Montag, 20. Juli 2015 / Nr. 165 Sport Neue Luzerner Zeitung Neue Zuger Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Urner Zeitung Reto Fankhauser: Erster Festsieg Neuer Tiefpunkt für Woods SCHWINGEN sige/Si. Mit einem Blitzsieg im Schlussgang nach fünf Sekunden mit Überwurf gegen André Muff wurde der 21-jährige Reto Fankhauser Sieger des Menzberg-Schwinget. Damit gelingt dem Entlebucher der erste Festsieg in seiner Laufbahn. Bereits 2011 auf dem Menzberg und dieses Jahr auch beim Schybi-Schwinget stand der gelernte Zimmermann im Schlussgang jeweils noch auf verlorenem Posten. Nach der Niederlage zum Auftakt gegen Pirmin Egli imponierte Fankhauser mit einer Aufholjagd von vier Siegen, davon drei mit der Maximalnote. Vor zwei Jahren hat bereits der drei Jahre ältere Bruder Erich auf dem Menzberg triumphiert. Der Schlussgangverlierer André Muff überzeugte mit vier Siegen und dem Unentschieden im dritten Gang gegen Peter Schärli. Der vierfache Kranzgewinner in dieser Saison, Werner Suppiger, lag bei Halbzeit punktgleich mit Philipp Scheidegger und Michael Müller an der Spitze des Zwischenklassements. Mit dem Unentschieden gegen den Berner Reto Schmid verbaute sich der Ufhuser die Schlussgangqualifikation. Sein Bruder Martin trat nach einer einjährigen Verletzungspause erstmals zu einem Wettkampf in der Innerschweiz an. Mit drei Siegen klassierte sich der Eidgenosse von Burgdorf im 10. Rang. Es zeigt sich, dass es ihm noch an der nötigen Wettkampfpraxis fehlt. Spieth greift nach dem dritten Titel BRITISH OPEN Si. Vor der Schlussrunde des 144. British Open in St. Andrews liegen die Golfer an der Spitze unglaublich dicht beisammen. Topfavorit Jordan Spieth liegt als Vierter nur einen Schlag zurück. Der Texaner Spieth, der 21-jährige neue Übergolfer, könnte heute auch das dritte Majorturnier des Jahres für sich entscheiden. Einen Schlag vor Spieth liegt ein Trio, das nicht bunter gemischt sein könnte: Der routinierte Südafrikaner Louis Oosthuizen, der hochtalentierte, aber nicht immer fleissige Australier Jason Day, der 22-jährige Ire Paul Dunne schliesslich ist ein Amateur. Der grosse Verlierer der dritten Runde war der Amerikaner Dustin Johnson, der Leader nach dem zweiten Umgang. Mit 75 Schlägen (3 über Par) spielte er die zweitschlechteste Runde im Feld und büsste 17 Ränge ein. Geteilter Sieg auf dem Zugerberg Weil sich der Zuger Remo Betschart und der Schwyzer Bruno Linggi im Schlussgang unentschieden trennten, musste sich Betschart den Sieg auf dem Zugerberg mit Christian Gwerder teilen. Nach vier Kranzgewinnen in dieser Saison bestätigte der 29-jährige Remo Betschart seinen guten Lauf. Der Favorit gewann sein Heimfest nach 2009 zum zweiten Mal. Zwar teilte der Bauführer die Punkte zu Beginn mit Beat Kennel. Mit vier Maximalnoten in Serie preschte der 11-fache Kranzgewinner wieder ganz nach vorne. Dank der Maximalnote im letzten Duell gegen den 125-Kilogramm-Brocken Dominik Waser rückte das Leichtgewicht Christian Gwerder noch punktgleich zu Betschart auf. Bösch krönt Aufholjagd Der Ostschweizer Seriensieger Daniel Bösch hat in Schiers erstmals das Bündner-Glarner Kantonalfest gewonnen. Er krönte damit seine Aufholjagd und besiegte im Schlussgang den einheimischen Titelverteidiger Beat Clopath mit Lätz. Obwohl Bösch mit einem Gestellten gegen Samuel Giger im zweiten Gang bereits 1,25 Punkte hinter dem führenden Beat Clopath lag, setzte er sich am Ende in den Bündner Bergen verdient durch. Dabei besiegte er Clopath gleich zweimal, im vierten Gang und im Schlussgang. Menzberg. Menzberg-Schwinget (97 Schwinger, 1000 Zuschauer). Schlussgang: Reto Fankhauser (Hasle) bezwingt Andre Muff (Rain) nach fünf Sekunden mit Überwurf. – Rangliste: 1. Reto Fankhauser 58,50. 2. Reto Schmid (Frutigen) 57,50. 3. Muff, Werner Suppiger (Ufhusen), Peter Schärli (Wolhusen), Marco Fankhauser (Hasle), Urs Doppmann (Romoos), Jonas Brun (Entlebuch) und Philipp Scheidegger (Roggliswil), je 57,25. 