zhwin –studiengang bauingenieurwesen

Gestaltung der Verkehrs-Infrastruktur in
der Agglomeration
Conception de l’infrastructure de transport
dans l’agglomération
Prof. Jürg Dietiker
GESTALTUNG DER VERKEHRS-INFRASTRUKTUR
IN DER AGGLOMERATION
Von
A wie Autobahn…
…bis
Z wie Zentrum
Jürg Dietiker, Prof. dipl. Ing. Verkehrsingenieur, CH 5200 Brugg
Ein Praxisbericht in 6 Kapiteln
1. Gelegenheiten beim Schopf packen…
2. Qualitätskriterien statt Normen…
3. Menschen verhalten sich immer vernünftig…
4. Strassenräume prägen das Alltagsleben…
5. Die Agglomeration der langen und der kurzen Wege
6. Surfen auf den Wellen der Zeit…
MOTTO
1. Vieles geht.
2. Neues ist möglich……
3. …und funktioniert.
Kapitel 1
Gelegenheiten beim Schopf packen…
Köniz
20‘000 Fahrzeuge,
Tempo 30 und freie
Überquerbarkeit
Innovation entsteht, wenn man nicht weiter weiss…
…und die Gelegenheit am
Schopf packt
Kairos
Wenn sie vorüber ist, gibt
es keine Möglichkeit mehr,
sie festzuhalten
Kapitel 2
Qualitätskriterien statt Normen…
Ich bin auch eine Agglomerationsstrasse...12
Ich bin auch eine Agglomerationsstrasse...13
Entwurf Strassenbaugesetz
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Vortrag zm SBG
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GRUNDSATZ 1
Gesucht sind nicht gleiche, sondern
gleichwertige Lösungen.
GRUNDSATZ 2
Um unterschiedliche Lösungsansätze auf ihre
Gleichwertigkeit hin zu beurteilen, braucht es
Kriterien, Indikatoren und Grenzwerte.
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… Standard
…der minimale Standard für eine
Kantonsstrasse ist eine einspurige Strasse mit
Ausweichstellen
… Qualitätskriterium
Diese Lösung ist zumutbar bis zu einer
Reisezeitverlängerung von 20 Sekunden
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mobilität und verkehr
ERKENNTNIS
Qualitätskriterien statt unkritische Normenanwendung
ermöglichen situationsangepasste Lösungen
=
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Kapitel 3
Menschen verhalten sich immer vernünftig…
Heureka...
DAS ERGEBNIS…
Seit 1990 hat der Fahrzeugbestand um 1 Mio zugenommen.
Das entspricht einer fahrenden Kolonne von 20‘000 km oder
80 Fahrspuren nebeneinander vom Bodensee zum Genfersee
80 neu gefüllte
Fahrspuren
Orientierung an Grenzen
Wachstum und Fortschritt – alles
ist machbar
1972 – das Bewusstsein von Grenzen
Neue Bedürfnisse durch neue
Angebote gelöst
Denken in Grenzen Reparatur und Entwicklung
Orientierung an Grenzen
Denken in Grenzen Reparatur und Entwicklung
Bedingt Umdenken
und Praxisänderung
Löst individuellen
Widerstand aus
Mobilität ist ein knappes Gut
Um knappe Güter wird gerungen
Löst politische Auseinandersetzung
um Macht und Ressourcen aus
Wie funktionieren wir?
Mit wenigen Gewohnheitsänderungen liessen sich die meisten
Verkehrsprobleme einfach und billig
lösen.
Menschen verhalten sich immer vernünftig…
… bezogen auf ihren individuellen
Nutzen
Menschen lernen aus Erfahrung. Sie
stellen sich auf die jeweiligen
Umfeldverhältnisse ein und suchen
das optimale Verhalten
Spannungsfeld:
Wenn er auf sein Tun Widerstand
er-fährt, sucht der
verkehrsteilnehmende Mensch
neue vernünftige Verhaltensweisen
Menschen verhalten individuell sich immer vernünftig…
…aber die kollektive Vernunft braucht Unterstützung…
Kapitel 4
Strassenräume prägen das Alltagsleben…
Was ist uns verloren gegangen?
Eine normengerecht
ausgebaute Strasse ...
... und was dann
daraus wird.
