29. Januar 2016 ■ Ausgabe 40 Liebe Leserinnen und Leser, in dieser Woche stellte Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel den Jahreswirtschaftsbericht 2016 der Bundesregierung vor. Dabei wurde deutlich: Das gesamtwirtschaftliche Wachstum entwickelt sich 2016 voraussichtlich weiter solide und auch die Lage auf dem Arbeitsmarkt bleibt positiv. Im vergangenen Jahr fiel die Arbeitslosigkeit auf den niedrigsten Stand seit 25 Jahren. Foto: Bundeswirtschaftsministerium Daran haben die Arbeitsmarktreformen, die unter Rot-Grün umgesetzt wurden, einen maßgeblichen Anteil. In dieser Legislaturperiode hat die SPD-Bundestagsfraktion den Mindestlohn durchgesetzt, der dafür sorgt, dass viele Beschäftigte endlich mehr Geld in der Tasche haben und über eine höhere Kaufkraft verfügen. Damit kurbeln wir die Binnenkonjunktur kräftig an. Eine starke Wirtschaft braucht eine starke Gesellschaft – und umgekehrt. Angesichts vieler hunderttausend Menschen, die neu in unser Land kommen, sind Investitionen in den sozialen Zusammenhalt notwendiger denn je. Wir brauchen einen Integrationsplan für Deutschland. Foto: Bundesministerium für Bildung und Forschung Die SPD hat ein umfassendes Programm für Bildung, Arbeit, Wohnen und öffentliche Sicherheit vorgelegt, von denen alle in unserem Land profitieren. Mit 80.000 zusätzlichen Kitaplätzen und 20.000 zusätzlichen Stellen für Erzieherinnen und Erziehern, mit früher Sprachförderung und guter Ganztagsbetreuung will die SPD-Bundestagsfraktion beispielsweise bei allen Kindern von Beginn an für mehr Chancengleichheit sorgen. Außerdem sieht das Programm 12.000 neue Stellen für die Polizei von Bund und Länder vor. Wo ein friedliches Zusammenleben gelingt, gibt es ein gemeinsames Verständnis von Grundwerten und Regeln. Dafür müssen Bund, Länder und Kommunen nun die notwendigen Voraussetzungen schaffen. 1 Die Zahl der neu ankommenden Flüchtlinge muss sich rasch verringern. Nur dann können wir in Deutschland eine menschenwürdige Versorgung sicherstellen, und nur dann schaffen wir die notwendige Integrationsaufgabe. Dazu gehört auch, dass das so genannte Asylpaket II beschlossen wurde und nun umgesetzt wird. Foto: Bundeszentrale für politische Bildung Familiennachzug aussetzen, sichere Herkunftsstaaten erweitern und auszubildende Flüchtlinge fördern – dies sind Kernpunkte, auf die sich die Vorsitzenden der Koalitionsparteien verständigt haben. Im Anschluss traf die Kanzlerin mit den Ministerpräsidenten der Länder zusammen. In der Realität erreichen wir nur mit sicheren EU-Außengrenzen und der Bekämpfung der Fluchtursachen, dass weniger Menschen nach Deutschland kommen. Die Koalitionsparteien streben eine europäische Kontingentlösung an. Nicht um Europa abzuschotten, sondern weil den Schlepperbanden endlich das Handwerk gelegt und die Kontrolle, wer nach Europa einreist, zurückgewonnen werden muss. Der europäische Rat muss sich Mitte Februar daher endlich auf konkrete Absprachen verständigen. Die Zukunft des Schengen-Raumes liegt nun in den Händen der europäischen Mitgliedsstaaten. Von Reisefreiheit und offenen Binnengrenzen profitieren alle in der EU. Alle Mitgliedsstaaten stehen daher in der Pflicht, gemeinsam das Notwendige zu tun, um diese große Errungenschaft der Europäischen Union aufrecht zu erhalten. Junge Menschen vor den Gefahren von E-Zigaretten schützen E-Zigaretten und E-Shishas sind bei vielen Kindern und Jugendlichen beliebt. Schätzungsweise jeder fünfte Jugendliche hat bereits eine E-Shisha probiert. Aktuelle Studien zeigen, dass diese Produkte gesundheitsgefährdend sind und deshalb nicht in die Hände von Kindern und Jugendlichen gehören. Beim Konsum von E-Zigaretten und E-Shishas erhöht sich die Gefahr, an Krebs oder einer Lungenschädigung zu erkranken. Deshalb wird im Rahmen des Jugendschutz- gesetzes ein Abgabeverbot für EShishas und E-Zigaretten an Jugendliche durchgesetzt. Dieses Abgabeverbot soll auch für den Versandhandel gelten. 