Schreiben nach Gegenständen…..Tänzerin Ich träumte schon lange davon. Ich träumte, Tänzerin zu sein. Reich und berühmt, immer in wunderschönen Kleidern zu tanzen. Jeder würde mich kennen, ich wäre wunderschön. Doch es war halt alles nur ein Traum. Ich lebe in einem kleinen Dorf und mit meinen Eltern und meinen zwei jüngeren Geschwistern täglich ums Überleben kämpfen. Wir wohnen in einem winzigen Haus, was man eigentlich gar nicht mehr Haus nennen kann, weil es überall auseinander fällt. Licht und Heizung können wir nicht bezahlen. Und mir ist es ziemlich peinlich, wenn jemand sieht, wie ich in das Haus rein oder raus gehe. Also bleibe ich möglichst oft irgendwo, wo mich niemand sieht. Es ist besser so. so habe ich zwar überhaupt keine Freunde und Bekannte, aber auch keine Feinde. Niemand lacht mich aus, weil ich dreckige oder kaputte Kleidung trage. Niemand lacht mich aus, weil meine Haare keinen Schnitt haben oder fettig sind. Niemand sagt mir, dass ich stinke. Zu sagen, es würde gut tun, nie etwas Schlechtes zu hören, wäre gelogen. Denn ich vermisse es, mit Leuten zu reden. Ich vermisse etwas, was ich außer in meinen größten Träumen noch nie hatte. Freunde und Gesellschaft. Die einzige Gesellschaft, die ich habe, sind meine Geschwister. Mit meinen Eltern rede ich kaum oder gar nicht, was daran liegt, dass sie von meinem Traum wissen. Von meinem, Traum, Tänzerin zu sein. Ich war naiv und dachte, sie würden mich unterstützen. Mich bei Tanzschulen anmelden, vielleicht auch einfach nur mit mir reden. Doch wie gesagt, ich war naiv. Ärger habe ich bekommen, als ich es ihnen gesagt habe. Ich habe ihnen meinen größten Traum erzählt und dafür Ärger bekommen. Es tat weh zu realisieren, dass meine Eltern sich nicht für meine Wünsche interessieren. Dass wir kein Geld haben, um mich zu unterstützen und dass ich keine Freunde habe, mit denen ich über solche Probleme sprechen kann…. Sophia, Jg. 9
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