Creditreform Rating Summary

Creditreform Rating-Summary zum Unternehmensrating
Informationstableau
Rating:
PD 1-jährig:
CCC
20,00%
Erstellt am:
15.07.2015
Gültig bis max.:
14.07.2016
Mitarbeiter
2014
Ø 233
Umsatz
2014
39,67 Mio. €
Sympatex Holding GmbH (Konzern)
Creditreform ID:
Geschäftsführung:
Branche:
8330346287
Michael Kamm (CEO)
Herstellung von technischen Textilien und
Herstellung von gewebter Oberbekleidung für Herren und Knaben
Hinweis:
Zu dieser Rating-Summary wurde der Sympatex Holding GmbH ein umfassender Ratingbericht inkl.
Zertifikat ausgehändigt. Dieser enthält umfassende Informationen zum Rating des Unternehmens. Bei
Unstimmigkeiten ist der Ratingbericht maßgeblich.
Zusammenfassung
Die Sympatex Holding GmbH (Konzern) ist ein spezialisierter Hersteller von Hightech-Funktionsmaterialien
und textiler Stoffe. Die Materialien werden in der weltweiten Bekleidungsindustrie im Bereich des sog. „Ingredient Branding“ sowie für technische Anwendungen u. a. in der Medizintechnik und Automobilindustrie eingesetzt. Im Geschäftsjahr 2014 erwirtschaftete die Sympatex Holding GmbH (Konzern) mit durchschnittlich 233
Mitarbeitern einen Umsatz von 39.668,3 T€ (Vorjahr 39.881,4 T€) und ein EAT i.H.v. - 3.107,5 T€ (Vorjahr +
105,2 T€). Für das Geschäftsjahr 2015 geht das Management von einem Verlust i.H.v. 2.456,0 T€ aus.
Konzernabschluss 2014 (HGB)
31.12.
Bilanzsumme
Eigenkapitalquote
Umsatz
Jahresergebnis
Gesamtkapitalrendite
Umsatzrendite
Cashflow zur Gesamtleistung
Strukturbilanz
2014
23.302,59 T€
- 2,98%
39.668,25 T€
- 3.107,53 T€
- 5,65%
- 7,11%
- 5,32%
Vorjahr
28.485,13 T€
8,72%
39.881,37 T€
105,17 T€
11,77%
- 10,64%
- 7,76%
Der Sympatex Holding GmbH (Konzern) wird eine ausreichende Bonität attestiert, die im Vergleich zur Gesamtwirtschaft einer unterdurchschnittlichen Beurteilung entspricht.
Strukturinformationen
Ursprung der Unternehmensgruppe ist ein 1806 in Heidenheim durch C.F. Ploucquet gegründetes textiles
Produktionsunternehmen, dessen Erben am 28. Februar 1969 die Ploucquet GmbH unter dem Namen Saur
Beteiligungsgesellschaft mbH gegründet haben. Im Jahr 2000 wurde der Betrieb in Zittau erworben und die
Produktion von Heidenheim dorthin verlegt. 2001 ist die im November 1997 gegründete Sympatex Technologies GmbH – eine Ausgliederung aus dem Akzo-Konzern – vom Textilhersteller Ploucquet übernommen
worden. Die Ploucquet Holding GmbH firmiert seit November 2010 als Sympatex Holding GmbH. Durch den
Erwerb der Sympatex Unternehmensgruppe durch den Private Equity Investor Morgan Stanley Emerging
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Markets Inc., der Morgan Stanley Bank International Ltd. und der Annex Capital Invest Beratungs GmbH im
Jahre 2006 wurde im Wesentlichen die aktuell bestehende Unternehmensstruktur geschaffen.
Im Juni 2013 erfolgte ein erneuter Gesellschafterwechsel. Der Münchener Unternehmer Stefan Sanktjohanser hat 25,1% der Geschäftsanteile an der Sympatex Holding GmbH von Morgan Stanley Emerging Markets
Inc. erworben, sodass sich deren Anteil auf 24,9% unterhalb einer Sperrminorität reduziert hat. Mit seinem
50%igen Anteil an der Annex Capital Invest Beratungs GmbH, die wiederum 50% der Anteile an der Sympatex Holding hält, fungiert Herr Sanktjohanser damit als Mehrheitsgesellschafter bei der Sympatex Holding
GmbH.
Das Mutterunternehmen, die Sympatex Holding GmbH, hat ihren Sitz in Unterföhring bei München und wird
von dort aus geleitet. Als Finanz-Holding erbringt sie Dienstleistungen für ihre Konzerngesellschaften im Inund Ausland. Die wichtigste und größte Produktionsstätte des Konzerns befindet sich in Zittau. Dort betreibt
die Ploucquet GmbH (eine 100%ige Tochtergesellschaft der Sympatex Holding GmbH) eine Textilveredelungs- und Laminier-Produktion. Darüber hinaus werden an einzelnen Standorten im Ausland weitere Laminier-Anlagen und derzeit noch, eine Nähereiproduktion sowie diverse Vertriebsgesellschaften betrieben. Die
Unternehmensgruppe verfügt über schlanke funktionsorientierte Organisationsstrukturen, welche wesentlich
auf die Kunden- und Marktbedürfnisse ausgerichtet wurden. Seit der Übernahme der Sympatex Technologies GmbH durch den Textilhersteller Ploucquet bestehen in der Unternehmensgruppe die beiden Funktionsbereiche bzw. Kerngeschäftsfelder wasser- sowie winddichte Membrane und Laminate (im Folgenden
STX genannt) und textile Gewebeveredelung (im Folgenden PTZ genannt).
