4 Fremde beherbergen - Heiliges Jahr der Barmherzigkeit

Morgenlob Fremde beherbergen !
Leiter, Lektor, Vorbeter, Kantorin, Alle Gesang zur Eröffnung Go& gab uns Atem (GL 468, 1-­‐3) A Begrüßung / Kreuzzeichen L Einführung: L Auch heute steht eines der sieben Werke der Barmherzigkeit im Blickpunkt unseres Morgenlobes. Unser Blick richtet sich auf ein MoIv im mi&leren Glasfenster, es befindet sich auf Augenhöhe links. Gemeinsames Gebet V Miteinander beten wir nun Psalm 146. Die Kantorin singt den Kehrvers einmal vor, wir singen alle nach. Dann beten wir den Psalm versweise im Wechsel zwischen Vorbeter und allen. Zum Abschluss singen wir alle gemeinsam noch einmal den Kehrvers. Kehrvers Laudate omnes gentes (GL 386) 1
Zusammengestellt von Sylvia Hindelang, KLVHS Wies
K / A Ps 146 als Wechselgebet (GL 77/2) V / A 1 Halleluja! Lobe den Herrn, meine Seele! /
Ich will den Herrn loben, solange ich lebe, *
meinem Go& singen und spielen, solange ich da bin. 2 Verlasst euch nicht auf Fürsten, /
auf Menschen, bei denen es doch keine Hilfe gibt. 3 Haucht der Mensch sein Leben aus /
und kehrt er zurück zur Erde, *
dann ist es aus mit all seinen Plänen. 4 Wohl dem, dessen Halt der GoF Jakobs ist *
und der seine Hoffnung auf den Herrn, seinen GoF, setzt. 5 Der Herr hat Himmel und Erde gemacht, *
das Meer und alle Geschöpfe; / er hält ewig die Treue. 6 Recht verschafft er den Unterdrückten, *
den Hungernden gibt er Brot; / der Herr befreit die Gefange-­‐
nen. 7 Der Herr öffnet den Blinden die Augen, *
er richtet die Gebeugten auf. 8 Der Herr beschützt die Fremden *
und verhilS den Waisen und Witwen zu ihrem Recht. 9 Der Herr liebt die Gerechten, *
doch die Schri&e der Frevler leitet er in die Irre. 10 Der Herr ist König auf ewig, *
dein GoF, Zion, herrscht von Geschlecht zu Geschlecht. Halle-­‐
luja! 11 Ehre sei dem Vater und dem Sohne *
und dem heiligen Geiste. 12 Wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit *
und in Ewigkeit. Amen. Betrachtung zum Glasfenster der Kapelle der KLVHS Wies – 2
Zusammengestellt von Sylvia Hindelang, KLVHS Wies
Fremde beherbergen Lekt Wir betrachten das linke Bild auf unserem Liedbla&: Ein Haus mit einem weiten, bergenden Dach fällt als erstes in den Blick. Die verschlossene Haustür liegt im Dunkeln. Doch aus dem darüber liegenden Fenster strahlt helles, warmes Licht – ein Ort der Ge-­‐
borgenheit. Wer wohl hier zu Hause ist? Rundherum sind Ähren zu erkennen, ein Sinnbild dafür, dass die Bewohner dieses Hauses genug zu essen haben. Auch Bäume wachsen hier – Rohstoff zum Bauen und zum Heizen -­‐ ein guter Ort zum Leben.
Von der Tür weg – oder auf die Tür zu verläuk ein Weg, ein schmaler Pfad. Er mündet in eine Raute, in der dunkele Felder zu entdecken sind. Beim näheren Hinsehen wird in diesen wenigen Linien ein Mensch von hagerer Gestalt sichtbar. Er trägt ein dickes dunkles Bündel auf dem Rücken. Neben ihm weitere Striche – vielleicht sein Gepäck. Es ist ein Fremder, einer der auf der Flucht ist. Einer, der sein dunkles Päckchen mit Erinnerungen voll Angst, Bedrohung, Gewalt und Armut mit sich trägt wie so viele, ja un-­‐
zählige Flüchtende in diesen Monaten. Seine Sehnsucht nach ei-­‐
nem Leben in Geborgenheit und Sicherheit, in Freiheit und Frie-­‐
den haben ihn in die Flucht getrieben. Was wird er bei uns finden? In der TradiIon Israels weiß sich das Go&esvolk Jahwes Aukrag verpflichtet: „Auch ihr sollt die Fremden lieben, denn ihr seid Fremde in Ägypten gewesen.“ (Dtn 10,19). Jesus bekräkigt diesen Aukrag in der Gerichtsrede: „Ich war fremd und obdachlos, und ihr habt mich aufgenommen.“ In der Mi&e der Aufzählung der Werke der Barmherzigkeit steht: Fremde beherbergen. 3
Zusammengestellt von Sylvia Hindelang, KLVHS Wies
SFlle Vater unser L MarIn Buber sagte einmal: Wenn einer zu mir kommt und von mir Hilfe fordert, dann ist es nicht an mir, ihm mit frommen Mund zu empfehlen: „Hab Vertrauen und wirf deine Not auf Go&“,
sondern zu handeln, als wäre da kein Go&,
sondern auf der ganzen Welt nur einer,
der diesem Menschen helfen kann,
du allein. (ZiIert nach Wegzeichen. Ein Gebetbuch für den Weg. Neuss 2005, S. 94ff.) Wenn wir jetzt miteinander den vertrauten Text des Vater unser beten, bi&en wir um die Krak, so zu handeln als wäre da kein Go&: Lied: Komm, Herr, segne uns (GL 451,1-­‐4) SegensbiIe Der Herr halte seine schützende Hand über uns. Er schenke uns wache Sinne und ein weites Herz. Er gebe uns die Gaben, zu lachen mit den Fröhlichen, zu weinen mit den Trauernden, zu trösten die Weinenden, zu tanzen mit den Befreiten, aufzuheben, die am Boden liegen. Er gebe uns Krak in die Hände, in die Füße. Er segne uns mit seiner ganzen Zärtlichkeit. Er, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen. A L (aus Caritas Wien – Go&esdienstunterlagen zur Augustsammlung) Orgelspiel zum Auszug
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Zusammengestellt von Sylvia Hindelang, KLVHS Wies