OGBB auf Reisen 20. Juni 1940 – Basler Nacht der Offiziere

OGinform
OFFIZIERSGESELLSCHAFT BEIDER BASEL 2-2015
OGBB auf Reisen
20. Juni 1940 –
Edinburgh Military Tattoo
Jeszcze Polska nie zgine˛ła
Basler Nacht
der Offiziere
An uns kommen
Sie nicht vorbei.
Einsatzbefehl:
«KMU – vorwärts – Marsch»
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Verbandseigene Familienausgleichskasse
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der Wirtschafts- und KMU-Politik
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Mittel ein
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Schaffung und Betreuung von Lehrbetriebsverbünden im Rahmen der Berufslehre
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in der Umsetzung der Bilateralen Verträge
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Ereignissen MBG IV
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«Standpunkt der Wirtschaft» (wöchentlich)
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nutzbaren Seminar- und Versammlungsräumen
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Haus der Wirtschaft
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Vorwort des Präsidenten
gehängten Bestände eingestampft, nachdem die deutsche
Luftwaffe gegen Ende Oktober im Verlauf der «Battle of
Britain» die Luftherrschaft über Britannien verloren hatte. Die Wehrmacht konnte das Übersetzen über den Kanal
ohne Übermacht in der Luft nicht riskieren. Im Jahr 2000
wurden zufällig einige Exemplare des Plakates wieder entdeckt und der Text entwickelte sich mit vielen mehr oder
weniger amüsanten Abwandlungen zu einem Marketing HIT.
Geschätzte Kameradinnen und Kameraden
Die Mitte des Jahres 2015 ist bereits überschritten. Die langen Ferien gaben uns etwas Luft zum Nachdenken. 2015
ist das Jahr der Jubiläen: Morgarten 1315, Marignano 1515,
Befreiung Europas von der Herrschaft Napoleons 1815.
Ereignisse, die auf Entstehung und das Selbstverständnis
der Eidgenossenschaft entscheidenden Einfluss hatten.
Warum 1815 im Besonderen? Um die Wirren zu meistern,
welche nach der Rückkehr Napoleons auf den Kaiserthron
Frankreichs in Europa ausbrachen, wählte die Tagsatzung
General Niklaus Franz Bachmann von Anderletz am 20.
März 1815 zum 1. Oberbefehlshaber der eidgenössischen
Truppen. Am 3. Juli 1815 dekretierte der General, dass als
gemeinsames Hoheitszeichen eine rote Armbinde mit weissem Kreuz getragen werde. Für die eidgenössischen Bataillone wurden Fahnen mit weissem Kreuz auf roten Grund
eingeführt. Für die Identität unseres Landes und für das
Zusammenwachsen als Nation kann das Schweizerkreuz
heute nicht mehr weggedacht werden.
Haben Sie nebenstehendes Plakat
schon einmal gesehen und kennen Sie
seine Geschichte?
Ab Juli 1940 erwartete die britische Regierung jederzeit eine
deutsche Invasion. Von diesen Plakaten waren zweieinhalb
Millionen Stück gedruckt worden. Man hielt sie bereit, um
die Moral der Bevölkerung im Falle der Invasion zu stärken.
Bis auf wenige Exemplare wurden die in der Folge nie aus-
NZZ vom 16. März 2015: Der vergessene General;
http://www.generalbachmann.ch
Die heutige populäre Verwendung des Mottos soll den
ernsten Hintergrund nicht vergessen lassen. Das Vereinigte
Königreich und die Schweiz waren im Sommer 1940 die einzigen Staaten Westeuropas, welche als freie Demokratien
nicht unter die Herrschaft der Achsenmächte geraten waren.
Die Lage war verzweifelt und Widerstand schien vielen
zwecklos. Herausragende Persönlichkeiten widersetzten sich
diesem Zeitgeist. Am 25. Juli 1940 berief General Guisan
die Kommandanten der Armee ab Stufe Major auf das
Rütli, um seine Entschlossenheit zum bedingungslosen Widerstand der Armee in den Stellungen des Zentralraumes
zu demonstrieren. Die Bedeutung des Rütlirapports für die
Schweiz kann nur mit der «blood, toil, tears and sweat
Vorwort
speech» von Winston Churchill vom 13. Mai 1940 verglichen
werden. Mit einem Schlag war der General zu DER Ikone
des Widerstandes geworden.
Die Schweizerische Offiziersgesellschaft führte am Jahrestag des berühmten Rapports eine würdige Feier auf dem
Rütli durch, an der auch eine Delegation der OG beider
Basel teilgenommen hat. Den Bericht dazu finden Sie in der
vorliegenden Ausgabe des OGinform (Seiten 22, 23).
Übrigens… ceterum censeo… wie der Alte Cato will ich
erinnern:
Was man im Herbst 1940 noch nicht sehen konnte, war die
Tatsache, dass der Krieg für Deutschland eigentlich nicht
mehr zu gewinnen war. Verloren mit der Luftherrschaft
über Grossbritannien. Für Field Marshall Montgomery war
es klar, dass es bezüglich Luftherrschaft keine Kompromisse gibt. Ein bekanntes Zitat von ihm lautet: «If we lose the
war in the air, we lose the war and we lose it quickly!»
Auch für die Schweiz im Jahr 2015 und in der Zukunft ist
der Bestand einer kriegsgenügenden Luftwaffe absolut unabdingbar für die Gewährleistung der Sicherheit unseres
Landes. Wir brauchen neue Flugzeuge und wir brauchen sie
bald!… ceterum censeo!
Für die Lektüre unserer neuesten OGinform Ausgabe wünsche ich viel Vergnügen und Anregung. Ich freue mich darauf, viele von Ihnen an unseren kommenden Anlässen zu
sehen. Auf den folgenden Seiten sind diese Anlässe zahlreich ausgeschrieben – melden Sie sich an!
Mit kameradschaftlichem Gruss
Oberstlt Carl Gustav Mez
Präsident
Bleiben sie
fokussiert …
…wir drucken
einstweilen
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Auflage
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Titelbild: Edinburgh Castle
Foto: Hptm Michel Oesch
OGinform 3-2015
Redaktionsschluss: 19. Oktober 2015
Versand: Kalenderwoche 49 (4. Dez. 2015)
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OGBB auf Reisen –
Edinburgh Military Tattoo
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WEA –
Am Ende oder wie weiter?
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Die OGBB im Zentrum
der Schlachten – GV 2015
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20. Juni 1940 –
Jeszcze Polska nie zgine˛ła
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75 Jahre Rütlirapport
1940 – 2015
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Anlässe im Gesellschaftsjahr 2015
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Mulhouse feiert
«500 Jahre Zugehörigkeit»
29
Programmhinweis
«CONEX15»
30
Führungskurs des Kantons BL
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Schiessanlässe
erstes Halbjahr 2015
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Mutationen
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Programmhinweise 2015
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Einladung zur
5. Basler Nacht der Offiziere 2015
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12
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26
21
Programmhinweise 2016,
Fundsache Genie Bataillon 11
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OGeflüster
40
Kurzberichte
43
Gratulationen
45
Einladung zur
Waldweihnacht 2015
46
Adressverzeichnis
47
Terminkalender
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OGBB auf Reisen – Edinburgh Tattoo
Aus dem Hintergrund tauchen sie auf, mit Trommelwirbel,
wehenden Schweizerfahnen, im Gleichschritt und in perfekter
Formation schreiten sie aus dem Rauch über die Brücke
des Edinburgh Castle; das Top Secret Drum Corps aus Basel.
Mit tosendem Applaus werden sie von der gespannten
Zuschauermenge begrüsst. Wir sind stolz, Schweizer zu sein.
Für die Vertreter der Offiziersgesellschaft beider Basel
sicherlich der Höhepunkt dieser Reise.
Doch beginnen wir von vorne. Am Freitag, um 0845 traf
sich die gut gelaunte, bunt gemischte und gespannte
Reisegruppe am Flughafen Basel – Mulhouse. Nach der
Begrüssung und den ersten Instruktionen durch den Reiseleiter, Hptm Michael Feller, hiess es, das Check-In und die
Sicherheitskontrollen hinter sich zu bringen.
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Mit einer kleinen Verspätung von ca. 20 Minuten hob der
Flieger von Easy Jet ab und nahm Kurs auf Schottland.
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Pünktlich in Edinburgh angekommen, ging’s mit dem Airlink 100 zu unserem zentrumsnahen Hotel Premier Inn am
Haymarket. Edinburgh hiess uns mit typisch nasskaltem
schottischen Wetter willkommen. Für die Edinburger jedoch,
mussten das, gemessen an ihrer Kleiderwahl, sommerliche
Temperaturen gewesen sein.
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Nach kurzem Zimmerbezug gab es eine zweite Begrüssung
und detaillierte Informationen zum Reiseprogramm in der
Hotelbar. Viele nutzen die Möglichkeit, sich gegenseitig kennen zu lernen und kamen so miteinander ins Gespräch. Bald
darauf machte sich die 22-köpfige Reisegruppe auf den Weg
ins Zentrum von Edinburgh. Dabei wurde die Flexibilität
des Reiseleiters zum ersten Mal auf die Probe gestellt. Die
Hälfte wollte mit dem ÖV reisen, die andere ging zu Fuss.
Mittels vorgegebenem EKP (Einkolonnierungspunkt) trafen
sich alle wieder auf der Waverly Bridge für die Stadtrundfahrt.
Leider spielte das Wetter noch nicht ganz mit, so mussten
wir im unteren Teil des Busses Platz nehmen. Trotzdem
gewann man rasch einen Überblick über die wichtigsten
Sehenswürdigkeiten und Ecken der Stadt, was für das spätere Ausschwärmen hilfreich war.
Nach der Rundfahrt eroberten die Teilnehmerinnen und
Teilnehmer Edinburgh auf eigene Faust. Eine Erkenntnis
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verbreitete sich rasch; es ist hilfreich, während der Zeit des
Tattoos die Restaurants vorgängig zu reservieren, sofern die
Reservation noch möglich ist. Die Stadt platzte aus allen
Nähten, was sie eben auch lebendig macht.
Beim Frühstück am nächsten Tag wurden erste Erfahrungen
und Tipps ausgetauscht. Viele wussten was Spannendes zu
erzählen und alle erschienen in guter Form (auch die PubAufklärer).
Im Anschluss wurden wir pünktlich auf die Minute vor dem
Hoteleingang von unserem Fahrer Steve abgeholt. Es ging
aufs Land. Eine der wenigen Distilleries rund um Edinburgh,
OGBB auf Reisen – Edinburgh Tattoo
1 Top Secret Drum Corps
in Action
2 Air Force Honour Guard
3 Gemeinsames Mittagessen
4 Gemütliche Mittagspause
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Steve fuhr uns gekonnt durch die wunderschöne Landschaft
von Midlothian in das nahegelegende ’Restaurant The
Goblin Ha’ in Gifford. Die Reisegruppe musste die individuelle Menuewahl ein paar Wochen im Voraus mitteilen.
Um der natürlichen Vergesslichkeit und dem Chaos vorzubeugen, verteilte Michael Feller allen Mitgliedern der
Reisegruppe eine Liste mit ihren Angaben. Die Verteilung
des Mittagessens ging reibungslos und ruhig über die
Bühne. Bis auf die «etwas frischen Avocados» war alles
von bester Qualität und die Lokalität mit dem warmen
Wintergarten und der sonnigen Terrasse lud dazu ein, kurz
die Seele baumeln zu lassen.
Am späten Nachmittag erreichten wir wieder Edinburgh
und es blieb genug Zeit, um noch persönliche Einkäufe zu
tätigen, sich für den Abend auszuruhen oder sich einfach
einen Scotch Whisky an der Hotelbar zu genehmigen und
ein Buch zu lesen.
Am Abend traf man sich, wie vereinbart, vor dem Restaurant
’The Dome’ an der George Street. Drei grosse Tische waren
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im the grill room reserviert. Das Restaurant befindet sich in
einer ehemaligen Bank. Die Räumlichkeiten erinnern noch
stark an diese Zeit, denn die Einrichtung ist sehr prunkvoll
und im Stil der Renaissance gehalten. Das Essen war grossartig und die Vorfreude auf den bevorstehenden Höhepunkt
der Reise förmlich spürbar. Die Stimmung stieg von Minute
zu Minute.
Nach dem Essen ging es mit vollen Bäuchen und grossen
Schritten auf die Royal Mile Richtung Castle Hill. Mit ca.