Markt und Produkte
Im Bereich STX werden seit 1986 Membrane, Laminate und Funktionstextilien entwickelt, produziert und
gemeinsam mit ausgewählten Partnern weltweit vertrieben. Der Gesamtmarkt für diese Membran- und Laminatstextilien wird weltweit auf rd. 4 Mrd. € beziffert. Davon entfällt ca. 1 Mrd. € auf Apparel und Footwear.
In diesem Segment, in dem die Sympatex Technologies GmbH derzeit einen Marktanteil von ca. 2,5% hat,
wird eine Verdoppelung bis 2018 angestrebt. Der Gesamtmarkt ist hoch wettbewerbsintensiv, da dieser insbesondere vom langjährig etablierten US-amerikanischen Markführer GoreTex (W.L. Gore & Associates Inc.,
Wilmington) mit einem geschätzten Marktanteil von rd. 60% dominiert wird, und stark konjunkturabhängig ist.
Die Umsatzentwicklung der Branche technische Textilien in Deutschland hat sich 2014 rückläufig entwickelt,
konnte aktuell bis April 2015 die enttäuschende Entwicklung zum Vorjahresende kompensieren und deutlich
zulegen.
Die Sympatex-Membran besteht aus Co-Polymeren, die aufgrund einer Kombination von hydrophobem und
dampfdurchlässigem Polyester, Wasserdampf an die Außenseite der Materialien befördert. Die Membran
kann in mehreren Schichten laminiert bzw. mit mehreren Trägermaterialen verbunden und/oder mit weiteren
Materialen beschichtet werden. Im Wesentlichen werden fünf verschiedene Haupt-Membrane hergestellt,
welche sich in der Stärke (für den gewünschten Feuchtigkeitstransport) und Elastizität unterscheiden. Als
mögliche Trägermaterialien werden Webware, Wirkware, Strickware, Vliese, Schaumstoffe und Leder im
Rahmen der Laminierung bzw. Veredelung eingesetzt. Die zu verarbeitenden Futterstoffe und die Oberware
werden vom Unternehmen zugekauft; hierbei befindet sich die gesamte Wertschöpfungskette unter der Kontrolle von Sympatex. Die laminierten Sympatex-Materialen sind optimal atmungsaktiv, 100% wind- und wasserdicht und werden mit 100% recycelbaren Membranen sortenrein hergestellt. Die Laminate werden als
sogenannte „Ingredient Branding“ hauptsächlich in Schuhen, Sport- und Freizeitbekleidung, Berufs- und
Arbeitskleidung insbesondere anderer Markenhersteller verarbeitet bzw. bei technischen Anwendungen für
die Bereiche Automotive, Medizintechnik, Transport und Umweltschutz eingesetzt. Die patentgeschützte
Membrantechnologie und Laminate von Sympatex sind dem Wettbewerb hinsichtlich Gewicht, Elastizität,
Umweltfreundlichkeit und Verarbeitungsfreundlichkeit angabegemäß überlegen, was sich in den letzten Jahren in der Geschäftsentwicklung nicht hat widerspiegeln können. Im STX-Segment verfügt die Unternehmensgruppe über eine breit diversifizierte Kundenbasis unter der sich namhafte Bekleidungs- und Schuhhersteller sowie staatliche Institutionen mit hoheitlichen Aufgaben befinden.
Im Bereich PTZ werden hauptsächlich und traditionell seit 1806 Futterstoffe und Hosenbunde für die Premi1
um-Marken im HAKA-Bereich hergestellt und veredelt. Der Kernbereich der textilen Gewebeveredelung im
modernen Produktionswerk in Zittau liegt in der Vorbehandlung, Färbung, Appretur, Druck und in der Ausrüstung. Laut Unternehmensangaben verfügt die Ploucquet GmbH in diesem wettbewerbs- und preissensiblen Segment über die Umsatzführerschaft in Europa. Aufgrund des internationalen Wettbewerbs (insbesondere aus Asien) und den hohen Umweltstandards in Deutschland wird es jedoch zunehmend schwieriger,
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HAKA = Herrenanzug, Knabenanzug
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auskömmliche Margen bzw. positive Deckungsbeiträge zu erwirtschaften. Somit ist für dieses Kerngeschäftsfeld entscheidend, eine verbesserte Fixkostendegression durch den Ausbau des Bereichs der technischen Textilien zu erreichen. Gleichzeitig ist zu beobachten, dass europäische Hersteller zunehmend wieder
auf europäische Lieferanten, insbesondere im oberen Qualitätssegment setzen.
In Summe wird derzeit rd. 70% des Konzernumsatzes mit innovativen Membrane- und LaminatsTechnologien und rd. 30% mit traditionellen textilen Stoffen getätigt (Stand Ende 2014).
