Erfahrungsbericht Studiengang: Austauschjahr/Semester: Gastuniversität: Stadt: Land: Bachelor BWL HWS 2014/15 Tongji University Shanghai China Die Erfahrungsberichte werden von Studierenden verfasst und spiegeln nicht die Meinung der Universität Mannheim wider. Jeder Bericht wird vor der Veröffentlichung geprüft; die Universität behält sich das Recht zur Kürzung vor. Aus Spam- und Datenschutzgründen werden Name und E-Mail-Adresse des Verfassers nicht im Internet veröffentlicht. Bei Interesse an weiteren Informationen kann das Akademische Auslandsamt eine Anfrage an den Verfasser des Berichts versenden, in welcher dieser gebeten wird, sich mit dem Interessenten/der Interessentin in Verbindung zu setzen. Vorbereitung und Ankunft 1. Bewerbung an der Tongji Die läuft im Grunde genommen sehr problemlos über die Uni Mannheim ab. Grundsätzlich ist vor allem, wie bei eigentlich allem in China, Warten angesagt. Es dauert eine Weile bis ihr eure Berwerbungsunterlagen bekommt, kein Grund panisch zu werden wenn Kommilitonen schon alles haben und ihr nicht. Dann füllt ihr einfach ein OnlineFormular aus, hängt ein paar Scans an und schickt das ab. Bei mir sind kleinere Problemen aufgetaucht, da die Tongji meine Unterlagen nicht erhalten hat, obwohl ich sie abgeschickt habe, das wurde aber alles ziemlich problemlos über das AAA geregelt. 2. Flug Bucht euren Flug unbedingt früh genug! Und Vorsicht bei der Auswahl der Airline. Ich würde hier tatsächlich weniger nach Komfort oder anderen Standards entscheiden, sondern nach zwei anderen Kategorien: Umbuchoption und Übergepäckregelung. Ich empfehle euch auf jeden Fall den Rückflug gleich mit zu buchen, und dann wird die Umbuchoption wichtig. Die Tongji gibt ihre Klausurtermine erst relativ spät raus, und wenn dann die Möglichkeit besteht früher zu fliegen ist die kostenlose Umbuchoption ein Segen. Auch auf die Übergepäckregeln der Airlines solltet ihr achten, denn ihr werdet Übergepäck haben. Ich persönlich würde nicht mit einer Airline fliegen, die 30kg Freigepäck hat, denn hier sind die Preise pro Kilogramm wenn man über den 30kg ist oft enorm, sondern eine Airline suchen, bei der man für 50€ einen zweiten Koffer buchen kann. 3. Auslandskrankenversicherungg Unbedingt abschließen, auch wenn sie manchmal ziemlich teuer sind. Ich bin regulär bei der Techniker Krankenkasse versichert und die haben eine Partnerversicherung für Auslandsreisen, die sehr günstig ist (ca. 160€ für das Semester) aber leider nur für TK Mitgleider. Es gibt aber auch andere günstige Versicherungen. Ich war in Shanghai auch zwei Mal beim Arzt, und die Erstattung der Kosten lief problemlos ab. 4. Visum Sobald ihr die Unterlagen der Tongji erhaltet, solltet ihr euer Visum beantragen. Die kommen relativ spät, was unpraktisch ist wenn man vorher noch Reisen möchte, also behaltet das im Hinterkopf. Ich habe mein Studentenvisum (Kategorie X2) in Frankfurt per Post beantragt, weil ich nicht zwei Mal nach Frankfurt fahren wollte und hatte auch keine Probleme. Mit eurem Visum bekommt ihr genau EINE Einreise nach China. Das ist wichtig, vor allem wenn man Reisen will, denn auch Hongkong und Taiwan zählen hier als Ausland für das ihr eine Einreise braucht. Ihr könnt in China allerdings eine Residence Permit beantragen, mit der ihr dann so oft einreisen könnt wie ihr wollt (Kostet ca. 1000RMB), die Tongji schickt da sehr ausführlich Unterlagen, in denen alles wichtige drin steht, mit. Die