Blaue Donau Die Herren von Schöpplenberg, die vor 300 400 Jahren das Jagdrecht im oberen Teil der Selbecke hatten, betrieben im Tal zwischen Selbecke und Hinnenwiese die Vogeljagd. Zugvögel bevorzugen bei ihren Zugstrecken gern offene Wiesentäler mit Fluss- oder Bachläufen. Wegen dieser geografischen Besonderheit wurde in diesem Bereich der Selbecke seit alters her die Vogelstellerei betrieben. Dazu wurden in der Zugstrecke so genannte Dohnen aufgestellt. Sie waren aus Weidengeflecht mit Pferdehaaren. Sie wurden in der Regel in einer Höhe von 1,5 bis 2 m in winklig gebrochenen Schneisen (sogenannte Dohnenstiege) an den Bäumen angebracht. Oft dienten auch Lockvögel, die man vorher geblendet hatte, zum Anlocken. Die Zugvögel verfingen sich in den Dohnen und wurden morgens eingesammelt. Das Gebiet wurde deshalb Dohnenau genannt. Diese Bezeichnung ist auch in der 1. preußischen Katastererwähnung aus dem Jahre 1806 enthalten. Der Selbecker Bach fließt in diesem Bereich wegen des Kalkuntergrunds wie die junge Donau teilweise unterirdisch. So hat sich für den Weg zwischen Höhwaldstraße und Hinnenwiese im Laufe der Jahre aus dem Wort „Dohnenau“ die Bezeichnung „Blaue Donau“ entwickelt. Noch heute nehmen Zugvögel das Wiesental der oberen Höhwaldstraße als Zugstrecke und können hier vermehrt beobachtet werden. Quelle: Hartmut Hilker, Städtischer Oberforstrat a.D. Ein Service der SGV-Abteilung Hagen
© Copyright 2024 ExpyDoc