Seit ihrer Gründung strebt die Sympatex Holding GmbH (Konzern) eine internationale Präsenz an und ist in
allen wesentlichen Märkten weltweit vertreten. Mit Blick auf die Wachstums- und Diversifizierungsstrategie
ist es für die Unternehmensgruppe wichtig, lokal die richtigen Standorte als Zulieferer zu wählen. Nach wie
vor stellt der westeuropäische Markt den mit Abstand wichtigsten Markt für die Unternehmensgruppe dar.
Derzeit entfällt der größte Teil der Umsätze auf europäische Kunden (78%), vorwiegend aus Deutschland.
Die höchsten Wachstumspotentiale werden in Asien (derzeit 17% Umsatzanteil) sowie in Nord- und Südamerika (derzeit 2% Umsatzanteil) gesehen, da in diesen Märkten die Nachfrage nach Funktionstextilien
überdurchschnittlich steigt und eine internationale Präsenz einen wichtigen Ausgleich bei konjunkturellen
Schwankungen auf verschiedenen Märkten darstellt.
Das uns vorgestellte Sympatex-Produktportfolio (STX) halten wir bezogen auf die Strategie und die Zielgruppe für gut entwickelt, breit diversifiziert und zukunftsfähig. Da die Laminate zumeist ohne eigenes Label
als „Ingredient Branding“ bei anderen Schuh- und Bekleidungsherstellern verarbeitet werden, ist bei der vorhandenen Kundschaft im Fachhandel und den Konsumenten eine nachhaltige Markenbindung und identifikation derzeit nur unterdurchschnittlich ausgeprägt bzw. entwickelt. Dies auch vor dem Hintergrund,
dass bisher zumeist kein eigenes Sympatex-Marken-Label auf den Endprodukten angebracht ist. Weiteres
Potential verspricht die Nutzung der Technologie insbesondere in den Bereichen Automotive und Medizintechnik. Die künftige Entwicklung des Ploucquet-Portfolios (PTZ) in der traditionellen Textilveredelung erachten wir aus den vorgenannten Gründen nur als eingeschränkt zukunftsfähig.
Das uns vorgestellte Marketingkonzept ist plausibel und hinreichend differenziert entwickelt. Durch Aufnahme der Anleihemittel konnte u. a. der Ausbau der Marketingaktivitäten finanziert und forciert werden. Insbesondere hat die in den letzten Jahren aus Kostengründen vernachlässigte Pflege der Marke wieder einen
höheren Stellenwert beim Marketing erhalten. Mit Blick auf die aktuelle Geschäftsentwicklung bleibt abzuwarten, ob die Marke Sympatex erfolgreich reaktiviert und entsprechend der Markenwert gesteigert werden
kann.
Strategie
Die Sympatex Technologies GmbH ist seit 1986 einer der weltweit führenden Anbieter für HightechFunktionsmaterialien, welche als „Ingredient Branding“ insbesondere in der Bekleidung, Schuhen, Accessoires und Arbeitskleidung verarbeitet bzw. in technischen Anwendungsgebieten eingesetzt werden. Durch
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die hohe Umweltverträglichkeit der PTFE-freien Sympatex Membran und in Kombination mit einer ökologisch sehr verträglichen Bionic Finish Ausrüstung hat Sympatex eine „umweltfreundliche“ Vorreiterrolle als
Spezialist für Funktionstextilien eingenommen, da keine fluorcarbonhaltigen Bestandteile im Rahmen der
Herstellung verwendet werden. Entsprechend verfügt Sympatex gegenüber dem Wettbewerb über ein Alleinstellungsmerkmal und kann vom zunehmenden Umweltbewusstsein der Kunden und Konsumenten profitieren. Damit sind die Voraussetzungen für eine nennenswerte Umsatzsteigerung im Apparel-Segment
(Sport- und Freizeitbekleidung) sowie in den Segmenten Contract- und Workwear sowie den technischen
Anwendungsgebieten (Tection) geschaffen worden.
Im Rahmen der Übernahme der Sympatex Technologies GmbH durch Ploucquet im Jahr 2001 wurde die
Restrukturierung der neuen Unternehmensgruppe nicht mit der nötigen Stringenz umgesetzt, was sich bis
heute negativ auf die Umsatz- und Ertragsentwicklung ausgewirkt hat. Insbesondere notwendige Investitionen in die Marke und das Produktimage konnten in den vergangenen Jahren nur unzureichend getätigt werden und waren erst wieder mit Aufnahme der Anleihemittel 2013 möglich. Das gewünschte Wachstum ist
jedoch bisher ausgeblieben. In den letzten Jahren hat das neue Management konsequent die Restrukturierung der Unternehmensgruppe vorangetrieben und eine neue Wachstumsstrategie implementiert. Mit dem in
2013 erfolgten Gesellschafterwechsel befindet sich die Unternehmensgruppe wieder mehrheitlich im Besitz
deutscher Unternehmer, mit einem langfristigen Commitment zur neuen Strategie.
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Polytetrafluorethylen.
