Datum: 07.09.2015 Thurgauer Zeitung 8501 Frauenfeld 052/ 728 32 32 www.thurgauerzeitung.ch Medienart: Print Medientyp: Tages- und Wochenpresse Auflage: 34'200 Erscheinungsweise: 6x wöchentlich Themen-Nr.: 690.004 Abo-Nr.: 1081228 Seite: 29 Fläche: 57'115 mm² «Wie ein chirurgischer Eingriff» Es ist ein Industriedenkmal erster Güte. 1907 erbaut, saniert HRS das seit vielen Jahren leerstehende Hamel-Gebäude in Arbon. Wo einst Stickmaschinen produziert wurden, gibt es eine Mall, Dienstleistungen und Lofts. Die Fabrikatmosphäre will Architektin Rita Schiess bewahren. MAX EICHENBERGER besuchten Führung. Sie steht «Wir gehen wie mit einem SkalVierzig Jahre blickte der mitten in einer ebenso heraus- pell dahinter.» Da muss ein Stück pensionierte Bahnhofvorstand fordernden wie faszinierenden mehr entfernt, hier etwas zusätzHarry Rickenbach jeden Tag vom Arbeit. Der Bau soll nämlich wie- lich neu angesetzt werden. Der Bahnhof über die Gleise hinüber der seine ursprüngliche Form freigelegte Kopfbau bekommt zum markanten Backstein-Fa- von 1907 bekommen. Einige An- seine Sandsteinsäulen wieder. brikbau. Die Ära, als Hamel noch Ihm setzen die Arbeiter die KroARBON. produzierte, hatte er noch miterlebt. Seit 25 Jahren steht der denkmalgeschützte Hamel leer. Jetzt saniert HRS das stattliche Baudenkmal Arboner Industrie- geschichte in enger Begleitung durch die kantonale Denkmalpflege. Die einstige Fabrik wird zeitgemäss umgenutzt. Sie wird Der Fabrik-Charakter des Gebäudes soll bei seiner neuen Nutzung erhalten bleiben. Rita Schiess Architektin Hamel-Umbau 35 Millionen Franken Im Hamel gibt es 4000 Quadratmeter Laden- sowie Dienstleistungsflächen unter anderem für die Gesundheitsbranche mit öffentlichen Durchgängen. Im Kopfbau entstehen 18 Lofts. Für den Umbau samt Tiefgarage rechnet HRS mit Kosten von 35 Millionen Franken. (me) ne auf: die Brüstung, die man nur noch von alten Fotografien kennt, wird jetzt betoniert. Die Mieter werden sich an der Dachterrasse erfreuen. Weitgehend ursprünglich bleibt die Fassade, doch muss sie stellenweise erneuert werden. In löchrige Stellen werden Puzzle-artig neue Steine eingefügt. Für die Rekonstruktion sind sie in der Ziegelei nach aufwendigen Versuchen eigens nach dem Vorbild der originalen Teile hergestellt worden. und Aufbauten, die später vorge- nommen worden waren, sind «Geschichte lesbar machen» Wichtig ist der Architektin, gehe zwar etwas Nutzfläche ver- «die Geschichte des Fabrikbaus abgebrochen worden. Dadurch loren. Herausgeschält werde so ablesbar zu machen und die zur Mall und zum Dienstleis- die einstige Ästhetik des Fabrik- Atmosphäre industriellen Letungscenter - mit öffentlichen baus mit der Backsteinfassade bens weiterzutragen». Die UmPasserellen zu einem pulsieren- und den grossen Fenstern: 130 gestaltung soll den Fabrikchaden Zentrum, das hier am Rande sind es insgesamt. Deren 13 las- rakter des Gebäudes bewahren. des grossen Areals Saurer Werk- sen sich noch im originalen Zu- Der Umbau birgt knifflige HerZwei entsteht. HRS hat das ge- stand sanieren. An ihren Maschi- ausforderungen. So wird die Un- samte Gelände erworben und nen brauchten die Arbeiter viel terführung der Bahngeleise in entwickelt es in Etappen. Der Licht. Weil das künstliche Licht den Kopfbau weitergeführt. Weil Hamel wird auch zur Drehschei- bescheiden war, liessen die Ar- dessen Fundament «wie ein be des öffentlichen Verkehrs. Die chitekten viel Tageslicht einströ- Floss aus Stein im Sumpf steht», Unterführung vom Bahnhof men. Diese Transparenz und die musste das Tragwerk abgefangen führt in den Kopfbau, in dessen werden. Raumstruktur und Fasoberen Geschossen 18 Miet- innere Leichtigkeit zeichnen das sade seien einzigartig, sagt ArLofts entstehen. Nebenan, über Fabrikdenkmal aus. Unterstri- chitektin Rita Schiess. Ihre Faszider Tiefgarage, kommt der neue chen wird dieser Eindruck durch nation teilt Michael Breitenmo ser, zuständig bei der HRS für die das schlanke Tragwerk. Bushof zu stehen. Entwicklung des Saurer Werk- Tüfteln in der Ziegelei Zwei. Im Spätsommer 2016 soll Die Restaurierungsarbeit ver- in die alte Fabrik modernes «Der historische Bau kommt jetzt in Form», sagt die Kreuzlin- gleicht Rita Schiess mit einem Leben einziehen. ger Architektin Rita Schiess an chirurgischen Eingriff. Nicht aleiner von gegen 400 Personen les ist voraussehbar und planbar. Faszinierende Aufgabe Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 58975258 Ausschnitt Seite: 1/2 Datum: 07.09.2015 Thurgauer Zeitung 8501 Frauenfeld 052/ 728 32 32 www.thurgauerzeitung.ch Medienart: Print Medientyp: Tages- und Wochenpresse Auflage: 34'200 Erscheinungsweise: 6x wöchentlich Themen-Nr.: 690.004 Abo-Nr.: 1081228 Seite: 29 Fläche: 57'115 mm² Bild: pd Bild: pd Der Fabrikbau vor hundert Jahren So soll sich der Hamel präsentieren. «Das Tragwerk des Industrie-Baudenkmals ist ein richtiges Kunstwerk»: Architektin Rita Schiess erklärt ihre Pläne. Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 58975258 Ausschnitt Seite: 2/2
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