Zug Sonntag, 13. September 2015 / Nr. 37 Zentralschweiz am Sonntag 17 Auch er lenkt mit Herz und Köpfchen KANTON 226 Buschauffeure fahren im Tarifverbund Zug. Am 21. September bekommen sie einen Preis verliehen – weil sie dementen Menschen ein Stück Freiheit ermöglichen. ZVB-Chauffeure des Tarifverbunds Zug verleiht (siehe Hinweis). Einer dieser 226 Busfahrer ist der Unterägerer Sepp Aregger. Der 53-Jährige kennt Paul Kister aus dem Dorf und als täglichen Fahrgast – seit Jahren. Sepp Aregger ist seit 1999 auf der Linie 1 von Oberägeri nach Zug unterwegs. Und er achtet nicht nur auf Paul Kister, sondern allgemein auf ältere Menschen, auf Menschen im Rollstuhl oder mit Rollator und auch auf Kinder. «Wenn Angehörige uns bitten, nach jemandem zu schauen, so wie nach Herrn Kister, dann machen wir das», erklärt Sepp Aregger. Auch warte man bei der Abfahrt, bis die älteren Leute sich hingesetzt hätten. Leuten mit Rollator würde oft von anderen Passagieren geholfen – wer im Rollstuhl käme, der sei auf die Hilfe des Buschauffeurs angewiesen. «Man muss den Rollstuhl festgurten und auf die Sicherheit achten.» SUSANNE HOLZ [email protected] Paul Kister (Name geändert) fährt seit Jahrzehnten mit der Buslinie 1 von Unterägeri nach Zug. Er steigt jeweils bei der Spinnerei Unterägeri ein und am Bahnhof Zug aus. Früher brachte ihn der Bus zur Arbeit bei Landis + Gyr, heute ist der bald Achtzigjährige schon lange Pensionär – und geht in Zug spazieren oder ins Café. Als Paul Kisters Frau vor vier Jahren starb, merkten seine Kinder plötzlich, dass mit dem Vater etwas «nicht mehr so ganz stimmt». Er redete bisweilen wirr und vergass vieles. Tochter Barbara (Name geändert) musste bald schon eine Betreuung organisieren. Vater und Tochter wohnen beide in Unterägeri. Unter der Woche kümmert sich am Vormittag eine private Betreuung um Paul Kister, abends kommt die Spitex. Von Freitag bis Sonntag schaut Barbara Kister nach ihrem Vater, auch ein Bruder hilft mit. Und trotzdem bleibt dem älteren Herrn noch ein Stück Eigenständigkeit – dieses ermöglichen ihm nicht zuletzt die Zuger Busfahrer. «Die Buschauffeure denken mit» «Mein Vater fährt mindestens dreimal pro Woche nach Zug», erzählt Barbara Kister. «Er geniesst diese Freiheit sehr.» Zwar dement, so würde er doch oft sagen: «Ich kann tun und lassen, was Regelmässige Weiterbildungen Sepp Aregger ist einer von 226 Buschauffeuren im Kanton Zug, denen die Alzheimervereinigung Zug den diesjährigen Fokus-Preis verleihen wird. Bild Stefan Kaiser ich will.» Zu Beginn habe er seine Diagnose verdrängt. «Ich spinne doch nicht», sei sein Kommentar gewesen. «Noch mit dem Bus fahren zu können, macht meinen Vater glücklich», ist sich die Tochter sicher. «Es würde ihn runterziehen, wenn er das nicht mehr dürfte. Ich müsste ihn einsperren.» Die Unterägererin führt aus, warum es dem dementen Pensionär so guttue, regelmässig den Bus nach Zug zu nehmen und dort dann zu spazieren: «Mein Vater ist körperlich noch sehr fit, aber er liest nicht mehr und schaut auch nicht mehr fern.» Manchmal suche er im Portemonnaie nach seiner