Frage ist allerdings ob sich das lohnt. Ich habe mir die 1000RMB lieber gespart, da Flüge aus China raus sehr teuer sind, und es in China genug zu sehen gibt. Es gibt auch die Möglichkeit sich in China bis zu zwei entries zu kaufen. Alles was ihr dafür braucht ist ein Formular von eurer Uni, das die Tongji NICHT ausstellt. Dafür aber die Fudan und die Jiao Tong. Wichtig was das Visum angeht: Die chinesischen Behörden ändern gefühlt alle drei Monate die Einreisebestimmungen. Der Jahrgang vor uns konnte noch kein X-Visum beantragen, also kann es sehr gut sein, dass sich wieder alles ändert. Deshalb lieber in China nochmal abklären ob die Tongji die Formulare nicht inzwischen doch ausstellt oder man sich irgendwo oder irgendwie anders Einreisen beschaffen kann. 5. Sonstige Vorbereitungen Ohne VPN geht in China gar nichts. Deshalb unbedingt VOR eurer Abreise runterladen. Ja, die Uni Mannheim hat einen kostenlosen VPN, aber ganz ehrlich: der ist wirklich mies. Eine gute Alternative ist Astrill, der kostet zwar ca. 8€ im Monat, aber ist jeden Cent wert! Inzwischen hat die chinesische Regierung angeblich ihre Firewall verstärkt und blockiert jetzt auch VPNs, informiert euch vorher unbedingt gut (googeln auf Englisch bietet sich sehr an, da es unglaublich viele englischsprachige Foren von Expats gibt, in denen man ganz gut Informationen findet). Android und Google sind ein schwieriges Thema in China. Alle Apps die ihr braucht, solltet ihr vorher runterladen, da der Playstore in China nicht funktioniert (oder nur mit VPN). Empfehlen kann ich: wechat, explore Shanghai, einen Währungsumrechner, Pleco und natürlich den VPN. Finger weg von google maps wenn ihr in China seid, das bringt euch nur an den Rand eines Nervenzusammenbruchs und findet die Adressen eh nicht (wir standen richtig oft vollkommen falsch) – hofft einfach dass jemand ein iPhone hat falls euer Handy Android hat, die Apple-Maps funktionieren ausgesprochen gut in China. Auch gmail Konten machen nur Probleme und sind ohne VPN im Prinzip nicht zugänglich. Atemschutzmasken solltet ihr auch unbedingt in Deutschland kaufen und mitnehmen. Wir hatten in dem halben Jahr nicht wirklich starken Smog, aber es kann passieren und in China kann man nicht wirklich gute Masken kaufen. Legt euch eine Kreditkarte zu, mit der ihr unbegrenzt Bargeld abheben könnt (also kein monatliches Limit oder 10 freie Abhebungen im Jahr), in China kann man so gut wie nirgends mit der Kreditkarte bezahlen und auch Sachen wie die Miete werden bar bezahlt. Empfehlen lässt sich hier die DKB, beantragt die Karte lange genug im Voraus, es zieht sich ein bisschen bis ihr alle Unterlagen habt. Egal wo ihr die ersten Tage in Shanghai verbringt, Hotel oder Bekannte, schreibt die Adresse in Zeichen auf einen Zettel und am besten noch die dazugehörige Telefonnummer. Kein Taxifahrer kann Englisch und mit Adressen in Pinyin kommt ihr auch nicht weit. Wenn ihr bei Freunden lebt, lasst euch die Adresse als Kreuzung Straße A / Straße B geben, dann ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass der Taxifahrer sie findet als mit einer Hausnummer, denn die meisten Straßen gehen einmal quer durch Shanghai. Denkt auch daran alle Medikamente, die ihr eventuell brauchen könntet, mitzunehmen. Chinesische Medikamente sind nur halb seriös und ich habe mich mit einem ausreichenden Vorrat auf jeden Fall besser gefühlt. Empfehlen würde ich auf jeden Fall ein gutes Mittel