Du kennst mich durch und durch

Pfimi - Thun
6. Dez. 2015
„Gott kennt mich durch und durch“
Ps. 139
Bereits im ersten Vers von diesem Psalm ist das ganze Evangelium enthalten:
V. 1 „Du erforscht – und kennst mich.“
Es gibt keinen anderen Gott, unter all den vermeintlichen Göttern, der irgendein Interesse an uns
zeigt.
Die Bibel beschreibt aber unseren Gott als den, der den Menschen wunderbar erschaffen hat und
mit ihm Gemeinschaft sucht und haben möchte.
Das „Paradies“ bestand nicht in erster Linie aus der schönen Natur, sonder aus dem liebevollen
Verhältnis zwischen Gott und dem Menschen.
Als diese Beziehung durch die Sünde zerbrochen wurde, war es Gott, der alles daran setzte um
das kaputte Verhältnis wieder herzu stellen. Obwohl der Mensch sich versteckte suchte Gott ihn
und half ihm weiter.
Das gibt es in keiner anderen Religion. Das ist Evangelium!!!
Die Frage: „Adam“ - (d.h. „Mensch“), wo bist du?“ bedeutet nicht, das Gott es nicht gewusst hätte,
wo er steckt, sondern sollte ihm – und auch uns - die Augen öffnen, und zum Nachdenken
bringen: „Wo stecke ich eigentlich? - Wo hat mich mein Fehlverhalten,die Sünde, hingebracht.“
Wir können uns nicht vor Gott verstecken !!! Wir sind vor ihm wie ein aufgeschlagenes Buch.
Seine Augen durchdringen alles. Nicht in erster Linie um zu richten, sondern um zu helfen.
Die Bibel berichtet uns von verschiedenen Menschen die sich versteckt haben:
Kain versteckte sich hinter Worten – Ausreden.
Gideon versteckte sich in der Kelter (Weinpresse) – am tiefsten Ort....
Elia lief davon – in die Höhle – und es war Nacht...
Aber Gott, der seine „Helden“ sieht, geht ihnen nach und bietet jedem seine Hilfe an !!!
V. 1. „Du erforscht – und kennst mich“, das ist eine Liebeserklärung Gottes an uns.
Wenn ich durch ein Katastrophe, Krieg, oder durch eigenes Verschulden mich in Gefahr begeben
habe und irgendwo hilflos liege, dann ist es doch ein Zeichen der Liebe und Wertschätzung, dass
man nach mir forscht und sucht.
Das hat Gott in Jesu getan: „ Ich bin gekommen um zu suchen was verloren ist.
Viele Menschen empfinden die Aussage, das Gott uns kennt, als Bedrohung. Sie haben Angst vor
Gott und dass er alles weiss. Das hat etwas mit unserer Beziehung und Einstellung zu Gott zu
tun. Es ist ein Unterschied, ob ein Verbrecher sagt: „Sie forschen nach mir, sie kennen mich und
wissen wo ich bin.“ - Dann ist das für ihn sehr bedrohlich.
Aber wenn jemand, der in Not geraten ist, sagen kann: „Meine Liebsten, oder mein Geliebter
forscht nach mir, er kennt mich, er weiss was ich brauche, er hilft mir.“ - Dann bedeutet diese
Aussage Hoffnung, Freude, Glück...
Das Bewusstsein, dass Gott uns sieht und versteht, soll ermutigen und neue Kraft und Mut geben.
Das ist eigentlich eine großartige Weihnachtbotschaft: „Du erforscht (suchst) mich - Du kennst
mich - und du willst dennoch mein Freund sein.“
Wir feiern heute den 2. Advent. In einem alten Weihnachtslied von Gerhard Tersteegen, singen
wir: „Jauchzet, ihr Himmel, frohlocket ihr Enden der Erden, Gott und der Sünder, die sollen zu
Freunden nun werden.“
So gesehen ist auch das Lied: „Welch ein Freund ist unser Jesus“, ein Weihnachtslied.
Psalm 139 macht deutlich: „Es hat nie eine Zeit gegeben – wo ER uns nicht gekannt hätte – und
es wird nie eine Zeit geben, wo wir nicht in seiner „Reichweite“ sind. Aber weil er unser Freund
sein will, respektiert er unsere Entscheidung, ob wir ebenfalls seine Nähe und Liebe auch suchen.
V. 2.+ 3:
„Ob ich sitze, stehe, liege – Du kennst meine Gedanken von ferne.“
Es ist Hochinteressant wie der Psalmschreiber die drei wichtigste Tätigkeiten des Menschen
umschreibt: Von den 24 Stunden am Tag verbringen wir ca. 8 Stunden liegend. Ca.8 Stunden
bewegen wir uns, oder stehen irgendwo herum. 8 Stunden sitzen wir: Freizeit, Auto, warten, TV.
V. 2. „Du verstehst alle meine Gedanken von ferne“.
Siehe: Mt.9,4: „Als Jesus ihre Gedanken sah...“ Oder Mt.12,25: „Jesus kannte ihre Gedanken“
Hebr.4, 12: „Gottes Wort ist ein Richter der Gedanken...“
V. 3. Du umgibst mich - wie die Luft. Wo ich bin, da bist auch Du. Du siehst alle meine Wege...
V. 4: „Meine Worte kennst Du, ehe ich sie ausspreche“
Worte sind ausgesprochene Gedanken und haben ein großes Gewicht. Aus unserem Munde
können Worte des Segens und des Fluchens kommen.
Psalm 139, 5 „Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine schützende Hand über mir.