8'500 anderen Zuschauer ging es langsam den Hügel hinauf
in die Tattoo Arena. Das Wetter war kühl und windig aber
trocken. Einige besorgten sich noch Decken, was sich als sehr
klug erwies. Das Tattoo begann mit einem Paukenschlag und
die Menge jubelte. Die Lichtshow, die Musik, die Pipers and
Drummers zeigten Bestleistungen; einfach spektakulär. Zu
den Höhepunkten zählten die Royal Scots Dragoon Guards,
die United States Air Force Honour Guard und natürlich wie
eingangs erwähnt, das Top Secret Drum Corps aus unserer
Stadt Basel. Sie zeigten eine aussergewöhnliche Leistung
und wurden mit einem langen, lauten Applaus belohnt. Sie
repräsentierten die Schweiz mit ihren präzisen Rhythmen
auf beste Weise. Das abschliessende Feuerwerk war so gross
und laut, dass dadurch in Basel einer bekannten grünen
Grossrätin das Lachen vergehen würde. Wir alle hatten eine
Riesenfreude daran.
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Glenkinchie, war unser Ziel. Dort erlebten wir eine äusserst
spannende Führung durch die alten Gebäude, in welchen
immer noch Whisky hergestellt wird. Der Guide erklärte im
Detail den Produktionsablauf und wir durften auch unsere
Nasen in den einen oder anderen Riesenkessel strecken.
Einigen trieb es im Raum des Fermentationsprozesses sogar
die Tränen in die Augen. Den geschicktesten Spionen in den
eigenen Reihen sind sogar zwei oder drei verbotene Fotos
gelungen; wie bleibt ihr Berufsgeheimnis. Der Höhepunkt
der Führung war die Degustation von vier verschiedenen
Whiskies. Viele von uns verloren ihr Geld anschliessend im
Distillery-Shop, doch stiegen wir alle mit einem Lächeln und
vollen Taschen wieder in den Bus.
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OGBB auf Reisen – Edinburgh Tattoo
Doch trotz der grossartigen Show waren sich die meisten
einig, dass das Tattoo in Basel im Vergleich zum Gezeigten
in nichts nachsteht.
Im Anschluss trennten sich die Wege wieder. Einige zog es
direkt ins Hotel, da es doch schon weit nach Mitternacht
war, andere bogen noch in das eine oder andere Pub ab.
Doch alle kreuzten noch eine besondere Spezies; eine,
durch zu langen Aufenthalt, in einem Gastrobetrieb mit
Ausschankbewilligung von hochprozentigem Alkohol, benebelte, die Strasse ausmessende, dürftig bekleidete (man
erinnere sich an das Wetter) nur mit Stützen links und
rechts heimkommende, einheimische, vorwiegend weibliche, Jugend. Ganz nach dem Motto: «Die völlscht isch die
töllscht».
Am Sonntag war kein fixes Programm vorgesehen. Viele entdeckten auf eigene Faust, ganz nach ihrem Gusto, die Stadt
OGinform 2-2015
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und ihre Geheimnisse. Einige erkundeten das Edinburgh
Castle bei Tageslicht, andere entgingen dem Dichtestress
und schlenderten gemütlich die Strandpromenade von
Portobello entlang. Wieder andere profitierten von den auch
sonntags geöffneten Läden und shoppten, was das Zeug
hielt. Viele besorgten noch etwas für die Liebsten zuhause,
z.B. einen feinen Whisky oder ein anderes Andenken.
Am Abend bildeten sich einige Gruppen und organisierten
gemeinsame Nachtessen in verschiedenen Restaurants der
Stadt; diesmal mit rechtzeitiger, vorgängiger Reservation.
Man lernt ja schliesslich schnell.
OGBB auf Reisen – Edinburgh Tattoo
Am Montag ging es früher als die letzten Tage aus den
Federn. Auschecken im Hotel, eine kurze Fahrt mit dem
Airlink 100 zurück an den Flughafen, einchecken und ab
durch die Sicherheitskontrollen, durchs Gate auf die Piste
und schon sassen wir alle schon wieder im Flugzeug, auf
dem Weg nach Hause.
5 Reger Gedankenaustausch nach dem Distilleriebesuch
6 Situierung Distillerie
7 Glückliche Gesichter nach der Degustation
8 Volle Konzentration beim Degustieren
Mit im Gepäck hatten wir neue Freundschaften, viele tolle
Erinnerungen und die Erkenntnis, dass sich das Reisen mit
der Offiziergesellschaft beider Basel immer wieder lohnt.
Verfasser: Hptm Michael Feller
Fotos: Oberstlt Ronny Eggenberger, Hptm Michel Oesch
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OGinform 2-2015
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WEA – Weiterentwicklung der Armee
Über sieben lange Jahre haben VBS und Armeeführung dieses Projekt geplant
und ausgearbeitet. Letzten Herbst endlich konnte sich der Bundesrat dazu
aufraffen, der Forderung der Parlamentskammern nachzugeben und die Variante
Armee-Sollbestand 100‘000 AdA zu unterbreiten. Der Ständerat, als Erstrat, hat
die beantragten Anpassungen des Militärgesetzes, mit einigen Änderungen, gebilligt.
In der Sommersession hat der Nationalrat die Vorlage im Detail durchberaten –
in der Schlussabstimmung jedoch abgelehnt. Was nun?
Mindestlimite von CHF 5 Mrd für die Armee gesichert bleibt.
Den lamentierenden bürgerlichen Politikern bleibt jetzt noch
die Möglichkeit, sich untereinander so verbindlich festzulegen, dass dieser lebenswichtige Finanzrahmen auch ohne
gesetzliche Festschreibung jeweils in den Jahresbudgets des
VBS gesichert bleibt. Denn die Gefahr, angesichts der sich
abzeichnenden künftigen Finanzfehlbeträge des Bundes, das
Armeebudget, wie schon bisher, erneut als primären «Finanzierungs-Steinbruch» zu missbrauchen, steht als Menetekel
bereits an die Wand geschrieben.
Entwicklung des Effektivbestandes der Armee seit 1977
(Ausblick WEA: 100'000 Sollbestand!)
OGinform 2-2015
Der Nationalrat debattierte am 18. Juni während sieben
Stunden jeden einzelnen Artikel der vom Bundesrat vorgeschlagenen Anpassungen des Militärgesetzes und stimmte
jeweils auch namentlich darüber ab. Der Rat folgte hierbei
in den wichtigsten Punkten dem Bundesrat und dem Ständerat.
Wie geht es jetzt weiter? Die WEA-Vorlage ist zurück im
Ständerat zur erneuten Debatte und Beschlussfassung. Dann
geht sie wiederum in den Nationalrat zur Beratung und
Beschlussfassung. Lässt sich eine bürgerliche Mehrheit für
die Budgetgarantie finden, dürfte die WEA-Vorlage gerettet sein – natürlich immer davon ausgehend, dass ein allfällig anstehendes Differenzbereinigungs-Verfahren mit dem
Ständerat positiv ausgehen wird. Dann gilt es, ein allfälliges
Referendum (von links bereits im Säbelrassel-Stadium) in der
Volksabstimmung zu gewinnen.
Die Schlussabstimmung brachte dann jedoch den Schock:
86 Nein gegen 76 Ja (bei 21 Enthaltungen) lautete das Verdikt des Nationalrats. Die eher überraschende Ablehnung
seitens der SVP gründete auf der grundsätzlichen Verankerung eines garantierten Jahresbudgets von CHF 5 Mrd für
die Armee, was neben der geschlossenen Linken auch das
Gros der FDP, CVP und BDP ablehnte. Natürlich würde eine
solche Verankerung einer Budgetgarantie im Gesetz zu
einer (umstrittenen) Besonderheit, denn konkret würde die
gesetzliche Festschreibung immer auch dem fakultativen
Referendum unterstehen – was bei Armeebelangen erneut
wieder das heikle Damoklesschwert (zumindest bei der
unbelehrbaren GSoA) in Schwingung versetzen dürfte.
Doch wie kann ansonsten sichergestellt werden, dass die
(ausser von Links natürlich) allseits gelobte Finanzierungs-
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Entwicklung der Bundes- und Armeeausgaben
Am Ende oder wie weiter?
Die Zeitverhältnisse im parlamentarischen Terminplan sind
so eng geworden, dass ein Beginn der Umsetzung der WEA
durch BR Ueli Maurer bereits vom 1.1.2017 auf den 1.1.
2018 angeordnet wurde. Dies, sofern nach den parlamentarischen Beschlüssen noch das Referendum ergriffen wird.
Daraus entsteht für die Armeeführung hoher Zeitdruck für
die Neubearbeitung der WK-Planungen für die Zwischenjahre 2016 / 2017.
Sollte sich unter den bürgerlichen Parteien keine Einigung
finden lassen und die Vorlage wie in der Sommersession
im NR erneut abgelehnt werden, ist das Projekt WEA im
Parlament definitiv gescheitert. Es bliebe dann bei den
kaum mehr vertretbaren Verhältnissen aus der gescheiterten Armee XXI – mit dem Bestand mit 220‘000 AdA (inkl.
Reserve), ungenügender Ausrüstung, dem personalbelastenden RS-Dreistart-Modell, den einsatzbeeinträchtigenden
Ausbildungsmängeln und, am gravierendsten, einer ungenügenden Finanzierungs-Grundlage.
Möge der Himmel unseren ParlamentarierInnen die richtige,
weise Eingebung schenken! Denn es ist davon auszugehen,
dass die beiden Parlamentskammern mit den Wahlen im
Oktober 2015 zu einem guten Teil neu bestellt werden, was
dem parlamentarischen Prozess in der neuen Legislatur
wohl nicht so bekömmlich sein dürfte
Eine mögliche Alternativlösung: Die gewichtigen Milizorganisationen weisen schon seit langem darauf hin, dass wesentliche Teile des WEA-Vorhabens eigentlich auch ohne Änderung des Militärgesetzes in Angriff genommen werden
könnten, was aber seitens der Armeeführung immer wieder
abgelehnt wird. Solche Möglichkeiten wären: die Ausbildung, die Ausrüstung und die Bereitschaft.
Verfasser: Oberst H.R. Schaffhauser
OGinform 2-2015
Unsere Milizarmee braucht eine neue, feste und verbindliche Grundlage, auf der sie basieren und und sich festigen
kann.
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Die OGBB im Zentrum der Schlachten
Basel – Versammelt auf historischem Platz trafen sich am 9. März 2015 die Mitglieder
zur diesjährigen Generalversammlung im Stadion St. Jakob Park Basel. Hier wurden nicht
nur historische Schlachten auf dem Spielfeld ausgetragen, hier wurde bereits 1444 im
Alten Zürichkrieg gekämpft. Auch war das Stadion seit jeher Treffpunkt Gleichgesinnter,
welche zusammenkamen, um ein bestimmtes Ereignis zu feiern.
Neben Fussballspielen brachten bereits Rock- und Popgrössen wie AC /DC, Bruce
Springsteen, Genesis, Guns N’Roses, Metallica, Michael Jackson und nicht zuletzt gar
die neumodische Schlager-Königin Helene Fischer das Stadion zum beben.
Etwas nach 18 Uhr begrüsste unser Präsident, Oberstlt Carl
Gustav Mez, die versammelten Mitglieder und Gäste zum
statutarischen Teil der Generalversammlung 2015. Vorgängig traf man sich in der exklusiven und neu renovierten
Lounge zum Apéro, wo bereits wilde Diskussionen entfachten. Auch dieses Jahr durften wir wiederum eine Vielzahl an
Mitgliedern, aber auch Gäste aus Verwaltung, Politik und Militär begrüssen. Unter anderem beehrten uns Baschi Dürr (Regierungsrat BS), Divisionär Andreas Bölsterli (Kdt Ter Reg 2)
und Oberst i Gst Christoph Abegglen (Schulkommandant
Liestal) sowie zahlreiche Gäste aus dem Ausland. Darunter
Oberstlt Serge Bader (Präsident UORRM) und Stabsfeldwebel Robert Orzschig (Kreisvorsitzender Reservisten BW).
Draufgängertum trug schliesslich erheblich zum sich bildenden Heldenmythos der Eidgenossen bei.
Zügig wurde durch den statutarischen Teil der GV geführt,
wobei uns jeweils Claudio Eha und Serge Carroz als von
der GV gewählte Stimmenzähler unterstützten. Der Jahresbericht 2014 wurde kurz gehalten, da parallel zum Apéro
bereits eine animierte Bildershow mit den wichtigsten Eindrücken des vergangenen Jahres an die Wand projiziert
wurde. Daraufhin verkündeten die präsentierten Mitgliederbewegungen, dass die OGBB momentan aus 995 Mitgliedern
besteht (per 1. Januar 2015). Im Jahr 2014 standen den 32
Neueintritten rund 25 Austritte sowie bedauerlicherweise
34 Ausschlüsse wegen Nichtbezahlens des Mitgliederbeitrags und 10 Todesfälle gegenüber. Erst letztes Jahr wurde
mit der Wahl von Joe Nyfeler in den Vorstand der OGBB verstärkt auf die Mitgliederbewirtschaftung gesetzt, weshalb
der Negativtrend in der Zahlungsmoral der Mitglieder umso
mehr weh tut. Den verstorbenen Kameraden wurde selbstverständlich mit einer Schweigeminute gedacht.