gegen Durchfall (Lopedium Akut) und falls ihr einen Trip nach Tibet plant, Medikamente gegen Höhenkrankheit (Daimox). Sprecht auch vorher mit eurem Arzt, ob noch Auffrischimpfungen fällig sind. Besondere Impfungen sind für China nicht unbedingt nötig, empfohlen wird gerne Japanische Enzephalitis (kann man machen oder nicht, bleibt euch überlassen). Wenn ihr nur in Shanghai bleibt, wenig unterwegs sein werdet und generell nicht sehr tierlieb seid, ist auch eine Tollwutimpfung nicht nötig. Wenn ihr aber vorhabt durch Südostasien zu reisen (entweder vor oder nach dem Semester) halte ich die Impfung durchaus für sinnvoll, da auch Affen und Fledermäuse Tollwut übertragen und denen begegnet man dort öfter. 6. Ankunft Das wichtigste gleich bei eurer Ankunft sind Bargeld und eine SIM-Karte. Lässt sich beides am Flughafen besorgen, wo auch noch alle einigermaßen Englisch können. Deshalb würde ich empfehlen die SIM unbedingt hier zu kaufen, auch wenn sie teurer ist als in einem Shop in Shanghai, aber ihr wisst einfach was ihr kauft. Wichtig ist auch, dass chinesische ATMs einen maximalen Betrag haben. Das wird dann interessant, wenn ihr größere Mengen an Bargeld braucht, z.B. für Kaution und Miete. Hier bietet es sich an, zwischen den Abhebungen die Banken zu wechseln. Die DKB hat uns nie wegen verdächtiger Kreditkartenbewegungen die Karten gesperrt (ist anderen aber passiert), hat aber ein Tageslimit von 1000€. Lasst euch auch ein paar Belege über größere Abhebungen ausdrucken und hebt sie gut auf, damit ihr Beweise habt dass es euer Geld ist, falls ihr bei der Ausreise die Kaution dabei habt und Fragen aufkommen. Am einfachsten zu eurem Hostel oder ähnlichem kommt ihr auf jeden Fall mit dem Taxi. Auf keinen Fall darauf eingehen, wenn euch jemand mit „Taxi?“ anspricht, das sind illegale Taxis die ein Vermögen kosten. Eine Fahrt von Pudong in die Innenstadt sollte euch zwischen 150 und 180 RMB kosten, je nachdem wo ihr hin wollt. Und achtet immer darauf, dass das Taxameter an ist. Manche Taxifahrer fangen an zu verhandeln, lasst euch auf keinen Fall darauf ein und fahrt nur mit Taxameter! Wer Freunde oder Bekannte in Shanghai hat, kann auch dort schlafen, ich würde das allerdings NICHT empfehlen und zwar aus folgendem Grund: Ich habe die ersten Tage bis wir eine Wohnung gefunden haben, bei einer Freundin geschlafen und hatte ein großes Problem mit der Polizei. Ausländer müssen sich innerhalb von 24h nach Ankunft bei der Polizei anmelden. Wenn ihr in einem Hotel übernachtet machen die das für euch, wenn ihr bei Bekannten wohnt müsst ihr das selber machen. Das Problem ist, viele Expats in Shanghai sind selbst nicht angemeldet, dann könnt ihr euch auf die gar nicht anmelden. Ich hatte dann das Pech, dass der Polizist in unserem Bezirk unbedingt das Formular vom Hotel haben wollte. Was ich ja nicht hatte, da ich nicht im Hotel war. Jetzt war das ein absoluter Ausnahmefall. Niemand, den ich Shanghai kennengelernt hatte, musste dieses Formular abgeben, nur wir. Und mir drohte eine saftige Geldstrafe weil ich es nicht hatte. Das Hotel von meiner Mitbewohnerin hat mir das Formular gefälscht und so das Problem gelöst, aber die Situation war extrem unangenehm. Deshalb lege ich euch nahe euch entweder anzumelden (was ein unglaublicher Act ist) oder in ein Hotel zu gehen, damit euch im Ausnahmefall, dass das Formular verlangt wird, nicht das gleiche wie mir passiert! Eines der ersten Dinge, die