Holz- und SägetechnikerIn

Holz- und Sägetechnikerin
Holz- und Sägetechniker
INHALT
Tätigkeitsmerkmale. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1
Anforderungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
Beschäftigungsmöglichkeiten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
Berufsaussichten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
Ausbildung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
Berufsgruppe: Holztechnik, Holzwirtschaft. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
Weiterbildung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Aufstieg und Selbstständigkeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Durchschnittliches Bruttoeinstiegsgehalt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
Impressum. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
TÄTIGKEITSMERKMALE
Holz- und SägetechnikerInnen verarbeiten Rundholz zu Schnittholz (Pfosten, Bretter, Kanthölzer, Staffeln
und Latten). Sie planen, koordinieren und überwachen den Produktionsablauf in einem Sägewerk in
technischer Hinsicht. Sie sorgen auch für die, mit der Produktion in engem Zusammenhang stehenden,
kaufmännischen Aufgaben.
Holz- und SägetechnikerInnen sorgen für eine fachgerechte Trocknung und Lagerung des Schnittholzes. Sie
wählen die Hölzer aus und sortieren diese. Sie bedienen, steuern und warten die Maschinen und Anlagen
im holzverarbeitenden Betrieb unter Berücksichtigung der einschlägigen Sicherheitsvorschriften, Normen,
Umwelt- und Qualitätsstandards.
Sie nutzen Software zur Einschnittoptimierung und -simulation sowie zur Produktionssteuerung, die
teilweise vollautomatisch erfolgt. Sie sorgen für die Programmierung der Fertigungsschritte an den
computergesteuerten Anlagen: Rund- und Schnittholzsortierung, Säge, Trocknung, Weiterverarbeitung
und Versand der Produkte (Schnitthölzer, z.B. Bretter, Latten, Kanthölzer; Sägenebenprodukte, z.B.
Späne), Behandlung und Veredelung von Oberflächen. Tätigkeiten in Zusammenhang mit Maschinen- und
Werkzeugtechnik gehören daher zum Arbeitsfeld von SägetechnikerInnen.
Sie entscheiden auf Basis wirtschaftlicher Aspekte über die Vornahme von Wartungs- und Reparaturarbeiten
und führen Aufzeichnungen über den technischen Zustand der Anlagen.
Holz- und SägetechnikerInnen sind im Einkauf von Roh- und im Verkauf von Schnitthölzern und
Sägenebenprodukten tätig. Sie beobachten den Markt für Roh- und Schnittholz, prüfen und vergleichen
Holzqualitäten und erstellen Kosten- und Preiskalkulationen. Sie verhandeln mit RohstofflieferantInnen,
KundInnen (z.B. Zimmerei-, Tischlereibetriebe), SpediteurInnen und FrächterInnen. Sie holen Auskünfte über
Preise und Lieferbedingungen ein und veranlassen die rechtzeitige Lieferung der Waren. Sie verwalten den
Roh- und Schnittholzlagerplatz, indem sie Aufzeichnungen über die Lagerbestände führen.
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Holz- und Sägetechnikerin
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Hinzu kommen umwelttechnische Auflagen, wie z.B. Lärmschutz, Mülltrennung, Abgasfilterung von Heizund Trockenanlagen, Ölfilterung, Einsatz umweltgerechter Maschinenöle und Verpackungsmaterialien, die
Holz- und SägetechnikerInnen ebenfalls zu beachten haben.
Siehe auch die Berufe ÖkosystemwissenschaftlerIn, ForstwirtIn/ForsttechnikerIn oder den Lehrberuf
HolztechnikerIn
ANFORDERUNGEN
Berufliche Anforderungen sind Interesse am Umgang und der Arbeit mit dem Roh- und Werkstoff Holz,
technisches Verständnis (Mechanik, Hydraulik, Pneumatik), Organisationsgeschick, Verhandlungsgeschick,
Elektrotechnik (Mess-, Steuer- und Regeltechnik), physische Ausdauer und Belastbarkeit (tragen schwerer
Holzstücke).
Fähigkeit zur Zusammenarbeit und Kooperation mit unterschiedlichen Personengruppen, die
Holzwirtschaft ist sehr stark international ausgerichtet, was entsprechend Fremdsprachenkenntnisse und
Mobilitätsbereitschaft erfordert.