Stadtdurchfahrt
Grenchen
Entlastungseffekt
der A5 nutzen
und dauerhaft
sichern
Neue Netzstrategie
Den Teppich
ausgelegt…
Die lebendige Stadt und Agglomeration brauchen Verkehr
STRASSENRÄUME SIND WICHTIGE STADTRÄUME
BEDINGUNG
Kultur der Langsamkeit und der Koexistenz
Sorgfältige Gestaltung – „Prachtsstrassen“, Adressen
Zollikofen BE
mobilität und verkehr
Untersuchung des
Fussgängerverhaltens
ohne und mit Mittelinsel
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mobilität und verkehr
Untersuchung des
Fussgängerverhaltens
ohne und mit Mittelinsel
Erkenntnis:
Strassen können
Gemeinden in getrennte
Teile zerschneiden
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mobilität und verkehr
Beispiel
Zollikofen CH
Folgerung aus
dem Versuch:
Gestaltung
HVS mit
Mittelbereich
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mobilität und verkehr
Kapitel 5
Agglomeration der langen und der kurzen Wege…
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VON DER ZWIEBELSCHALE ZUM CLUSTER …
Hierarchisches Wachstum,
Konzentration und radiale Ausrichtung
Von der Zentrum-Stadt zum
polyzentrischen Raum
Vom Spiegelei zu Flädlisuppe
LANGE WEGE – KURZE WEGE…
Inseln in der Stadtlandschaft –
subkulturelle Brennpunkte
Innerhalb der Inseln – die Stadt der
kurzen Wege
Für die Bewegungen zwischen den
Inseln braucht die Clusterstadt flexibel
nutzbare netzartige Netze des
öffentlichen Verkehrs (radial,
tangential)
Die Stadt der lange Wege - Bewegung
zwischen den Inseln nach dem Prinzip
Quantensprung
DAS BEDEUTUNGSPROFIL DER CLUSTERSTADT…
Der zunehmende Druck auf die Stadträume und die Entwicklung der
Clusterstadt produzieren ein dezentrales Bedeutungsprofil
Hierarchisches Bedeutungsprofil der
gewachsenen Stadt
Bedeutungsprofil der Clusterstadt
Erreichbarkeit, Identität,
Gestaltungsqualität sind verteilt
Stadt ist überall…
Die Stadt als Palimpsest- sie wird
ständig neu überschrieben. Die Stadt
der permanenten Transformation
Kapitel 6
Surfen auf den Wellen der Zeit…
PLANUNGSVORSTELLUNGEN…
Der Plan - ein statisches
hierarchisches Bild
Ausdruck einer „heilsgeschichtlichen“
Entwicklungslinie, der Weg zum
„Paradies“
Der Weg in die Zukunft ist ein ZickZack-Pfad, der von den jeweiligen
Verhältnissen bestimmt ist - das
generative Prinzip
PLANEN HEISST AUFNEHMEN UND REAGIEREN…
Planen heisst Surfen auf den Wellen
der Zeit:
Oben bleiben, den Überblick behalten,
die Zielrichtung anvisieren:
Dem „Weltgeist“ (Hegel) mit eigener
individueller Schläue begegnen
Gestern – Heute - Morgen Übermorgen
Wir planen
heute Projekte
für morgen
mit Normen von gestern
Projektzeitraum
Der gesellschaftliche
Paradigmenwechsel
Die Meinungsgenerationen sind
kürzer als die Projektzeiträume
Stadt- und Verkehrsplanung ist
ein Prozess
Prinzip Tetris
Das jeweils Entstandene
sinnvoll ergänzen
Institutionalisierter
Entwicklungsbeirat
NEUE ANSÄTZE IM VERKEHR…
VON KÖNIZ...
... BIS GRENCHEN
NEUE ANSÄTZE IM VERKEHR…
VON BERN...
... BIS SAO PAOLO
NEUE ANSÄTZE IM VERKEHR…
…ÜBER SEOUL CHEONGGYECHEON…
NEUE ANSÄTZE IM VERKEHR…
…BIS PARIS – WERKTAGS UND SONNTAGS
FAZIT
1. Vieles geht.
2. Neues ist möglich……
3. …und funktioniert.
4. Fortschritt entsteht aus verantwortungsbewussten und sorgfältig
bedachten Normenverstössen.