2 Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in Deutschland sichern Derzeit sprechen Bund und Länder über eine Neuordnung der föderalen Finanzbeziehung. Hierzu hat die SPD-Bundestagsfraktion bereits im September 2014 klar Position bezogen und will die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in einem sozialen Bundesstaat sichern. Eine Regionalisierung sozialer Standards, etwa der Teilhabe von Menschen mit Behinderungen, ist mit diesem unverrückbaren Ziel ebenso unvereinbar wie ein Finanzsystem, das regionale Ungleichheiten befördert. Eine Einigung mit den Ländern ist nur möglich, wenn die finanzielle Handlungsfähigkeit aller staatlichen Ebenen, auch die des Bundes, gesichert bleibt. Der Vorschlag zur Neuregelung des Finanzausgleichs, den die Länder nun vorgelegt haben, ist vor dem Hintergrund dieser Prämisse sorgfältig zu bewerten. Eine Abkehr vom solidarischen Ausgleich zwischen den Ländern würde nicht nur die Gefahr bergen, dass deren finanzielle Handlungsfähigkeit zunehmend auseinanderklafft, sondern auch die Abhängigkeit finanzschwacher Länder vom Bund verstärken. Damit der Bund zur Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse beitragen kann, soll das Kooperationsverbot im Bildungsbereich abgeschafft werden. Dem Bund muss es möglich sein, in die Bildung unserer Kinder zu investieren und die Länder bei dieser zentralen Aufgabe zu unterstützen. Wichtig ist dabei, dass der Bund eine Gesetzgebungskompetenz in der sozialen Wohnraumförderung erhält, damit er künftig den sozialen Wohnungsbau direkt unterstützen kann. Um regionale Unterschiede besser auszugleichen, setzt sich SPDBundestagsfraktion zudem dafür ein, das Instrument der Gemeinschaftsaufgabe noch in dieser Legislaturperiode zu stärken. Notwendig ist ein gesamtdeutsches System zur zielgenauen Förderung strukturschwacher Regionen ab dem Jahr 2020. Hierbei sollten die gesamtstaatlichen Herausforderungen durch den demografischen Wandel und die Integrationsaufgabe berücksichtigt werden. Bund und Länder werden mit der Neuordnung ihrer Finanzbeziehungen eine Entscheidung treffen, die die Zukunft unseres Landes auf Jahrzehnte hinaus bestimmt. Gefordert sind deshalb Sorgfalt und ein faires Austarieren der Interessen aller staatlichen Ebenen, damit unser Gemeinwesen weiterhin auf einem solidarisch finanzierten, soliden Fundament steht. 3 Den Zusammenhalt der Europäischen Union sichern In einer vereinbarten Debatte werden wir in dieser Woche das Arbeitsprogramm der EUKommission 2016 diskutieren, das 23 neue Initiativen in zehn Schwerpunktthemen ankündigt. Zentrales Thema dabei ist die Bewältigung der Flüchtlingskrise, gefolgt von der Förderung von Wachstum und Beschäftigung. Foto: BMFSFJ Wir unterstützen die grundsätzliche Stoßrichtung der EU-Kommission. Eine gemeinsame europäische Antwort zur Bewältigung der Flüchtlingskrise wird mit darüber entscheiden, ob die Gemeinschaft auf Dauer bestehen kann. Gerade in einer Zeit komplexer, miteinander vernetzter Krisen wird der Rückzug auf den Nationalstaat zunehmend als Ausweg propagiert. Die EU muss zeigen, dass Kooperation und gemeinsame Ausübung von Kompetenzen zu besseren Lösungen führt. Diese müssen für Bürgerinnen und Bürger erfahrbar sein, zum Beispiel durch eine Einigung und Umsetzung eines digitalen Binnenmarkts. Unser Anliegen ist es außerdem, dass die Initiativen für eine gemeinsame Flüchtlingspolitik nicht die positiven Veränderungen verdrängen, die die Arbeit der EU-Kommission seit dem Wechsel zu Präsident Juncker erfahren hat, wie etwa die neuen Impulse für Arbeitsplätze, Wachstum und Investitionen, die