Stundenentwurf

Stundenentwurf
Titelthema
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Maker“
An alle „History
Stichworte
Medien, Konsum, Beeinflussung, Partizipation,
Selbstbestimmung, Fremdbestimmung
Autor
Hans Christian Graß, Referent bei Friends und
im Christus-Treff, Marburg
E-Mail: [email protected]
Kurzbeschreibung
Medien sind nicht mehr aus unserem Leben
wegzudenken. Aber wie gehen wir verantwortungsvoll damit um? Und wie können wir selbst
was erleben, statt nur anderen dabei zuzusehen?
Durchführungszeit
1,5 Stunden
Bibelstellen
Matthäus 22,1-10, Römer 8,12-16, 1. Korinther 6,12
1. Vorbemerkungen
Wir sind heute nur einen Klick davon entfernt,
uns Millionen von YouTube-Videos und Medien anzusehen. Vieles ist witzig und schräg,
aber auch verstörend und destruktiv. Es gibt
YouTube-Stars, die wie Rockstars gefeiert
werden – sie geben mit ihrer Webcam Einblick
in ihr Leben, ihren Alltag, ihre Meinungen und
ihre Abenteuer. Serien und Filme katapultieren
uns aus unserem Alltag in fremde Welten und
spannendere Leben. Grund genug, sich damit
auseinanderzusetzen, wie wir verantwortlich
mit neuen Medien umgehen können und bei aller Ablenkung das Wesentliche – Gott und seine
Ideen für unser Leben – nicht verpassen.
2. Zielgedanke
„Alles ist mir erlaubt, aber es soll mich nichts gefangen nehmen.“ Gerade Medienkonsum hat das
Potenzial, uns mehr als wir wollen zu beeinflussen. Die Jugendlichen sollen ihren Medienkonsum reflektieren und motiviert werden, abseits
von YouTube & Co eigene Erlebnisse zu machen.
3. Einführung inkl. Erklärungen
Ausgangspunkt ist das Gleichnis von der Einladung zum Hochzeitsfest aus Matthäus 22,1 f.
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Stundenentwurf: Leben statt gelebt werden
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Jesus erzählt, dass ein König die Hochzeitsfeier
seines Sohnes ausrichten will. Er schickt seine
Diener ins Land, die Gäste abzuholen und zur
Feier zu geleiten. Doch alle Gäste haben Ausreden und etwas Wichtigeres vor. Schlimmer
noch: Einige haben sogar die Diener misshandelt und getötet. Der König wird wütend und
bestraft die Mörder. Er ließ seine verbliebenen
Diener ein zweites Mal nach Gästen suchen –
diesmal waren es aber keine geladenen Gäste,
sondern alle Menschen, die die Diener auf der
Straße fanden.
Das Gleichnis handelt vom Reich Gottes, zu dem
wir eingeladen sind, daran teilzunehmen. Wenn
ein König einlädt, kann man normalerweise gar
nicht an diesem Fest vorbeikommen. Man muss
dorthin, ob man will oder nicht. Doch dieser König lässt seinen Gästen die Wahl – er hofft, dass
sie diese Einladung nicht ausschlagen und es für
sie nichts Schöneres gibt.
Gott lädt uns ein, mit ihm zu leben. Er sagte
JA zu uns, lange bevor wir überhaupt die Frage
nach ihm gestellt haben. Wir können uns für ihn
entscheiden, mit ihm zu leben. Doch wir wissen
auch, wie leicht wir uns vom Wesentlichen ablenken lassen. Neue Medien und deren übermäßiger Konsum sind vielleicht ein Teil der neuen
„Feldarbeit“, von der im Gleichnis die Rede ist.
Gottes Einladung nicht verpassen und trotzdem
mit den vielen Möglichkeiten dieser Welt leben
– das wird unsere Herausforderung sein.
4. Einstieg
Der Raum ist voll mit Filmplakaten, Screenshots
von YouTube und Handygames und es können
im Hintergrund, wenn ihr einen Beamer habt,
verschiedene YouTube-Videos laufen. Laute
Musik und grelle Beleuchtung stimmen auf das
Thema ein. Die Mitarbeitenden spielen auf ihren
Handys.
Ein Break, in dem Musik und Videos abrupt stop-
pen, markiert den offiziellen Anfang. Begrüßt
die Jugendlichen und moderiert euer Thema an.
Fangt mit einem gemeinsamen Gebet an, in dem
ihr Gott bittet, heute zu euch zu sprechen.
Als Warm-up-Spiel bietet sich der SmombieParcours an. Baut einen Parcours aus verschiedenen Möbeln und Deko auf. Er sollte z. B. durch
den Flur führen oder mehrere Runden durch
euren Jugendraum. Sucht einen Freiwilligen,
der einen langen Text in sein Handy fehlerfrei
tippen muss und innerhalb einer bestimmten
Zeit durch den Parcours kommen soll. Am Ende
wertet ihr seine geschriebene SMS aus. Wenn
zeitlich möglich, kann der Parcours noch von
weiteren Teens durchlaufen werden.