Brille, beispielsweise, aber die Wege in Zug, die kenne er in- und auswendig. Barbara Kister ist froh, dass die Zuger Buschauffeure «alle sehr freundlich und zuvorkommend sind». Sie würden mitdenken und wüssten genau, wo der alte Herr aus- und einsteigen müsse. Zudem: «Mein Vater hat bei den ZVB (Zugerland Verkehrsbetriebe) einen Jahresbuspass. Diesen muss er jedoch nicht zwingend dabeihaben – könnte er auch nicht, weil er ihn oft vergisst oder verlegt. Die Chauffeure und Kontrolleure wissen aber, dass mein Vater einen Pass besitzt. Sie sind auch in dieser Hinsicht sehr kulant.» Der Alzheimervereinigung Zug ist nicht entgangen, welch grosse Hilfe die Buschauffeure für viele demente Menschen sind. Weshalb sie ihren diesjährigen Fokus-Preis demnächst an alle Seit 2000 sind die Niederflurbusse serienmässig auf den Linien unterwegs – und seither nutzen wesentlich mehr Menschen mit Behinderung die ZVB. Von Mediensprecherin Kathrin Howald erfährt man, dass die Buschauffeure regelmässig weitergebildet würden – etwa im Umgang mit Rollstühlen. Andererseits habe man gerade erfolgreich ein Projekt gestartet, bei dem man die Bewohner im Altersheim schule: hinsichtlich des Fahrens mit dem Bus. Sepp Aregger ist bewusst, dass er körperbehinderten wie dementen Menschen hilft, sich ein Stück Freiheit zu bewahren. Auf Senioren wie Paul Kister trifft er immer wieder. Einen dementen Passagier nahm er einst regelmässig zum Raten mit: «Dieser Mann wanderte täglich. Er kannte sich dort oben sehr gut aus. Seine Angehörigen wussten das. Er war glücklich so.» Mit Volg Bin ich aufgewachsen. Im Fricktal und nahen Baselbiet gewachsen sind die Weiden, aus welchen Heinz Mangold in Wegenstetten (AG) allerhand Körbe flechtet. unsere produktion: Aus Tradition meisterhaft. <wm>10CAsNsja1NLU00jU3MDQxNAQAVVlXsg8AAAA=</wm> <wm>10CFXKqw7DQAwEwC_yab0b3yOGVVhUUIUfiYLz_6hqWMGw2feMgsdrex_bJ2PEoDX44p5L72W0mpUqlUwQQXisLsl9qP59c3QFMH_HQENMl4nGPhtU7vP6AonZdH5yAAAA</wm> Vom schönen Mandach aus veranstaltet Maja Stürmer Kräuterwanderungen durch das Naturschutzgebiet Wessenberg. In Zeitung gedacht. www.lzprint.ch «Die perfekte Mischung bei Volg: Er ist nah und überschaubar.» Maja Stürmer, Kundin im Volg Leuggern (AG) Kräutermischungen sind die Welt von Kräuterfee Maja Stürmer aus dem aargauischen Mandach. Rund 350 verschiedene Arten wachsen in ihren Gärten, vor allem Wildkräuter, aber auch bekannte Küchenkräuter wie Pfefferminz und Basilikum. Das Geheimnis für das gute Gedeihen ist einfach. «Man muss Geduld haben und die Pflanzen wachsen lassen», weiss Maja Stürmer. Mit den geernteten Kräutern stellt sie in Die beste Musik. ihrem Chrüterstübli Teemischungen, Essige, Sirups und viel mehr Wohltuendes her. Maja Stürmer ist mit Volg aufgewachsen. Als Kind kaufte sie im Volg ein, als Teenager absolvierte sie ihre Detailhandelsausbildung im Volg und leitete später selbst einen Dorfladen. Heute ist sie Kundin im Volg Leuggern. Die Ladenleiterin ist ihre ehemalige Lehrmeisterin. Volg. Im Dorf daheim. In Leuggern zuhause. brandinghouse ANZEIGE
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