stärkere Betonung von sozialen Aspekten und die Reduzierung von Bürokratielasten. Hochschulstatistik verbessern Voraussetzung für eine effektive Steuerung der Hochschulpolitik ist eine gute Datenlage. Nur auf Basis zuverlässiger Statistiken über Studierende, Promovierende und das Personal lassen sich begründete und nachhaltige hochschulpolitische Entscheidungen treffen und anschließend auch auf ihre Wirksamkeit überprüfen. Allerdings bildet das Hochschulstatistikgesetz die letzten großen Änderungen im Hochschulbereich, wie etwa die Bologna-Reform, bislang noch nicht ab. Mit dem nun vorliegenden Gesetz wollen wir auf den Wandel der Hochschullandschaft seit Einführung der gestuften Studiengänge reagieren. 4 Dringender Handlungsbedarf in Sachen Tierschutz Anlässlich der Internationale Grüne Woche in der letzten Woche fordert die SPDBundestagsfraktion mehr Engagement in der Tierschutzpolitik. Die Entfremdung von Landwirtschaft und Verbrauchern erfordert Taten – Tierschutzmaßnahmen müssen gesetzlich geregelt und die Landwirtschaft auf dem Weg zu mehr Tierschutz unterstützt werden. Runde Tische und Dialogforen bleiben ohne gesetzliche Verankerung folgenlos. Auch ständiges Nennen der „freiwilligen Verbindlichkeit“ macht diese nicht wirkungsvoller. Im Bundestierschutzgesetz gibt es viele Regelungslücken, die nur gesetzlich zu schließen sind. So beispielsweise bei der Nutztierhaltung und bei Qualzuchten gibt es Missstände, denen nur gesetzlich begegnet werden kann. Die SPD-Bundestagsfraktion nimmt den Grundgesetzauftrag ernst, zum Schutze der Tiere zu handeln. Noch Ende September zeigte sich Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt skeptisch gegenüber der Idee eines TierwohlSiegels. Nun lässt er verkünden, dass sein Haus eine einheitliche Kennzeichnung für Tierwohl prüft. SPD fordert Runden Tisch zur Tierheimfinanzierung Die deutschen Tierheime sind nach wie vor unterfinanziert. Die SPD-Bundestagsfraktion möchte das Problem angehen und ruft Bundesminister Christian Schmidt zur Gründung eines Runden Tisches zur Tierheimfinanzierung auf. Schon seit Jahren sind die deutschen Tierheime chronisch unterfinanziert. Städte und Gemeinden haben die gesetzlich geregelte Aufgabe, die durch Fundtiere verursachten Kosten zu tragen – in der Praxis klaffen jedoch häufig erhebliche Lücken zwischen der Fundtierkostenerstattung durch die Gemeinden und den Kosten, die dem Tierheim tatsächlich durch Fundtiere entstehen. Eine langfristige Lösung, die die Zukunft der Tierheime sichert, ist deshalb überfällig. Foto: tierheim-duesseldorf.de SPD und Union haben sich im Koalitionsvertrag darauf geeinigt, die Initiative zu ergreifen, um das Problem überfüllter Tierheime anzugehen. Ein sinnvoller erster Schritt ist die Einberufung eines Runden Tisches, der die beteiligten Akteure wie Tierschutzverbände und Kommunen zusammenbringt. 5 Krankenhauskeime: Jetzt Screening ausweiten Die Berichte über die hygienischen Zustände in einigen Krankenhäusern sind alarmierend. Immer wieder wird darüber berichtet, dass es in Folge von Krankenhausinfektionen zu Amputationen und sogar zu Todesfällen kommt. Bislang müssen nur sogenannte Risikogruppen vor der Aufnahme in ein Krankenhaus auf den MRSA-Keim getestet werden. Aber wer nicht diesen Risikogruppen angehört, kann trotzdem Träger des Keims sein. Daher fordert die SPD-Bundestagsfraktion die Ausweitung des Screenings. Foto: Bundesgesundheitsministerium Davon würden auch die Krankenhäuser profitieren: Derzeit können Kliniken nicht belegen, ob die Patienten sich vor oder nach der Aufnahme angesteckt haben. Weitet man das Screening aus, könnten die Krankenhäuser dies klarer dokumentieren. Das Pflegepersonal ist häufig überlastet. Das Thema Hygiene muss stärker in den Vordergrund