Wittenbergisch Nachtigall« – »Funky Volkslied«

Sonnabend, 27. Mai 2017 – 19 Uhr
Zentrum Kirchenmusik (Messehalle 12)
»Wittenbergisch Nachtigall« – »Funky Volkslied«
Alte Lieder in neuem Gewand für Bläser und Sänger mit Michael Schütz
Wir musizieren bekannte und beliebte Volkslieder in schwungvollen
Arrangements von Michael Schütz. Die brandneuen Stücke werden
vorgestellt und erarbeitet vom Komponisten und seiner Band. Bläser
und Sänger sind zu diesem Mitmachkonzert besonders willkommen.
Mitwirkende: alle teilnehmenden Bläser*innen und Sänger*innen
Moderation: Dr. Ulrich Schöntube, Landesposaunenpfarrer der EKBO,
Berlin
Leitung: Michael Schütz, Popularmusiker und Komponist, Berlin
Projektskizze »Wittenbergisch Nachtigall«
Die Reformation war eine Singebewegung. Durch die Umgestaltung des Gottesdienstes, die Einführung der Deutschen Messe, wurde die Gemeinde stärker am gottesdienstlichen Geschehen als
bisher beteiligt. Die Gemeinde sollte in den liturgischen Verlauf durch Wechselgesänge und durch
Lieder bzw. Choräle eingebunden werden. Luther beklagte sich in der Vorrede zum sogenannten
»Achtliederbuch«, dass sich so wenige daran wagten, singbare Lieder für die Gemeinde zu dichten.
Dennoch entstand im Laufe der Zeit eine eigene protestantische Liedkultur. Dabei waren vor allen
Dingen jene Lieder erfolgreich, die an bereits Bekanntes anknüpften, bspw. durch die Einbeziehung
der Melodien weltlichen Volksliedgutes. Lieder wie »Nun lob, mein Seel, den Herren« oder »In dir ist
Freude«, die auf Volkslieder bzw. Tänze zurückgehen, geben bis heute in unserem Gesangbuch
von einem langfristigen Adaptationsprozess in der Entstehung geistlichen Liedgutes Zeugnis.
Anknüpfend an diese Phänomene der Reformationszeit will der Posaunendienst im Rahmen der
kommenden Reformationsfeierlichkeiten und des Kirchentages 2017 einen Workshop initiieren.
Dabei sollen ähnliche hymnologische Transformationswege auf der Basis von Volksliedern, verknüpft mit Popularmusik, gegangen werden. Ziele des Workshops sind, an die Reformation als
singende Bewegung zu erinnern, zu ermutigen, eigene Wege hymnologischer Adaptationen zu
gehen, um das Evangelium auszudrücken und zum Singen zu ermutigen. Aus diesem Grund soll
der Wokshop in ein Konzert zum Mitmachen und Mitsingen münden. Gedacht ist dabei an eine
Open-Air-Veranstaltung im öffentlichen Raum, z. B. des Parks Sanssouci, zu der im Rahmen des
Kirchentagsprogramms Bläserinnen und Bläser sowie Sängerinnen und Sänger als auch sonstige
Kirchentagsbesucher eingeladen werden. Um die Nachhaltigkeit des musikalischen Projektes zu
gewährleisten, soll für diese Veranstaltung eine eigene Notenpublikation entstehen. Vorgespräche
mit dem Strube-Verlag wurden dazu bereits geführt. Das Interesse ist groß, denn der Posaunendienst konnte für das Projekt den renommierten und sehr erfahrenen Popularmusiker Michael
Schütz gewinnen. Er ist durch zahlreiche Publikationen und Workshops bekannt und vor allem deshalb geschätzt, weil seine Kompositionen verschiedene kirchenmusikalische Gruppen und Kulturen
verbinden. Zu dem Anlass des Konzertes zum Mitmachen werden nach jetzigen Planungen etwa
acht Stücke als Uraufführungen auf der Basis von Volksliedern entstehen. Das Projekt ist nicht
primär auf die Landeskirche orientiert, sondern wird im Rahmen des Kirchentags und der Notenpublikation eine entsprechende Breitenwirkung zeitigen.