34 ?? Vier Fragen an die Athleten Welchen Stellenwert hat der Sport in eurem Leben? Walter Eberle: Sport ist der Ausgleich in meinem Leben. Mit der gewonnenen Fitness steigt auch die Lebensqualität. Sarah Hundert: Sport ist der Ausgleich zu meinem Berufsleben. Beim Sport kann ich mich so richtig verausgaben und fühle mich anschliessend einfach wohl. Ferdi Brendle: Sport ist für mich sehr wichtig. Jeder Rollstuhlfahrer sollte den Sport unbedingt in sein Leben integrieren. Durch den Sport fühlt man sich stärker und gesünder, weil Kraft und Beweglichkeit erhalten bleiben. Welche Erfahrungen konntet ihr im Team sammeln? Sarah Hundert: Ich konnte durch Walter Eberle und Ferdi Brendle viel Erfahrung sammeln. Die beiden sind schon lange aktiv und haben mich ein gutes Stück voran gebracht. Im Monoskifahren konnte ich von Walter sehr viel lernen und lerne immer noch. Auch beim Handbiken profitiere ich von seinem Wissen und Können. Walter Eberle: Im Team zu arbeiten ist spannend. Ein guter Teamgeist ist wichtig, um sich gegenseitig zu pushen. Ferdi Brendle: Team und Helfer ergänzen sich ideal. Wir sind mittlerweile gute Freunde geworden. Jeder profitiert von jedem. Es passt alles gut zusammen. Was stellt für euch die grösste Herausforderung beim Sporttreiben dar? Ferdi Brendle: Sich an die Grenzen von Körper und Adrenalin heranzutasten und sie auszureizen. Walter Eberle: An die eigenen Grenzen zu stossen und diese nach Möglichkeit zu verschieben. Sarah Hundert: Bis man an den Punkt gelangt, an dem man selbstständig Monoski fahren kann, dauert es eine Ewigkeit. Jetzt ist es die Überwindung, steile und schnelle Abfahrten zu bewältigen. Was sind eure Ziele? Ferdi Brendle: Die Ziele sind noch offen, da ich mich sicher meinen körperlichen Grenzen anpassen muss. Auf jeden Fall will das Team dafür sorgen, dass Liechtenstein an Wettkämpfen so gut als möglich dasteht. Liechtenstein Paralympic Committee Liechtensteinischer Skiverband (LSV) Sport als Quell der Lebensqualität Die Sektion Paralympic des Behinderten-Verbands ist seit 2014 Mitglied im Liechtenstein Olympic Committee und seit 1989 im International Paralympic Committee. Seit dem Winter 2012/2013 besteht ein aktives Paralympic-Skiteam. Die Athleten Lena Estermann, Sarah Hundert, Ferdinand Brendle und Walter Eberle sind als Para- oder Tetraplegiker im Alltag alle auf den Rollstuhl angewiesen. Der Unterschied zwischen Paraplegie und Tetraplegie liegt in der Schwere der Querschnittlähmung, sprich, ab welcher Höhe das Rückenmark geschädigt ist und welche Gliedmassen funktionsgestört sind. Der Monoskibob, so wird das Sportgerät genannt, ist ein normaler Ski mit normaler Bindung. Für Rollstuhlfahrer wird auf die Bindung eine individuell angepasste Sitzschale mit gefedertem Gestänge montiert. Die Schale stabilisiert die Beine und sorgt für eine sichere Haltung auf dem Ski. Gelenkt wird mithilfe von zwei kurzen Unterarmkrücken, deren Fuss als Kurzski gestaltet ist. Die Entwicklung der Monoskibobs macht aufgrund steter neuer Erkenntnisse bemerkenswerte Fortschritte. So war es dem ParalympicSkiteam im März möglich, ein neues Feder- und Dämpfungssystem auszuprobieren. Neben regelmässigen Trainings in Malbun nimmt das Team am Swiss Disa bled Cup Schweiz teil. Hier können wertvolle Wettkampferfahrungen gesammelt werden. Den Saisonabschluss bildete im Winter 2014/2015 die Teilnahme an der Schweizer Meisterschaft, wo sich Sarah Hundert Gold im Slalom sicherte. In den Sommermonaten trainieren die Athletinnen und Athleten auf dem Handbike. Das Biketraining ist ein ideales Kraft- und Ausdauertraining. Gezielte Kraftübungen im Fitnesshaus runden das Sommerprogramm ab. Im Winter 12/13 nahm das Paralympic-Team auf seinen Monoskis Fahrt auf. Sarah Hundert: Noch besser zu werden und weiterhin Rennen zu bestreiten – mit dem Monoski wie mit dem Handbike. Walter Eberle: Meine Ziele sind nicht mehr die grossen Meisterschaften, sondern unser Team weiterzubringen und die eigene Fitness zu erhalten, sowie noch viele schöne Momente im Sport erleben und geniessen zu können. (Foto: ZVG) Info Paralympic Committee Gründung: 1953 (Behinderten-Verband) Präsident: Martin Batliner (Beh.-Verband) Mitglieder: 4 Athleten Adresse: Wiesengass 17, 9494 Schaan Telefon: 00423 390 05 15 E-Mail:[email protected] Homepage:www.lbv.li
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