OGinform 2-2015
Apéro in der Lounge des Stadions
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Der Präsident schwärmte sodann, dass der Ort St. Jakob
historisch sei. Dies nicht nur wegen den emotionalen Fussballspielen, die hier im Stadion ausgetragen werden, sondern ebenso, weil hier während des Alten Zürichkriegs im
Jahr 1444 eine starke Armagnaken-Armee (rund 40'000
Franzosen unter dem Kommando des Dauphins) die Stadt
Basel belagerten, um dann Richtung Zürich weiter vorzustossen. Dies misslang ihnen nur Dank der mutigen Vorhut
der Eidgenossen (rund 1'500 Mann), welche die Armagnaken
in einer unerschrockenen Aktion angriffen. Die Eidgenossen
verloren zwar im folgenden Gemetzel alle ihr Leben –
dennoch zeugte die Schlacht von hohem Kampfgeist. Der
Dauphin war derart beeindruckt, dass er seinen ursprünglichen Plan eines Vorstosses nach Zürich aufgab und mit
seiner Armee abzog. Dieses Zeugnis von Wagemut und
Zahlreiche Mitglieder und Gäste sind zur GV erschienen
Unser Kassier, Hptm Michel Oesch, präsentierte schliesslich
die Jahresrechnung 2014 und das Budget 2015. Der Revisorenbericht bestätigte die Übereinstimmung der Salden und
beehrte den Kassier damit, dass die Buchhaltung sauber
und ordentlich geführt sei. Die versammelten 87 stimmberechtigten Mitglieder erteilten dem Vorstand unter tosendem Applaus Décharge und bestätigten ihn in seinem Amt.
Daneben stand die Abstimmung über die Erhöhung des
Generalversammlung 2015
Mitgliederbeitrags um CHF 10.– auf neu CHF 95.– zur
Debatte. Der Vorstand kämpft seit längerem mit einem
gleichbleibenden Mitgliederbeitrag, wobei die Aufwendungen für das OGinform und die Abgaben für die ASMZ sowie SOG den grössten Teil verschlingen. Der Überschuss für
die Veranstaltungen im Jahresverlauf musste sich an immer
grösseren und kostspieligeren Anlässen messen, was ebenso der GV einleuchtete. Der Mehrbetrag wurde sodann abgesegnet und eröffnet nun mehr Möglichkeiten für die Zukunft.
Seitens Vorstand hatten wir die Ehre, Hptm Benedikt Herzog und Hptm Marco Lussi der GV zur Wahl in den Vorstand vorzuschlagen. Während Hptm Benedikt Herzog die
Funktion des Webmasters und somit die Neugestaltung
der Website vorantreiben wird, wird Hptm Marco Lussi zukünftig die Funktion des Kassiers übernehmen. An dieser
Stelle wünschen wir ihnen nochmals viel Glück und Erfolg
in ihrer Tätigkeit zu Gunsten der OGBB. Daneben demissionierten unsere langjährigen Kameraden Hptm Walter Bucherer, Hptm Alain Müller und Oblt Sanson Rabi. Ihnen gebührt unser aller Dank für die umfassende ehrenamtliche
Investition in die OGBB.
Schelling offiziell in die Offiziersgesellschaft beider Basel aufgenommen wurden. Zudem wurden Oberst Paul von Gunten
und Oberst i Gst Christoph Zimmerli (ehemalige Präsidenten
der OG Basel und OG Baselland) für ihr grosses Engagement
in der Zusammenführung der beiden Kantonal-Sektionen
zur Offiziersgesellschaft beider Basel, sowie Oberst Thomas
Frauchiger (ehemaliger Kreiskommandant Basel-Stadt) für
sein stetes Engagement für die Belangen und Anliegen unserer OGBB, mit der Peter Malama-Verdienstmedaille geehrt.
Überreichung der Verdienstmedaille an Paul von Gunten und
Thomas Frauchiger
Verdankung der abtretenden Vorstandsmitglieder
Walter Bucherer und Sanson Rabi
Mit Panoramablick über das Spielfeld dinierten wir in der
Stadion Lounge, wo parallel die noch anwesenden Neumitglieder durch unseren Zeremonienmeister Oberst Martin
Aufnahme der Neumitglieder mit der Hans Franz Passavant
Zeremonie
Erinnerungen an diesen gelungenen Abend werden
letztlich ebenso mit dem
Gedanke an den Gesang
von Hans Ruedi Schaffhauser geweckt, welcher seinen
obligaten Trinkspruch mit
einer Passage aus der Oper
«Die lustigen Weiber von
Windsor» zum Besten gab.
Auch der Präsident Gusti Mez
greift zum berühmten Becher
Verfasser: Pascal Bieri,
Ressortleiter Administration
OGinform 2-2015
Nach dem statutarischen Teil – ein Dilemma. Oberst i Gst
Wolfang Hoz (Chef Doktrin Luftwaffe) ist kurzfristig krankheitsbedingt ausgefallen und konnte das geplante Referat
zum Thema «Schweizer Luftwaffe von 'heute' nach 'morgen'» nicht wie geplant halten. Spontan springt Oberst
Olivier Savoy in die Bresche und vermittelt den geplanten Referatsinhalt gekonnt. Themenschwerpunkte waren
unter anderem der Ersatz der heutigen Drohnen mit der
neuen Hermes 900 HFE, der Aufbau der integrierten
Luftverteidigung (BODLUV 2020) sowie der weiterhin anstehende Ersatz der Kampfflugzeug-Flotte.
13
20. Juni 1940 – Jeszcze Polska nie zgine˛ła
«Noch ist Polen nicht verloren» sangen die überlebenden
Angehörigen der 2. Polnischen Schützendivision nach ihrem
geglückten Übertritt in die Schweiz – in die Internierung
bis 1945 – bedrückt ihre Nationalhymne. Von der Öffentlichkeit
kaum wahrgenommen, fand am Samstag, den 20. Juni 2015
ein eindrücklicher Gedenkanlass statt zu diesem dramatischen
und denkwürdigen Ereignis vor 75 Jahren.
Am 10. Mai 1940 fiel die grossdeutsche Wehrmacht in die
Benelux-Staaten und dann unmittelbar in Frankreich ein.
Drei mächtige deutsche Heeresgruppen hatten sich seit
dem Herbst 1939 entlang der westlichen Grenzen des Dritten Reiches bedrohlich aufgebaut.
Nach dem Blitzkrieg gegen Polen vom 1. bis 27. September
1939 – nach dessen Ausbruch die Vertragsstaaten England
und Frankreich am 3. und 4. September den Deutschen den
Krieg erklärt hatten, jedoch auf ein militärisches Eingreifen
verzichteten – begann die lange Monate dauernde Periode
der sogenannten Drôle de Guerre (zu deutsch «Sitzkrieg»).
OGinform 2-2015
Keine Seite bewegte sich wirklich, aus unterschiedlichen
Gründen. Die Deutsche Generalität fühlte sich nicht ausreichend stark bewaffnet nach dem Polenfeldzug, um
sofort danach im Westen loszuschlagen. Dies im krassen Gegensatz zum GröFaZ Hitler, der auf einer eigentlich zeitverzugslosen Offensive im Westen beharrte. Die
Generäle konnten diese unter grundsätzlich stichhaltigen
Vorbehalten hinauszögern und so sah sich Hitler gezwungen, sein festgesetztes Offensivdatum bis zum 10. Mai
1940, sage und schreibe, 29 Mal zu verschieben.
Die Franzosen und das mit ihnen zusammen arbeitende
Britisch European Corps auf dem Kontinent wagten in
dieser Periode keine Offensive gegenüber Deutschland. In
diesen Monaten wurde die bestehende, stark befestigte
Maginot-Linie entlang der direkten Grenze zu Deutschland
hastig nach Norden verlängert. Dies, nachdem festgestellt
worden war, dass (das neutrale) Belgien, trotz früherer
Zusagen, seine Frontlinie entlang der bestgeeigneten Maas
nur ansatzweise befestigt hatte. Nach dieser bedrohlichen
Erkenntnis begann die französische Armee, die MaginotLinie entlang der französisch-belgischen Grenze unter hohem Zeitdruck mit Feldbefestigungsbauten für Infanterie
und Panzerabwehr (sogenannten MoM-Befestigungen =
Main d’oeuvre Militaire-Bauten) hastig zu verstärken. Diese
Kampfbauten wurden durch die Truppen der Armee erstellt
14
und wiesen in ihrer Anlage und Architektur nicht mehr
die durchdachte Linie der grossen (Artillerie-) Werke auf,
welche unter einheitlicher, zentraler Führung in der ersten
Hälfte der 1930er Jahren erbaut worden waren.
Erschwerend kam hinzu, dass die nach der Generalmobilmachung im Baueinsatz arbeitenden Regimentsgruppen
zufolge des angeordneten Einsatz-Rhythmus «Bauen –
Retablierung /Ausbildung – neuer Bau-Einsatz an geografisch anderen Orten» kaum Kenntnisse über einen potentiellen Einsatzraum gewinnen konnten und so mit den
örtlichen Verhältnissen wenig vertraut waren.
Und so rächte sich diese verfehlte Einsatzkonzeption u.a.
dann in den entscheidenden Phasen der deutschen Offensive in den kritischen Tagen vom 12. – 14. Mai 1940. Am
drastischsten im Raum Sedan beim Durchbruch der Panzergruppe Guderian (1., 2. + 10. Pz Div) über die Maas.
Im Osten Frankreichs waren in den Jahren 1930 – 1936 die
mächtigen Artillerie-Werke der Maginot-Linie, sowie auch
eine Vielzahl von Infanterie- und Artilleriekasematten erbaut worden. Letztere dienten zur Unterstützung der Kampflinien-Panzerabwehrbunker. Die Grundanlage der MaginotLinie war die Verteidigung der nationalen Grenzen; ein
Schwergewicht kam dabei den möglichen bzw. wahrscheinlichsten Einfallachsen ab deutschem Territorium zu.
Entlang der Rheingrenze wies die Maginot-Linie im Elsass,
N Basel, vier Kampf-Linien auf:
1. Ligne des Avant-Postes – Beobachtungsbunker mit
leichten Maschinengewehren in unmittelbarer Flussnähe
2. Ligne Intermédiaire Kembs - St Louis – Pzaw Bunker
in taktisch zweckmässigen Einsatzorten im flachen
Zwischengelände
3. Ligne de Résistance, dite de la Falaise – Durchgehende
Pzaw-Bunkerlinie am Fuss, im Aufstieg oder auf der
Kammlinie der Sundgauer-Anhöhen
20. Juni 1940 – Jeszcze Polska nie zgine˛ła
Die französische Armée de Terre verfügte bei Kriegsmobilmachung 1939 /40 über rund 104 Divisionen. Aufgrund der
vom französischen Oberkommando verfolgten operativen
Vorstellungen, war das Gros davon im 1‘000 km langen Verteidigungsraum der Maginot-Linie eingesetzt und damit territorial gebunden. Das Oberkommando behielt zwar durchaus noch Reserve-Verbände in seiner Hand, doch waren
diese grosse operative Offensivaktionen kaum mehr möglich.
Die Abwehrvorbereitungen
im Raum Elsass-Lothringen
Landesregierung nach dem Haager Abkommen aber erst
im Falle eines physischen deutschen Angriffs auf Schweizer
Territorium bei der französischen Regierung einreichen
und mit ihr vereinbaren dürfen. Dieser Fall hätte eintreten
können, wenn deutsche Truppen einen Angriff auf unser
Territorium unternommen hätten, mit dem Ziel, die stark
befestigte Maginot-Linie südlich über Schweizer Territorium
zu umgehen und den französischen Kampftruppen in den
Rücken zu fallen.
Soweit rekonstruierbar setzte sich das 45. Armeekorps aus
folgenden grossen Verbänden zusammen:
•
•
•
•
die 57. + 67. Infanteriedivisionen,
2. Polnische Schützendivision,
2. Spahi-Brigade (berittene Marrokaner)
plus Korps-Artillerie und weitere Korpstruppen.
Die Einsatzräume in der Maginot-Linie waren in 22 Sécteurs
fortifiés (SF) unterteilt. Unmittelbar nördlich /nordwestlich
der Schweizergrenze lag der «SF 20, Altkirch». Seine Frontbreite betrug rund 35 km – Abschnittsgrenze links: Südende
des Fôret de la Hardt bis zur Departementsgrenze 68/90 (N
der Ajoie), als Abschnittsgrenze rechts.
Feuer-Unterstützung hätte bei dieser Aktion die starke
Artillerie-Konzentration im Raum Bettlach – Willerhof –
Strengwald geleistet (8 Geschütze 155 mm, 4 Geschütze
240 mm) in deren Wirkungsbereich die Stadt Basel und
Umgebung lagen.
Rechts anschliessend war der SF 21 Belfort, Frontbreite
entlang der Schweizer Grenze (Ajoie, Clos du Doubs) rund
50 km.