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Aufbauend auf den innovativen Produkteigenschaften der laminierten Membrane für industrielle und textile
Anwendungen plant die Sympatex Holding GmbH (Konzern) ihren derzeitigen Marktanteil bei Markenware
von 2,5% mittelfristig auf 5% zu verdoppeln. Mit neuen Produkten in neuen Märkten soll der Umsatz des
Konzerns innerhalb der nächsten vier Jahre signifikant auf rd. 69.000 T€ gesteigert werden, was einer
durchschnittlichen Wachstumsrate von rd. 16% p.a. entspricht. Im Detail sind folgende Maßnahmen zur Umsetzung der Wachstumsstrategie geplant:
 Neukundengewinnung aus der GoreTex Kundenbasis, sowie im Speziellen im Sport- und OutdoorBereich, im Bereich Contract & Work Wear sowie Tection-Bereich
 Internationale Expansion. Insbesondere Durchführung von Kampagnen in Korea, China, Europa sowie
den USA und Kanada. Eröffnung eigner Vertriebsbüros in Skandinavien, Benelux und Korea
 Bessere Auslastung des Produktionswerks am Standort in Zittau, was insbesondere durch Zukäufe und
Kooperationen erreicht werden soll.
 Klare Produktpolitik. Sortimentsbereinigung unter Definition marktgerechter Produkte und Konzentration
auf kompakte Kollektionen. Preisfestlegung für Sympatex Markenprodukte in der Regel unterhalb von
GoreTex und Abgrenzung zu „No Name Membranen“.
 Positionierung als ökologisch nachhaltige Premium Marke. Verstärkung der Vertriebs- und MarketingAktivitäten insbesondere zur Reaktivierung und Stärkung bzw. Steigerung des Bekanntheitsgrades der
Marke und des damit verbundenen positiven Produktimage.
 Aktive Steuerung von Kosten. Insbesondere ist bereits 2014 der Verkauf des Nähereibetriebs in Rumänien 2014 erfolgt und der Nähereibetrieb in China wird 2015 geschlossen.
 Verbesserung des Working Capital bzw. Liquiditätsmanagements.
Insgesamt halten wir die Strategie der Sympatex Holding GmbH (Konzern) für plausibel und nachvollziehbar.
Wesentliche strategische Optionen entsprechen dem uns bekannten Vorgehen ähnlicher Unternehmen der
Bekleidungsbranche, was die potenziellen Erfolgsaussichten u. E. nicht schmälert. Es bleibt abzuwarten, ob
die eingeleiteten und geplanten Maßnahmen – insbesondere zur Verbesserung der Fixkostendegression –
greifen und der Turnaround 2016 realisiert werden kann. Mit Blick auf die aktuelle Geschäftsentwicklung,
dem begrenzten Finanzierungsspielraum und wieder verschlechterten Bilanzrelationen, sehen wir im derzeitigen Markt- und Wettbewerbsumfeld die Umsetzung der geplanten Wachstumsstrategie grundsätzlich als
gefährdet an.
Rechnungswesen/Controlling
Im Rechnungswesen und Controlling wird eine Standardsoftware und eine ERP-System von SAP eingesetzt.
Diese beinhaltet auch das Mahnwesen. Die Lohnbuchhaltung ist an einen Steuerberater outgesourced und
wird über DATEV generiert. Die Finanzbuchhaltung und das Controlling werden dezentral erstellt, für Sympatex in Unterföhring und Ploucquet in Zittau. Die Konsolidierung und die Zusammenführung des Berichtswesens erfolgt Excel basiert jeweils am Monatsende.
Für die interne Unternehmenssteuerung wird auf monatlicher Basis ein konsolidiertes Reporting der unterjährigen Geschäftsentwicklung erstellt, welches insbesondere auch die Entwicklung der beiden wesentlichen
operativen Gesellschaften in den beiden Segmenten STX und PTZ separat abbildet. Das Finanz-Reporting
beinhaltet die Darstellung von Bilanzen, GuVs und Cashflows mit Vorjahresvergleich und einer Abweichungsanalyse. Ergänzend werden ein konsolidierter Bankenspiegel, QS- und Logistik-Reports sowie zeitnahe Informationen über das Debitoren- und Kreditoren-Management und das Bestellobligo erstellt. Zudem
erstellt das Unternehmen eine konsolidierte Unternehmensplanung, welche rollierend auf jährlicher Basis
Bottom-Up aus der Budgetplanung entwickelt wird. Daraus wird eine vollintegrierte und detaillierte FünfJahres-Planung incl. Cashflow-Berechnungen für das jeweilige Geschäftsjahresende abgeleitet.
Das Debitoren- und Kreditoren-Management ist gut entwickelt. Die aktuellen offenen Postenlisten der Debitoren für das STX- und PTZ-Segment zeigen keine besonderen Auffälligkeiten. Allerdings wird das Zahlungsverhalten der Kunden im PTZ-Segment besser beurteilt, als das im STX-Segment. Im Vergleich zum
Vorjahr wurden in der OP-Liste des STX-Segments deutlich geringere Auffälligkeiten bei den Laufzeiten und
den überfälligen Forderungen festgestellt.
Das uns im Rahmen des Ratings dargelegte Rechnungswesen und Controlling halten wir – soweit erkennbar
– für hinreichend gut entwickelt, um grundlegende Informationen zur Unternehmenssteuerung bereitzustellten. Die Planungsqualität und -methodik der vorhandenen Darstellungen sehen wir formal ebenfalls als gut
an.