ihr euch in Shanghai zulegen solltet, ist eine Shanghai Public Transport Card (Jiatong Ka auf Chinesisch). Sie ist das mobile Bezahlsystem für die Metro und kann immer wieder aufgeladen werden. Wenn ihr die nicht habt, müsst ihr vor jeder Fahrt eine Einzelfahrkarte kaufen, was Unsinn ist, weil man wahnsinnig viel Metro fährt. Mit der Karte kann man übrigens auch im Bus und im Taxi bezahlen. Unterkunft Es gibt die Möglichkeit „on campus“ zu wohnen, und die Tongji sieht das auch sehr gerne. Die Wohnheime sind aber eben auf dem Campus, und deshalb von der Lage nicht der Wahnsinn, man braucht ungefähr eine halbe Stunde ins Zentrum und die Gegend um den Campus ist nicht besonders interessant. Außerdem sind die Zimmer im Wohnheim meistens Zweierzimmer, was nicht jedermanns Sache ist, und auch nicht viel billiger als ein Zimmer in einer WG. Sie ersparen einem natürlich am Anfang viel Arbeit bei der Wohnungssuche und ich habe auch viele gekannt die dort gewohnt haben und es ganz in Ordnung fanden. Für mich war es aber nicht wirklich eine Option. Die Wohnungssuche in Shanghai ist nicht besonders schwierig, innerhalb von einer Woche findet man auf jeden Fall etwas. Es kommen ständig neue Wohnungen auf den Markt, also lohnt es sich auch mehrmals am Tag auf Plattformen wie SmartShanghai zu schauen was es neues gibt. Dort stellen hauptsächlich Makler Wohnungen online (die Maklergebühr ist super niedrig, das ist also kein Problem), wenn ihr sie anschreibt würde ich auch immer mit dazu sagen, dass ihr an allen Wohnungen die diese und diese Kategorie erfüllen interessiert seid, die haben sehr oft eine relativ große Auswahl an Wohnungen parat. Macht euch darauf gefasst, dass alles sehr schnell geht. Ihr werdet nicht die Möglichkeit haben großartig zu überlegen sondern in den meisten Fällen noch mit dem Makler zum Geldautomaten fahren um die Kaution und die erste(n zwei) Monatsmiete(n) abzuheben und den Vertrag sofort zu unterschrieben. Stellt also sicher, dass ihr genügend Geld auf Abruf bereit habt. Und stellt euch darauf ein, dass ihr eure Kaution nie wieder seht. Die meisten Mietverträge können nur für ein Jahr abgeschlossen werden und wenn ihr früher kündigt behalten die meisten Landlords die Kaution, auch wenn ihr interessierte Nachmieter habt. Wenn ihr eine Wohnung oder ein Zimmer in einer WG sucht solltet ihr ein paar Dinge beachten. Am allerwichtigsten ist die Lage. Sucht etwas, das Zentral liegt (Uninähe ist dabei meiner Meinung nach nicht wirklich wichtig) und in der Nähe einer Metro-Station, sprich: ihr solltet nicht länger als 10 Minuten laufen müssen. Ich würde auch darauf achten, dass die Wohnung nicht in einem der typsich-chinesischen dreistöckigen Häuser liegt, da die oft extrem laut sind. Achtet darauf, dass die Wohnung eine Klimaanlage hat, ohne sterbt ihr im Sommer und erfriert im Winter, Shanghai wird nämlich ordentlich kalt. Und das wichtigste: schaut auf die Waschmaschine! In China gibt es standardmäßig keine Waschmaschinen bei denen man die Temperatur einstellen kann, sonder solche die mit Leitungswassertemperatur waschen. Und das ist im Winter richtig kalt. Diese Maschinen machen die Wäsche auch nicht im Geringsten sauber und reißen Löcher rein. Viele Vermieter, die an Westler vermieten, haben die Waschmaschinen, die wir gewohnt sind. Ich hatte kein Glück und eine von den chinesischen Waschmaschinen und wenn ihr die Wahl habt: nehmt lieber eine Wohnung mit einer normalen