‚Leute wachrütteln‘ Schau-TV-Programmchef Mathias will die Flücht lingskrise erklären Seite 26 Geld für Weine Das burgenländische Start-up Neun Weine erhält hohes Investment Seite 27 Gut im Geschäft Agenturen sehen ein Sommerloch, machen aber gute Geschäfte Seiten 28 und 29 Harte Kundenakquise Interview mit Fachgruppenobmann Luis Siegl Seite 32 HORIZONT BURGENLAND Nur wenige Wolken trüben den Sonnenschein Das Burgenland steht im Vergleich mit den anderen Bundesländern erneut hervorragend da. Das macht sich auch unter heimischen Medienmachern bemerkbar Text von Timo Niemeier Wenn es um das Wirtschaftswachstum geht, steht das Burgenland traditionell sehr gut da. 2012 und 2013 war das Burgenland das Bundesland, das am stärksten gewachsen ist. Diese Spitzenposition konnte man im vergangenen Jahr zwar nicht halten, mit 1,2 Prozent Wachstum lag das östlichste aller Bundesländer dennoch auf einem guten zweiten Rang. Das ist das Ergebnis der Bundesländeranalyse der Bank Austria. Zum Vergleich: ! Österreichs Wirtschaft insgesamt wuchs nur um 0,3 Prozent. Das macht sich auch unter den burgenländischen Medienmachern bemerkbar. Laut der Media-Analyse 2014 ist die Kronen Zeitung mit einer Reichweite von 44,1 Prozent die dominierende Tageszeitung, auf Rang zwei folgt Der Kurier (16,4 Prozent). Beim Fernsehen steht der ORF an vorderster Front, aber auch das Regionalfernsehen schläft nicht. Schau TV sendet seit dem Start 2012 via Satellit und ist seit April über das Wiener UPC-Netz zu empfangen. Flüchtlinge im Fokus Eins haben alle Medien im Burgenland gemein: Die aktuelle Flüchtlingskrise fordert sie ganz besonders. Das wurde sehr deutlich, als 71 Flüchtlinge tot in einem Lkw, abgestellt auf der Ostautobahn A4, gefunden wurden. Rudolf Mathias, Programmchef von Schau TV, appelliert an die Medien, verantwortungsvoll mit der Situation umzugehen und nicht nur auf die nächstbeste Schlagzeile zu schielen. „Wir haben die Chance, die Leute wachzurütteln“, sagt Mathias, der den Menschen im Burgenland die Flüchtlingssituation näherbringen will. Man müsse das Verhältnis der Österreicher zu den Flüchtlingen entkrampfen, sagt er. Bei Schau TV selbst will man in Zukunft mehr auf eigenrecherchierte Themen setzen (siehe dazu auch Seite 26). Für eigene Akzente könnte demnächst auch das ORF Landesstudio Burgenland sorgen. Anfang 2016 geht das neue Frühstücksfernsehen auf Sendung. Unter dem Arbeitstitel „Guten Morgen Österreich“ arbeitet man beim ORF derzeit an dem neuen Format. Zusammen mit seinen Kollegen aus Salzburg und Niederösterreich plant und organisiert Karlheinz Papst, ORF-Landesdirektor Burgenland, derzeit das Projekt. Die Nettokosten liegen, abzüglich der zu erwartenen Erlöse, bei etwa sechs Millionen Euro. Die wenigen Wolken „Das Burgenland hat sich erfolgreich entwickelt, wir sind gut aufgestellt. Aber es gibt auch Probleme“, sagte Landeshauptmann Hans Niessl (SP) bereits im Mai. Er meint damit vor allem den Anstieg der Arbeitslosigkeit. Aber auch in der Medienbranche gibt es Probleme. Luis Siegl, Obmann der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation, spricht im HORIZONT-Interview (Seite 32) die schwierige Kundenakquise für Unternehmen aus dem Burgenland an. Andere Bundesländer, die ans deutschsprachige Ausland grenzen, haben es laut Siegl deutlich einfacher, neue Kunden zu gewinnen als vergleichbare Unternehmen aus dem Burgenland. Das liege an „kulturellen Unterschieden“ und am unterschiedlichen Preisniveau, so Siegl. • Fragen Sie sich nicht länger, wo Sie die meisten Leser in Oberösterreich erwischen. www.tips.at 26 Burgenland Elektronische Medien HORIZONT No 37 ‚Man müsste uns erfinden‘ ORF-Landesdirektor Karlheinz Papst erzählt im HORIZONT-Interview über Programmangebote, erfolgreiches Regionalradio, Werbebeschränkungen und Volksgruppenkompetenz im Burgenland und verrät als Sprecher der Landesstudios deren eigentliche Stärke Text von Birgit Schaller „Bundesland heute“ ist in Österreich seit 27 Jahren eine der reichweitenstärksten Sendungen, die im Burgenland im Österreich-Vergleich überdruchschnittlich gern gesehen wird, mit 14,4 Prozent Reichweite (rund 36.000 Menschen) und 58 Prozent Marktanteil. „Die Landesstudios haben in den letzten Jahren aber auch einige Ideen für andere nationale Programme geliefert“, erklärt Karlheinz Papst, Landesdirektor des ORF Burgenland und auch Sprecher der österreichischen Landesstudios. Schätze aus den Landesstudios Papst kommt im Detail auf die Aktivi täten des Landesstudios zu sprechen, das übrigens am 13. September zum alljährlichen gern besuchten Studiofest lädt. „Ein Highlight ist die Produktion ‚9 Plätze – 9 Schätze‘, die heuer zum zweiten Mal stattfindet und die schönsten Landschaften Österreichs in den Mittelpunkt rückt und zu der jedes Bundesland etwas beiträgt. Aus 27 Plätzen wählen die Zuseher der Sendung den schönsten Ort des Landes – im Vorjahr war es der Grüne See in der Steiermark“, erzählt Papst. Die große Hauptabendshow ist am 25. Oktober österreichweit zu sehen. Eine gemeinsame Landesstudioproduktion ist auch „Heimat großer Töchter und Söhne“, sie zeigt Menschen, die Außergewöhnliches geleistet haben. Für die nationalen Flächen „Österreich-Bild“ und „Erlebnis Österreich“ wird außerdem eine Geschichte über das Dorfmuseum in Mönchhof, eine Dokumentation über die evangelische Religionsgemeinschaft im Burgenland, eine Doku über Landpfarrer sowie ein Beitrag zum „Rätselhaften Stinatz“ oder zur „Gans Burgenland“ umgesetzt. Im