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Finanzen
Die Sympatex Holding GmbH nimmt als Konzernmuttergesellschaft eine zentrale Rolle bei der Finanzierung
der einzelnen Konzerngesellschaften ein. Zur Beseitigung der bilanziellen Überschuldung des Unternehmens wurden Ende September 2013 Gesellschafterdarlehen inkl. kapitalisierter bzw. aufgelaufener Zinsen in
Höhe von insgesamt 26.178 T€ in Genussscheine bzw. bilanzielles und HGB-fähiges Eigenkapital gewandelt. Gleichzeitig verzichteten die Gesellschafter auf Darlehensforderungen und Zinsen i.H.v. 4.497 T€, welche im Jahresabschluss 2013 als außerordentlicher Ertrag verbucht wurden. Durch diese Umstrukturierung
konnte der nicht durch Eigenkapital gedeckte Fehlbetrag beseitigt werden und zum 31.12.2013 wieder eine
positive Eigenkapitalquote von 10,6% ausgewiesen werden. Aufgrund der negativen Ertragslage im Geschäftsjahr 2014 wurde erneut ein negatives und Eigenkapital von 694,9 T€ ausgewiesen, was einer Eigenkapitalquote von - 2,98% entspricht. Entsprechend haben sich die Bilanzstrukturen wieder verschlechtert.
Aufgrund der für das laufende Geschäftsjahr negativ geplanten Ertragslage wird der nicht durch Eigenkapital
gedeckte Fehlbetrag Ende 2015 weiter ansteigen.
Zur Finanzierung des geplanten Wachstums und Verbesserung der Finanzierungsstruktur, emittierte die
Sympatex Holding am 3. Dezember 2013 eine Unternehmensanleihe. Zahlung von Zins und Tilgung werden
von der Sympatex Technologies GmbH garantiert und sind zusätzlich durch die Verpfändung der Markenrechte „Sympatex“ zugunsten eines Treuhänders abgesichert. Darüber hinaus sind in den Anleihebedingungen mehrere Covenants vereinbart, von denen insbesondere eine generelle Ausschüttungssperre und ein
limitierender Leverage-Faktor von 4 für das Verhältnis von Nettofinanzverbindlichkeiten zu EBITDA für die
Genehmigung von neuen Finanzverbindlichkeiten einzuhalten sind. Bezüglich der Details verweisen wir auf
die Anleihebedingungen im Wertpapierprospekt.
Mit den eingeworbenen Anleihemittel wurden im Konzern Kontokorrent-Inanspruchnahmen vollständig zurückgeführt und darlehensseitig Regeltilgungen vorgenommen, so dass zum Ende des Geschäftsjahres
2014 nur noch Bankverbindlichkeiten von 5 T€ ausgewiesen waren. In diesem Zusammenhang wurden innerhalb des Konzerns bestehende Forderungen und Verbindlichkeiten im abgelaufenen Geschäftsjahr weiter
reduziert und sind auf Ebene der Tochtergesellschaften auf ein weitgehend adäquates Niveau gesenkt worden. Des Weiteren wurden die Anleihemittel für den Ausbau des Vertriebs und zur Finanzierung des laufenden Geschäftsbetriebs eingesetzt. Entsprechend hat sich der Liquiditätssaldo gegenüber dem Vorjahr deutlich reduziert und betrug per 31.12.2014 rd. 4.300 T€, wovon 1.738 T€ den Verfügungsbeschränkungen des
Factoring unterlagen. Die bei der Deutsche Factoring Bank bis zum 30.09.2016 zugesagte Factoring-Linie
über 8.000 T€ war zum Bilanzstichtag mit 3.806 T€ in Anspruch genommen.
Ursprünglich sollten die Anleihemittel im Laufe des Jahres 2014 anteilig für den Erwerb von UnternehmensAkquisitionen bzw. für die Durchführung von Kooperationen verwendet werden. Da bis dato uns avisierte
Akquisitionen und mögliche Firmen-Kooperationen nicht umgesetzt wurden, hat sich die Auslastung des
Werkes in Zittau nicht signifikant verbessert, was als wesentliche Ursache für die Verfehlung des BreakEven im Konzern zu sehen ist. Die nicht ausreichende Profitabilität des Konzerns hat hauptsächlich dazu
geführt, dass der der Barmittelbestand per 30.06.2015 auf 2.771 T€ gesunken ist. Es besteht ein nicht unerhebliches Risiko, dass benötigte Mittel zur Finanzierung von Akquisitionen nicht in ausreichender Höhe zur
Verfügung stehen und geplante Akquisitionen nicht somit mehr durchgeführt werden können, zumal auch
weiterhin der laufende Geschäftsbetrieb zu finanzieren ist. Da die uns zur Verfügung gestellte Mittelfrist- und
Wachstumsplanung bis Ende 2018 u. E. nur realisierbar ist, wenn eine geeignete Akquisition bzw. Kooperationen zeitnah umgesetzt werden und entsprechende Umsatzsteigerungen erfolgen, bestehen Zweifel, ob
die Unternehmensplanung im aktuellen Markt- und Wettbewerbsumfeld in der angezeigten Größenordnung
umgesetzt werden kann. Wir sehen zunehmende Risiken dafür, dass der Turnaround sich weiter verzögert
bzw. nicht mehr realisiert werden kann.