Kurzabriss zum Verlauf des deutschen
Westfeldzugs vom 10. Mai –19. Juni 1940
Im SF 20 wies die Ligne Principale de Résistance eine starke
Bestückung an Kampfbauten auf: 32 Infanteriekasematten
mit Pzaw-Geschützen und acht Artilleriekasematten zu je
zwei 7,5 cm Feldkanonen. Die Ligne Intermédiaire entlang
der Sundgauer Anhöhen war mit Pzaw Bunkern (25 mm Geschützen) und Mg befestigt. Im SF 20 sind rund 150 Kampfbauten nachgewiesen.
Fall GELB: 10. Mai bis 24. Juni 1940 mit der Einkesselung
der alliierten Truppen im Raum Dünkirchen und dem unerklärlichen Haltbefehl durch Hitler für drei Tage. Dies ermöglichte den Engländern, mit ihrer Operation Dynamo bis zum
4.6.1940 gegen 300‘000 Mann nach England zu evakuieren – dies unter Zurücklassung aller schweren Mittel. Rund
1,5 Mio Mann der alliierten Truppen gerieten danach doch
noch in deutsche Kriegsgefangenschaft.
Das Truppenschwergewicht in diesem SF bildete im Juni
1940 das 45e Corps d’Armée (45. AK) unter dem Kommando von Général Marius Daille. Nicht unter seinem Kommando standen aber die in der Maginot Linie fest eingesetzten
Festungstruppen.
Angriff der Heeresgruppe A (von Rundstedt): Schwergewichtsoffensive mit 7 Pz Div, aus dem Zentrum der drei
Heeresgruppen über Luxemburg und Belgien, durch die
Ardennen an die Maas und nach deren Überschreitung im
Raum Sedan im raschen Stoss Richtung Nordsee.
Das 45. Französische Armeekorps war 1940 der dritte,
zeitlich einander folgende Grossverband, welchem – im
Falle des Inkrafttretens der (provisorisch) vorbereiteten
Militärkonvention zwischen der Schweiz und Frankreich
– die Aufgabe eines Einmarsches in die Schweiz und der
Errichtung einer Abwehrstellung im Raum Leimental –
Gempen zugefallen wäre. Dieses Hilfegesuch hätte unsere
Angriff der Heeresgruppe B (von Bock). Infanteriestark, plus
2 Pz Div: Stoss im Norden durch Belgien sowie Stoss nach
Holland. 14.5.1940: Weitgehende Zerstörung der Stadt Rotterdam durch Luftbombardement.
Die Heeresgruppe C (Ritter von Leeb) im Süden wurde offensiv nicht aktiv.
OGinform 2-2015
4. Ligne Principale de Résistance – Dichte Abwehrlinie
aus Infanteriekasematten und Artilleriekasematten zur
Kampfführung im befohlenen Abschnitt
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20. Juni 1940 – Jeszcze Polska nie zgine˛ła
Fall ROT: 5. Juni bis 20. Juni 1940
Umgruppierung der Heeresgruppe A, Bildung der eigenständigen Panzergruppe Guderian.
Heeresgruppe B, Panzergruppe Kleist: Rückführung der
Kampfverbände in die Angriffsgrundstellung Richtung Süden.
Derweil hatte die französische Armee erneut eine Abwehrstellung entlang der Linie Somme – Oise – Aisne aufgebaut,
die sog. Weygand-Linie. Zwischen dem 5. und 10. Juni fanden dort erbitterte Stellungskämpfe satt. Der Durchbruch
gelang der Pz Gr Guderian am 10.6. und der Pz Gr Kleist
am 13.6.1940.
Von da weg erfolgten die Vorstösse wenig behindert. Am
14.6. marschierten die Deutschen kampflos in Paris ein. Am
17.6.40 erreichte die Spitze der Pz Gr Guderian bei Pontarlier die Schweizer Grenze. Damit war die 3. Armeegruppe
der Franzosen mit (3., 5. und 8. Armee, insgesamt 500‘000
Mann) im Kessel von Lothringen eingeschlossen.
Umgehend leitete Guderian einen starken Stoss Richtung
Belfort und die Burgunder Pforte ein. Bereits am 15. Juni
1940 hatte die 7. Deutsche Armee (Infanterie, Heeresgruppe
C) den Rhein im Raum Breisach überschritten und stiess
über Mulhouse nun ebenfalls in die Burgunder Pforte vor.
Die französische 3. Armeegruppe geriet in höchste Bedrängnis. Den Heereseinheiten wurde befohlen, aus der
Umklammerung auszubrechen und sich Richtung Südwesten
abzusetzen, bzw durchzukämpfen.
OGinform 2-2015
Das 45. Armeekorps versuchte energisch, sich entlang der
Schweizer Grenze abzusetzen. Grosse Teile der Truppen
gerieten in heftigen Feindkontakt, als sie auf ihrem Marsch
zwischen der Ajoie und südlich der Region Belfort –
Montbéliard auf die entschlossen vorstossenden gepanzerten /motorisierten Verbänden der Pz Gr Guderian stiessen
Dabei wurden sich bewusst, dass in ihrem Rücken die
Infanteriedivisionen der deutschen 7. Armee heranrückten.
Das Gros des Armeekorps Daille wurde nach Süden, in den
französischen Raum des Clos du Doubs abgedrängt.
Die 2. Polnische Schützendivision setzte sich, angesichts
des herannahenden starken Gegners, im Raum St-Hippolyte – Maîche – Damprichard – Trévillers fest, einer Hochebene auf 700 bis 800 müM. Sie verteidigte ihre Stellungen
hartnäckig und ausdauernd. Bei den französischen Nachbar-Verbänden herrschte aber bald Mutlosigkeit, welche
16
sich bis zur Panik steigerte. Eingeklemmt zwischen den
Kräften der Pz Gr Guderian aus Westen und im Rücken
zusehends die Infanterie der deutschen 7. Armee aus
Osten. Die Marschroute der Letzteren verlief unmittelbar
nördlich der Ajoie. Der kommandierende General Branislaw
Prugar-Ketling realisierte die sich rasch verschlechternde
Lage und blieb in ständigem Kontakt mit KKdt Marius
Daille. In der Schlussphase der Kämpfe befanden sich die
Kommandoposten beider grosser Verbände in der Ortschaft
Indevillers.
Die strategische Lage des 45. AK verschlechterte sich
rapid, da es sich in einem operativ ungünstigen Raum zusammengepfercht sah. Im Rücken die Schweizer Grenze,
westlich die Front zur Pz Gr Guderian und nord-östlich, im
Vormarsch entlang der Schweizer Landesgrenze Ajoie, die
deutsche 7. Armee der Heeresgruppe C.
In der Zivilbevölkerung im Raum herrschte bald Panik, welche in Fluchtbewegungen ausmündeten. Und kurz darauf
kam es zu Auflösungs-Erscheinungen in den französischen
Truppenkörpern; bereits am 17.6.1940 kursierten nämlich
Gerüchte über einen bevorstehenden Waffenstillstand.
Rasch begannen die Truppenangehörigen ihre Waffen
und Munition wegzuwerfen und vor den Deutschen zu
flüchten. Die polnischen Verbände, welche strikte Disziplin
und Kampfesmut bewahrten, wurden bald einmal verhöhnt
und beschimpft. Die Lage entwickelte sich zusehends in
Richtung «rette sich wer kann».
Die 2. Polnische Schützendivision blieb straff organisiert
und behauptete sich verbissen. Bald jedoch wurden ihre
Munitions- und Verpflegungsvorräte knapp. Im Verlaufe
des 19. Juni 1940 entwickelte sich die militärische Lage
dramatisch. Es war vorauszusehen, dass die französischpolnischen Truppen innert kurzer Zeit überrannt und vernichtet sein würden.
General Daille erliess den Befehl, dass sich seine verbleibenden Kampfverbände bereit zu halten hätten, in der
bevorstehenden Nacht den Kampf abzubrechen und sich
zum Doubs hinunter zurückzuziehen, um in die Schweiz
überzutreten in die Internierung. Vorgängige Demarchen
waren bereits erfolgt. So durch die polnische Exilregierung
in London unter General Sikorsky an den schweizerischen
Bundesrat. Dieser hatte bereits am 17. Juni 1940, um 1730
diesem Begehren stattgegeben und einem Grenzübertritt
mit Internierung in der Schweiz zugestimmt.
20. Juni 1940 – Jeszcze Polska nie zgine˛ła
Am 18. Juni übernahm das sich im Aktivdienst stehende
Neuenburger Infanterie Regiment 8 von den Berner Verkehrsbetrieben 28 requirierte Busse für Transporteinsätze.
Diesem Regiment oblag die heikle und aufwendige Arbeit
der Entwaffnung und Internierung der vor allem in der
Nacht vom 19. auf den 20. Juni die Schweizer Grenze am
Doubs übertretenden Angehörigen des 45. Französischen
AK, darunter die 2. Polnische Schützendivision.
Das Gros der polnischen Division (Bestand zwischen 12‘500
und 15‘000 Mann, die genaue Zahl ist kaum zu eruieren) überschritt gegen Morgen des 20. Juni die Grenze
in Goumois. Weitere Übergänge für die insgesamt rund
40‘000 Mann der französischen Armee waren im Clos
du Doubs: La Motte (am Austritt des Doubs wieder
nach Frankreich, westlich von St. Ursanne; Le Chaufour
(Grenzübergang auf der Krete Nähe Epiquerez; Clairbief
(am Eintritt des Doubs in die Schweiz, nähe Soubey) und
La Goule (am Doubs unterhalb von Le Noirmont). Mehrere
Soldaten fanden leider den Tod, als sie an irgend einer Stelle
den Doubs durchwaten wollten.
Insgesamt traten in diesen Tagen rund 50‘000 Personen
in die Schweiz über – französische Militärangehörige, polnische Militärangehörige und Tausende Zivilflüchtlinge.
Die ordnungsgemässe Abwicklung stellte die Schweizer
Armee vor eine gewaltige Herausforderung. Es galt, die
Militärangehörigen nach dem Grenzübertritt umgehend zu
entwaffnen (Waffen, Munition, Fahrzeuge) und unverzüglich aus dem tiefen Flusstal zu Fuss auf der Schweizer Seite
in die Freiberge hinauf zu führen. Man bedenke: Auf französischer Seite waren es rund 400 m Abstieg zum Flussbett
des Doubs, dann rund 500 m Aufstieg in die Freiberge!
Die Internierten wurden von der Bevölkerung freundlich
aufgenommen und während rund dreier Tage fürsorglich
verpflegt. Darunter fielen natürlich auch die rund 5‘000
Pferde der Spahi-Truppe sowie die Maultiere der Logistiktruppen. Eine wahrhaft grossartige Leistung. General
Guisan eilte ebenfalls in die Freiberge und erlebte die ankommenden internierten Truppen in Saignelégier. Die polnischen Soldaten und Kader verhielten sich mustergültig,
diszipliniert und zurückhaltend, was grossen Eindruck bei
der Bevölkerung hinterliess.
Der Korpskommandant, General Daille und der Divisionskommandant, General Prugar-Ketling, verschafften sich den
Überblick über den Ablauf des Grenzübertritts und überquerten erst daraufhin mit ihren Stäben die Schweizer
Grenze bei Le Chaufour, nähe Epiquerez.
Bald wurden die Internierten ins Berner Seeland verschoben. Im Raume Büren a.d. Aare war von der Armee in aller Eile ein Aufenthaltslager errichtet worden. Dieses trug
die damals noch unverfängliche Bezeichnung «Conzentrationslager» und wurde von Truppen der Armee bewacht.
Rasch aber musste man feststellen, dass eine solche Ballung von Internierten unzweckmässig war.
Bereits ab Juli 1940 wurden die Internierten Truppen in drei
Internierungs-Regionen verlegt:
• Region Napf
• Region Oberland
• Region Seeland
28‘000 Franzosen
8‘500 Franzosen und Polen
6‘000 Franzosen, Polen & Marokkaner
Anfang 1941 schlossen die französische Regierung von
Maréchal Pétain (Vichy France) und das Deutsche Reich
einen Vertrag über die Repatriierung der in der Schweiz
internierten französischen Truppen. Diese durften ab Februar nach Vichy-France ausreisen. Die polnischen Internierten hingegen hatten bis zum Kriegsende von 1945 in
der Schweiz zu verbleiben.
Der deutsch-französische Vertrag stipulierte zudem, dass
alle Waffen der französischen Truppen (inkl derjenigen der
2. Polnischen Schützendivision) an Deutschland zu übergeben waren – was gemäss Haager Abkommen eigentlich
unzulässig war.