4. Pirmin Egli (Wolhusen) und Joel Ambühl (Hergiswil), je 57,00. 5. Niklaus Scherer (Escholzmatt), Marco Schmidiger (Wolhusen), Roger Bürli (Menzberg) und Michael Müller (Ettiswil), je 56,75. Zugerberg. Zugerberg-Schwinget (56 Schwinger, 1000 Zuschauer). Schlussgang: Remo Betschart (Walchwil) gegen Bruno Linggi (Goldau) nach 10 Minuten gestellt. – Rangliste: 1. Betschart und Christian Gwerder (Oberarth), je 57,75. 2. Christoph Moos (Zugerberg) 57,50. 3. Marco Reichmuth (Cham), Sepp Odermatt (Büren), Rainer Betschart (Walchwil) und Vital Bircher (Hagendorn), je 57,00. 4. Linggi 56,75. 5. Thomas Zemp (Unterägeri), Marcel Betschart (Oberarth) und Dominik Waser (Alosen), je 56,50. Schiers GR. Bündner-Glarner Schwingfest (146 Schwinger, 3100 Zuschauer). Schlussgang: Daniel Bösch (Zuzwil) bezwingt Beat Clopath (Bonaduz) nach 6:05 Minuten mit Lätz. – Rangliste: 1. Bösch 58,25. 2. Beni Notz (Güttingen), Samuel Giger (Ottoberg) und Armon Orlik (Maienfeld), je 57,50. 3. Clopath, Roger Rychen (Mollis) und Ursin Battaglia (Tumegls/Tomils), je 57,25. 4. Ruedi Eugster (Mels), Mario Schneider (Weinfelden), Fredi Kohler (Pfäfers), Peter Horner (Glarus) und Sandro Schlegel (Fideris), je 57,00. 5. Raphael Zwyssig (Gais) und Urs Giger (Gais), je 56,75. Riaz FR. Regionalschwingfest (77 Schwinger, 700 Zuschauer). Schlussgang: Benjamin Gapany (Marsens) bezwingt Simon Brodard (La Roche) nach 3:00 Minuten mit Übersprung. – Rangliste: 1. Gapany 58,75. 2. Brodard 58,50. 3. Antoine Ducry (Genf) 57,50. 4. Marc Gottofrey (Echallens), André Zahler (Gstaad) und Damien Schafer (Greyerz), je 57,25. 5. Steven Moser (Brünisried) und Paul Suter (Schwyz), je 57,00. 27 Musste sich beim British Open bereits nach zwei Runden verabschieden: Tiger Woods. St. Andrews (Scho). 144. British Open (9,41 Mio. Franken/Par 72). Stand nach der 3. Runde: 1. Oosthuizen (SA) 204 (67/70/67), Day (Au) 204 (66/71/67) und Dunne (Irl/Amateur) 204 (69/69/66). 4. Spieth (USA) 205 (67/72/66). 5. Harrington (Irl) 206 (72/69/65). 6. Garcia (Sp) 207 (70/69/68), Willett (Eng) 207 (66/69/72), Rose (Eng) 207 (71/68/68), Scott (Au) 207 (70/67/70), Goosen (SA) 207 (66/72/69), Zach Johnson (USA) 207 (66/71/70), Streb (USA) 207 (66/71/70), Leishman (Au) 207 (70/73/64) und Niebrugge (USA/Amateur) 207 (67/73/67). – Ferner: 18. Dustin Johnson (USA) 209 (65/69/75). Cut (144 Schläge) verpasst: 147. Tiger Woods (USA) 151 (76/75). – 156 klassiert. AP/David J. Phillip GOLF Zum ersten Mal in seiner Karriere scheitert USSuperstar Tiger Woods bei zwei Majors nacheinander am Cut. Das Aus beim 144. British Open gibt ihm Rätsel auf. NICOLAS REIMER (SID), ST. ANDREWS [email protected] Tiger Woods (39) hat schon unzählige Schlachten geschlagen, er hat während der so ruhmreichen Karriere 79 Turniersiege gefeiert und das Golfspiel auch irgendwie neu erfunden. Als beim 144. British Open allerdings die nächste herbe Enttäuschung feststand, wirkte selbst der US-Superstar vollkommen ratlos. «Ich habe gedacht, dass ich gut genug spielen könnte, um das Turnier zu gewinnen. Ich weiss wirklich nicht, woran es lag», sagte Woods nach seinem unerwarteten Halbzeit-Aus. Falsche Einschätzung Ausgerechnet im schottischen St. Andrews, der Wiege des Golfsports, wo er noch vor Turnierbeginn auf seine sportliche Wiedergeburt gehofft hatte, ereilte den Kalifornier ein Nackenschlag der bislang unbekannten Art und damit ein neuer Tiefpunkt: Erstmals in seiner Laufbahn war Woods zum zweiten Mal bei einem Major-Turnier nacheinander schon nach zwei Runden zum Zuschauen verdammt. «Das ist irgendwie lustig, denn eigentlich habe ich die Bälle ganz gut getroffen», sagte Woods, der Mitte Juni auch beim US Open am Cut gescheitert war, sichtlich irritiert. Dass der 14-malige Major-Sieger mittlerweile seine Leistung falsch einschätzt und die Konkurrenz zu stark spielt, ist wohl die treffendste Erklärung für seine aktuelle Situation. Woods jedenfalls befindet sich mehr denn je auf dem absteigenden Ast, und es ist