Dezember 2015, Nr. 101 Barmherzig wie der Vater https://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-139251.html „Wir gehen durch die heilige Pforte, wir lassen uns durch die Barmherzigkeit Gottes berühren und verpflichten uns auch zur Barmherzigkeit.“ Mit diesen Worten beginnen Martha und Martin Rigler ihren Festvortrag beim Begegnungstag der steirischen Schönstatt-Familien im Stift Rein am 8. Dezember 2015. Gerade zum selben Zeitpunkt an dem Papst Franziskus in Rom die Heilige Pforte öffnet. Wir öffnen eine Heilige Pforte „Wir nehmen dieses Vorbild ernst und geben die Barmherzigkeit weiter. In dem Schreiben, das das Heilige Jahr einleitet, setzt Papst Franziskus einige konkrete Schritte der Barmherzigkeit, z.B. für die Gefangenen. Wenn sie keine Möglichkeit haben, zu einer Heiligen Pforte zu gelangen, dann wird ihre Zellentüre zur Heiligen Pforte. Er meint damit, die Heilige Pforte kann überall sein, auch in unserem Herzen, auch wir sind aufgerufen eine Heilige Pforte zu öffnen. Was sagt Pater Kentenich über Barmherzigkeit? Der Ausgangspunkt - Pater Kentenich sieht1 eine apokalyptische Zeit auf uns zukommen. Wie gehen wir auf eine solche Zeit zu? 1 Gesprochen 1957 zu Familien in Milwaukee, veröffentlicht: „Am Montag Abend“, Band 5 1 Für Pater Kentenich ist das ganz klar der aktive Vorsehungsglaube. Wir lassen uns nicht von der Angst lähmen, sondern wir gehen aktiv darauf zu auf die Zeit, die auf uns zukommt. Pater Kentenich merkt bei den amerikanischen Familien, was zunächst wichtig ist, er kann den Familien nicht sagen, nehmt das an, was Gott für euch vorgesehen hat - er merkt, ein entsprechendes Gottesbild ist Voraussetzung: Gott, nicht so sehr der Strenge, der Gerechte, Gott ist vor allem der barmherzige Vater. Und davon ausgehend erläutert er ihnen den Zugang auf eine apokalyptische Zeit, vielleicht durchaus parallel zu heute. Wir glauben, in diesem Zusammenhang, dass auch unsere Jahresparole gut gegriffen ist - es ist der gleiche Gedanke: Hier bin ich - sende mich, in die Zeit, die auf uns zukommt, egal, was auf uns zukommt, ich lasse mich senden. Und ich wage Großes - im Vertrauen auf den barmherzigen Vater. In diesem Vertrauen können wir uns ihm ganz zur Verfügung stellen.“ Das Vaterbild Pater Kentenichs 1965 – Pater Kentenich ist in Rom, am 22. Oktober 1965 wurden alle Dekrete gegen ihn aufgehoben, am 23. Dezember erwartet er eine Audienz bei Papst Paul VI2, am 13. Dezember schreibt er in einem Weihnachtsbrief an seine Bewegung. „Für uns war allezeit Gott der Vater der Liebe. Darauf weist die starke Betonung des Weltgrundgesetzes hin, das den Familiengeist von Anfang an bestimmt und durchdrungen hat. Wir wissen nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch, dass der Grund aller Gründe für alles göttliche Wirken letztlich die Liebe ist. Alles, was von ihm ausgeht, geschieht aus Liebe, durch Liebe, für Liebe. Allezeit haben wir es als unsere besondere Sendung aufgefasst, dieses göttliche Weltgrundgesetz zu unserem Lebens- und Erziehungsgrundgesetz zu machen. Wir wussten auch, dass wir unter dieser Gottesliebe mitzuverstehen hatten als charakteristisches Merkmal seine barmherzige Liebe. …. Letzten Endes liebt er uns nicht einmal so sehr, wie wir schon von Anfang der Familiengeschichte an gelehrt, weil wir gut und brav gewesen, sondern weil er eben unser Vater ist oder weil er uns seine barmherzige Liebe dann am reichsten zuströmen lässt, wenn wir unsere Grenzen, unsere Schwächen und Armseligkeiten freudig bejahen und als wesentlichsten Titel für die Öffnung seines Herzens und das Durchströmen seiner Liebe innewerden. Mehr als bisher … Auf zwei Titel berufen wir uns deshalb künftig mehr als bisher Gott gegenüber: auf seine unendliche Barmherzigkeit und unsere unergründliche Erbärmlichkeit. Gerne falten wir die Hände und beten: Liebe Dreimal Wunderbare Mutter und Königin von Schönstatt, sorge dafür, dass wir uns als erbärmliche und erbarmungswürdige Königskinder erleben und dadurch in besonderer Weise als Lieblinge der unendlich barmherzigen Vaterliebe Gottes durch das Leben schreiten.“3 2 http://www.schoenstatt.de/de/news/2932/112 3 Pater Kentenich, Weihnachtsbrief 1965, 13. Dezember, Rom 2 12. Dezember 2015 Kardinal Schönborn öffnet die Heilige Pforte im Stephansdom Das 100ste Schaf Kardinal Schönborn weckt in seiner Predigt anlässlich der Öffnung der Heiligen Pforte die Sehnsucht, das 100ste Schaf zu sein. Jenes Schaf, das zunächst verloren geht, dem der Hirte aber seine ganze Liebe und Aufmerksamkeit zuwendet. „Dass der darin beschriebene Hirte die 99 Schafe verlasse, um das verlorene zu suchen, sei auch "für die Gerechten die unglaubliche Zusage: Auch wenn du dich verirrst, werde ich nach dir suchen." Jesus gehe auch denen nach, "für die es mir so schwer fällt, mich ihnen zuzuwenden", so der Kardinal. Das verdeutliche, "wie unvorstellbar kostbar wir in seinen Augen sind".4 In die Schule Jesu gehen In diesem Heiligen Jahr bewusst in die Schule Jesu zu gehen – das ist der Rat des Kardinals für seinen „Schafe“ an diesem Abend der Barmherzigkeit. 18. Dezember 2015 „ … die Heilige Pforte kann überall sein, auch in unserem Herzen!“ Wir kommen zusammen, um das Liebesbündnis mit der Muttergottes zu erneuern und auch das Bündnis untereinander und mit allen, mit denen wir verbunden sind. Uns bewegt die Frage: Was will mir Gott mit dem Heiligen Jahr sagen? Vielleicht, dass wir unsere Herzen öffnen sollen – gerade jetzt unmittelbar vor Weihnachten. Wir wünschen Ihnen/Euch schöne Begegnungen der geöffneten Herzen, bei der Bündnisfeier in einem Hausheiligtum, in der Barbarakapelle, in der Dult, im Heiligtum am Kahlenberg, bei der Marienfestung in Walterskirchen oder im Pfarrsaal in Zwettl! Wir wünschen Ihnen/Euch einen gesegneten Bündnistag Und ein gesegnetes Weihnachtsfest Eva und Erich Berger Bewegungsleiter der österreichischen Schönstatt-Bewegung Langenzersdorf, 16. November 2015 Anmerkung: Bitte nicht vergessen: http://www.schoenstattzentrum-wien.at/kahlenberg-neu.html 4 Zitat und Foto kathpress, 13.12.2015 3
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