Das Armeekommando liess nach und nach regionale
Unterkunfts-Barackenlager errichten, welche über die
meisten Kantone verteilt lagen. Diese Stammlager und die
darunter gebildeten Arbeitslager wurden über sieben
Hauptbezirke geführt:
•
•
•
•
•
•
Baselland /Aargau mit Sitz in Baden
Graubünden mit Sitz in Chur
Reuss mit Sitz in Küssnacht am Rige (Kt SZ)
Rhône mit Sitz in Aigle, später in Vevey (Kt VD)
Seeland mit Sitz in St. Blaise (Kt NE)
Tessin mit Sitz in Lugano
OGinform 2-2015
Bereits schon im Verlauf des 17. Juni ersuchten versprengte, abgedrängte alliierte Truppenteile um Übertritt in die
Schweiz. So kamen zum Beispiel 300 Angehörige der französischen Luftwaffe in Biaufond (Nähe La Chaux-de-Fonds)
über den Doubs; die Grenze bei La Brévine übertraten 100
Angehörige einer englischen Bäckerkompanie, zusammen
mit einer Formation belgischer Eisenbahnsappeure!
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20. Juni 1940 – Jeszcze Polska nie zgine˛ła
•Thurgau mit Sitz in Wil (Kt TG)
Oberbefehlshaber der polnischen Verbände blieb stets General (Divisionär) Prugar-Ketling, mit seinem KP in Meilen.
Schweizerischerseits war für die Organisation und den Betrieb der Internierungslager General Guisan verantwortlich. Dem Armeestab unterstand zu diesem Zweck das
«Eidgenössische Kommissariat für Gefangene und Internierte», das von Oberst René Probst geleitet wurde.
Sämtliche Belange des täglichen Ablaufs und des Verhaltens
gegenüber der Schweizer Bevölkerung wurden reglementiert. Grundsätzlich blieben die Polen in ihren Lagern unter sich. Sie leisteten grossartige Arbeitseinsätze zu Gunsten der Schweiz. Sie bauten, unter den Vorgaben der örtlich Verantwortlichen, Strassen und Brücken, arbeiteten
zu Gunsten der Land- und Forstwirtschaft, waren bei Rodungen im Rahmen der Anbauschlacht eingesetzt. Noch
heute erinnern in vielen Regionen der Schweiz Inschriften wie Polenstrasse, Polenmauer, Polenbrunnen an den
hohen Einsatz der Internierten.
Das Verlassen ihrer Lager war bewilligungspflichtig. Es war
ihnen aber gestattet, ihre eigenen Schulen zur Weiterbildung
ihrer Miltärangehörigen zu führen und es gab sogar polnische Universitätslager in Freiburg und Herisau, an denen sich
die Armeeangehörigen akademisch weiterbilden konnten.
Belegt sind bis Kriegsende 331 Hochschulabschlüsse an den
Universitäten Fribourg und Zürich, wie auch an der HSG St
Gallen und am Technikum Winterthur. 123 Polen schlossen
in dieser Zeit sogar ihr Doktorat ab.
OGinform 2-2015
Trotz aller Reglementationen, wie dem weitherum ungeliebten «Orangen Befehl», entwickelten sich auch durchaus
anhaltende, freundschaftliche Beziehungen zur Schweizer
Bevölkerung. Viele davon hielten auch nach dem Ende der
Internierungsjahre an. Es fehlt mir im Rahmen dieser Arbeit
aber leider der Platz, vertieft über die (durchaus entstehenden und entwickelnden) Beziehungen zwischen der
Schweizer Bevölkerung und den internierten polnischen Armeeangehörigen zu schreiben.
Anfang 1945 sprach sich der damalige polnische ExilMinisterpräsident Tomasz Arciszewski anerkennend über
die Schweiz aus. Im Folgenden eine Zusammenfassung
seines umfangreichen Briefes an die damaligen «Basler
Nachrichten»:
«Die Schweiz ist in der Geschichte schon mehrfach eine
Oase für Polen gewesen. Unsere Dankesschuld gegenüber
18
diesem tapferen Land hat sich während des gegenwärtigen Krieges noch vergrössert. Wir schulden der Schweiz
Dankbarkeit für die Gastfreundschaft und die Betreuung,
die tausende unserer Soldaten und Bürger erfahren haben,
sowie für die zahlreichen Beweise von Sympathie für Polen.
Ich kann, da ich erst kürzlich Polen verlassen habe, bezeugen, dass dieses Gefühl in Polen von allen geteilt wird.
Wir halten die Schweiz für ein Beispiel dafür, wie viel Gutes ein Land – allein durch die Anwendung der Grundsätze der Freiheit im Alltag – bewirken kann, auch wenn es
von allen Seiten von einer bewaffneten Macht umgeben
ist. Dadurch hat die Schweiz der Welt gezeigt, dass nicht
nur die Kampfbereitschaft auf dem Schlachtfeld, sondern
auch der Mut, den eigenen Grundsätzen treu zu bleiben,
zu den wirklichen Charakterzügen der Demokratie gehört».
Im Dezember 1945 ging die Internierung polnischer Soldaten offiziell zu Ende. Rund 2‘000 Armeeangehörige kehrten mit ihrem Oberbefehlshaber, Divisionär Prugar-Ketling,
in die nach sechs Kriegsjahren neuerstandene Heimat Polen zurück. Eine Heimat, welche nun bis Ende der 1980er
Jahre innerhalb des WAPA-Bündnisses unter dem Diktat
des kommunistischen Sowjet-Regimes stand und von einer
kommunistischen Regierung geführt wurde. Die Pässe dieser Heimkehrer waren noch in der Zeit vor September 1939
ausgestellt und hatten nun – ironischerweise – keine Gültigkeit mehr. Diese Heimkehrer galten offiziell also als
staatenlos.
Etwa 9‘000 polnische Militärangehörige kehrten zu ihren
Familien in Frankreich zurück oder emigrierten nach England, die USA und nach Australien. Etwa 1‘100 Polen wählten die Schweiz als ihre zweite Heimat.
Die Leistungen der polnischen Internierten von 1940 bis
1945 waren sehr beachtlich. Bei geringer Entschädigung
(weit unter den in der Schweiz damals bezahlten Löhnen,
jedoch mit unentgeltlicher Unterkunft und Verpflegung)
betrug die Arbeitsleistung in den nachfolgenden Einsatzbereichen (Individuelle oder Gruppenarbeit in Arbeitstagen):
•Landwirtschaft, Industrie und Gewerbe
1‘200‘000
•Strassenbau: Neubau 277 km, Ausbau 185 km
1‘190‘000
•Brückenbau: 12 Stein-, 6 Beton-, 45 Holzbrücken
180‘000
•Flussregulierungen: neue Kanäle 10 km
120‘000
20. Juni 1940 – Jeszcze Polska nie zgine˛ła
Dutzende polnischer Internierter waren zudem an archäologischen Ausgrabungen beteiligt, wie bspw. der Ausgrabung
der Fundamente einer römischen Villa in Aeschi SO und der
Freilegung der Pfahlbausiedlung bei Pfyn TG.
Auch heute sind die offiziellen, wie privaten Bindungen
zwischen Schweizern und Polen noch ausgeprägt. In der
Schweiz besteht eine aktive «Interessengemeinschaft (IG)
der Nachkommen internierter Polen in der Schweiz». Diese hat denn auch die Gedenkfeier zum 75. Jahrestag des
Grenzübertritts der 2. Polnischen Schützendivision in Goumois, am 20. Juni 2015, veranstaltet.
Der Gedenkanlass vom 20. Juni 2015
Ein starkes Organisationkomitee der vorerwähnten Interessengemeinschaft (im tatkräftigen Verbund mit Fachof (Major) Andreas Hess, Präsident der EMPA Schweiz), bereitete
für den denkwürdigen Tag dieses Grenzübertritts vom 20.
Juni 1940 nach 75 Jahren einen grossen Gedenkanlass vor
und führte diesen mustergültig durch. Der Anlass gliederte
sich in drei Sequenzen, eine in Frankreich, die zweite dann
an der Brücke (Zollübergang) in Goumois auf der Schweizer
Seite des Doubs und die dritte in Saignelégier, oben in den
Freibergen.
Bereits am Vorabend, Freitag, 19. Juni empfing der Chef VBS,
Bundesrat Ueli Maurer, im Landhaus in Lohn den polnischen
Vize-Verteidigungsminister Maciej Jankowski. Er vertrat
den kurzfristig amtlich verhinderten Verteidigungsminister
Tomasz Siemoniak und war begleitet u.a. vom Botschafter
Polens in der Schweiz und einem hohen Vertreter der
Botschaft Polens in Paris.
Selbstverständlich nahmen auch Angehörige der IG der
Nachkommen internierter Polen in der Schweiz teil.
Am Samstag, 20. Juni 2015 fand dann der erste Gedenkakt auf französischem Territorium, im damaligen
Kampfraum von Damprichard statt. Dieser begann um
1000 auf dem dortigen Friedhof, beim GemeinschaftsGrab der 1940 dort Gefallenen. Zur Ehrung der Toten der
2. Polnischen Schützendivision fand sich der polnische
Vize-Verteidigungsminister ein, begleitet von einer polnischen Offiziersdelegation, katholischen Militärgeistlichen,
einem Militärspiel der polnischen Armee, einem Ehrendetachement der französischen Armee sowie von vielen Zivilpersonen, meist Nachfahren von Angehörigen der 2. Polnischen Schützendivision. Als Sprecher der noch lebenden
Veteranen, von denen sich noch vier zum Anlass einfanden
(alle weit über 90) sprach, in der seinerzeitigen Uniform,
Oberst Wlodzimierz Cieskowski, welcher 1940 als 16-jähriger in der 2. Polnischen Schützendivision diente. Die Ansprachen, Gebete und Kranzniederlegungen bildeten ergreifende Momente der Erinnerung.
Danach formierte sich Kolonne der Offiziellen und wurde –
begleitet durch Angehörige der Police motorisée de la
République et du Canton de Jura – von Damprichard
über Fessevillers hinunter an den Doubs in Goumois.
Daselbst fand noch ein Depot de Gerbe vor dem örtlichen
Monument aux Morts durch die polnische Delegation
statt. Anschliessend formierte sich der Ehrenzug für den
Marsch über die Brücke des Doubs in den Schweizer Teil
der Ortschaft.
An dieser Stelle ist eine Anmerkung zur Besonderheit der
Grenzziehung am Doubs angebracht. Offenbar aufgrund
einer Verfügung von Napoleon I verläuft die Landesgrenze
am Doubs vom Lac de Moron bis zum Eintritt in die
* Diese Einsätze lassen sich kaum detailliert aufschlüsseln. Es konnte sich jedoch nur um unterstützende, nicht bewaffnete Einsätze
gehandelt haben. Ein (quasi-) militärischer Einsatz war ja gemäss Haager Abkommen nicht zulässig. Es darf aber angenommen werden,
nach kaum verifizierbaren Quellen, wonach zwischen General Guisan und dem polnischen Divisionskommandanten Prugar-Ketling das
Einvernehmen bestand, dass im Falle einer Offensive seitens der Achsenmächte, die polnische Division zum Kampfeinsatz bereit war,
von der Schweizer Armee aber dazu hätte ermächtigt und bewaffnet werden müssen.
OGinform 2-2015
• Urbarmachung/Anbau (Plan Wahlen): 1‘012 ha
950‘000
• Waldarbeiten: Rodung 1‘353 ha; Bauholz 22‘850 m3,
Brennholz 64‘000 m3
750‘000
• Bergbau: Eisenerz 70‘000 to, Steinkohle 6‘900 to,
Torf 20‘000 to, Bausteine 5‘000 to
50‘000
• Arbeiten zu Gunsten der Landesverteidung*
1‘410‘000
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20. Juni 1940 – Jeszcze Polska nie zgine˛ła
Schweiz bei Clairbief, nähe Soubey über rund 35 km am
Schweizer Ufer und nicht gemäss internationalem Standard
im Flussbett.
Die offizielle Schweizer Abordnung, an deren Spitze Bundesrat Ueli Maurer, erwartete die polnische Abordnung
unmittelbar an der Brücke. Diese näherte sich gemessenen
Schrittes, ohne Musikbegleitung und wurde am Schweizer
Ufer herzlich begrüsst. Die zweite Sequenz gestaltete sich
vor dem Schweizer Zollhaus in Goumois, vom Spiel der Territorial Region 2 begleitet.
Die Nationalhymnen der Schweiz und Polens wurden angestimmt, gefolgt von herzlichen Grussadressen. Zwei
Priester segneten die neue Gedenktafel, worauf BR Maurer, der polnischen Vize-Verteidigungsminiester Jankowsky.
gemeinsam mit den anwesenden Ehemaligen der 2. DSP
Erinnerungs- und Dankeskränze deponierten. Danach folgten zwei eindrückliche und berührende Vortrage: Durch
Dr. Jürg Stüssi-Lauterburg, den hoch versierten Historiker,
und anschliessend durch Oberst Wlodzimierz Cieskowski,
den hochbetagten, noch immer aktiven und engagierten
Veteranen der 2. Polnischen Schützendivision von 1940.
Seine Worte, polnisch gesprochen, berührten die vielen
Anwesenden allein schon durch das Timbre seiner Stimme.
