31 SERVICE Praktisch für die Praxis Kinder / Jugendliche BEI DEN INDIANERN Vorbemerkungen/Ziele Rahmenbedingungen Kinder schlüpfen gern in andere Rollen. Indianer zu sein, hat einen besonderen Reiz, da sie sich in Aussehen und Verhalten von den Erfahrungen der Kinder unterscheiden. Die Vorstellungen über das Leben der Indianer sind mit Freiheit und Abenteuer verbunden. Sich einmal frei und ungezwungen durch die Wildnis zu bewegen und sich den Gefahren zu stellen, bedeutet für Kinder Hemmungen abzulegen und Mut zu beweisen. Auf diese Weise werden insbesondere zurückhaltende und ängstliche Kinder in ihrem Selbstwertgefühl gestärkt. Über das Üben der Grundbewegungsformen hinaus beinhaltet das Angebot sensomotorische Elemente, die auf die Förderung der Körperwahrnehmung und -sensibilisierung ausgerichtet sind. Zeit: 90 Minuten Teilnehmer/innen: Vorschulkinder im Alter von 4-6 Jahren Ort: Gymnastikraum / Sporthalle Material/Geräte: Papprolle, Kinder-Schminke, Tamburin, Rassel, Trommel, mehrer Bohnensäckchen, 2 Langbänke, mehrere Gymnastikstäbe, 2 kleine Kästen, 11 Bodenmatten, 1 Gymnastikmatte, Aufbauskizzen Stundenverlauf und Inhalte EINSTIMMUNG Begrüßung Gespräch über Indianer, z.B: Wie sehen sie aus? – Wo leben sie? – Wie leben sie? Sitzkreis Die Kinder schminken gegenseitig ihr Gesicht und setzen Federhauben auf. Sie überlegen sich einen Stammesnamen. Hinführung zum Schwerpunkt Die Indianer begrüßen sich mit einem Lied: „Indianerlied“ (siehe Kasten). Die Kinder singen das Lied und bewegen sich dem Text entsprechend Die Kinder sollen sich als Indianer durch den Raum bewegen, z.B. reiten, schleichen, Büffel jagen. Auf ein Signal des ÜL treffen sich alle Indianer mit gleicher Federhaube (z.B. blauer Feder) im Lager (Matte), um zu beraten, wie sie sich als nächstes bewegen wollen. Die Indianer treffen sich im Lager, um zu tanzen. Der Tanz wird von 3 Musikinstrumenten, denen unterschiedliche Bewegungen zugeordnet werden, begleitet. 1.) Tamburin: stampfen 2.) Rassel: sich schütteln 3.) Trommel: auf einem Bein hüpfen Bewegungserziehung Förderung der motorischen Grundbewegungsformen 04.2006 Absichten und Hinweise Einstieg in das Thema Um das Gespräch zu koordinieren, geht eine Papprolle als Friedenspfeife reihum. Das Kind, welches die Pfeife hat, darf erzählen, was ihm zum Thema einfällt. Bemalung und Kopfschmuck erhöhen den Identifikationsreiz. Indem die Kinder sich einen Namen geben, wird das Gruppengefühl gestärkt. Die Verkleidungsaktion sollte freiwillig sein. Die Indianerhauben dürfen abgelegt werden, wenn sie stören. Motorische, emotionale und soziale Erwärmung Reaktion, Farbunterscheidung Vorschläge der Kinder aufgreifen Akustische Wahrnehmung und Umsetzung in Bewegung, Förderung der Bewegungsqualität 2. Indiander heißen wir, ahu, ahu, ahu! Ums Lagerfeuer sitzen wir, ahu, ahu, ahu! Wir singen jetzt mit lautem Klang den wilden Indianersang, ahu, ahu, ahu, ah..u, ahu, ahu. 3. Indiander heißen wir, ahu, ahu, ahu! Ganz leise schleichen können wir, ahu, ahu, ahu! Wir laufen schneller als der Wind und plötzlich wir verschwunden sind, ahu, ahu, ahu, ah..u, ahu, ahu. aus: (1), S.75 = Inhalt, = Organisation 07 WIS_PfP_kids_04_06.indd 31 = Absicht , = Hinweis 02.05.2006 11:42:15 Uhr 32 SERVICE Praktisch für die Praxis Kinder / Jugendliche Stundenverlauf und Inhalte Absichten und Hinweise SCHWERPUNKT Sitzkreis Die Indianer wollen auf Büffeljagd gehen. Dazu müssen sie durch unwegsames Gelände: über - steinige Wege: 1 - eine wackelige Brücke: 2 - eine Hügelkette: 3 - einen Berg: 4 Erläuterung der Aufbauskizzen und gemeinsamer Aufbau der Bewegungslandschaft Freies Erkunden der Geräte Anregung zu gezielten Bewegungen, z.B.: „Wie kommen die Indianer über die Hügel?