt) stellt wegen des schlechten
Streckenzustands ein generelles Sicherheitsrisiko dar und war bereits mehrfach das Ziel von Sabotageakten und Sprengstoffattentaten. Weltweiter
Sicherheitshinweis Es wird gebeten, auch den weltweiten Sicherheitshinweis zu beachten: Externer Link, öffnet in neuem Fensterwww.auswaertigesamt.de
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