täglichen Nachrichtengeschäft war der ORF Burgenland zuletzt durch den schrecklichen Vorfall auf der A4 im nationalen Spotlight. Volksgruppenkompetenz „Radio läuft gut“, meint Papst zu einem weiteren Medium in seiner Verantwortung und spricht von hohen Marktanteilen. Radio Burgenland erreichte beim letzten Radiotest in der Zielgruppe 10+ 36,5 Prozent und hinter Ö3 Rang zwei, bei den 14- bis 49-Jährigen waren es 22,1 Prozent und Rang drei hinter Ö3 (54,7) und Kronehit (25,7). „Uns zeichnet eine hohe Informationsund Unterhaltungskompetenz präsentiert von exzellenten Moderatoren aus. Das Erfolgsformat ist ‚Mahlzeit Burgenland‘, das seit 15 Jahren mit seinen Gästen aus Wirtschaft, Kunst und Politik beim Hörer beliebt ist. Außerdem sind wir das Volksgruppen-Kompetenzzentrum in Ostösterreich“, informiert Papst. Das sei Alleinstellungsmerkmal – so werden Programminhalte Karlheinz Papst, ORF-Landesdirektor Burgenland: Ich mache den Job seit 17 Jahren, aber er macht mir immer noch großen Spaß.“ © ORF/Pichlkostner in Originalsprache für BurgenlandKroaten, Ungarn, und Roma gestaltet wie auch für die Wiener Tschechen, Slowaken und Ungarn – und passt zum Slogan des Hauses: „Da bin ich daheim“, meint Papst. Der Slogan weht in allen Sprachen als Fahne vor dem Landesstudio. Schließlich kommt Papst auf die Einkünfte des Hauses zu sprechen. Werblich ist die Situation für Landesstudios aufgrund der gesetzlichen Werbebeschränkungen schwierig, da im Radio täglich nur fünf Minuten Werbung erlaubt sind, TV sehr beschränkt und Online, das im Burgenland übrigens ebenso Text in den Sprachen der Volksgruppen bietet, gar nicht für Werbung nutzbar ist. „Für ein Land mit wenig Industrie und einer klein strukturierten Unternehmenslandschaft liegen wir trotzdem sehr gut“, findet Papst. 600.000 Euro bringt die Radiowerbung, das TV und etwa die Kooperation mit Unternehmen für Events tragen weitere rund 900.000 Euro netto zum Umsatz bei. Zu den Eventhighlights zählt neben den 13 Sommerfesten, die auch heuer wieder stattfanden, die große Burgenlandtour. So wanderte der Sender mit Publikum heuer an sieben Tagen auf einem Rundkurs durch das Bundesland – am Ende der Woche waren es bis zu 3.000 Naturliebhaber, die an der Veranstaltung teilnahmen. Folgte man heuer unter dem Motto „grenzenloses Abenteuer“ auch Wegen nach Ungarn oder Slowenien, werden 2016 die „Flüsse“ des Landes die Wanderrouten vorgeben. Insgesamt, so schätzt Papst, seien es 200 kleine und große Events, die der Sender begleitet und somit ‚Haben die Chance, die Leute wachzurütteln‘ Rudolf Mathias ist Programmchef von Schau TV. Mit der Flüchtlingskrise müsse man als Medienmacher verantwortungsvoll umgehen, mahnt er Text von Timo Niemeier Die aktuelle Flüchtlingskrise führt den Menschen in Europa eindrucksvoll vor Augen, welche Auswirkungen Krieg und Vertreibung haben – selbst vor ihrer eigenen Haustür. Auch für Medienmacher ist die Krise eine Herausforderung: Dominierten zunächst Berichte über Hass in sozialen Netzwerken die Schlagzeilen, so sind es nun eher positive Meldungen wie die Hilfsbereitschaft vieler Menschen. Am Wiener Westbahnhof sind seit mehr als einer Woche etliche Helfer im Einsatz, um die Flüchtlinge bei ihrer Ankunft aus Ungarn zu versorgen. Einer, der sich derzeit täglich mit dem Thema auseinandersetzt, ist Rudolf Mathias, Programmchef beim kleinen burgenländischen Regionalsender Schau TV. „Wir haben ein Kamerateam nach Budapest geschickt, um uns selbst ein Bild von der Lage zu machen“, sagt Mathias im Gespräch mit HORIZONT. Als burgenländischer Sender hat Schau TV einen anderen Zugang zu der Thematik als andere Regionalsender in Österreich. Viele Burgenländer haben Verwandte in Ungarn – und umgekehrt. Die Situation jetzt sei nicht einfach – auch nicht für die Medien, sagt Mathias. „Wir müssen verantwortungsvoll damit umgehen und versuchen, die Situation zu entkrampfen.“ Es reiche nicht aus, einfach die vermeintlich beste Schlagzeile zu machen. Man müsse sich auch immer vor Augen führen, wozu diese Schlagzeilen führen können. „Wir haben die Chance, die Leute wachzurütteln“, sagt Mathias. Gerade als Regionalsender, der nah an den Menschen ist, könne man die Menschen erreichen. „Wir wissen, wie die Menschen im Burgenland denken.“ Noch nicht profitabel Finanziell steht Schau TV, gestartet im Jahr 2012, solide da, profitabel ist der Sender aber noch nicht. „Das wäre gelogen, aber wir sind auf einem guten Weg“, sagt Mathias. Inzwischen habe man auch verstanden, dass man mit den großen Privatsendern nicht konkurrieren könne. Deshalb bleibe Die reichweitenstarke Show „9 Plätze – 9 Schätze“ wird zum zweiten Mal von den Landesstudios gemeinsam produziert. © ORF/Ramstorfer auch als Marketingplattform nutzt, um sein Programm zu präsentieren, den Kontakt zum Publikum zu pflegen und das Publikum immer auch in das Programm einzubinden. ‚Man müsste uns erfinden‘ Österreichweit, so Papst nun als Sprecher der Landesstudios, seien programmlich die beiden Produktionen „9 Plätze – 9 Schätze“ und „Heimat großer Töchter und Söhne“, wie auch die Programme zu 60 Jahre Fernsehen in Österreich ein Schwerpunkt. Schließlich betont Papst einmal mehr den Wert der Landesstudios für den Konzern ORF: „Alexander Wrabetz sagte kürzlich: ‚Würde es die Landesstudios man bei seinen Wurzeln und wolle „bodenständiges Fernsehen“ machen – die Aufwände sollen sich dabei in einem „überschaubaren Rahmen“ halten. Pro Tag produziert das Team hinter Schau TV eine Stunde neues Programm, das dann den Rest des Tages in Schleife wiederholt wird. Dem Teletest hat man sich nicht unterworfen, für die Region seien die vorhandenen Daten und Zahlen einfach nicht valide genug. Zusammen mit dem Schau Magazin werde man von den Menschen in der Region aber durchaus wahrgenommen. „Das Magazin hilft sehr dabei, den Sender zu popularisieren“, sagt Mathias. Schau-TV-Programmchef Rudolf Mathias mahnt einen verantwortungsvollen Umgang der Medien mit der aktuellen Flüchtlingskrise. © Ian Ehm nicht geben, man müsste sie gerade jetzt erfinden.