BESCHÄFTIGUNGSMÖGLICHKEITEN
Berufstätige dieses Bereiches können in allen Breichen der Holztechnik Beschäftigung finden,
besonders in Unternehmen der Sägeindustrie, Sägewerke und Industriebetriebe, die im Holzleimbau,
in Platten- und Furnierwerken, im Türen- und Fensterbau und im Möbelbau tätig sind sowie Faser- und
Spanplattenindustrie.
Die Bandbreite reicht hier von Tätigkeiten in Betrieben der Rohstoffindustrie über Fertigungsbetriebe bis
hin zu Bereichen wie Holzbau, Holzkonstruktion, Möbelbau inklusive dem damit verbundenen Handel und
Verkauf.
Weitere Arbeitsmöglichkeiten sind der konstruktive Holzbau, die einschlägige Maschinen- und
Geräteindustrie (Holzbe- und -verarbeitungsmaschinen) sowie die Oberflächentechnologie (Lack- und
Leimindustrie).
BERUFSAUSSICHTEN
Die Holzindustrie zählt zu den größten ArbeitgeberInnen aller 17 Industriezweige Österreichs und ist eine der
wenigen Industriebranchen, in der die Anzahl der Beschäftigten traditionenell durch Jahrzehnte auf einem
stabilen Niveau geblieben ist.
Der Großteil der Betriebe der Holzindustrie in Österreich sind Klein- und Mittelbetriebe, welche sich fast
ausschließlich in privater Hand befinden. Es gibt mehr als 1.400 aktive Betriebe, davon sind rund 1.000 der
Betriebe Sägewerke.
Quelle: Branchenbericht 2014
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AUSBILDUNG
Holz- und SägetechnikerInnen benötigen Kenntnisse über Hölzer, deren Eigenschaften und Qualitäten,
technische Kenntnisse (Maschinen) und Maschinenprogrammierung. Rechtskenntnisse (z.B. Vertragsrecht,
Leistungsstörungen) und Kenntnisse aus dem Import-Exportgeschäft sind auch notwendig.
Standorte der Land- und forstwirtschaftlichen Fachschulen in Österreich auf der Website des
Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (bmlfuw).
AbsolventInnen einer höheren land- und forstwirtschaftlichen Lehranstalt (HLFL) oder HTL kann die
Standesbezeichnung Ingenieur / Ingenieurin verliehen werden (Nachweis über Ausbildung und Praxis
erforderlich!).
Berufsgruppe: Holztechnik, Holzwirtschaft
Fachschulen
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Fachschule für Holzwirtschaft und Sägetechnik (Dauer: 4 Jahre; Standort: Kuchl).
Fachschule für Tischlerei (Dauer: 4 Jahre; Standorte: Villach; Mödling; Hallein; Imst).
Fachschule für Tischlerei, schulautonome Vertiefung: Holzhausbau (Dauer: 4 Jahre; Standort:
Hallstatt).
Fachschule für Zimmerer (Dauer: 4 Jahre; Standort: Hallein).
Landwirtschaftliche Fachschule, Ausbildungsschwerpunkt Tischler und Zimmerer (Dauer: 3
bis 4 Jahre; Standorte: Hollenstein; Zwettl).Schule für Einrichtungsberater (Dauer: 1 Jahr;
Aufnahmebedingungen: Mindestalter 18 Jahre; positiver Abschluss der 9. Schulstufe; Standorte:
Kuchl).
Berufsbildende höhere Schulen
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Höhere Lehranstalt für Betriebsmanagement, Ausbildungszweig Holzwirtschaft (Dauer: 5 Jahre;
Standort: Kuchl).
Höhere Lehranstalt für Innenraumgestaltung und Holztechnik, Ausbildungsschwerpunkt Holztechnik
(Dauer: 5 Jahre; Standort: Mödling).
Höhere Lehranstalt für Innenraumgestaltung und Holztechnik, Ausbildungsschwerpunkt Holztechnik,
schulautonome Vertiefung: Möbelrestaurierung (Dauer: 5 Jahre; Standort: Mödling).
Höhere Lehranstalt für Innenraumgestaltung und Holztechnik, Ausbildungsschwerpunkt
Innenraumgestaltung und Möbelbau (Dauer: 5 Jahre; Standorte: Villach; Mödling; Hallein; Imst).
Höhere Lehranstalt für Innenraumgestaltung und Holztechnik, Ausbildungsschwerpunkt Holztechnik,
schulautonome Vertiefung: Restaurierungstechnik (Dauer: 5 Jahre; Standort: Hallstatt).
