Die entstandenen Kurztexte (pdf | 44 KB )

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Warum wurden die Dinosaurier so groß?
Forschungsprofile von Geförderten im Emmy Noether-Programm
erstellt im Rahmen des Workshops „Öffentlichkeitsarbeit und Neue Medien“
des Emmy Noether-Treffens 2012
Gab es verregnete Sommer schon immer?
Was für ein verregneter Sommer. Ist das jetzt der Klimawandel? Oder gab es solche
Sommer immer schon? Wie war denn beispielsweise das Wetter, bevor der Mensch in
Mitteleuropa die Landschaften veränderte? In der Nachwuchsgruppe „Reconstructing
Changes in Regional Hydrology during the Holocene employing Novel Stable Isotope and
Molecular Proxies” an der Universität Potsdam analysieren wir die organischen Überreste in
Seesedimenten, die sich vor tausenden von Jahren abgelagert haben, um
Niederschlagsmuster der vergangenen 13.000 Jahre zu rekonstruieren. So können wir
verstehen, wie sich vergangene, natürliche Klimaänderungen, wie die kleine Eiszeit während
des Mittelalters, auf die Verteilung der Niederschläge ausgewirkt haben. Diese Informationen
helfen beim Verständnis des Klimasystems und verbessern so letztlich die
Vorhersagemodelle, die dann klären können, wie die Sommer der Zukunft aussehen
werden.
Dirk Sachse
Verständnis der Immunabwehr
Was passiert in Zellen, die sich beispielsweise gegen Angriffe von Krankheitserregern
wehren? Welche Kommunikationswege nutzen sie zur Immunabwehr? Das sind Fragen,
denen ich als Biologin mit Schwerpunkt Immunologie mit meiner Emmy NoetherNachwuchsgruppe an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf nachgehe. Wir untersuchen
die Prozesse der Immunabwehr mithilfe genveränderter Mäuse. In diesen Mäusen machen
wir Zellen sichtbar, die die Botenstoffe der Immunabwehr – so genannte Zytokine –
produzieren. Da Mäuse immunologisch betrachtet dem Menschen sehr ähnlich sind, können
wir dazu beitragen, Krankheiten zu verhindern oder zu heilen.
Stefanie Scheu
Workshops „Öffentlichkeitsarbeit und Neue Medien“
des Emmy Noether-Treffens 2012
DFG
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Quantenphysik aktiv: Hier schlagen Ionen Wellen
Dass die kleinsten Teilchen auch Wellen sein können, ist eines der faszinierendsten
Charakteristika der Quantenphysik. Bisher wurde dieser Tatsbestand allerdings
hauptsächlich für punktförmige Elektronen oder neutrale Atome beziehungsweise Moleküle
gezeigt. Aber auch die Ionen, die eine innere Struktur und eine Ladung haben, zeigen diese
spannende Eigenschaft.
Den Beweis will die Emmy Noether Nachwuchsgruppe an der Universität Tübingen unter der
Leitung von Dr. Alexander Stibor nun mit einem aktuellen Experiment, einem sogenannten
Ionen-Interferometer, erbringen. Das Experiment soll eine Tür für eine Vielzahl neuartiger
Quanten-Experimente mit geladenen Materiewellen öffnen. Auch innovative Anwendungen
für extrem sensible Sensoren für Beschleunigungen und Drehungen rücken damit in den
Bereich der technischen Möglichkeiten.
Alexander Stibor
Warum wurden die Dinosaurier so groß?
Die Sauropoden, große pflanzenfressende Dinosaurier, waren die größten Landtiere, die
jemals auf der Erde gelebt haben. Wie schnell sich diese Giganten im Laufe der
Erdgeschichte entwickelt haben und wie sie gelebt haben, ist aber nur unzureichend
bekannt. Geowissenschaftler wie der Emmy Noether-Nachwuchsgruppenleiter Thomas
Tütken an der Universität Bonn untersuchen daher die chemische Zusammensetzung der
Dinosaurierknochen und -zähne. Diese verrät ihnen nicht nur das Alter der Fossilien,
sondern vor allem auch wichtige Informationen über Lebensweise und Physiologie der
Dinosaurier wie Ernährung und Körpertemperatur.
Thomas Tütken
Workshops „Öffentlichkeitsarbeit und Neue Medien“
des Emmy Noether-Treffens 2012
DFG
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Wie vermehren sich Coronaviren?
Das Auftreten der Krankheit SARS rückte im Jahr 2003 Coronaviren weltweit ins Licht der
Öffentlichkeit. Wie sich diese Viren vermehren und ausbreiten, ist im Detail noch weitgehend
unbekannt. An der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover arbeiten wir in der Emmy
Noether-Gruppe Schwegmann-Weßels mit einem Coronavirus, das bei jungen Schweinen
eine Erkrankung verursacht. Mithilfe dieses Virus wollen wir im Labor herausfinden, welche
Faktoren wichtig sind, so dass in der Zelle - als Ort der Virusvermehrung - neue infektiöse
Coronaviren entstehen können. Die Aufdeckung dieser Mechanismen hilft uns, VirusKrankheiten besser verstehen und behandeln zu können.
Christel Schwegmann-Weßels
Workshops „Öffentlichkeitsarbeit und Neue Medien“
des Emmy Noether-Treffens 2012
DFG