‘ Sie sind das Alleinstellungsmerkmal des ORF mit Fokus auf regionale Berichterstattung und Identität. So grenzt sich der ORF auch gegen neue internationale Konkurrenten wie Google ab. Diesen Schwung werden wir nun auch ins Frühfernsehen mitnehmen, das im nächsten Frühling starten wird“, so Papst, der auch hier im Koordinationsteam sitzt. Seit 1998 leitet Papst das Landesstudio. „Ich freue mich über den Erfolg in diesem Kreativbetrieb, der vor allem den Mitarbeitern zu danken ist und unserem Publikum, das uns mitträgt. So kann ich nur sagen, der Job macht mir ungebrochen Spaß.“ • Centrop im Blickfeld Seit April ist Schau TV im Wiener UPC-Netz zu empfangen. Mittelfristig will der Sender aber viel mehr: „Wir verstehen uns als Sender für die Centrop-Region“, sagt Programmchef Mathias. Man sei nicht nur ein Sender für das Burgenland, sondern ein Sender für die gesamte Region. Die Entwicklung Richtung Osten werde man in den kommenden Monaten forcieren, vor allem redaktionell will sich Schau TV stärker auf die Gesamtregion ausrichten. „Im Zuge der aktuellen Berichterstattung setzen wir stärker als bislang auf eigenrecherchierte Themen.“ Die Flüchtlingskrise kann dabei nur ein Anfang sein. Auch wenn sich die breite Medienöffentlichkeit wieder anderen Themen zuwendet, will man dranbleiben. Auch beim neuen R9-Satellitensender ist Schau TV mit dabei – und das, obwohl der Kanal selbst längst via Satellit sendet. Daher übernimmt man auf R9 Österreich vorerst nur einen kleinen Programmslot am Morgen. „Wir fühlen uns mit den anderen Regionalsendern verbunden und machen deshalb mit“, sagt Mathias. Ohne Schau TV würde einfach „ein ganz schöner Brocken“ herausfallen. Der Satellitensender sei ein „guter Versuch, den kleinen Regionalsendern einen wirtschaftlichen Rahmen“ zu geben und „zu einer Geldspritze“ zu verhelfen. • 11. September 2015 Burgenland Start-Up-Szene 27 Frisches Geld für burgenländische Weine Das Start-up Neun Weine aus dem Burgenland will den Online-Weinhandel revolutionieren. Das Geld ist schon da, Ende September geht’s los Text von Timo Niemeier Beim Alkoholkonsum liegen die Bur genländer ganz vorn: Laut dem Ve rein für den verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol wird im Bur genland am meisten Alkohol getrun ken. In Vorarlberg dagegen am wenigsten. Der gleiche Verein gibt an, dass 37 Prozent des in Österreich konsumierten Alkohols auf Wein entfällt. Und genau hier kommt das Start-up Neun Weine aus dem Burgenland ins Spiel. Expertentipps für edle Tropfen Die Gründer Herbert Zerche, Markus Pauschenwein und Michael Prünner haben nämlich den Wein als Ge schäftsmodell entdeckt. Ende Sep tember geht ihre Webseite neun weine.at online, nach eigener Aussage will man ein „PremiumWein-Outlet“ sein. Das Konzept ist schnell erklärt: Neun ständig wech selnde Weine von namhaften natio nalen und internationalen Winzern werden auf der Webseite angeboten. Die Kunden sollen dadurch immer wieder besondere Weine aus be stimmten Regionen kennenlernen, natürlich zu besonders günstigen Konditionen. „Wir schließen die L ücke zwi schen schwindendem Ab-Hof-Ver kauf und immer stärker werdendem Handel,“ sagt Markus Pauschenwein. Herbert Zeche betont den Vorteil der neuen Plattform: Wein-Liebhaber müssten sich in Zukunft „nicht stun denlang durch riesige Angebote wühlen“, sondern können sich auf die Empfehlung der Experten ver lassen. Die drei Gründer kommen aus dem Burgenland und auch das Unternehmen selbst wird hier sei nen Sitz haben. Die Weine will man aber international vertreiben, dafür haben die Gründer mehr als eine halbe Million Euro von Investoren, die allerdings im Hintergrund blei ben wollen, eingesammelt. Neben Österreich will das noch junge Startup auch in Deutschland Fuß fassen, wie Michael Prünner im Gespräch mit HORIZONT erklärt. Der Schritt liegt nahe: Ist der deutsche Markt doch um ein Vielfaches größer als der österreichische. Im ersten hal ben Jahr will Neun Weine mehrere Tausend Flaschen verschicken, 5.000 Menschen haben sich b ereits mit ih ren Mail-Adressen beim Start-up für den Start vorgemerkt. ‚Underdog‘ Dreamicon Valley Ein weiterer Hotspot für Start-ups im Burgenland, das Dreamicon Valley von Harald Katzenschläger und Her mann Gams (siehe dazu auch HO RIZONT 39/2014), macht weniger Schlagzeilen. Das ist aber durchaus so gewollt, wie Katzenschläger im Gespräch mit HORIZONT erzählt. „Wir sind gerne die Underdogs“, sagt er. Viele Start-ups und Gründer gehen mit ihren Ideen zu früh an die Öffentlichkeit und bekommen dann die volle Mediendröhnung ab. Ent sprechend hoch sind auch die Erwartungen, die im Anschluss an sie gestellt werden. Diesem Druck wolle man sich nicht aussetzen, sagt Katzenschläger, der trotz wenig PR natürlich nicht untätig ist. Gerade erst war er in England bei Escape to the Woods, einem Kreativ-Festival. Ägypten und Tunesien zählten heuer ebenfalls zu seinen Zielen. Kreativität