“ Die Indianer sind Gefahren ausgesetzt, z.B.: Im Fluss lauern Krokodile. Von dem Berg löst sich Geröll. Ein Unwetter kommt auf. Die Indianer sind in der Prärie angelangt und wollen nun Büffel jagen. Vorher werden gemeinsam die Geräte abgebaut. SCHWERPUNKTABSCHLUSS Bewegungspiel in Anlehnung an das „Habanunu-Spiel“ (siehe Kasten) Den Schlachtruf: „Habanunu! – He, Habanu-nu! – Habanunu, he!“ in den Text wiederholt einfließen lassen. Aufstellung dem Text entsprechend Die Darstellung des Geräteaufbaus dient als Aufauhilfe. Aufbauvorschläge der Kinder berücksichtigen Vorschläge der Kinder aufnehmen, z.B. laufen, rollen, kriechen. Förderung der Bewegungsqualität Spannung erzeugen, die Motivation erhöhen, Problemlösungsmöglichkeiten finden Aufräumen Konzentration, Förderung des Gruppenzusammenhaltes Der Schlachtruf verstärkt das Gruppenerlebnis und das emotionale Empfinden Das Habanunu-Spiel (Bewegungsgeschichte) Autorin: Ulrike Habanunu liegt in seinem Zelt und schläft. Er wird wach, reckt sich und streckt sich. Dann öffnet er den Reißverschluß von seinem Zelt, steigt heraus und setzt sich vor sein Zelt. Er überlegt, was er heute mit seinen Kriegern machen kann. Auf einmal hat er eine Idee. Er will mit seinen Kriegern auf Löwenjagd gehen! Er ruft seine Krieger: „He! Kommt mal alle her!“ Er erzählt ihnen von seiner Idee. Die Krieger brechen in ein Freudengebrüll aus. Dann gehen sie los. Zuerst gehen sie über die Straße, dann über die Wiese. Die Wiese wird feuchter und feuchter und endet in einem Sumpf. (schnarchen) (nachmachen) (nachmachen) (nachmachen) (Kopf in die Hand stützen) (Arm in die Luft – „aah!“) (trampeln) (nachmachen) (nachmachen) (trampeln) (klatschen) (Hände reiben) (trampeln) (schmatzen) Sie klettern auf einen Berg, dann auf einen Baum und halten Ausschau. Auf einmal hören sie ein fürchterliches Gebrüll. Der Löwe kommt! Schnell rutschen sie den Baum herunter, laufen den Berg hinunter, rennen durch den Sumpf, über die Wiese über die Straße. Sie kriechen ins Zelt und schließen schnell den Reißverschluß. Geschafft!!! Uff!!! (Faust auf Faust) (aufstehen) (Hand vor die Stirn) (brüllen) (erschrecken) (hinsetzen) (Faust unter Faust) (schmatzen) (Hände reiben) (klatschen) Dann legen sie sich schlafen. (schnarchen) aus: (2), S.18 Kretschmer Literatur (1) Bildungswerk des LandesSportBundes NRW (Hrsg.): Sing mit mir … Spiel mit mir … Tanz mit mir …, Duisburg 1995; (2) Westdeutscher Fußballverband (Hrsg.): Spiel und Sport mit Vorschulkindern, Duisburg 1994 07 WIS_PfP_kids_04_06.indd 32 (nachmachen) (Schweiß von der Stirn reiben) ABSCHLUSS Die Indianer versammeln sich am Lagerfeuer. Die Friedenspfeife geht reihum, und jeder Indianer erzählt von seinen Eindrücken. Sitzkreis Schlußlied: „Indianerlied“ (s.o.), dritte Strophe = Inhalt, = Organisation Rückmeldung Verabschiedung Das Aufgreifen des Anfangliedes bietet einen sicheren Rahmen. = Absicht , = Hinweis 02.05.2006 11:42:17 Uhr
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