rücken. Pflanzenschutzmittel: Nationalen Aktionsplan konsequent umsetzen Rückstände von Pestiziden finden sich auf Obst, Gemüse, in Milch und in Mehl. Immer mehr Menschen sorgen sich um die gesundheitliche Unbedenklichkeit unserer Lebensmittel. Der Schutz der Gesundheit von Verbraucherinnen und Verbraucher steht an erster Stelle. Daher fordert die SPDBundestagsfraktion, den „Nationalen Aktionsplan zur nachhaltigen Pflanzenschutzmitteln“ umzusetzen. Ergebnisse. Es fehlen Anwendung von endlich konsequent bislang zufriedenstellende Der überflüssige Einsatz von Pflanzenschutzmitteln muss dabei gänzlich unterbunden werden. Es gibt keinen Grund, Glyphosat bei der Stoppelbehandlung nach der Getreideernte oder vor Aussaat der Folgekultur auf die Felder zu bringen. Dort, wo ein Verzicht heute noch nicht möglich ist, wird sich die SPD-Bundestagsfraktion für eine Stärkung der Forschung einsetzen, um sichere Alternativen zu entwickeln. Fördermittel für Wissenschaft und landwirtschaftliche Beratung sollen im Haushalt künftig gezielt auf eine nachhaltige Landwirtschaft ausgerichtet werden. 6 Denn der Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen trägt entscheidend mit dazu bei, dass weltweit immer mehr Pflanzenschutzmittel gespritzt werden. Deshalb brauchen wir endlich eine Gentechnik-Kennzeichnung für Fleisch, Eiern und Milch. Wenn Verbraucherinnen und Verbraucher künftig erkennen, dass Gentechnik-Pflanzen bei der Produktion tierischer Lebensmittel zum Einsatz kommen, können sie dieser landwirtschaftlichen Praxis ganz bewusst die Unterstützung entziehen. „ Menschen stärken Menschen“ gestartet Im Jahr 2015 sind ca. 1,1 Mio. geflüchtete Menschen nach Deutschland gekommen, darunter rund 60.000 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig hat das neue Bundesprogramm "Menschen stärken Menschen" in Berlin vorgestellt. Ziel des Programms ist, Patenschaften zwischen geflüchteten und hier lebenden Menschen zu fördern und zu unterstützen. Für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge sollen über die Patenschaften hinaus Gastfamilien und Vormundschaften gewonnen werden. Mit Blick auf das große Engagement der vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer soll das Programm dazu beitragen, die Rahmenbedingungen für sie zu verbessern und die oft spontane Hilfsbereitschaft in ein möglichst dauerhaftes Engagement zu übertragen. Mit dem Bundesprogramm sollen die zu uns geflüchteten Familien, Frauen, Männer und Kinder dabei unterstützt werden, in unserer Gesellschaft anzukommen und sich hier eine neue Zukunft aufzubauen. Integration ist mehr als der Gang zum Sprachkurs oder Arbeitsamt. Mit diesem Patenschaftsprogramm schaffen wir die Basis für viele dauerhafte persönliche Begegnungen. Davon profitieren nicht nur die geflüchteten Menschen, sondern auch die Patinnen und Paten und damit unsere gesamte Gesellschaft. Ein Wegweiser-Telefon informiert über die Möglichkeiten im Bereich Patenschaft, Gastfamilie und Vormundschaft. Die Leitung wurde beim Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben bereits freigeschaltet. Das Wegweiser-Telefon ist unter der Nummer 0 800 200 50 70 von Montag bis Freitag zwischen 7.30 Uhr und 16 Uhr erreichbar. 