kennt eben keine Grenzen. • Michael Prünner, Herbert Zerche und Markus Pauschenwein wollen mit ihrem Start-up den Wein-Markt aufmischen. © E. Zerche Jetzt NEU! I steh’ auf mei Heimat ── Probierpaket ── Brauerei Gratzer 30,90 €/12 x 330 ml ── Bio Bandnudeln ── Hirschbacher Biohühnerhof 4,58 €/330 g ── Kriecherl ── Jamsession 6,29 €/200 g Steirisches ── Kürbiskernöl g.g.A. ── Paar 7,15 €/100 ml Melchus ── Schinkenspeck ── Harold’s Hofladen 4,64 €/150g ── Küchenset rot ── Handgriff 135 €/1 Set Heimatshop.at Bio ── Dinkel-Hilde-Müsli ── Zaglers Naturladen 6,29 €/500 g ── Rosmarinsenf ── Edlesobst 4,10 €/100 ml 28 Burgenland Agenturlandschaft HORIZONT No 37 von der Logo- und CI-Entwicklung über Folder, Broschüren und Bücher ist alles mit dabei und in Zusammen arbeit mit Partnern sind darüber hi naus auch größere Gesamtkonzepte, Textprojekte sowie umfangreiche Websites möglich. Der Kunden stamm der Agentur besteht in erster Linie aus regionalen Klein- und Mit telbetrieben, darunter etwa die Bau firma Waha, Fazekas Kürbiskern produkte, die Selektion Vinothek Burgenland, viele Weinbaubetriebe sowie auch die Top Destillerie Bur genland. Doch, so ergänzt Rauch bauer, „auch größere Betriebe wie ATC Austrian Truss Constructions, Ögussa Österreich und das Stadtmar keting Eisenstadt zählen zu unseren Kunden“. Etats aus dem benachbar ten Ausland – aus Ungarn, der Slowa kei und Slowenien etwa – sind für die Agentur, so der Geschäftsführer, indes nicht von Relevanz. Diese zu akquirieren sei allerdings, so meint Fachgruppen-Obmann Luis Siegl im HORIZONT-Interview, ohnehin schwieriger, als man vielleicht den ken mag. Auf Werbetrends im Burgenland angesprochen, weist der Geschäfts führer auf den Druck der Globalisie rung hin, der auch vor Österreichs östlichstem Bundesland keinen Halt macht: „Größere Agenturen müssen ihr Kundengebiet nach Wien oder auch international erweitern, ande rerseits gibt es aber auch einige neue, junge Agenturen, die frischen Wind ins Burgenland bringen – zum Glück.“ Gut im Geschäft trotz wenig Investitionen HORIZONT sprach mit fünf burgenländischen Agenturen – Gerlinde Schmid Communications, Rauchpower, Rabold und Co., ideas4you und Kotschever – über aktuelle Kunden und Projekte, ihr wirtschaftliches Standing und Werbetrends in Österreichs östlichstem Bundesland des Bundeslands zählen. Konzeption, Text und Design sind die Stecken pferde der Agentur, Leistungen wie Web-Programmierung und Social „2015 habe ich das Gefühl, Unterneh Media werden in Zusammenarbeit men im Burgenland halten die Luft an mit Partnern angeboten. „Alle meine und warten darauf, wie sich die Wirt Partner sind ‚made in Burgenland‘, schaft entwickelt, bevor wieder in weil ich besonders im digitalen Zeit vestiert wird. Zum ersten Mal seit alter immer noch auf das persönliche Langem hatten wir wieder ein soge Gespräch bei Projekten setze – und nanntes Sommerloch und auch viele dieser Austausch auch für die erfolg meiner Geschäftspartner beklagen reiche Umsetzung der Aufträge ent heuer Umsatzrückgänge“, so die Be scheidend ist“, betont Schmid auf obachtungen von Gerlinde Schmid, Nachfrage des HORIZONT. In erster Linie betreut die Agentur Geschäftsführerin der gleichnamigen Agentur mit Sitz im burgenländi Kunden aus dem eigenen Bundes schen Jois. Mit einem 87-prozentigen land und aus Wien, aber auch einige Anteil an Stammkunden muss sich Winzer aus Niederösterreich, wie Schmid zwar keine Sorgen um ihre etwa das Weingut von Stephan wirtschaftliche Basis machen und Pratsch und den Verband Urlaub am rechnet mit Jahresende „auf alle Fälle Bauernhof auf Österreich-Ebene. mit einem ausgeglichenen Ergebnis“, „Momentan arbeiten wir am neuen hofft aber trotzdem darauf, 2016 auch Katalog für ‚Urlaub am Bauernhof‘ im investitionsbereitere Unternehmen Burgenland, entwickeln ein Konzept für das internationale Saatgutunter zu treffen. Vier weibliche kreative Köpfe zählt nehmen Pioneer HiBred Services, ge die Full-Service-Werbeagentur der stalten eine Chronik für die Ge s ignen die zeit – angesichts der Tatsache, dass meinde Parndorf, de die burgenländische Werbebranche nächste Ausgabe einer österreichwei zu 80 Prozent aus Ein-Personen- ten Fachzeitschrift für Juristen sowie Unternehmen besteht, darf sich den Mörbischer Tourismuskatalog Gerlinde Schmid Communications für 2016. Für Leo Hillinger entwerfen bereits zu den größeren Agenturen wir gerade den Messestand für die Text von Gerlinde Giesinger Anuga in Köln, wo wir den Stand mit handgezeichneten Elementen mei ner Grafikerinnen originell, einzigar tig und einprägsam gestalten. Parallel dazu entwickeln wir für das Weingut Hillinger gerade Verpackungen für neue Produkte und zwei Etiketten-Li nien für Großkunden in der Schweiz und in Deutschland“, fasst Schmid jene Projekte zusammen, die die Agentur derzeit auf Trab halten. Globalisierung auch im Burgenland Während Gerlinde Schmid und auch Luis Siegl, Fachgruppen-Obmann für Werbung und Marktkommunikation im Burgenland (siehe Interview auf Seite 32), von eher durchwachsenen Zeiten für die Branche sprechen, zeichnet Bernhard Rauchbauer, Ge schäftsführer und Creative Director von Rauchpower, zumindest von sei ner eigenen Agentur ein anderes Bild: „Wirtschaftlich waren die letzten Jahre sehr ausgeglichen und durch unsere regionalen Stammkunden sind wir doch sehr gefestigt. Durch einige Neukunden und die bisherige gute Auslastung haben wir heuer sogar erstmals einen Lehrling für Mediendesign aufgenommen.