Waschmaschine. Studium an der Gasthochschule Das akademische Niveau an der Tongji ist nicht wirklich hoch. Die Kurse finden ungefähr in Klassengröße statt, meistens mit so zwischen 30-40 Studenten. Es wird viel Wert auf Mitarbeit und Anwesenheit gelegt, beider zählt auch immer in die Gesamtnote rein. Außerdem leiben die Chinesen Gruppenarbeiten. Ihr werdet in jedem Fach mindestens eine abgeben müssen. Achtet bei der Gruppenarbeit darauf, dass in eurer Gruppe nach Möglichkeit keine Franzosen sind (auch wenn das jetzt blöd klingt), denn sonst müsst ihr die ganze Arbeit alleine machen. Die Benotung ist in China generell extrem undurchsichtig. Man bekommt mündliche Noten von Dozenten, die einen nicht beim Namen kennen. Die Anwesenheitskontrolle erfolgt nach Lust und Laune oder durch selbst Eintragen in eine Liste. Open book exams sind generell sehr fair, das eine closed book exam, das ich hatte, war absolut lächerlich aber nicht im positiven Sinne. Man kann die Kurse nach verschiedenen Maßstäben wählne. Ich habe hauptsächlich halfterm Kurse gewählt, war also Anfang/Mitte November schon mit allen Kursen außer Chinesisch fertig. Man kann sich das aber auch so legen, dass man immer Montags und Freitags frei hat. Ich habe folgende Kurse belegt: Academic Lectures and Seminars: Das ist eine Gastvortragsreihe zu den unterschiedlichsten Themen, bei der ihr zum Schluss ein Paper von 3000 Wörtern zu einem der Gastvorträge abgebt. Der Kurs war sehr interessant, die Themengebiete weit gefächert und das Paper nicht allzu schwierig, da man sich das Thema auch selbst aussuchen konnte. Bis Anfang Dezember Money and Banking in China: Der Kurs war montagmorgens um 8:30, also auch nicht was für jeden. Die Dozentin konnte für chinesische Verhältnis vernünftiges Englisch und war in ihrem Gebiet sehr kompetent, ich fand den Kurs ziemlich interessant. Leider war sie auch ziemlich wirr und hat den Kursinhalt nicht besonders gut vermittelt. Die Klausur war open book und sehr fair. half-term Chinese: Der Kurs mit den meisten ECTS, deshalb unbedingt zu empfehlen. Ihr habt die Wahl zwischen tatsächlich etwas neues lernen, was euch auch im Alltag weiterhelfen kann, und dafür viel Vokabeln zu lernen weil alles neu ist oder nichts neues lernen und dafür wenig Aufwand für einen 12 ECTS Kurs. Unsere Lehrerin war super nett, konnte ganz gut Englisch und hat sich von uns immer wieder vom Unterricht ablenken lassen. Chinesisch war der Kurs der am meisten Spaß gemacht hat, was aber auch an den Kommilitonen lag. Gelernt habe ich nicht wirklich etwas. Die Klausur war deutlich anspruchsvoller als der Kurs an sich, mit den Vorkenntnissen aus FSK aber machbar. Generell gab es in unserem Kurs sehr gute Noten. Marketing in China: Der einzige Kurs, den ich mit Chinesen zusammen hatte. Und er hatte nicht wirklich etwas mit Marketing zu tun. Der Dozent hat ziemlich viel über Chinas wirtschaftliche Situation erzählt und ziemlich wenig über Marketing. Die chinesischen Studenten hatten nach Ende des Kurses immer eine extra Lecture auf Chinesisch über Marketing, wir mussten den ganzen Inhalt, den wir für die unendlichen Gruppenarbeit gebraucht haben (4P, STP, Porter etc.) aus den letzten Semestern oder dem Internet ausgraben. Die Klausur (closed book) bestand zu 80% aus multiple choice Aufgaben über unsere Slides, was heißt, dass Details über Statistiken abgefragt wurden (z.B. „Wie viel Prozent des chinesichen GDP werden jährlich für R&D ausgegeben?