Unterrichtsmaterialien zum Thema Erhaltung der Biodiversität (TMBC)
Titel: Robert der Rotmilan
Autor: Janina Schöttler
Qualitätssicherung: Carsten Hobohm (UF)
Stufe: Primarstufe 2.-3. Klasse
Art des Materials: Erzählung mit anschließender Fragestellung, Bastelmaterial und
Didaktischer Reserve
Ziel: Emotionale Bindung zum Tier, Verständnis für Lebensraum, Bedrohung und
Schutzmaßnahmen
Verlauf:
1. Geschichte Robert der Rotmilan : Informationen über den Rotmilan, seinen
Lebensraum, sein Aussehen und sein Verhalten. Erläuterung der Bedrohung und
Schutzmaßnahmen
2. Arbeitsbögen: Bastelset über das Aussehen, Skizze zum Beschriften der Körperteile
und ein Quiz zum Abfragen der Informationen aus dem Text
3. Didaktische Reserve: Rotmilan Puzzel
Quellen/ Informationen für den Lehrer:
Sievert, R. 2000. Jäger zwischen Wald und Feld. Naturschutz heute 1/00 4. Februar 2000.
(http://www.nabu.de/nh/100/milan100.htm. Zugriff am 30.11.2013)
IUCN.2013. IUCN Red List of Threatened Species (Version.2013.2).
(http://www.iucnredlist.org. Zugriff am: 29.11.2013).
Robert der Rotmilan
Teil 1:
Hallo, ich bin Robert. Ich bin ein Rotmilan und lebe in Deutschland. Ich gehöre zu den
Greifvögeln. Greifvögel sind große Vögel, die ihre Beute aus der Luft jagen und sie mit ihren
starken Krallen packen. Auch Adler und Falken gehören zu den Greifvöglen. Wenn ich
einmal ausgewachsen bin, dann wiege ich 1,2 kg und meine Flügel sind ausgebreitet 1,7
Meter lang.
Jetzt weißt du wie groß und schwer ich bin. Aber weißt du wie wir Rotmilane aussehen?
Ich habe einen grauen Kopf mit guten hellen Augen und einem spitzen gelben
Hakenschnabel. Mein Schnabel hat eine schwarze Spitze, doch bei ausgewachsenen
Rotmilanen ist der Schnabel ganz gelb. Mein Bauch ist hellbraun mit feinen dunklen Strichen.
Meine Flügel sind rotbraun, die Spitzen meiner Flügel sind schwarz. Meine Schwanzfedern
sind ebenfalls rotbraun, von unten sind sie allerdings weiß, mit schwarzen Streifen. Die
langen Schwanzfedern ganz außen sind an den Spitzen schwarz. Das besondere an dem
Schwanz eines Rotmilans ist, dass er sich in zwei Spitzen aufteilt. Das nennt sich Gabelung.
An dem Schwanz kann man mich am Himmel gut erkennen und von anderen Greifvögeln,
auch ohne ein Fernglas, gut unterscheiden. Meine Beine und die Zehen sind so gelb wie mein
Schnabel, meine langen gebogenen Krallen sind schwarz.
Teil 2: Doch wo und wie lebe ich?
Ich lebe an Waldrändern und auf offenen Flächen, wie Wiesen und Felder. Diese brauche
weites offenes Land zum Jagen. Ich bin ein sehr guter Flieger und Jäger. Wenn ich in Kreisen
über die Felder fliege und ein Beutetier erblicke, gehe ich in den Sturzflug über und greife
meine Beute mit den Krallen. Für meine Flugkünste brauche ich meine Flügel und meine
Schwanzfedern. Ich fresse kleine Vögel wie Amseln oder Tauben, aber auch kleine Säugetiere
wie Mäuse und Kaninchen. Ich fresse auch Aas, das bedeutet ich fresse tote Tiere. Ich fliege
wie viele andere Vögel in den kalten Wintermonaten in den Süden, wo es wärmer ist. In
Deutschland bin ich für die Brutzeit von März bis Juni. In dieser Zeit baue ich ein Nest, brüte
2-5 Eier aus und kümmere mich um meine Küken. Während der Brutzeit bin ich sehr
schreckhaft und ängstlich.
Doch weißt du, was traurig ist?
Es gibt nicht mehr viele Rotmilane. Dafür gibt es verschiedene Gründe. Auf unserer langen
Reise in den Süden, gibt es viele Gefahren wie Windräder oder Stromleitungen. Doch das
größte Problem ist, dass wir nicht genügend Nahrung finden. Viele meiner Art schaffen es
nicht ihre Küken und sich selbst zu versorgen. Wie ich dir bereits erzählt habe, brauchen
Rotmilane zum Jagen große weite Felder, wo sie im Suchflug nach Beute Ausschau halten
können. Leider wird auf den Feldern immer häufiger Mais angebaut. Der Mais ist so hoch und
so dicht, dass wir keine Tiere von oben erkennen können. Außerdem gehören Rotmilane zu
den Aasfressern, doch immer seltener finden wir ein totes Tier das wir fressen können. Ein
weiteres Problem ist, dass wir sehr schreckhaft und ängstlich sind. Schon bei der kleinsten
Störung verlassen wir unser Nest, um uns nicht in Gefahr zu bringen.
Aber es gibt Menschen die erkannt haben, dass wir Hilfe brauchen und die uns helfen wollen.
Sie setzen sich dafür ein, dass es wieder mehr Rotmilane gibt. Forscher haben versucht die
Rotmilane zu zählen und haben einige von ihnen mit Sendern ausgestattet um zu überwachen,
welche Strecken sie in den Süden fliegen und ob sie gesund wieder zurück kommen.
Außerdem sollen die Menschen besser über Rotmilane Bescheid wissen, damit auch sie helfen
können. Zum Beispiel sollte man in der Brutzeit darauf achten die Rotmilane nicht zu
erschrecken. Wenn bekannt ist, dass ein Rotmilan Pärchen in der Nähe brütet, sollte man es
meiden dorthin zu gehen und sie zu stören.