“ Rauchpower aus Eisenstadt bietet ein umfassendes Leistungsspektrum: Gerlinde Schmid Communications betreut derzeit unter anderem das Weingut Hillinger. © Gerlinde Schmid ideas4you kreierte die Kampagne für den Marchfelder Radweg. © ideas4you Junge Talente verlassen die Region Das von Gerlinde Schmid angespro chene Sommerloch hat auch Eveline Dieser Punkt fliegt auf Design. Dossier: Design – Druck – Packaging. www.kabane13.at Am 2. Oktober in Horizont. Anzeigenschluss: 17. September | Druckunterlagenschluss: 28. September Kommen Sie mit uns auf den Punkt. Wir beraten Sie gerne. Martina Hofmann | Anzeigenleitung | 01/866 48-621 Barbara Lindenberger | Anzeigen | 01/866 48-623 Martin Kaindel | Anzeigen | 01/866 48-625 Kommunikation. Punktgenau. 11. September 2015 Burgenland Agenturlandschaft 29 Die Brennerei Bifra gehört zum hauptsächlich aus KMU bestehenden Kundenstamm von Rauchpower. © Rauchpower Für Genuss Burgenland hat die Kotschever Werbeagentur das Corporate Design neu entwickelt. © Kotschever Werbeagentur Rabold und Co. ist unter anderem im Ausstellungsdesign – hier für das Landesmuseum – tätig. © Rabold Rabold, Geschäftsführerin von Rabold und Co., in diesem Jahr ein wenig gespürt – von schwierigen Zeiten ist dennoch nicht die Rede. „Meiner Agentur geht es wirtschaftlich ganz gut. Ich werde im laufenden Jahr das bestehende Team von vier Mitarbeitern auf sechs aufstocken“, meint sie. Die Agentur, die mit Kommunikation, Printdesign, Webdesign/Social Media und Ausstellungsdesign vier Schwerpunkte bietet, setzt also ganz auf Wachstum – immerhin ist man mit einem breit gestreuten Kundenkreis auch gut ausgelastet. Unternehmen wie BHM-Tech Hörgeräte, das Restaurant „Die Kanzlei“, Güssinger Mineralwasser, High Tech Industries AG, das Klagenfurter Ensemble, das Offene Haus Oberwart, Pankl Racing Systems AG und das Rote Kreuz Kärnten finden sich unter anderem im Portfolio – für Rabold besonders spannend war allerdings die Gestaltung der Sonderausstellung „Tatort Burgenland – kriminalistische Arbeit anhand spektakulärer Mordfälle“ im Landesmuseum in Eisenstadt. Rabold und Co. war dabei nicht nur für das Design zuständig, sondern zum Teil auch für die Didaktik der Ausstellung. „Das Ausgangsmaterial hat le- diglich aus Zeitungsartikeln und Tatortfotos bestanden. Wir haben i nhaltliche Komponenten hinzu gefügt, sodass auch die Arbeit der Polizei und die unterschiedlichen Vorgangsweisen im Laufe der Zeit ein wenig erläutert werden“, erläutert Rabold gegenüber HORIZONT. Als erfahrene Werberin hat auch Eveline Rabold einen guten Blick darauf, welche Entwicklungen die burgenländische Werbeszene derzeit mitmacht: „Junge, talentierte Designer und Designerinnen verlassen die Region und kommen nicht wieder retour. Anscheinend ist man der Meinung, professionelle Werbung passiert nur in den Ballungszentren. Andererseits ist spürbar, dass es immer mehr sehr gut aufgestellte Agenturen im Burgenland gibt, die sehr interessante Kunden betreuen und natürlich immer wieder Bedarf an gut ausgebildetem, talentiertem Personal hätten.“ ideas4you über dem Niveau Als gut aufgestellte Agentur darf sich auch ideas4you mit Standorten in Oberwart und Wien bezeichnen, denn, so der geschäftsführende Gesellschafter und Creative Director Thomas Klepits: „Wir sind beim msatz sogar über dem Niveau vom – U schon sehr guten – Vorjahr. Grund dafür ist, dass mehr und mehr namhafte Unternehmen unsere Werbe-Arbeit und das angebotene Preis-LeistungsVerhältnis schätzen.“ Als klassische Full-Service-Agentur betreut ideas4you Kunden in den Bereichen Konzeption und Kampagnenplanung, Kreation, Umsetzung, Social Media und PR. Unter ihnen etwa „die Immofinanz Group mit Foldern zu Immobilien, das Land Niederösterreich mit dem großen Wissenschaftsbericht 2014 oder Donau Tourismus mit der erfolgreichen Kampagne zum Marchfeldkanal Radweg“, wie Klepits erläutert. Letzterer sollte möglichst einzigartig und crossmedial beworben werden: „Die kreative Idee war, die markanten Locations entlang der Route mit den dazugehörigen geschichtsträchtigen Figuren abzubilden. Diese Figuren stehen im Kontrast zu einem modernen Rad. Nur ein Beispiel: ‚Napoleon wäre mit dem Rad hier gefahren‘“, erklärt er weiters. Auch wenn es bei ideas4you keinen Grund zum Klagen gibt: Ebenso wie einige seiner Vorredner beobachtet auch Klepits eine eher durchwachsene wirtschaftliche Situation im ei- genen Bundesland. „Die Werbeszene ist aktiv, zollt aber der momentanen Wirtschaftslage in den ländlichen Gebieten ihren Tribut“, stellt er gegenüber HORIZONT fest. Burgenland als guter Nährboden „Aus dem Burgenland in die Welt“, so das Credo der Werbeagentur Kotschever, denn immerhin betreut diese 50 Kunden aus ursprünglich sechs Nationen in nunmehr 14 Ländern Europas und in den USA. Die Agentur, die sich derzeit im 23. Jahr ihres Bestehens befindet, übersiedelte vor einem Jahr von Wiener Neustadt nach Purbach am Neusiedler See – „der beste Nährboden für neue Ideen, erfrischende Konzepte und anregende Kundenmeetings“, erklärt Kotschever. Außerdem betont er, dass es seiner Agentur „wirtschaftlich anhaltend sehr gut geht. Wir haben alle Finanzkrisen, Umschichtungen von Kommunikationsbudgets und andere Einflüsse der letzten Jahre durch größtmögliche Flexibilität sehr erfolgreich gemeistert.