7 Ein Strommarkt für die Energiewende In erster Lesung beraten wir in dieser Woche den Gesetzesentwurf der Bundesregierung zur Weiterentwicklung des Strommarktes. Es soll den Strommarkt auf die Erfordernisse der Energiewende ausrichten. Durch den steigenden Anteil erneuerbarer Energie, die Abschaltung der Kernkraft, die Erreichung nationaler Klimaziele und die steigende europäische Vernetzung verändern sich die Anforderungen an den Strommarkt. Er muss stärker als bisher Einspeisung und Entnahme synchronisieren, dazu die richtigen Preissignale senden und gleichzeitig Versorgungssicherheit und Kosteneffizienz gewährleisten. Dazu wird im Energiewirtschaftsgesetz sichergestellt, dass auch in Zukunft eine freie wettbewerbliche Preisbildung auf dem Strommarkt zustande kommt und auch Preisspitzen zugelassen werden. Anbieter von Lastmanagement und Ladesäulen für Elektromobile werden besser in den Strommarkt integriert. Die Transparenz im Strommarkt wird verbessert. Um die Versorgungssicherheit zu erhöhen, wird eine Kapazitätsreserve eingeführt. Dazu werden fossile Erzeugungskapazitäten außerhalb des Strommarktes vorgehalten und bei Bedarf eingesetzt. Die Reserve kommt zum Einsatz, wenn trotz freier Preisbildung an der Strombörse kein ausreichendes Angebot existiert. Um gleichzeitig das nationale Klimaschutzziel für 2020 zu erreichen, werden ab 2016 Braunkohlekraftwerke schrittweise aus dem Markt genommen und für vier Jahre in eine Sicherheitsbereitschaft überführt. Das betrifft 13 % der in Deutschland installierten Braunkohlekraftwerkskapazität. Für jeweils vier Jahre kann auf die Kraftwerke zur Absicherung zurückgegriffen werden, zum Beispiel in unvorhersehbaren extremen Wettersituationen. Nach Ablauf dieser vier Jahre werden sie endgültig stillgelegt. Die Kraftwerksbetreiber sowohl in der Kapazitäts- als auch in der Sicherheitsbereitschaft werden für das Vorhalten dieser Kapazitäten entschädigt. 8 Versorgungssicherheit durch hocheffiziente Gaskraftwerke Im Rahmen der aktuellen Debatte um die Reform des Strommarkts und die Emissionen von Kraftwerken habe ich in der letzten Wahlkreiswoche das Trianel Gaskraftwerk in HammUentrop besucht. Mit Dr. Martin Buschmeier, Geschäftsführer der Kraftwerksgesellschaft in Hamm, sowie Stefan Paul, Geschäftsführer des Trianel Kohlekraftwerk Lünen, konnte ich mich über die aktuelle Situation in der Stromerzeugung und die Auswirkungen der geplanten Neuregelungen im Strommarktgesetz austauschen. v. l.: Dr. Martin Buschmeier, Geschäftsführer des Trianel Gaskraftwerk Hamm, Michael Thews MdB, Stefan Paul, Geschäftsführer des Trianel Kohlekraftwerk Lünen. Die konventionelle Erzeugung steht aktuell massiv unter Druck. Hocheffiziente Gaskraftwerke wie in Hamm sorgen für Versorgungssicherheit, indem sie die wetterabhängige Produktion der Erneuerbaren ausgleichen. Doch diese Flexibilität und Bereitschaft wird nicht angemessen vergütet. Im Sommer 2015 haben die beteiligten 28 Stadtwerke und die Stadtwerke-Kooperation Trianel auf die aktuelle Lage am Strommarkt reagiert und das Gaskraftwerk in einen Minimalbetrieb überführt um den Standort in Hamm zu erhalten und haben den kompletten Kraftwerkseinsatz an die aktuelle Situation angepasst. Wenn die Erneuerbaren nicht produzieren und der Börsenstrompreis entsprechend hoch ist, springt das Gaskraftwerk ein. Im aktuellen Strommarkt wird der produzierte und verkaufte Strom vergütet, aber nicht die Vorhaltung für den Fall, wenn der Strom knapp wird und die Netzstabilität gefährdet ist. Gerade die effizientesten Kraftwerke werden für die Versorgungssicherheit benötigt. Wir müssen hier die Reform des Strommarkts mit Augenmaß angehen. Letztlich geht es um den Erhalt von Arbeitsplätzen am Standort Hamm und im Ruhrgebiet. Am Beispiel Hamm ist abzulesen, dass effiziente Kraftwerke im heutigen Strommarkt auf immer weniger Betriebsstunden kommen. Annahmen zu Betriebsstunden, die vor zehn Jahren getroffen wurden, spiegeln nicht die aktuelle Realität wider. Insbesondere Stadtwerke und Kommunen stehen mit ihrem Engagement in der konventionellen Stromerzeugung vor großen wirtschaftlichen Herausforderungen. Wir werden uns mit dem Thema Redispatch auseinandersetzen müssen, um die Situation nicht noch zu verschlimmern. 