Höhere Lehranstalt für Kunst und Design, Ausbildungszweig Möbel-Raum-Design (Dauer: 5 Jahre;
Standort: Graz).
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Holz- und Sägetechniker
Kollegs
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Kolleg/Aufbaulehrgang für Design, Ausbildungszweig Möbel-Design (Dauer: 2 Jahre; Standort: St.
Pölten).
Kolleg für Innenraumgestaltung und Holztechnik, Ausbildungszweig Holztechnik (Dauer: 2 Jahre;
Standorte: Mödling).
Kolleg/Aufbaulehrgang für Innenraumgestaltung und Holztechnik, Ausbildungszweig Holztechnik
(Dauer: 2 Jahre; Standorte: Rankweil).
Kolleg/Aufbaulehrgang für Innenraumgestaltung und Holztechnik, Ausbildungszweig
Innenraumgestaltung und Möbelbau (Dauer: 2 Jahre; Standort: Mödling; Rankweil; Villach).
Kolleg/Aufbaulehrgang für Innenraumgestaltung und Holztechnik, Ausbildungszweig
Innenraumgestaltung und Möbelbau, schulautonome Vertiefung: Möbelrestaurierung (Dauer: 2
Jahre; Standort: Mödling).
Kolleg/Aufbaulehrgang für Innenraumgestaltung und Möbelbau (Dauer: 2 Jahre; Standort: Linz).
WEITERBILDUNG
Als führende private Ausbildungsstätte für Berufe der Holzbe- und –verarbeitung bietet das Holztechnikum
Kuchl umfangreiche Fort- und Weiterbildungsseminare an.
Holzwirtschaft hängt eng mit der Forstwissenschaft zusammen. Die Holzwirtschaft beschäftigt sich mit einer
Vielfalt an wirtschaftlicher Nutzung von Holz (Bau von Gebäuden, Möbelbau, Herstellung von Papier oder
Musikinstrumenten) - dazu gibt es Studienrichtung: Z.B. Forstwirtschaft, Forstwissenschaften (MSc).
Einschlägige Weiterbildungsmöglichkeit bieten auch Lehrgänge für Innovations-, Produkt- und
Prozessmanagement. In Deutschland gibt es einen eigenen Verband, der sich der systematischen Erfassung
von Arbeitsbedingungen widmet; REFA, Infolink Refa.
AUFSTIEG UND SELBSTSTÄNDIGKEIT
Aufstiegsmöglichkeiten (bei entsprechenden Zusatz- und Weiterbildungsmaßnahmen) bestehen
in Funktionen wie Werksleitung, leitende Ein- und Verkaufspositionen, Betriebsorganisation,
SicherheitstechnikerIn, QualitätsmanagerIn, EntwicklungsingenieurIn, AuditorIn arbeiten oder als
VertriebsleiterIn.
Je nach Ausbildungsschritt werden dafür zusätzliche Berufstitel bzw. berufliche Berechtigungen erlangt (z.B.
AuditorInnen, Industrial Engineers).
Darüber hinaus bestehen im Umfeld der Forstwirtschaft Entwicklungsmöglichkeiten in landwirtschaftlichen
Organisationen, Interessenvertretungen bis hin zum internationale Lobbying.
HolztechnikerInnen mit Spezialisierung im konstruktiven Holzbau haben nach Erbringung des
Befähigungsnachweises im Holzbau-Meistergewerbe (früher Zimmermeistergewerbe) die Möglichkeit, die
Berechtigung zur selbständigen Planung, Leitung und Ausführung von Holzbau-Meisterarbeiten (bzw.
Zimmermeisterarbeiten) zu erwerben.
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Holz- und Sägetechnikerin
Holz- und Sägetechniker
DURCHSCHNITTLICHES BRUTTOEINSTIEGSGEHALT
€ 1.930,00 - € 2.150,00
Die Datengrundlage bilden die entsprechenden Kollektivverträge. Diese werden um Informationen aus
anderen Quellen wie zum Beispiel Microzensus-Daten (Statistik Austria) ergänzt.
IMPRESSUM
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Arbeitsmarktservice Österreich - Bundesgeschäftsstelle
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Stand der PDF-Generierung: 02.02.16
Die aktuelle Fassung der Berufsinformationen ist im Internet unter www.berufslexikon.at verfügbar!
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