“ Das Kernteam, bestehend aus acht Mitarbeitern, arbeitet full-service und setzt Kommunikationsstrategien teilweise selbst, teilweise mit Partner unternehmen um – besondere Exper- tise konnte man, so Kotschever, in den vergangenen Jahren aber vor allem im Bereich Verpackungsdesign aufbauen. Was aktuelle Projekte betrifft, so ist die Liste an Beispielen vielfältig. „Wir realisieren derzeit mehrere P romotions für Siemens-Hausgeräte – sowohl im Print als auch am Point of Sale, im Hörfunk und online. Zudem setzen wir mit der Gourmet GmbH derzeit eine total sympa thische Aktion für Schulkinder in Wien um. Bei dieser Aktion hatten wir die Idee einer Kooperation zwischen der C ityfarm Schönbrunn und unserem Kunden Gourmet. Ziel war es, Schulkindern aus Wien zu zeigen, wo und wie unser tägliches Essen im Garten wächst und wie es frisch und knackig schmeckt. Natürlich freuen wir uns auch über unseren Kunden Genuss Burgenland, für den wir ein neues Corporate Design entwickelt haben, über unseren Langzeitkunden Freiberger aus Berlin, für den wir mehrere internationale Produktlinien im Packaging Design umgesetzt haben und über Spar – für diesen Kunden erweitern wir soeben die Range von ‚Beauty Kiss‘“, so fasst der Agenturgründer abschließend zusammen. • mut kann man bekanntlich nicht kaufen. mutige werbung schon. auch im burgenland. Printdesign / webdesign / kommunikationsdesign / ausstellungsdesign rabold und co. / agentur für kommunikation und design oberwart / schlainingerstrasse 4 / +43 3352 20212 / [email protected] / www.rabold.at schön mutig. wir suc hen Ver stä rku ng für uns er tea m: Jun ior art dir ect or (m/ w) 30 Burgenland Printmedien HORIZONT No 37 Anlässlich von 15 Jahren Bezirks blätter Burgenland sandten die Leser eine Reihe von hochwertigen und kreativen Fotos ein. © Bezirksblätter Die BVZ veranstaltete unter anderem wieder die großte Castingshow des Burgenlandes. © Peko BVZ Tips deckt mit seinem Gratis-Hochglanzmagazin Pannonische Rund schau in regionalen Mutationen alle Haushalte des Burgenlandes ab. Leserbindung wird groß geschrieben Auch ohne ‚echte‘ landeseigene Tageszeitung sind die Burgenländer sehr printaffin: Die Dichte an regionalen Kauf- und Gratiszeitungen und Magazinen ist ob der geringen Größe des Bundeslandes beachtlich Die Burgenland-Krone (siehe auch Interview unten) hat anders als im Rest der Republik keine direkten lokalen Gegner. Ihre Mitbewerber um die Gunst der Leser erscheinen zwar nicht täglich, sitzen aber vor Ort, oft in jedem Bezirk, und bieten zudem auch immer öfter eine umfassende Online-Berichterstattung aus quasi jedem Dorf. „Der Fokus auf Lokalität und Regionalität bleibt auch in Zukunft fester Bestandteil unserer Strategie“, definiert dementsprechend auch Christoph Hausegger, Geschäftsführung Bezirksblätter Burgenland, die Marschrichtung seines Mediums. „Das Dabeisein und das Gemeinsame mit unseren Lesern wird mehr forciert als je zuvor.“ Dies geschieht insbesondere mittels der Regionauten, der Leser-Reporter, die mit ihren Artikeln und Fotos auf meinbezirk.at/burgenland die Berichterstattung mitgestalten können. Fast 22.000 Regionauten haben sich schon regis triert, auch um an zahlreichen Aktivitäten und Gewinnspielen teilzunehmen. Etwa zum Anlass „15 Jahre Bezirksblätter Burgenland“, wofür es drei Bezirksblätter-Familientage gibt, oder einen Fotowettbewerb , wo Fotos beim Lesen der Bezirksblätter prämiert wurden. Das mittelfristige Ziel von Hausegger für die Bezirksblätter ist 70 Prozent Reichweite – da war man mit 68,1 Prozent bei der MA 2014 schon haarscharf dran. Erst fünf Jahre am Markt im Burgenland ist die Pannonische Rundschau aus dem Hause Tips. Die Oberösterreicher (die somit österreichweit 34 Regionalausgaben liefern) starteten 2010 mit ihrem 14-täglichen Gratismagazin, das nunmehr in sechs eigenen Bezirkausgaben sowie einer für die Bucklige Welt produziert wird. Man nimmt für sich in Anspruch, auflagenstärkstes Printmedium zu sein (per Oktober 2014: 139.200 Stück verbreitete Gesamtauflage im Burgenland, dazu 21.200 für die Bucklige Welt), das per Postversand an alle Haushalte geht, auch an jene der Werbeverweigerer. „Wir berichten aus der Region für die Region“, betont Christoph Brei- tenfelder, Bereichsleiter Redaktion Burgenland. ‚BVZ‘ setzt auch auf Onlineshop Der Platzhirsch, die BVZ als Kaufzeitung mit einer beachtlichen Reichweite von zuletzt 37,8 Prozent ver sehen, ruht sich auf vergangenen Lorbeeren nicht aus und reagiert auf die umfassenden Aktivitäten neuer Marktteilnehmer mit regelmäßigen umfassenden Aktionen zur Leserbindung. Allein in jüngster Zeit fand (wieder) die Castingshow der BVZ statt. Es gibt für die Leser Gewinnspiele zur Wiener Wies’n oder für den Burgenländischen Frauenlauf, für Segway- Christoph Hausegger, Bezirksblätter: „22.000 Regionauten gestalten die Berichterstattung mit.“ © A. Kolarik Schnupperstunden, Museumskarten oder auch Eros-Ramazzotti-Tickets. Leserreisen der BVZ führen nach Bratislava oder sogar nach Rom – letztere inklusive Audienz beim Papst. Einen weiteren Coup dürfte Harald Knabl, Erster Chefredakteur und Geschäftsführer des BVZ-Eigentümers NÖ Pressehaus, mit dem „Heimatshop“ ge landet haben. Der gemeinsame Onlineshop von NÖN und BVZ ging im August an den Start. Und der Name heimatshop.at ist Programm: Mit Spezialitäten aus der Region will man die Lokalkompetenz auch beim Onlinehandel ausweiten und unterstreichen. „Daher haben wir mit dem innovativen Unternehmen myproduct.at eine gemeinsame Onlineplattform entwickelt, wo wir jene ansprechen, die einfach bewusst und direkt beim Produzenten einkaufen wollen und besonderen Wert auf Qualität legen.