CHAOS SANKTUARIUM

CHAOS SANKTUARIUM
RÜCKZUG AUS DER REALITÄT
„Beim Projekt Chaos Sanktuarium geht es weniger um eine klare Aussage, Dogmen oder Predigten an
die Außenwelt, als vielmehr prinzipiell um den verarbeitenden Aspekt“, umreißt Mina Scherbenspiel
seinen künstlerischen Ansatz. „Äußere Eindrücke, die mein Leben beeinflussen, sich in die Seele fressen. Eine doch recht experimentelle Auseinandersetzung mit mir selber, innere Differenzen, Divergenzen, Liebe und Tod.“ Mina ist für die Gründung dieser Band verantwortlich und eine sehr facettenreiche
Person, die auch in andere Projekte u. a. als DJ involviert ist. Der Künstlername Mina Scherbenspiel
stammt aus einem früheren Songtitel, wird, wie er selber anmerkt, durch dieses Projekt definiert und
„ist eng verworren mit den Stimmungen und Gefühlen, die das Chaos Sanktuarium ausmachen und
die Musik entstehen lassen.“
Extrem spannend sind auch die Kollaborationen, die er schon erleben durfte. Mina: „Wenige Wochen
vor dem M’era Luna bekam ich eine Anruf von Heidis Graetchen, ob ich nicht Interesse hätte, sowohl
sie als auch Folks Garments bei der Fashion Show musikalisch zu unterstützen. Offen gestanden war
mir das Modelabel damals noch kein Begriff. Nachdem mir das Label vorgestellt wurde, willigte ich
sofort ein. Ich fand die Kollektion sehr ansprechend. Es wurde ein Wechselspiel aus Visionen von
Heidis Graetchen, ihrer Choreographie und meinen Klängen. Daraus ergab sich eine wunderbare Verschmelzung aus extravaganter Mode, ausdrucksstarken Bewegungen und düsteren Klängen. Eben
eine Symbiose.“ Spannend ist auch die Geschichte hinter dem Projektnamen, die uns Mina ausführlich
erklärt: „Das Chaos Sanktuarium ist ein Ort, der den Körper als Hülle, als Festung symbolisiert. Es ist
eine Metapher. Wie der Name schon sagt, handelt es sich um einen heiligen Ort. Einen Unterschlupf
der Gedanken, geschaffen für den Rückzug aus der vermeintlichen Realität. Mittendrin die Seele, die
sich mit Raum und Zeit herumschlägt. Der scheinbar endlose Irrsinn und Wahnsinn, der sich in der augenscheinlichen Unberechenbarkeit des Chaos stetig wiederholt. In der Gesamtheit betrachtet, besteht
jedoch immer ein Gleichgewicht.“
Man darf gespannt sein, wie es in den nächsten Monaten weitergehen wird. Zusammen mit Hekora
unterstützt Mina das Veranstaltungsmagazin „Dark-Time“. Die beiden feilen auch gemeinsam am einen
oder anderen Titel und derzeit wird zudem an der gepressten Version eines Demos auf Plastikscheibe
gearbeitet. „Ich lasse mich von der Zeit treiben. Wer weiß schon, was morgen passiert?“, grinst Mina.
Wir wünschen ihm alles Gute und sind gespannt, wo man seine Klänge in Zukunft vernehmen wird.
Text: Manuela Ausserhofer | Web: www.chaos-sanktuarium.de | MieZi Chibichan