Stellvertretend aus den zahlreichen Zitaten sei an dieser
Stelle die Inschrift eines damals am Ausbau der SustenpassStrasse arbeitenden polnischen Internierten angeführt –
diese Strasse lag ausserhalb der an der Südgrenze positionierten italienischen Artillerie (siehe unten).
OGinform 2-2015
Für die dritte Sequenz dieses eindrücklichen Gedenkanlasses trafen sich die Gäste im grossen Festsaal des Marché
Concours in Saignelégier. Das von den Landfrauen der Région Saignelégier zubereitete und servierte köstliche Essen
wurde bereichert durch viele Ansprachen und Darbietungen
der polnischen Kultur.
20
ZUR ERINNERUNG AN DEN GRENZÜBERTRITT
DER POLNISCHEN SOLDATEN AM 20 VI 1940.
DANK DER SCHWEIZ FÜR DIE ZUFLUCHT
UND UNSEREN VÄTERN FÜR DIE HINTERLASSENEN
WERKE. NACHKOMMEN INTERNIERTER POLEN
IN DER SCHWEIZ. GOUMOIS, 20 VI 2015
Es ist mir unerklärlich, aus welchen Gründen dieser Gedenkanlass in der Schweizer Öffentlichkeit kaum bekannt
wurde. Ich selbst erhielt Kenntnis davon erst in einem Telefongespräch mit unserem Verteidigungsattaché in Paris,
Divisionär Corminboeuf, im Zusammenhang mit der durch
unsere OG beider Basel organisierten militärischen Delegation am Gedenkanlass «500 Jahre Zugehörigkeit der
Stadt Mulhouse als zugewandter Ort zur alten Eidgenossenschaft».
20. Juni 1940 – Jeszcze Polska nie zgine˛ła
Dieser eindrückliche Gedenkanlass am 20. Juni 2015 brachte die tiefe Verbindung zweier eigenständiger und freiheitsliebender Völker und Länder lebendig zum Ausdruck.
Mein Besuch hat mir bewegende Eindrücke vermittelt und
Jugend-Erinnerungen geweckt. Gerne werde ich bei nächster Gelegenheit wieder einmal das einmalige Polenmuseum
im Schloss Rapperswil besuchen.
Jeszcze Polska nie zgine˛ła,
Kiedy my żyjemy
Noch ist Polen nicht verloren,
solange wir leben
Dieser Textbeginn der polnischen Nationalhymne hat im
übertragenen Sinn volle Gültigkeit auch für unsere Beziehung zu unserer Heimat Schweiz.
Oberst Cieskowski
Verfasser und Bilder: Oberst H.R. Schaffhauser
OGinform 2-2015
Gedenkfeier auf dem Friedhof Damprichard
21
75 Jahre Rütlirapport 1940 – 2015
Nach dem Waffenstillstandsabkommen zwischen dem Deutschen Reich, Frankreich
und Italien Ende Juni 1940 war die Schweiz von den Achensmächten praktisch vollständig
umklammert und höchst bedroht. Starke Angriffstruppen standen an der West- und
Nordgrenze zum Einfall in unser Land bereit. Die defätistische und zur Anpassung ratende
Rede des damaligen Bundespräsidenten, Marcel Pilet-Golaz, am 25. Juni 1940 verstörte
weite Kreise unserer Bevölkerung und verunsicherte auch Teile der Armee. In dieser
bedrohlichen und schwierigen Lage entschloss sich General Henri Guisan zu einem sehr
mutigen Schritt, um in Armee und Bevölkerung den Mut zu heben und das Vertrauen
in die eigenen Fähigkeiten zurückzugeben, die bevorstehende Zeit überstehen zu können:
Er berief die ihm untergebenen Kommandanten bis Stufe Bataillon /Abteilung für den
25. Juli 1940 zum Rapport auf das historisch bedeutsame Rütli.
OGinform 2-2015
Am 25. Juli 2015 fand auf Einladung der SOG der Rütlirapport 2015 statt, wozu insbesondere junge Offiziere aufgerufen wurden. Die OGBB war dabei würdevoll durch eine
vierköpfige Delegation unter Leitung des Vizepräsidenten,
Oberst aD Hans Ruedi Schaffhauser, vertreten. An den Rütlirapport von 1940 anlehnend, versammelten sich die Teilnehmenden am Quai in Luzern, wo bereits zwei Schiffe der
SGV bereitstanden. Neben den Delegationen der Offiziergesellschaften, der Aufforderung der SOG entsprechend altersmässig durchmischt, fanden zahlreiche weitere Gäste
aus Politik und Militär sowie Nachfahren von General Henri
Guisan den Weg nach Luzern. Eines der beiden Schiffe, die
«Stadt Luzern», hatte bereits 1940 den General samt geladenen Kommandanten aufs Rütli geführt. Das Dampfschiff
war zuvor aus Sicherheitsgründen überprüft worden, wofür
auch Taucher zum Einsatz kamen und den Rumpf nach
Sprengsätzen absuchten.
Im Gegensatz zu 1940 konnte 2015 der Zeitplan eingehalten werden. Nachdem die beiden Schiffe ohne Verspätung
am Zielort angekommen waren, konnte der eigentliche
Festakt beginnen. Glücklicherweise hielt sich Petrus bis
zum Schluss an den Wetterbericht. Im Gegensatz zu den
vorangegangenen Hitzetagen herrschten angenehme Temperaturen und der von den Wetterfröschen zeitweise angekündigte Regen blieb aus.
22
Nach der Meldung und der Landeshymne, musikalisch begleitet durch das Spiel einer der zwei besten Panzerbrigaden der Armee (Pz Br 11), folgten die Ansprachen der
Vertreter aus Politik und Militär. Frau Landammann Dr.
Heidi Zgraggen begrüsste die Anwesenden seitens der
Urner Regierung und verwies auf die Symbolkraft des
Rütli. Anschliessend richtete sich Frau Staatsrätin Béatrice
Métraux an die Gemeinschaft der Zuhörenden. Sie vertrat
als Mitglied der Waadtländer Regierung den Heimatkanton
von General Guisan; der Kanton Wadt hatte sich ebenfalls an der Organisation des Anlasses beteiligt. Wie später
Ständeratspräsident Claude Hêche wies sie auf die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts hin, mit der sich die
Schweiz konfrontiert sieht und würdigte die wegweisende
Wirkung des ursprünglichen Rütlirapports.
Historisch kontextualisiert wurden die Ansprachen durch
Prof. Dr. Rudolf Jaun, der sich den Geschehnissen des Zweiten Weltkrieges sowie der Bedeutung des Rütlirapportes
für die Geschichte der Schweiz widmete. Dabei ging er näher auf den Inhalt der Rede ein, welcher aufgrund eines erst
1984 im Nachlass des Generals entdeckten Manuskripts und
den Erinnerungen von damals anwesenden Offizieren versuchsweise rekonstruiert werden konnte. Die Erinnerungen
der Offiziere erwiesen sich nicht als deckungsgleich und
offenbarten etliche Ungereimtheiten, die stark an den Anfang von Friedrich Dürrenmatts «Justiz» erinnern.
Aufgrund der Verspätung, mit der die Teilnehmer 1940 das
Rütli erreichten, beschränkte der General seine Redezeit auf
etwa 20 Minuten. Das Manuskript war jedoch für eine längerdauernde Rede vorbereitet und enthielt dementsprechend Passagen, die vom General nicht ausgeführt worden
waren. Guisan referierte frei, wobei bzgl. der gewählten
Sprache unterschiedliche Erinnerungen im Gedächtnis der
75 Jahre Rütlirapport 1940 – 2015
Ähnlich divergierende Angaben betrafen das Wetter vom
25. Juli 1940, das teilweise als sonnig in Erinnerung geblieben ist, obwohl es in Tat und Wahrheit etwa ähnlich trüb
gewesen sein dürfte, wie am diesjährigen Rapport, 75 Jahre später.
Der Anlass blieb stets in den Erinnerungen an die Aktivdienstzeit verankert und vertiefte die Bedeutung der Rütliwiese mit einem zweiten, für die eidgenössische Geschichte
bedeutenden, diesmal historisch verbürgten Anlass. Die
Schweiz befand sich im Sommer 1940 in einer äusserst kritischen Lage. Frankreich, mit dem es inoffizielle Vereinbarungen für eine Unterstützung zur Abwehr eines allfälligen Angriffs der Achsenmächte auf die Schweiz gab, erlag in kurzen Wochen dem Ansturm der deutschen Kriegsmaschinerie. Die britische Expeditionsarmee vermochte
sich dabei noch knapp und unter schweren materiellen
Verlusten auf die heimatliche Insel zu retten.
In dieser gefahrvollen Zeitperiode gelang es General Guisan auf dem Rütli, seinen nicht unumstrittenen Befehl
zum Rückzug der Feldarmee ins Réduit zu begründen und
seine Untergebenen weitestgehend von seinem gefassten
Entschluss zu überzeugen. Die verstärkten Grenzbrigaden
und die ausgeschiedenen Verzögerungstruppen im Mittelland blieben während des ganzen Aktivdiensts in ihren
zugewiesenen Räumen im Einsatz. Insofern ist die immer
wieder in Erscheinung tretende Mär zu verneinen, wonach
die ganze Armee in die Alpen zurückgezogen worden sei
und das Gros unserer Bevölkerung einem Angreifer schutzlos ausgeliefert worden wäre.
Eine derart gelungene Überzeugungsarbeit wünschten sich
denn auch die drei jungen Offiziere, die der Einladung der
SOG gefolgt waren, um über die aus ihrer Sicht bestehenden Herausforderungen der heutigen Armee zu sprechen.
Die nacheinander in Deutsch, Französisch und Italienisch
gehaltenen Referate unterstrichen die Bedeutung einer
soliden Öffentlichkeitsarbeit und einer damit verbundenen, zielgerichteten Kommunikation. Einhellig stellten die
Referenten am Beispiel der Gripen-Initiative fest, dass gerade in diesem Bereich Nachholbedarf besteht. In direkten
Gesprächen mit Stimmberechtigten habe sich im Vorfeld
der Abstimmung gezeigt, dass viele Gerüchte und falsche
Annahmen kursierten, die durch eine zweckdienliche Argumentation nachhaltig hätten widerlegt werden können.
Im Anschluss an die drei jungen Referenten richtete der
Präsident der SOG, Br Denis Froidevaux, das Wort an
die Zuhörer und widmete auch seine Ausführungen dem
Gefahrenpotenzial in Europa, dem Zustand der Armee und
der damit zusammenhängenden, unrühmlichen BudgetDebatte. Er wiederholte die vielfach vorgebrachte Forderung
einer verpflichtenden Finanzierung der Armee – die nach
der WEA-Vorlage noch 100‘000 AdA umfassen wird – mit
fünf Milliarden Franken pro Jahr.
Als letzter Referent trat Bundesrat Ueli Maurer ans Rednerpult, der die sich weltweit rasant verändernde sicherheitspolitische Situation mit Hinweisen auf die Ukraine
und den IS ins Zentrum seiner Ausführungen stellte. Sicherlich nicht zum Missfallen des Fahnendetachements wurden die Redezeiten eingehalten, so dass nach 2 Stunden,
die neben den Ansprachen auch musikalische Einschübe
enthielten, der Präsident der SOG die Abmeldung bei BR
Maurer vornehmen konnte. Dem anschliessenden Apéro
mit einem vorzüglich mundenden, General Guisan gewidmeten Wein zu Bergkäse, Kernserli (einer Trockenwurst aus
dem Kanton Obwalden) und Militärkäseschnitten en miniature, folgte ein ansprechendes Mittagessen. Apéro und
Mittagessen bildeten den Rahmen für zahlreiche interessante Gespräche und das Knüpfen weiterer Kontakte zwischen Vertretern der verschiedenen Offiziersgesellschaften.
Für die vorzügliche Verpflegung zeichnete der Milizverband
der Schweizer Militärküchenchefs verantwortlich.
Nach dem Dessert fand der Festakt auf dem Rütli mit
einer Vorführung der Patrouille Suisse seinen krönenden
Abschluss. Danach folge die Rückfahrt per Schiff nach
Luzern, wo die Teilnehmenden als Abschiedsgeschenk ein
Buch zum Rütlirapport (Autor: Jean-Jacques Langendorf)
und eine Flasche des kredenzten Weins erhielten.
Mit einem Augenzwinkern liess sich auf der Rückfahrt
nach Basel feststellen, dass bereits vor der Rückkehr der
Gäste nach Luzern erste Medienberichte zum Anlass samt
entsprechenden Leserkommentaren online zirkulierten. Die
Lektüre der Kommentare sowie die Erinnerungen an den
erfreulichen Tag sorgten dann bis nach Basel für reichlich
Gesprächsstoff und verkürzten die Fahrt.