“ Burgenländer sind treue ‚Krone‘-Leser Harald Ahorner, Regionalleitung Nieder österreich & Burgenland, über einen der stärksten Krone-Märkte Ahorner: Vertriebstechnisch ist die schwächere Besiedlung des Burgenlandes, markttechnisch die stärkere Präsenz von Gratistageszeitungen eine größere Herausforderung als in Harald Ahorner: In Anbetracht des anderen Bundesländern. Und densich generell wandelnden Medien- noch ist das Burgenland das Bunnutzungs-Verhaltens, der wach desland mit der größten Kronesenden Konkurrenz am Gratis Reichweite: 44,1 Prozent Reichweite tageszeitungs-Markt und der MA- sprechen für sich und unterstreiMethodenänderung mit ihren chen die ausgeprägte Lesertreue der Auswirkungen auf die Reichweiten Burgenländer zu ihrer Krone. Eine einzelner Sozialschichten erscheint Reihe von freien Mitarbeitern vor uns die Reichweitenentwicklung der Ort unterstützt das in der Wiener Kronen Zeitung im Burgenland rela- Muthgasse beheimatete Redak tionsteam. tiv stabil. HORIZONT: Wie wird das Ergebnis der jüngsten MA (unter dem Vorbehalt, dass es nicht mit vorigen Ergebnissen vergleichbar ist), interpretiert? Horizont: Was unterscheidet den burgenländischen Markt aus Sicht der Krone von anderen Bundesländern, welche Spezifika hat er? Horizont: Wie viele Seiten Burgenland gibt es eigentlich im Schnitt, wie viele gab es etwa zu Highlights wie den Wahlen oder anderen? Das Sortiment umfasst Spezialitäten aus den Bereichen Getränke, Fleisch und Wurstwaren, Essig und Öle, Müslis, Pflege- und Kosmetikprodukte sowie Modeaccessoires. „Vom edlen Tropfen aus heimischem Anbau über Schokolade und eingelegtes Gemüse bis hin zu Heimtextilien ist für jeden Geschmack etwas dabei“, heißt es in der Bewerbung des Heimatshop. Die BVZ hat damit sicher den Geschmack der Burgenländer getroffen, doch auch die Ergebnisse der Gratismedien Pannonische Rundschau und der Bezirksblätter Burgenland können sich zumindest g enauso sehen und lesen lassen . hk Ahorner: Im Schnitt sind es vier Burgenland-Seiten, an den Erscheintagen der beiden Teilausgaben (Mittwoch und Freitag) sind es zusätzlich bis zu sechs Seiten. Bei Sonderthemen, wie Landtagswahlen, erscheinen zusätzlich bis zu sechs Seiten. Horizont: Was sind die aktuell r elativ stärksten Regionen der Burgenland-Krone in Sachen Reichweite … und warum? Advent-Krone. Um noch näher bei unseren Lesern und Werbekunden zu sein, erscheinen in der Burgenland-Krone zusätzlich zu den täglichen bundeslandweiten Lokalseiten eigene Seiten für das Nordburgenland – für den Seewinkel – und das Mittel-Südburgenland. Einen weiteren subregionalen Schwerpunkt auf diesen Seiten bieten die Rubriken Ortsg eflüster beziehungsweise Stadtgeflüster. • Ahorner: Die traditionell reichweitenstärkere Krone-Region ist das Südburgenland mit 49,1 Prozent Reichweite, aber auch im Nordburgenland mit den kaufkraftstärkeren Orten erzielt die Kronen Zeitung eine hervorragende Reichweite von 39,5 Prozent. Horizont: Welche redaktionelle oder Marketing-Maßnahmen gibt es für das Burgenland? Ahorner: Ergänzend zum KroneHauptblatt mit den beiden Burgenland-Teilausgaben Nord- und Südburgenland sind für 2015 folgende Krone-Lifestyle-Journale mit regio nalen und subregionalen Themenschwerpunkten in Umsetzung: VitalKrone, Schul-Krone oder eine Regional bis zu 49 Prozent Reichweite für das Team um Harald Ahorner. © Mediaprint 11. September 2015 Burgenland Lorem Ipsum Internetnutzung im Burgenland Reichweiten-Champions im Burgenland 56,7 % 121 44,4 % 95 41,9 % 90 Einzelangebote willhaben.at gmx.at derstandard.at 40,4 % 87 31,3 % 67 31,0 % 90 ÖWA Plus 2014-IV, Angaben in Prozent der Internetnutzer für einen durchschnittlichen Monat zent) und das Surfen in sozialen Netzwerken (36,8 Prozent). Topwebsites im Burgenland Ein Blick auf die Zahlen der letzten erschienenen Österreichischen Webanalyse, sind diese mit den österreichweiten auf einer Linie – die Reihenfolge der top drei ist sowohl bei den Dachangeboten als auch bei den Einzelangeboten gleich. Laut ÖWA Plus 2014-IV werden die Einzelangebote von willhaben.at angeführt – mit einer Reichweite von 40,4 Prozent beziehungsweise 87.000 Usern, die ihren Wohnsitz im Burgenland haben. Es folgen gmx.at mit 31,3 Prozent und derstandard.at mit 31 Prozent. Bei den Dachangeboten befindet sich das orf.at-Network mit einer Reichweite von 56,7 Prozent an der Spitze, Zweiter ist styria digital one mit 44,4 Prozent Reichweite, und den dritten Platz am Stockerl nimmt das herold.at-Network mit einer Reichweite von 41,9 Prozent ein. Der mobilen Internetnutzung steht im Burgenland seit Frühling 2015 auch sonst nichts mehr im Wege, schließlich hat der Mobilfunker Drei als erster Anbieter das Burgenland vom Kittsee bis Jennersdorf mit schnellem Internet der vierten Generation ausgestattet. Mit Anfang April hat Drei alle 171 Gemeinden im Burgenland an sein 4G-Netz angeschlossen und erreicht nun auf Bundeslandebene eine Bevölkerungsabdeckung von 98 Prozent. Allen Burgenländerinnen und Burgenländern stehen nun mobile Internetverbindungen mit Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 150 Mbit/s zur Verfügung. Bis Mitte des Jahres wird Drei ganz Österreich mit LTE abdecken. lg thinkstock/FNSY HORIZONT hat sich die beiden Studien Media-Analyse und ÖWA Plus im Hinblick auf aktuelle Reichweiten und Nutzungsgewohnheiten der burgenländischen Bevölkerung im Detail angesehen. Fazit: Das Bundesland steht dem Rest von Österreich in nichts nach. In der Media-Analyse werden neben der