“) und zu 20% aus einer Aufgabe, die wir schon in der Woche vorher bekommen haben. half-term Business Negotiation in China: Der gleiche Dozent wie bei Marketing, aber das Fach war deutlich besser. Mal abgesehn davon, dass er zu Abschweifungen neigt (wir hatten eine Woche eine komplette Vorlesung über tibetanische Berghunde), bringt er hier auch wirklich Inhalt rüber, der interessant und nützlich ist und es gibt auch viele praktische Übungen, in denen ihr unter anderem Verhandelt. Das open book exam war auch sehr fair, allerdings dürft ihr hier kein einziges Mal fehlen. half-term Alltag und Freizeit Ja, man kann in Shanghai super feiern gehen, darüber kann ich allerdings wenig berichten, denn wir sind so gut wie jedes Wochenende gereist. Shanghai ist ein super Ausgangspunkt für Reisen überall nach China, da man von hier aus jeden Punkt in China super erreicht, egal ob mit dem Flugzeug, Bus oder Zug. Besonders empfehlen kann ich Jiuzhaigou (in Sichuan, am besten im Herbst und Winter), Harbin mit dem Ice and Snow Festival (wer vorhat da hinzugehen sollte unbedingt Thermounterwäsche mitnehmen, da sind nämlich -25°) und auch Tibet (allerdings würde ich euch empfehlen euch für diese Tour 1. Zeit zu nehmen, vor allem wegen der Höhe und 2. Nicht im tiefsten Winter hin zu gehen, da es wirklich eisig kalt ist). Aber China bietet so viel, dass das eine Semester nicht reicht um alles zu sehen. Shanghai bietet euch so viele Möglichkeiten, ihr werdet auf jeden Fall etwas zu tun finden. Ein paar nützliche Adressen habe ich noch für euch: - Parkway Health: (http://www.parkwayhealth.cn/) Die westlichen Krankenhäuser in Shanghai. Es gibt mehrere in Shanghai und auch ein 24h Notfall Zentrum und einen Zahnarzt. Falls was ist, unbedingt hier hin gehen. - Tailor Market: der beste ist „Shanghai South Bund Soft Spinning Material Market, LuJiaBang Road No. 176 (Metro Linie 4, Nanpu Bridge) - Element Fresh (http://www.elementfresh.com/) ist eine Kette mit mehreren Läden in Shanghai wo ihr frisches und sehr leckeres westliches Essen bekommt. - Sherpa’s (www.sherpa.com.cn/) ist, je nachdem wo ihr wohnt, der Retter in der Not. Sherpa’s ist ein Lieferservice, der aus Restaurants in eurer näheren Umgebung (chinesich und westlich) zu Restaurantpreisen nach Hause liefert. Wir haben in einer Gegend mit sehr vielen Restaurants gewohnt und hatten dadurch eine sehr große Auswahl. - Dragonadventures (http://www.dragonadventureschina.com/) ist eine Reiseagentur, die Reisen für Expats organisiert. Wir waren einmal mit ihnen unterwegs und es war ein toller Trip. Fazit Das Auslandssemester in Shanghai wird eine der besten Erfahrungen sein, die ihr je gemacht habt. Ihr lernt vielleicht nicht viel an der Uni aber dafür sehr viel über China. Reist, lernt das Land und die Leute kennen, erlebt so viel wie möglich. Das Auslandssemester ist eine großartige Zeit, und es ist viel zu schade dazu seine ganze Energie in die Uni zu stecken. An der ausländischen Partnerhochschule besuchte Kurse: Kursbezeichnung Kurs Chinese SWS/ Credits 6 Anerkennung an der Universität Bemerkungen Mannheim Volle Anerkennung OCS10002 OCS10003 010956 010854 010957 Academic Lectures and Seminars 2 Volle Anerkennung Business Negotiation in China 2 Volle Anerkennung Money & Banking in China 2 Volle Anerkennung Marketing in China (I) 2 Volle Anerkennung SWS = Semesterwochenstunde
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