Das Unternehmen ist grundsätzlich Preisänderungsrisiken ausgesetzt. Zur Absicherung des Geschäftes in
US-Dollar werden keine Absicherungsinstrumente eingesetzt, da im Wesentlichen die Ausgaben auf USDollar-Basis durch Einnahmen in US-Dollar gedeckt werden (Natural Hedging).
Die Finanzsituation des Konzerns beurteilen wir insgesamt als angespannt. Zwar ist die Liquiditätssituation
aktuell noch komfortabel, wird jedoch die Entwicklung der letzten 18 Monate zugrunde gelegt, können Liquiditätsengpässe in den nächsten 6 – 18 Monaten nicht ausgeschlossen werden. Die aktuelle Bonität der Unternehmensgruppe und bestehende Covenants limitieren derzeit die Möglichkeiten, neue Finanzierungsquellen zu erschließen. Vor diesem Hintergrund sehen wir aus heutiger Sicht auch die Rückzahlung der Anleihe
als gefährdet an.
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Risiken
Die Sympatex Holding GmbH (Konzern) sieht sich in ihrer Tätigkeit einer Reihe finanzieller, operativer und
marktbezogener Risiken gegenüber. Ihre Überwachung erfolgt im Rahmen einer umsichtigen Unternehmensführung. Ein Risikomanagement ist im Unternehmen nicht als eigener Funktionsbereich etabliert. Die in
diesem Bereich anfallenden Aufgaben werden vom CFO verantwortet und in der Organisation über bestehende Kontrollmechanismen eng überwacht. Hierzu gehört ein monatliches Reporting, dass auch den Banken und operativ mitarbeitenden Gesellschaftern zur Verfügung gestellt wird sowie ein Debitoren- und Kreditoren-Management, die regelmäßige Berichterstattung in Beiratssitzungen und wöchentliche Treffen mit
Bereichsleitern (Jour Fixe).
Durch den Debt-to-Mezzanine Swap wurde die bilanzielle Überschuldung der Unternehmensgruppe 2013
beseitigt und damit ein entscheidendes Risiko für ein Going Concern eliminiert. Zwischenzeitlich ist durch die
insgesamt defizitäre Ergebnisentwicklung das Eigenkapital jedoch wieder negativ und der nicht durch eigenkapitalgedeckte Fehlbetrag wird zum Jahresende 2015 weiter ansteigen. Konkrete Maßnahmen zur Beseitigung des Negativkapitals sind derzeit nicht geplant.
Das größte Unternehmensrisiko stellt derzeit die nicht ausgelastete Produktion in Zittau dar. Durch die nicht
ausreichende Fixkostendegression und die Produktion von Aufträgen mit geringen Margen wird das Ergebnis auf Ebene der Ploucquet GmbH und damit in der Sympatex Holding GmbH (Konzern) deutlich belastet.
Die Sympatex Technologies GmbH ist derzeit nicht in der Lage, die negative Geschäftsentwicklung im Bereich der textilen Gewebeveredelung kompensieren zu können, sondern zeigte zuletzt ebenfalls einen höheren Jahresfehlbetrag. Die Geschäftsführung ist seit längerem bemüht, die nicht ausreichende Fixkostendegression durch die Akquisition zusätzlicher Aufträge und den Zukauf kleinerer Wettbewerber, vornehmlich
aus dem Segment der Technischen Textilien, zu mindern bzw. zu beseitigen. Sollte dies im laufenden Geschäftsjahr nicht gelingen, besteht im derzeitigen Markt- und Wettbewerbsumfeld ein zunehmendes Risiko,
dass der Konzern die Break-Even-Schwelle wird nicht erreichen können. In einem solchen Szenario wäre
mittelfristig das Überleben der Unternehmensgruppe ohne die Zuführung weiterer Gesellschaftermittel u. E.
nicht möglich. In diesem Zusammenhang verweisen wir auch auf den Gliederungspunkt Finanzen.
Zusätzlich zu den grundsätzlichen Problemen der Ploucquet GmbH im Vollgeschäft mit Futterstoffen identifizierte das Unternehmen im Rahmen einer Risikoanalyse neben den derzeit am Markt beobachtbaren Risiken der künftigen Entwicklung der Konjunktur, insbesondere Geschäftsrisiken hinsichtlich des restriktiven
Dispositionsverhaltens der Kunden speziell im Geschäftsbereich „Contract & Workwear“, welche auf öffentliche Sparmaßnahmen und die fortgesetzte Tendenz zur Beschaffung aus Asien zurückzuführen sind. Ein
erneuter Abschwung der Konjunktur insbesondere in den südeuropäischen Staaten könnte sich auf die
Nachfrage im Bekleidungsbereich negativ auswirken.
Das Unternehmen verfügt im Bereich STX über kein Lagerrisiko, da der Laminierungsprozess ausschließlich
auftragsbezogen erfolgt und somit keine nicht abverkaufte Lagerware besteht. Ein latentes Risiko stellen
kurzfristige Rohstoffpreis- und Devisenkursschwankungen dar, die nicht zeitnah über die Verkaufspreise
kompensiert werden. Im Bereich PTZ wurde zur Schonung der Liquidität der Anteil der Direktbeschaffung
von Rohgeweben aus Asien weiter reduziert und stattdessen auf Importeure zurückgegriffen, welche zudem
über Konsignationslager eine zeitnahe Versorgung sicherstellen können.