Verfasser: Oblt René Zimmermann, Of@Unibas
Foto: Oberst Hans Ruedi Schaffhauser
OGinform 2-2015
anwesenden Offiziere blieben. Einige meinten im Nachhinein, er habe entweder ganz auf französisch oder ganz
auf deutsch referiert, wogegen andere Teilnehmer überzeugt waren, der General hätte sich abwechselnd beider
Landessprachen bedient.
23
Anlässe im Gesellschaftsjahr 2015
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OGinform 2-2015
Referat «Cyberwar»
3. Dezember 2015
Waldweih
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ber 2015
25
Mulhouse feiert «500 Jahre zugewandter
Im Jahre 1515 wurde die reichsfreie Stadt Mulhouse als zugewandter Ort in die
damalige 13-örtige Eidgenossenschaft aufgenommen. Mit diesem Vertrag wurden die
Stadt und die Eidgenossenschaft gegenseitig schutz- und trutzpflichtig, das heisst
zu gegenseitigem Beistand verpflichtet.
Geschichte
Die Stadt Mülhausen (lateinisch Mulhusium) ist im Jahr 803
erstmals urkundlich erwähnt. Errichtet wurde sie auf einem
oft durch Hochwasser heimgesuchten Gelände. Der Bau einer Mühle gab dem Ort seinen Namen. Ein Mühlrad ziert
daher auch das Stadtwappen.
OGinform 2-2015
Durch den Status als Freie Reichsstadt im Heiligen Römischen
Reich sowie durch ein Bündnis mit den Schweizer Kantonen
(1515) und dem französischen Königreich blieb Mülhausen
als zugewandter Ort der Eidgenossenschaft nahezu unabhängig. Die Stadt war Mitglied im elsässischen Zehnstädtebund (Dekapolis). Anschliessend war Mülhausen als unabhängige Republik Mitglied der Eidgenossenschaft.
Stadtplan von Mulhouse von Merian, 1642
26
In der Mitte des 18. Jahrhunderts gewannen chemische
und mechanische Industrien an Bedeutung. Im Jahr 1746
begann mit der Gründung einer Textildruckmanufaktur die
industrielle Entwicklung der Stadt. Die Stadt unterhielt bevorzugte Beziehungen mit Louisiana, von wo es Baumwolle
importierte.
1798 votierte die Stadt für einen Anschluss an Frankreich,
da die durch die napoleonische Verwaltung errichteten
Zollschranken den Warenverkehr in die wichtigsten Absatzgebiete erschwerten. Auf dem Wiener Kongress 1814 /15
war eine Wiederangliederung von Mülhausen an die
Schweiz (ähnlich dem Veltlin) leider kein Thema mehr; die
Stadt blieb, wie das umgebende Elsass, Teil Frankreichs. In
den Jahren nach 1820 expandierte die Textilindustrie wei-
Ort zur alten Eidgenossenschaft»
Nach dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870 /71 kam
Mülhausen mit Elsass-Lothringen zum neu gegründeten
Deutschen Kaiserreich. Am 1. Dezember 1910 zählte man
in der Stadt 95‘041 Einwohner. Mit der Eingemeindung
der Landgemeinde Dornach (1910: 10'447 Einwohner) am
1. Juni 1914 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt die
Grenze von 100‘000, was sie zur Großstadt machte.
Zu Beginn des Ersten Weltkriegs konnten französische
Truppen Mülhausen im August 1914 zweimal kurzzeitig
einnehmen, wurden aber beide Male von der Reichswehr
wieder verdrängt. Nach dem Krieg wurde Mülhausen 1919
erneut französisch. Die französische Sprache wurde als
Amts- und Schulsprache verpflichtend eingeführt. Nach
dem Westfeldzug zu Beginn des Zweiten Weltkriegs war
Mülhausen bis zur Einnahme durch die 1. französische
Armee am 22. November 1944 wieder dem Deutschen
Reich angegliedert. Die tragische Konsequenz daraus war
jeweils die Rekrutierung der wehrfähigen Elsässer Männer
in die deutsche Armee. Diese setzte die eingezogenen
Armeeangehörigen praktisch ausnahmslos an der Ostfront
ein.
Die Bindungen zur Eidgenossenschaft
Zugewandter Ort ist ein Sammelbegriff der in den Quellen
ab 1403 /40 fassbar wird und bezeichnet in der schweiz.
Historiografie diejenigen Städte, Länder, geistlichen oder
weltlichen Herrschaften, die mit den eidgenössischen Orten
in einer engen, in der Regel unbefristeten (ewigen) vertraglichen Bindung standen. Sie galten als zur Eidgenossenschaft gehörend, ohne aber voll berechtigte Orte zu sein.
Der Status des Zugewandten Orts beinhaltete, bei allen
Variationen im Einzelfall, gegenseitige, aber meist asymmetrische militärische Hilfspflichten, eine gewisse Koordination der Bündnispolitik im europäischen Mächtesystem
(Mitunterzeichnung von Bündnissen und Allianzen) und
freundnachbarliche Zusammenarbeit (Zölle, Handel, Justiz,
Vermittlung in Konflikten).
Der Grad der vertraglichen Bindung eines Zugewandten
Orts, mit Sitz in der Tagsatzung waren variabel. Die Städte
Rottweil und Mülhausen waren mit allen dreizehn Orten
verbündet – und gehören heute trotzdem als einzige nicht
mehr zur Schweiz.
Der Vertrag mit der Stadt Mulhouse wurde im Januar 1515
mit allen Ständen der damaligen 13-örtigen Eidgenossenschaft geschlossen. In der Schlacht von Marignano kämpfte
denn auch bereits eine Truppe aus Mulhouse auf eidgenössischer Seite mit, unter dem Kommando des Bürgermeisters.
1586 lösten sich die katholischen Stände der alten Eidgenossenschaft aus dem Vertrag. Dieser blieb bis 1798
weiter bestehen mit den reformierten Ständen Zürich, Bern,
Glarus, Basel und Schaffhausen.
Der Gedenkanlass vom 13. Juli 2015
in Mulhouse
An der Generalversammlung unserer französischen Kameraden sprach mich Général**** Jacques Neuville, Président
de l’OMSPAC – Office Municipale des Sociétés Patriotiques
et des Anciens Combattants – auf das geplante Gedenkereignis an. Dem Gespräch entnahm ich die unüberhörbare
Frage, in welcher Form die Schweiz sich darin einbringen
werde.
Ein solcher binationaler Anlass fällt grundsätzlich in die
Zuständigkeit des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten. In der Zentrale Bern wusste jedoch niemand etwas von diesem Jubiläum. Einen Kontakt
zur Schweizer Botschaft in Paris hatte es von seiten der
Verantwortlichen in Mulhouse auch nicht gegeben. Also
mussten wir daraus schliessen, dass die zwischenstaatliche
Verantwortung wieder einmal stillschweigend an die untere
Stufe delegiert worden war.
Seitens unserer OG beider Basel setzte ich mich für eine
Beteiligung unserer Armee ein. Bundesrat Ueli Maurer
und der Chef der Armee, KKdt André Blattmann, zeigten
Verständnis für das Anliegen. Das von uns beantragte
Militärspiel wurde uns zugestanden, die Abordnung eines
Ehrenzugs Infanterie (Im TAZ, mit Stgw 90) wurde nicht
bewilligt. An dessen Stelle wurde uns aber zugesagt, die
Bewilligung für eine Teilnahme in Uniform im Rahmen der
OG beider Basel zu erteilen.
Im Verlaufe der organisatorischen Vorbereitungen mit dem
OK der Stadt Mulhouse, nahm ich auch einmal Kontakt auf
mit dem Präsidialdepartement des Kantons Basel-Stadt. Dort
erfuhr ich zu meiner Freude, es sei geplant, dass Regie-
OGinform 2-2015
ter und Mülhausen entwickelte sich zu einer erfolgreichen Industriestadt, in der sich später auch andere Industriezweige ansiedelten und zahlreiche Arbeitskräfte aus der
Umgebung anzogen.
27
Mulhouse feiert «500 Jahre zugewandter Ort zur alten Eidgenossenschaft»
rungspräsident Dr. Guy Morin, zum Gedenkanlass nach Mulhouse fahren werde. Details seien aber noch alle offen.
Wir vereinbarten, den gegenseitigen Informationsaustausch
fortzuführen.
Der mittels Email Aussand Anfang Juli erfolgte Aufruf zur
Beteiligung seitens unserer Mitglieder brachte raren Widerhall; zum Teil verständlich in Anbetracht der eben angelaufenen Ferienzeit. Meine deshalb unternommene Anfrage
an den Kdt der Inf RS 13 in Liestal für eine kleine Anzahl
interessierter, freiwilliger Rekruten wurde positiv beantwortet. Damit hätten wir an der offiziellen Zeremonie in
Mulhouse ein stattliches uniformiertes Detachement präsentieren können. Die unverständliche Intervention des Chefs
Militärprotokoll in Bern, mit Befehl direkt an den Schulkommandanten, kurz vor dem Anlass untersagte jedoch
jegliche Beteiligung von Angehörigen der Inf RS 13.
Der 1. Teil des Gedenkanlasses
Am Montag, 13. Juli 2015 fand um 1800 im historischen
Rathaus von Mulhouse ein Gedenkakt zu Feier der 500jährigen Zugehörigkeit zur Eidgenossenschaft statt.
Zur Einleitung trat das Spiel der Militärmusik Rekrutenschule 16-1 auf der Place de la Réunion vor dem Rathaus mit
schmissigen, schwungvollen Vorträgen auf. Der Auftritt
lockte eine grosse Zahl von Zuhörenden an und fand
grossen Applaus. Beim Eintreffen der Autoritäten traten
auch Hellebardiere in Uniformen des XVI Jahrhunderts auf
die Szene. Auf dem Treppenaufstieg zum 1. Geschoss des
Rathauses standen zudem die Herren der SchweissdissyZunft von Mulhouse Spalier, während das Spiel zum Einmarsch den General Guisan-Marsch intonierte.
OGinform 2-2015
Im Rahmen des Gedenkaktes im Ratssaal, der mit den
Wappen der 13 alten eidgenössischen Orte und der Stadt
Mulhouse geschmückt ist (wie übrigens ebenfalls die Rathausfront), wurde die gegenseitige Déclaration d’Amitié
(Freundschaftserklärung) proklamiert und unterzeichnet.
28
Der 2. Teil des Gedenkanlasses
und die Begehung des französischen
Nationalfeiertages
Die Stadt Mulhouse begeht die Feier zum Nationalfeiertag
des Quatorze Juillet traditionell am Vorabend, da viele ihrer
Autoritäten am 14.7. in Paris anwesend sein müssen.
Der feierliche Akt wird immer von der OMSPAC, unter Beizug von Vertretern der Armée de Terre und dieses Jahr natürlich auch mit Vertretern der OG beider Basel, organisiert.
Teilgenommen haben ein Zug des Régiment de Marche du
Tchad, die Portes-Drapeaux aller aktiven militärischen Organisationen und der Anciens Combattants, die Trompettes
de Mulhouse (traditionelle Clairon/Tambouren Gruppe).
Die Schweizer Armee war vertreten durch das Militärspiel
16-1 (Leitung Oblt Gian Walker) und eine Delegation unserer Offiziersgesellschaft beider Basel. Und natürlich die
zwei Hellebardiere aus der Zeit der Schlacht von Marignano.
Bei der Ankunft der offiziellen Honoratioren hissten je zwei
uniformierte Soldaten aus der Schweiz und Frankreich die
beiden Landesfahnen, worauf das Spiel die Nationalhymnen
intonierte.
Es folgte die Ansprache des Maire de Mulhouse, Jean
Rottner. Die Vertreter der drei Glaubensgemeinschaften
sprachen Gebete für Frieden, Versöhnlichkeit und die nationalen und internationalen Gemeinschaften.
Nach der Ehrung aller Gefallenen in den beiden Weltkriegen und den weiteren blutigen Konflikten, erfolgte zum Abschluss die Auszeichnung langverdienter Sapeurs Pompiers.
Nach Abschluss der Zeremonie lud die Stadt Mulhouse alle
Teilnehmenden, wie auch die Besucher zu einem üppigen
Apéro dinatoire im angrenzenden Park ein. Das sommerliche
Wetter begünstigte diesen eindrücklichen Gedenkanlass.
Dieser wird in den Annalen unserer OG beider Basel sowie
denjenigen unserer französischen Kameraden der Union des
Officiers de Réserve de la Région de Mulhouse und unserer
engagierten Partner der Stadt Mulhouse in eindrücklicher
Erinnerung bleiben.