Nutzung von Printmedien auch regelmäßig die Internetnutzungsgewohnheiten auf Bundesländerebene heruntergebrochen erfasst. Demnach surft die Hälfte (51,1 Prozent) der Burgenland-Bürger täglich im Netz. 2013 gaben erst 39,1 Prozent an, an sieben Tagen in der Woche das Internet zu nutzen. Betrachtet man die Internetnutzung nach Endgeräten, ist diese im Vergleich zum Vorjahr deutlich angestiegen. Demnach gaben 70,5 Prozent an, über PC, Laptop, Notebook oder Netbook in den letzten vier Wochen ins Internet eingestiegen zu sein, übers Handy/Smartphone waren es 49 Prozent, das Tablet wurde von 23,8 Prozent dazu genutzt, und ein internetfähiges TV-Gerät kam bei 5,4 Prozent zum Einsatz. Zum Vergleich: 2013 gaben 63,7 Prozent der Burgenländer bei dieser Frage PC, Laptop, Notebook oder Netbook an, Handy/ Smartphone lag bei 31,9 Prozent, Tablet bei 9,3 Prozent und ein internetfähiges TV-Geräte überhaupt nur bei 1,4 Prozent. Führender Nutzungszweck ist das Lesen und Versenden von E-Mails (68,1 Prozent). An zweiter Stelle steht das Einkaufen/Bestellen von Produkten (47,2 Prozent), dann folgen das Lesen von aktuellen Nachrichten (47,1 Prozent), anderes gezieltes Suchen (47 Prozent), das Ansehen von Videoclips (38,2 Pro- Unique Users in Tausend Dachangebote orf.at-Network styria digital one herold.at-Network Media-Analyse und ÖWA Plus beleuchten nicht nur das gesamte Land, sondern ermöglichen auch Einblicke auf Bundesländerebene 31 Die Wirtschaftskammerzeitungen Größte Kompetenz und Reichweite* in allen Bundesländern: 10.1 % 18.3 % 19.4 % Format News Profil 23.8 % Zeitungen der Wirtschaftskammern Ringwert Ihr direkter Draht zu Ihrem persönlichen Bundeslandbetreuer: www.wirtschaftskammerzeitungen.at * Ergebnisse der LAE 2013, Reichweite Laut Media-Analyse 2014 surft die Hälfte der Burgenländer an allen sieben Tagen im World Wide Web. © Ivan Kruk/Fotolia (LpA) Wochentitel – Gesamtösterreich 32 Burgenland Fachgruppe HORIZONT No 37 ‚Kundenakquise bei Nachbarn ist schwierig‘ Luis Siegl, Obmann der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation, im Interview über den Status quo der burgenländischen Kommunikationsszene 2003 stieg Obmann Luis Siegl in die Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation im Burgenland ein. © Bruckner Interview von Gerlinde Giesinger HORIZONT: Wie unterscheidet sich die Werbebranche im Burgenland von anderen Bundesländern? Luis Siegl: Der Anteil an Einpersonenunternehmen ist im Burgenland mit rund 80 Prozent höher als in den restlichen Bundesländern, wo der Schnitt bei knapp 70 Prozent liegt. Ein wesentlicher Aspekt ist auch, dass sich die Flyer, Die eiNDrUCK MACHeN. Kundenakquise bei Nachbarn im Ausland – also Ungarn, Slowenien und der Slowakei – schwieriger gestaltet als für jene Bundesländer, die ans deutschsprachige Ausland grenzen. Natürlich versuchen burgenländische Agenturen immer wieder, Etats, vor allem aus Ungarn, zu gewinnen, aber aufgrund kultureller Unterschiede und des Preisniveaus, das für die dortigen Kunden immer noch zu hoch ist, gestaltet sich das nicht immer einfach. HORIZONT: Welche aktuellen Trends beobachten Sie in der burgenländischen Werbeszene? Siegl: Wir müssen aus wirtschaftlichen Gründen jedes Korn beachten, das zu holen ist. Die Werbung ist die Speerspitze einer Konjunkturlage, und nachdem die Konjunktur relativ flach ist, sind auch die Speere ziemlich kurz. Hier erweist es sich als Vorteil, dass wir im Burgenland klein strukturiert arbeiten und so den Ball flach halten können, auch wenn es sich auf der anderen Seite als EPU natürlich schwieriger gestaltet, große Kunden an Land zu ziehen. Umso wichtiger ist es für diese EPU, Networking zu betreiben – aber das ist natürlich nicht nur im Burgenland der Fall. HORIZONT: Wie bewerten Sie das Ausbildungsangebot im Burgenland, was die Bereiche Werbung und Kommunikation betrifft? Siegl: Überschaubar. Deswegen ist es für unseren Fachverband wichtig, Angebote zu hinterfragen und selbst zur Verfügung zu stellen, aber auch, Networking zu betreiben und Kooperationen mit Bildungseinrichtungen in Wien, Niederösterreich und der Steiermark aufrechtzuerhalten. HORIZONT: Mit welchen Maßnahmen unterstützt die Fachgruppe ihre Mitglieder derzeit? Dauertiefpreise! Zum Beispiel: flyer DiN a6 1.000 Stück nur 16,90 € inkl. mwSt und StandardverSand 135 g/m2 Bilderdruckpapier / beidseitig vierfarbig bedruckt (4/4) liche Berat ön 01 DrUCKsACHeN eiNFACH oNliNe bestelleN! g: un Pe rs Jetzt bestellen auf onlineprinters.at 26753 6 6 .at Siegl: Aufgrund fehlender Honorarrichtlinien ist es insbesondere für neue Agenturen oft schwierig, abzuschätzen, wie viel sie für ihre Leistungen verlangen dürfen. CreaPro ist ein Tool, eigentlich eine Initiative der Fachgruppe Steiermark, die genau das im Rahmen von Befragungen mit Kunden und Agenturen erhoben hat – eine gute Orientierungshilfe auch für burgenländische Player, vor allem in Zeiten eines relativ starken Preisverfalls in der Werbung, der auch unser Bundesland betrifft. HORIZONT: Der Werbepreis Adebar pausiert in diesem Jahr – mit welchen Veränderungen darf man beim burgenländischen Werbepreis mit Blick aufs nächste Jahr rechnen? Siegl: Wir werden von dem Treppchendenken wegkommen, denn Werbung ist kein Sport – aufgrund dessen werden wir nur mehr ausgezeichnete Werbung prämieren. Die ersten, zweiten und dritten Plätze werden nicht mehr offiziell verliehen, sondern nur im Hintergrund bewertet. •
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