Du umschließt mich von allen Seiten und legst deine Hand (segnend) auf mich.“
In der engl. Übersetzung heißt es: „ Du bist hinter mir – und du bist vor mir.“
Über diesen Text predigte schon Paulus auf dem Areopag den hochgebildeten Athenern: „Gott ist
nicht ferne von einem jeden unter uns; denn in ihm leben, weben und sind wir.“ (Apg. 17, 37+38)
Jemand hat versucht dieses Geheimnis physikalisch zu erklären, er meinte: „Es ist wie mit der
Schwerkraft: Egal wo ich bin, oder was ich tue, sie ist überall auf der Erde wirksam. Ich kann der
Schwerkraft nicht entrinnen.“ So ist es mit der Allgegenwart unseres Gottes.“
Wir sind in seiner Hand die uns hält und führt. Da sind wir geborgen.
V. 6: „Diese Erkenntnis ist mir zu wunderbar und zu hoch, ich kann sie nicht begreifen.“
Mit dem Verstand ist es nicht zu erfassen, aber der Glaube kann es sich aneignen:
Wir haben es schriftlich: „Ich bin in seiner Hand und nichts und niemand kann mich da
herausreißen.“ So steht es in Joh. 10, 27+28.
Damit kommen wir zum zweiten Teil : Psalm 139, 7 – 12: „Vor Gott kann man nicht fliehen“
Ein typisches Beispiel ist Jona: Er lebte 300 Jahre nach David – Er kannte also diesen Psalm 139,
aber er hatte als Mann Gottes, und als ein Prophet, nichts gelernt.
(Könnte es sein, dass wir ihm ähnlich sind ???)
Theoretisch war alles klar, aber in der Praxis sah (oder sieht) es anders aus:
Gottes Auftrag lautete: „Geh nach Ninive (1000km - Ost) und predige den Feinden Israels.“
Aber Jona meinte er könne vor Gott - und seinem Auftrag - fliehen: So ging er in die
entgegengesetzte Richtung: 3500 km nach Westen. Damals: Das Ende der Welt: Spanien.
Wörtlich steht in Kap. 1, 3: „Er wollte dem Herrn aus den Augen kommen...!!!“
Fluchtwege vor Gott sind immer Umwege mit Schwierigkeiten:
Achtung: „Sturmwarnung!!!“
Jona 1,5 war „hinuntergestiegen und schlief“ Er meinte, wenn ich die Bettdecke über den Kopf
ziehe, dann kann Gott mich nicht mehr sehen...“ Falsch gedacht.
Zweiter Irrtum des Jona:
Jona meinte: Wenn ich tot bin, dann habe ich nichts mehr mit Gott zu tun:
„Werft mich ins Meer – dann wird es still.“ (Jona 1,12) Weit gefehlt, im Bauch des Fisches wurde
es erst recht ungemütlich..!!! Da schrie er zu Gott..!!!
Es wird einmal ein böses Erwachen geben für viele Gottlose, die wie Jona denken. Dann werden
auch sie schreien „Ihr Berge fallt über uns und verbergt uns..!“
V. 7: „Wohin sollte ich fliehen vor Deinem Angesicht ???“ (Man spürt die Ratlosigkeit.)
V. 8: „Führe ich zum Himmel so bist du da!!!“
Gagarin flog als erster Mensch 100 km weit in den Weltraum, und sagte daraufhin: Ich habe
keinen Gott gesehen. Also gibt es ihn nicht.!!! Das wäre etwa so, wenn ein Mensch einen Tropfen
weit in den Ozean gegangen wäre und sagte – hab keine Fische gesehen, es gibt keine Fische!
So töricht!! Ganz anders sprach bald darauf ein gläubiger Astronaut, der bei der Mondlandung
dabei war: „Ich habe Gott noch nie so nah und so real in der Schöpfung erlebt, wie dort oben.“
Zwei verschiedene Weltanschauungen. Die Bibel sagt: Gott ist überall – und er kennt uns.
Gott sieht die Lebenden und die Toten.
V. 8: „Wollte ich mich im Totenreich verbergen – siehe so bist Du auch da.“
Beachte die Geschichte vom reichen Mann in Lk.16: „Als er im Totenreich die Augen aufhob da
sah er den „Vater des Glaubens“, den Abraham - und fing an zu beten ...
Im Jenseits dachte er plötzlich sehr evangelistisch: „Meine Brüder sind noch nicht gläubig“...
Es ist ein großer Irrtum, zu meinen ich kann Gott entfliehen.“
Psalm 139, 12 sagt (Hfa): „Für Dich ist auch das Dunkel nicht finster“.
Mit den Versen 13 – 18 schließen wir diesen dritten Teil von Psalm 139 ab:
Dazu gibt es eigentlich nichts, was man hinzufügen könnte.
V. 14 sollten wir uns immer wieder in Erinnerung rufen, denn er stärkt unser Selbstvertrauen und
drückt unseren Dank gegenüber Gott aus:
„Ich danke Dir dafür, das ich wunderbar gemacht bin.“
Das macht uns nicht stolz, sondern führt uns in ehrfurchtsvolle Anbetung:
V. 15+16:
„Du kanntest mich schon vor der Geburt“ (als Embryo !)
V. 16: „Alle zukünftige Tage sind Dir jetzt schon bekannt und in ein Buch geschrieben.“
Der Psalmschreiber sagt zum Schluss, in bewundernder Anbetung: Verse 17+18:
„Herr Du bist unfassbar groß. Deine Gedanken sind höher als meine. Ich kann sie nicht
zählen, noch begreifen. Sie sind zahlreicher als der Sand.“
„Erforsche mich Gott, und erkenne mein Herz, prüfe mich und erkenne wie ich es meine,
und siehe ob ich auf bösem Wege bin, und leite mich auf ewigem Wege.“