nach dem erneuten Debakel unwahrscheinlicher denn je, dass er noch einmal zurückkommen wird. Denn der legendäre Old Course an der Ostküste Schottlands, wo Woods 2000 und 2005 zwei seiner drei British-OpenTriumphe feiern konnte, ist bestimmt nicht der einfachste, lässt aber durchaus gute Runden zu. «Er war nicht so schwer zu spielen, und ich habe mir auch einige Chancen erarbeitet», bilanzierte Woods nach seinen Runden: «Aber die Bälle sind einfach nicht gefallen.» Absturz in der Weltrangliste Am Ende hatte Woods zwei miserable Runden gezeigt und nach der 76 zum Auftakt noch eine 75 am Samstag auf die Scorekarte gekritzelt. Nur sieben Teilnehmer waren noch schlechter, darunter ein Amateur. Damit wird Woods, der sich bereits im vergangenen Februar bei den Phoenix Open nicht für die beiden Schlussrunden qualifizieren konnte, zu Beginn der kommenden Woche auch nicht mehr unter den besten 250 Golfern der Welt gelistet sein. Wie akut die sportliche Krise des einstigen Branchenführers ist, zeigt auch die Tatsache, dass Woods bei insgesamt 69 Major-Teilnahmen als Profi nur sechsmal den Cut verpasste. Drei vorzeitige Turnierabschiede in einer Saison hatte er vor Jahresbeginn sogar überhaupt noch nicht erlebt – und es sind noch einige Wettbewerbe in den kommenden Wochen zu spielen. Ende Juli schon in Gainesville/Virginia will Woods nach einer kurzen Pause wieder antreten und dabei genau das tun, was er am besten kann oder zumindest konnte: «Hoffentlich werde ich das Turnier gewinnen.» Neue LZ vom 20. Juli 2015 U-18-WM: Luzerner Siebenkämpferin holt Gold LEICHTATHLETIK Si. Die Erfolgswelle der Schweizer Nachwuchs-Leichtathletinnen hielt auch am Wochenende an. Die Luzernerin Géraldine Ruckstuhl wurde in Cali (Kol) U-18-Weltmeisterin im Siebenkampf, Angelica Moser (LC Zürich) gewann an den U-20-Europameisterschaften in Eskilstuna (Sd) Gold im Stabhochsprung. Géraldine Ruckstuhl (STV Altbüron) verdiente sich den U-18-WM-Titel im Siebenkampf mit starken Leistungen am zweiten Wettkampftag, nachdem ihr am Freitag im 200-m-Lauf ein Missgeschick unterlaufen war. Die auf Bahn 2 laufende Ruckstuhl hörte den Startschuss nicht und lief erst los, als die Läuferin auf Bahn 1 sie überholte. Weltrekord knapp verpasst Dank 5,71 m im Weitsprung und 52,87 m im Speerwerfen stiess Ruckstuhl am Samstag vom sechsten auf den ersten Platz vor. Im abschliessenden 800-mLauf stellte sie mit 2:17,58 Minuten eine persönliche Bestzeit auf und verteidigte damit ihre Spitzenposition in der Gesamtwertung vor der Österreicherin Sarah Lagger und Alina Schuch (Ukr) sicher. Mit 6037 Punkten verpasste Ruckstuhl den Weltrekord in ihrer Altersklasse lediglich um zwei Punkte. Die 17-Jähri- ge ist die erste Schweizerin überhaupt, die an U-18-Weltmeisterschaften, die seit 1999 alle zwei Jahre durchgeführt werden, die Goldmedaille holte. 2011 gewann Noemi Zbären in Lille (Fr) Silber über 100 m Hürden. Anita Weyermann sicherte sich in der Kategorie U 20 1994 in Lissabon (1500 m) und 1996 in Sydney (3000 m) den WM-Titel. Zweiter Triumph für Moser Wenige Stunden vor Ruckstuhl hatte die knapp 18-jährige Angelica Moser (LC Zürich) an den U-20-Europameisterschaften in Eskilstuna (Sd) Gold im Stabhochsprung geholt. Die Winterthurerin siegte mit 4,35 m und kam damit nach dem Triumph an den Youth Olympic Games 2014 zum zweiten grossen Sieg innerhalb eines Jahres. Moser ist erst die vierte Schweizer U-20-Europameisterin nach Meta Antenen (1966), Zbären (2013) und Caroline Agnou, die am Freitag Gold im Siebenkampf geholt hatte. Cali (Kol). U-18-Weltmeisterschaften. Frauen. Siebenkampf: 1. Géraldine Ruckstuhl (STV Altbüron) 6037 (100 m Hürden 13,93, Hoch 1,73, Kugel 14,25, 200 m 25,83, Weit 5,71 m, Speer 52,87 m, 800 m 2:17,58). Eskilstuna (Sd). U-20-Europameisterschaften. Frauen. Stab: 1. Angelica Moser (LC Zürich) 4,35. Erste Schweizer U-18-Weltmeisterin: Géraldine Ruckstuhl. Getty/Patrick Smith
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