Erstmals im Jahr 2010 wurden die konzerngeführten Unterstützungskassen der Sympatex Technologies
GmbH und der C.F. Ploucquet GmbH & Co. KG als Zweckgesellschaften in den Konzernjahresabschluss
einbezogen. Im Rahmen von Pensionsverpflichtungen der Unterstützungskassen bestehen im Rahmen einer
möglichen Subsidiärhaftung Forderungen an Trägerunternehmen der Sympatex-Gruppe, welche die dort
bilanzierten Verbindlichkeiten (Barwerte) derzeit übersteigen. Der künftig noch anzusammelnde Fehlbetrag
betrug im Geschäftsjahr 2014 in Summe 1.193 T€ und hat sich gegenüber Vorjahr (1.312 T€) leicht verringert. Aufgrund des vorgenannten Fehlbetrages besteht langfristig ein Eventualrisiko, welches gemäß Unternehmensangaben erst Jahre später nach Rückzahlung der Anleihe zu einer Zahlungsverpflichtung führen
kann. Davon unabhängig besteht im Zusammenhang mit den Pensionsrückstellungen zusätzlich ein Eventualrisiko für die Zukunft, dass bei weiterer Reduzierung des durchschnittlichen Abrechnungszinssatzes in den
nächsten Jahren, eine höhere Dotierung der Pensionsrückstellungen ergebniswirksam zu erfolgen hat.
Die Sympatex Holding GmbH haftet gesamtschuldnerisch für das Veritätsrisiko im Rahmen des Forderungsverkaufs der Sympatex-Unternehmensgruppe (Sympatex Holding GmbH, Ploucquet GmbH und Sympatex
Technologies GmbH) an die Deutsche Factoring Bank Deutsche Factoring GmbH & Co. KG, Bremen. Zum
Stichtag per 31.12.2014 waren Forderungen im Wert von 3.806 T€ verkauft. Das Risiko einer Inanspruch-
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nahme wird aufgrund der Beschränkung auf das Veritätsrisiko seitens des Unternehmens als gering eingeschätzt.
Wesentliche Betriebsrisiken sind über Versicherungen abgedeckt. Angabe gemäß bestehen derzeit keine
Rechtsstreitigkeiten im Unternehmen.
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Aktuelle Entwicklung
Von der insgesamt positiven Konjunkturentwicklung in der Bekleidungsindustrie konnte die Sympatex Holding
GmbH (Konzern) nicht profitieren, da die Geschäft- bzw. Umsatzentwicklung in den beiden Kerngeschäftsfeldern konträr verlaufen ist. Im Geschäftsbereich Membrane und Laminate hat sich die Sympatex Technologies
GmbH gegen den Branchentrend bei den technischen Textilien mit einem Umsatzplus von 4,5% gegenüber
dem Vorjahr behaupten können. Dagegen ist die Umsatzentwicklung im klassischen Textil-Geschäft für den
Bereich HAKA der Ploucquet GmbH mit - 5,3% rückläufig gewesen, was hauptsächlich im Bereich der Futterstoffe darauf zurückzuführen war, dass Kunden verstärkt in Asien und der Türkei eingekauft haben. Durch
diesen Trend konnte das Produktionswerk in Zittau nicht gewinnbringend ausgelastet werden, was wesentlich
dazu beigetragen hat, dass die auf den mitteleuropäischen Markt fokussierte Stellung der Ploucquet GmbH
gegenüber den internationalen Wettbewerbern negativ beeinflusst wurde.
Aufgrund dieser zweigeteilten Entwicklung stagnierte der Umsatz des Konzerns bei 39.668,2 T€ (Vorjahr
39,881,4 T€) und die Planung für 2014 wurde nicht erreicht. Die weiterhin nicht ausgelastete Produktion in
Zittau, der hohe Energie- und Wasserverbrauch für den Ausrüstungs- und Veredelungsbetrieb sowie gestiegene Personalaufwendungen für den Ausbau des Vertriebs haben wesentlich dazu beigetragen, dass das
EBIT des Konzerns mit -1.028,9 T€ auf dem negativen Vorjahresniveau stagnierte. Die Finanzierungskosten
konnten aufgrund des Wegfalls der hohen Gesellschafterdarlehenszinsen gegenüber dem Vorjahr deutlich
gesenkt werden, da Zinsen für das gewandelte Genussrechtskapital nur noch in Höhe von 131 T€ zu verbuchen waren. Diese Maßnahme hat jedoch nicht dazu beigetragen können, dass sich die Ertragslage des
Konzerns grundlegend verbessert hat. Es wurde ein negatives Konzernergebnis von 3.107,5 T€ erwirtschaftet, welches somit an die schlechte Performance des vorletzten Jahres anknüpft.
Im Mehrjahresvergleich stellen sich die wesentlichen GuV-Zahlen der Sympatex Holding (Konzern) wie folgt
dar:
3
in T€
Umsatz
Gesamtl.