9 Traditionelle Veranstaltungen im neuen Jahr Neujahrsbrunch OV Hamm-Mitte. Für 25 Jahre Mitgliedschaft in der SPD wurde Ingrid Waterkotte und für 50 Jahre wurde der Ehrenvorsitzende Helmut Pieczynski mit der Willy-Brandt-Medaille durch die NRW-Landtagspräsidentin Carina Gödecke geehrt. v. l.: Marc Herter MdL, Ralf Lenz, Ingris Waterkotte, Kirsten Pieczynski, Michael Thews, Carina Gödecke und Helmut Pieczynski Die Willy-Brandt-Medaille ist die höchste Auszeichnung, die die SPD zu vergeben hat. Diese traditionelle Veranstaltung des OV Hamm-Mitte lebte durch eine sehr schöne Rede von Carina Gödecke und kuriose und spannende Geschichten rund um die SPD von Ralf Lenz. Herzliche Glückwünsche an die Jubilare! Neujahrsempfang Selm Handwerksmeisterrunde, Werbegemeinschaft, Wirtschaftsund Kulturförderverein sowie die Stadt Selm hatten Vertreter aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Vereinsleben und Gesellschaft eingeladen. Dass so viele Menschen gekommen waren, war Rekord. Volles Haus also beim Neujahrsempfang in Selm. Schöne Neuerung war die Auszeichnung verdienter Bürgerinnen und Bürger durch den Bürgermeister Mario Löhr. Für den Naturschutz, wie es Gottfried Brentrup macht, für die Betreuung von Flüchtlingen, wie es die Asylkreise Selm, Bork und Cappenberg und der Verein Schicksalshelfer tun. Stellvertretend für diese Helfer verlieh Bürgermeister Vertretern der Kreise eine Ehrenmedaille. 10 Neujahrsempfang des Bezirks Pelkum Herrn Bahattin Paydar ist die Bezirksverdienstmedaile von Bezirksvorsteher Udo Schulte und Oberbürgermeister HunstegerPetermann verliehen worden. Ismael Erkul, Bahattin Paydar, Udo Schulte Paydar ist Vorstandsmitglied, war bis 2010 Vorsitzender der Fatih-Moschee und hat sich für das Zusammenleben der islamischen und christlichen Gemeinde eingesetzt. Detlev Schwenzer, Lindemann und Bürgermeister Manfred Neujahrsempfang des Bezirks Herringen Ein besonderes Highlight war der Auftritt des Mandolinen Orchester und ein Wiedersehen mit Udo Kath! Ich freu mich schon auf das nächste Konzert. Auf dem Foto sind außerdem Ramazan Erkart, Bärbel FlammePlanke, Rüdiger Weiß MdL, Franz Tillmann, Udo Kath und Marc Herter MdL. 11 Lünen ist BUNT Flagge für ein weltoffenes, buntes Lünen zeigten rund 400 Bürgerinnen und Bürger auf einer spontanen Kundgebung „gegen Rechts“. Damit protestierten sie auch gegen eine Demonstration der Partei „Die Rechte“ die mit zirka 20 Teilnehmer in der Innenstadt keine Resonanz fand. Im Gegenteil: Außer der Gegen-Demo hingen am "Hotel an der Persiluhr" als Zeichen des Protests bunte Luftballons vor den Fenstern. Ich unterstütze diese Aktion gerne und danke allen Beteiligten, dass wieder ein deutliches Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus gesetzt werden konnte. Übergabe Breitbandausbau Förderbescheide Schnelles Internet mit 50Mbit/s gibt es bei weitem noch nicht überall. Herzliche Glückwünsche an #Werne und Lothar Christ zur Förderung von Beratungsleistungen durch das Bundesprogramm. Ein wichtiger Schritt in Richtung digitale Infrastruktur/Breitbandausbau. v.l.: Dobrindt, Christ, Thews 12 Hamms schönste Seiten gesucht! Die HammSPD startet einen Fotowettbewerb: Ab sofort wird das schönste Foto einer Hammer Szenerie gesucht, vielfältige Fotomotive sind bei der Aktion willkommen. Dabei spielt es keine Rolle, was fotografiert wird – Hauptsache es liegt in Hamm. Teilnehmen können Freizeit-Fotografinnen und -Fotografen ebenso wie Profis und Künstlerinnen und Künstler, die ein Motiv aus dem Stadtbild aufgenommen haben. Die Fotos können ab sofort bis zum 31. März 2016 über ein Upload-Tool auf www.bildband- hamm.de hochgeladen werden. Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern ein schönes Wochenende und verbleibe mit vielen Grüßen aus Berlin und einem herzlichen Glückauf! 13
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