5. Hauptteil
Nach dem spielerischen Einstieg mit dem
Smartphone seid ihr schon mitten im Thema.
Lasst eure Teens ihre Beobachtungen zu diesem
Spiel in der großen Runde mitteilen.
Soziometrische Aufstellung
Fragt danach ein Stimmungsbild ab mithilfe
einer soziometrischen Aufstellung. Dazu markiert ihr in der Mitte des Raumes eine Linie und
definiert einen Start- sowie Endpunkt. Die Jugendlichen sollen sich zu euren Aussagen entsprechend ihrer Meinung auf einer Skala positionieren. Dabei steht der Startpunkt immer für
ein „volles JA“ bzw. „VIEL“ und der Endpunkt für
ein „volles NEIN“ bzw. „überhaupt nicht“. Diese
Aktion lebt selbstverständlich nicht nur von den
Extremen, sondern auch von dem „Freiraum dazwischen“.
Mögliche Aussagen können sein:
Videos und Musik konsumiere ich (pro Tag) ...
Neue Medien lenken mich von wichtigen Dingen ab
Neue Medien helfen mir, durch den Tag zu kommen
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Stundenentwurf: Leben statt gelebt werden
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Mein Smartphone ist so wichtig wie meine Familie
Ich konsumiere nicht nur, sondern erstelle selbst
Inhalte
Was andere machen und erleben, nehme ich mir
zum Vorbild
Abenteuer erlebe ich nur vor dem Bildschirm
Lasst den Jugendlichen Zeit, sich zuzuordnen.
Wenn die Fragen zu persönlich sind und ihr die
Befürchtung habt, dass nur wenige ehrliche
Antworten kommen, dann könnt ihr auch einen
Stillen Dialog durchführen. Schreibt dazu die
Aussagen auf Plakate, verteilt sie im Raum und
bittet die Jugendlichen, die Aussagen mit Stiften
zu kommentieren.
Sprecht über ihre Aussagen bzw. Standpunkte
und geht dann zum Bibeltext über.
Bibeltext und Kleingruppen
Lest den Bibeltext Matthäus 22,1-10 aus der
BasisBibel oder NGÜ vor. Die Jugendlichen können den Text auf dem Beamer oder Smartphone
mitlesen. Jeder hat jetzt ein paar Minuten Zeit,
den Text auf sich wirken zu lassen. Kommt dann
in Kleingruppen zusammen und diskutiert über
den Text. Sammelt Fragen und Meinungen zu
dem Text, aber auch Einschätzungen danach,
ob neue Medien unsere Beziehung zu Gott beeinflussen. Kommt danach wieder als ganze
Gruppe zusammen und tauscht euch über eure
Ergebnisse aus.
Input
Gebt anschließend einen kurzen Impuls weiter: Müssen neue Medien und Gott denn in
Konkurrenz zueinander stehen? YouTube hat
Millionen von Videos, die erklären, wer Gott
ist und wie sehr er uns liebt. Dadurch werden
viele Menschen erreicht, die vielleicht noch nie
einen Schritt in die Kirche gemacht haben. Die
„Gamechurch“ beispielsweise erreicht durch
ihre Andachten zu aktuellen Computerspielen
Tausende von Gamern. Trotzdem haben neue
Medien das Potenzial, neben all der Unterhaltung, die sie bieten, uns so sehr zu fesseln, dass
wir unser echtes Leben und damit Gott verpassen können. Wie Paulus damals den Korinthern
schrieb, gilt für uns heute genauso: „Alles ist mir
erlaubt, aber es soll mich nichts gefangen nehmen.“
Im Anschluss an den Impuls könnt ihr gemeinsam Strategien für einen gesunden Umgang mit
Neuen Medien finden. Sammelt dazu Ideen wie
z. B.:
Smartphone-freie Zeit
Ablenkungsfreie Zeit für Hausaufgaben
Sonntag als Ruhetag auch für unsere Unterhaltungselektronik
Handyknigge erstellen
...
6. Abschluss
Sammelt Ideen, wie ihr als Teenkreis ein YouTube-Projekt auf die Beine stellen könnt. Dreht
beispielsweise kurze Videoclips, in denen ihr
eurer Generation von Jesus erzählt. Heutige
Smartphones haben so gute Kameras, dass
ihr gar nicht viel Technik braucht. Erstellt gemeinsam ein Storyboard, verabredet euch zum
Filmdreh und ladet die kurzen Clips hoch. Macht
Werbung für euren Teenkreis, indem ihr z. B. mit
einer Actioncam eure Kanu-Tour filmt. Macht
den Teens in eurer Stadt Lust, diese Abenteuer
selbst mit euch zu erleben und Gott kennenzulernen.
Stellt den Teens die Herausforderung, jeden
Tag Bibel zu lesen, das Smartphone auch mal
zu Hause zu lassen und richtet in
eurem Teenkreis eine „Smartphone-freie“ Zone ein.
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