EBITDA
EBIT
EBT
EAT
ROS
Sympatex Holding GmbH (Konzern)
Ist
Ist
Ist
2013
2014
bis 5/2015
39.881
39.668
16.602
39.812
40.137
17.017
748
661
93
- 997
- 1.029
-521
188
- 2.967
- 1.723
105
- 3.108
- 1.832
0,5%
- 7,5%
- 10,4%
FC
2015
41.559
41.599
1.514
66
- 2.290
- 2.456
- 5,5%
Plan
2016
60.276
60.576
5.239
4.449
2.465
2.364
4,09%
Plan
2017
64.924
65.024
6.417
5.527
3.517
2.494
5,42%
Die aktuelle Geschäftsentwicklung der ersten fünf Monate im Jahr 2015 zeigt folgendes Bild (siehe hierzu
auch vorstehende Tabelle):
Der kumulierte Konzern-Umsatz liegt mit 16.602 T€ rd. 2,2% leicht über dem Vorjahresniveau. Jedoch hat
sich das EBIT mit - 521 T€ (Vorjahr - 406 T€) verschlechtert. Zwar konnte die Rohertragsquote gegenüber
der Vorjahresperiode gesteigert werden, höhere gestiegene sonstige betrieblichen Aufwendungen sowie weitere Aufwandspositionen haben maßgeblich dazu beigetragen, dass das negative Periodenergebnis im Vorjahresvergleich sich um weitere rd. 36% verschlechtert hat.
Insbesondere aufgrund einer für das 2. Halbjahr 2015 wieder besser erwarteten Auftragslage plant die Unternehmensgruppe, den Konzern-Umsatz gegenüber 2014 steigern zu können. Geplante und bereits in Umsetzung befindliche Restrukturierungs- und Kostensenkungsmaßnahmen, welche maßgeblich unter der Leitung
des neuen CFO stehen, sollen zusätzlich dazu beitragen, dass wieder ein positives operatives Ergebnis erwirtschaftet werden kann. Insbesondere mit Blick auf die aktuellen Ist-Zahlen und den aktuellen Auftragsbestand halten wir die Erreichung der Hochrechnung zwar für plausibel jedoch insgesamt für ambitioniert, zumal
die aktuellen Ist-Zahlen deutlich unter Plan liegen.
Die ursprüngliche Konzern-Planung bzw. das Budget für 2014 wurde umsatz- und ergebnisseitig deutlich
verfehlt. Auch wurde zwischenzeitlich die avisierte Planung für das Geschäftsjahr 2015 aufgrund der aktuellen Geschäftsentwicklung nach unten angepasst. Als wesentliche Ursachen für die Planverfehlungen wird
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EBIT = Betriebsergebnis (vor Finanzergebnis, außerordentlichem Ergebnis und Steuern); EBITDA = EBIT + Abschreibung
EBT = Ergebnis vor Steuern nach a.o. Ergebnis; EAT = Jahresergebnis; ROS = EBT/Umsatz.
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vom Unternehmen angeführt, dass der Erwerb eines ausländischen Wettbewerbers im Bereich der technischen Textilien bisher nicht umgesetzt werden konnte und es damit nicht gelungen ist, den Konzern-Umsatz
zu erhöhen sowie die Auslastung des Werks in Zittau zu verbessern. Zusätzlich konnten aussichtsreiche Kooperationsvereinbarungen mit anderen Unternehmen der Branche bisher nicht geschlossen werden, welche
ebenfalls dazu beitragen können, die Produktivität in Zittau sukzessive zu verbessern. In diesem Zusammenhang geben wir zu berücksichtigen, dass zwischenzeitlich die Anleihemittel weitgehend investiert wurden und
somit ausreichend hohe Mittel fehlen könnten, um den Kaufpreis für die geplante Akquisition zu bezahlen.
In Anbetracht der negativen Geschäftsentwicklung der letzten Jahre und aufgrund der bisherigen Planverfehlungen, halten wir die mittelfristige Unternehmensplanung im derzeitigen Markt- und Wettbewerbsumfeld für
kaum erreichbar und sehen zwischenzeitlich zunehmende Risiken dafür, dass der Turnaround nicht mehr
realisiert werden kann. Bezüglich der Zahlen-Details wird auf vorstehende Tabelle verwiesen.
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Disclaimer
Maßgeblich für die Durchführung eines Ratings ist der auf der Internetseite der Creditreform Rating AG
veröffentlichte „Verhaltenskodex der Creditreform Rating AG“. Die Creditreform Rating AG erarbeitet danach systematisch und mit der gebotenen fachlichen Sorgfalt ihre unabhängige und objektive Meinung über
die Zukunftsfähigkeit, die Risiken und die Chancen des beurteilten Unternehmens zum Stichtag, an dem
das Rating erteilt wird.
Künftige Ereignisse sind ungewiss, ihre Vorhersage beruht notwendigerweise auf Einschätzungen. Das
Rating ist somit keine Tatsachenbehauptung, sondern eine Meinungsäußerung. Die Creditreform Rating AG
haftet daher nicht für Schäden, die darauf beruhen, dass Entscheidungen auf ein von ihr erstelltes Rating
gestützt werden. Diese Ratings sind auch keine Empfehlungen für Investoren, Käufer oder Verkäufer. Sie
sollen von Marktteilnehmern (Unternehmen, Banken, Investoren etc.) nur als ein Faktor im Rahmen von
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