Schüttelreime zum Abschied von Herrn Bernhard Reich

Schüttelreime zum Abschied von Herrn Bernhard Reich
Lieber Herr Reich,
Sie brachten einmal ein Lied mit einem schönen Schüttelreim mit,
das folgender maßen lautete:
Ja, was kann ich denn dafür, dass der Mond schon scheint
und dass er dabei nicht seinen Mondschein schont
und die Frau Helene im Wohnheim weint,
weil sie nichtmehr in Weinheim wohnt.
Das hat mich bewogen, nach solchen Reimen zu suchen
Dabei kam das Folgende heraus:
Ich weiß Sie sind kein Schüttelreich
ich meinerseits kein Rüttelscheich.
Ich starte jetzt mit Versen, die begonnen selten
von Menschen, die als zu besonnen gelten .
Dies ist nicht einfach,
doch wenn der Abend um die Fichten dunkelt,
manchmal auch mir ein Stern zum Dichten funkelt.
Beim Probenanfang:
gut war zu strecken seine langen Glieder
und bald darauf erklangen Lieder.
Noch klingt es nicht wie satter Klang,
doch bald erfreut ein glatter Sang.
Beim Üben ja nicht verklemmt rumsitzen,
sonst kommt kein guter Ton durch die Summritzen.
Es dauerte, bis jeder ganz von drinnen sang
und dann der Klang durch alle Sinnen drang.
Es ist nicht immer leicht des Chores Glieder leiten,
es sollen schließlich richtig alle Lieder gleiten.
Herr Reich bei Fehlern auch mit kleinen rang,
es ging ihm immer um den reinen Klang.
Nur selten hebt Herr Reich im Zorne seine Schwingen
und klagt, dass seine Sänger fast wie Schweine singen
und meint:
Es flüchten gar die Tiere schon,
so grässlich hört sich an der schiere Ton.
So gab‘s im Chor manch satte Plagen,
das könnt ich mal auf einer Platte sagen?
Jetzt singen wir zum 7. Mal die Hobelstrophe
noch ist nicht Zeit zur Einkehr in dem Strobelhofe
( ein schöner Gasthof in Eppan /Südtirol)
Dies ist ein Stück mit einem tollen Forte,
ein Sänger träumt dort von der vollen Torte
Wir singen jetzt ein langes Stück mit vier b
das kann im Rössle schon die Bierfee
Ein edler Klang entsteht bei schönen Terzen,
wer wollte nicht bei diesen Tönen scherzen.
In süße Qual die Herzen tauchen,
wenn Sängerinnen Terzen hauchen
Ich habe ein paar Verse über den Bass, die zwar auf keinen der Sänger zutreffen,
ich will sie trotzdem vorlesen, weil ich einfach keine geeigneteren gefunden habe:
Du bist ja gut im Futter, Bass,
du gehst zu viel zum Butterfass
Die Sänger tranken Bier vom Fass,
betrunken waren vier vom Bass.
Das Wasser trinkt der Vierbeiner,
wir Menschen finden Bier feiner.
zum Orchester :
Mancher Geiger sollte lieber die hohen Lagen meiden,
sonst kriegt das Publikum ein Magenleiden
Probleme gibt’s bei Richard Strauß,
da kriegt man nie die Strichart raus.
Ihr Streicher setzt beim Abendschein
doch bitte nicht so schabend ein.
Wir sangen die Schöpfung von Haydn.
Ich habe auf Musik von Haydn Lust,
auch wenn ich stark mit Leid‘n hust.
Das muss man der Musik von Haydn lassen,
sie lehrte mich das Leid‘n hassen.
Mir selber wird’s bei der Musik von Weber leicht,
weil da die Laus von meiner Leber weicht.
Die Aufführungen verliefen gut und ohne Niederlagen
Da sollte auch die Zeitung nicht an der Qualität der Lieder nagen
Ihr Kritiker nicht strenger seid,
als jene Männer einst beim Sängerstreit
Wir wünschen, dass Sie tatkräftig weiter handeln
auf Ihren Zukunftswegen heiter wandeln.
Machen Sie nicht immer stressig, hitzig weiter,
bleiben Sie kreativ, gelassen, witzig, heiter
Gott geb ihnen beim Lachen und Weinen Segen
Er führe sie all Zeit auf seinen Wegen.
Ich bin am Ende, wir wollen uns erheben, Leute.
Mit besten Wünschen feiern wir das Leben heute