Verfasser und Bilder: Oberst Hans Ruedi Schaffhauser
2015
OGinform 2-2015
Programmhinweis
29
Führungskurs des Kantons BL wird bei den
Stephanie Matter, Akademische Mitarbeiterin
im Generalsekretariat der Finanz- und Kirchendirektion des Kantons Basel-Landschaft,
Mitglied des Kantonalen Krisenstabes BL und
Teilnehmerin Basiskurs Führung
Wer führt, stösst auf Probleme. Und braucht deshalb ein Instrumentarium, das bei der Bewältigung einer Krise unterstützt: wie kann ich ein Problem analytisch erfassen? Kann
ich Sofortmassnahmen treffen, die mir in der Krise Zeit verschaffen? Wem erteile ich welche Aufträge, um das Problem
optimal zu lösen? Diesen und ähnlichen Fragen stellten
sich Mitte April die Teilnehmenden des Basiskurses Führung
des Kantons Basel-Landschaft. Der Kurs richtet sich an
Mitarbeitende der kantonalen Verwaltung, die neu oder in
Kürze eine Führungsposition als Linienvorgesetzte oder als
Fach- und Projektkader (ohne Linienführung) übernehmen.
Wer könnte nun die obenstehenden Fragen besser beantworten, als Vertreter einer Organisation, die zur Bewältigung
von Krisen geschaffen wurde?
OGinform 2-2015
So verbrachten die siebzehn Teilnehmenden des aktuellen
Lehrgangs auf Initiative von Michael Feller, Leiter Ausbildung Zivilschutz im Kanton Basel-Landschaft und selber
Teilnehmer des Kurses, einen Tag bei den Kantonalen Krisenorganisationen des Kantons Basel-Landschaft (KKO) und
liessen sich dort in verschiedenen Führungsinstrumenten
schulen.
Der Tag begann mit einem Besuch im Führungsstandort
des Kantonalen Krisenstabs im Kommandoposten Gitterli in
Liestal. Die ursprünglich im Kalten Krieg errichtete unterirdische Führungsanlage wurde in den letzten Jahren zu einem
professionellen Führungsstandort entwickelt und wird im
Ernstfall den Krisenstab und allenfalls die Mitglieder des
Regierungsrates beherbergen können. Marcus Müller, Leiter
KKO sowie des Amtes für Militär und Bevölkerungsschutz,
bot den Kursteilnehmenden einen lebendigen Einblick in
die Aufgaben und die Arbeit der KKO. Anhand zahlreicher
Beispiele hob er die Wichtigkeit hervor, dass solche Organisationen sich immer wieder anlässlich von Übungen
mit Krisenszenarien auseinandersetzen. Solche Übungen
ermöglichen es insbesondere, die vorhandenen Führungsinstrumente zu testen und weiter zu entwickeln. So wurden
in der Vergangenheit Unterlagen geschaffen für den Fall
eines Erdbebens, einer Pandemie oder eines Blackouts. Es
wurden Zwischenfälle bei Chemie- und Pharmafirmen, im
Strassenverkehr und aufgrund von Naturereignissen durchgespielt. Denn letztlich zählt im Ernstfall nur eines: dass den
Menschen in einer Krise schnell und kompetent geholfen
wird.
Der bei den KKO eingesetzte «Behelf für Angehörige der
Führungsstäbe» war anschliessend Gegenstand einer theoretischen Schulung. Michael Feller führte die Kursteilnehmenden durch die geltenden Führungsgrundsätze und
Führungstätigkeiten und erläuterte die Instrumente zur Problemerfassung, Lagebeurteilung und Auftragserteilung.
Teilnehmer des Führungsseminars während einer
Gruppenarbeit
30
Nach der Mittagspause folgte ein weiterer packender Bericht aus der Praxis. Beat Krattiger, Leiter Sicherheitspolizei
des Kantons Basel-Landschaft und Schadenplatzkomman-
Kantonalen Krisenorganisationen geschult
Referent und
OGBB Vorstandsmitglied Michael Feller
bei der Schulung
der Teilnehmer des
Führungsseminars
in systematischer
Problemlösung
dant bei den KKO, referierte über die Explosion von 14. April
2012 in einem Wohnhaus in Pratteln. Eine Gasexplosion
hatte ein Mehrfamilienhaus in einer Wohnsiedlung komplett
zerstört, zahlreiche Bewohner unter schweren Betondecken
begraben und die umgebenden Gebäude und Infrastruktur
schwer in Mitleidenschaft gezogen. Mit vielen Details und
Hintergrundinformationen berichtete Beat Krattiger vom
Einsatz der KKO unter seiner Leitung, beginnend mit der
Alarmierung um 14:30 Uhr bis zur Übergabe des Schadenplatzes an den Gemeindeführungsstab spät in der Nacht.
Kritisch beleuchtete er die Tätigkeit der verschiedenen Akteure und zeigte Verbesserungsbedarf auf. Doch letztlich
konnte das Ereignis – dank guter Führung, kompetentem
Einsatz vieler Beteiligter und einer guten Portion Glück –
ohne Verlust von Menschenleben bewältigt werden.
Derart motiviert übten die Kursteilnehmenden schliesslich
selber die Anwendung der Führungsinstrumente anhand
von Beispielen. Schliesslich gibt es auch im «normalen»
Führungsalltag genügend Krisen, die bewältigt werden
müssen – ohne dass gleich ein Haus explodiert. So ging
Eines meiner Ziele des Seminars war es, den mir bekannten Prozess der Führungstätigkeiten der Armee oder des
Kantonalen Krisenstabes BL mit Modellen der Kantonalen Verwaltung BL zu vergleichen und den persönlichen
Horizont in dieser Thematik zu erweitern. Dies war gleichzeitig auch mein Thema des schriftlichen Leistungsnachweises. Meine Recherche ergab, dass die Verwaltung kein
einheitliches Modell für die systematische Problemlösung
kennt. Einzig im Führungsseminar 2 wird ein Modell für
strukturierte Entscheidungsprozesse für Piloten behandelt (SPORDEC).
Im Rahmen der Praxistage durfte ich meine Kolleginnen
und Kollegen in der Anwendung des Modells Führungstätigkeiten schulen (siehe nebenstehender Bericht). Diese
Sequenz diente mir dazu herauszufinden, ob die Kenntnis
und Anwendung dieses Modells für Führungspersonen
der kantonalen Verwaltung von Vorteil wäre. Die Auswertung dieser erstmaligen Ausbildung ergab, dass sich
die Mehrheit der Teilnehmer eine Schulung wünscht und
sie sich vorstellen kann, das Modell in ihrer täglichen
Arbeit anzuwenden.
Ich bin mir sicher, dass wir als Offiziere, die mit der Anwendung eines sehr guten Modells der systematischen
Problemlösung vertraut sind, auf diese Führungstätigkeiten auch im zivilen Umfeld (Beruf, Vereine usw.) zurückgreifen. Wir wissen um die Stärke des Modells.
Ich erhoffe mir von dieser Arbeit, dass das Modell der
Führungstätigkeiten (5 + 2) in der Ausbildung von Führungskräften der kantonalen Verwaltung die nötige
Aufmerksamkeit erhält und in Zukunft in den Führungskursen vermittelt wird.
Hptm Michael Feller
Die Rückmeldungen der Kursteilnehmenden zum Tag bei
den KKO waren denn auch durchgehend positiv. Die gewährten Einblicke in Theorie und Praxis, engagiert präsentiert von den drei Referenten, waren nicht nur inspirierend.
Sie hinterliessen bei den Kursteilnehmenden auch das gute
Gefühl, in einer allfälligen Krisensituation in guten Händen
zu sein.
Verfasserin: Stephanie Matter
Eine Gruppe bei einer Entschlussfassungsübung im Freien
OGinform w
es bei der Schulung auch darum, die Anwendung der Führungsinstrumente ausserhalb einer auf militärischen Grundsätzen beruhenden Organisation zu testen.
31
Schiessanlässe erstes Halbjahr 2015
Präzisionsschiessen
Combatschiessen
Am 18.4.2015 haben 20 Schützen der OGBB und Gäste
den gesamten Vormittag dem Präzisionsschiesstraining mit
der Ordonnanzpistole gewidmet. Dabei hat sich jeder wieder einmal auf die Grundlagen des Schiessens konzentriert.
Am Ende des Morgens haben sich die Teilnehmer bei einem
Wettschiessen über 25 m gemessen. Die Ausbildung wurde
geleitet vom sehr erfahrenen und kompetenten Stabsadj
Max Herzig der GWK Reg I.
Der Samstag 9. Mai 2015 stand ganz im Zeichen des Combatschiesstrainings. Im Gegensatz zum Präzisionsschiessen
ist das Combatschiessen mit Bewegung und erhöhter mentaler Belastung verbunden und findet in den KD Boxen auf
der Sichtern statt. 28 Angehörige der OGBB und Gäste
aus In- und Ausland haben sich auf insgesamt sechs verschiedenen Schiessparcours gemessen. Dabei konnte die
OGBB einmal mehr auf die grosszügige Unterstützung der
GWK Reg 1 zählen. Mit vier Ausbildnern unter der Leitung
von Stabsadj Max Herzig haben sie uns einen anspruchsvollen Wettkampf unter besten Bedingungen ermöglicht!
Als Neuerung wurde das Schiessprogramm mit einem Nebenarbeitsplatz «Sanitätsdienst» ergänzt. Während zwei
Mal 45 Minuten wurden die Teilnehmer auf den neusten
Stand der Ersten Hilfe gebracht. Unter der Leitung von
Hptm Andreas Gerber (beruflich Ausb ZS BL) wurde ohne
grosses «Aufwärmen» mit realitätsnahen Situationen gearbeitet. Wie mir alle Teilnehmer versicherten, wurde diese Ausbildung als sehr wertvoll empfunden.
Rangliste des Wettschiessens:
1. Gfr Alfred Eschbach
2. Oberslt Werner Krummenacher
3. Oberstlt Carl Gustav Mez
190 Pt
189 Pt
187 Pt
«Da komme ich wieder, das hat sich definitiv gelohnt»
Hptm David Kaufmann
(Gewinner des ISW in Eschbach 2015)
Der Wettkampf wurde von den Gebrüdern Aurel und Lucius
Trueb dominiert. Der Ältere musste sich aber dem Jüngeren
geschlagen geben. Der letztjährige Gewinner Oblt Mario
Schmidli hat sich dieses Mal der Herausforderung gestellt,
das gesamte Programm mit seiner schwächeren Hand zu
schiessen. Beachtlicherweise hat er auch so den 10. Schlussrang erreicht!
Gesamtrangliste:
OGinform 2-2015
Stabsadj Max Herzig von der GWK Reg I vermittelt die
Grundlagen des Präzisionsschiessen
32
1.
2.
3.
4.
5.
Oblt Lucius Trueb
Oblt Aurel Trueb
Lt Dario Doser
Gfr Michael Vögtlin
Hptm Serge Carroz
100 %
98.73 %
83.21 %
81.58 %
78.75 %
Schiessanlässe erstes Halbjahr 2015
Internationaler Schiesswettbewerb
(ISW) in Eschbach (DE)
Am Freitag und Samstag, 3. /4. Juli 2015 fand der alljährliche Internationale Schiesswettbewerb statt. Der Anlass
wird seit Jahrzehnten durch das Landeskommando BadenWürttemberg organisiert und ist jeweils ein Highlight der
Kameradschaft. Die OGBB konnte auch dieses Jahr mit einer
der grössten ausländischen Delegationen teilnehmen.
Hptm Feller, Michael mit dem neuen Stgw von Bruegger
und Thomet
Das Sieger Team OGBB I
Spontanes Foto der GewinnerInnen der Schützenschnur
Verfasser: Hptm Serge Carroz
Fotos: zVg
Oblt Aurel Trueb mit vollem Einsatz
OGinform 2-2015
Das abwechslungsreiche Programm 2015
Am Freitagnachmittag nahmen 136 Schützen beim Schiessen um die Schützenschnur und am Samstag 248 am
Mannschaftswettbewerb teil. Die OGBB stellte am Samstag
vier Teams und konnte davon drei Teams unter den Ersten
acht platzieren. Das Team OBGG I mit Hptm Michael Feller,
Hptm David Kaufmann, Oblt Aurel Trueb und Oblt Michael
Rietmann konnte sogar zum zweiten Mal den Siegerpokal
mit nach Hause nehmen. Herzliche Gratulation!
33
Mutationen
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Die Postvorschriften zur Adressierung werden immer restriktiver und die Kosten für nicht
zustellbare oder zurückgesandte Briefe belastet unsere Kasse in zunehmendem Masse.
Bitte melden Sie uns Adressänderungen oder sonstige Mutationen:
Per E-Mail an: [email protected],
per Fax an: 061 841 03 30,
oder per Post an: OGBB, Postfach, 4020 Basel
itarbeit.
OGinform 2-2015
Vielen Dank für Ihre M
34
Walter Hasler AG, Frick
Das Mercedes-Benz Zentrum im Fricktal
www.hasler-mercedes.ch
Programmhinweise
2015
Einladung zum 92. Ramsach-Schiessen
Geschätzte Mitglieder, liebe Kameraden
Es ist uns wiederum eine Ehre und Freude, Euch zu diesem traditionsreichen Schiessanlass der Offiziersgesellschaft
beider Basel und der Offiziersgesellschaft Olten wie folgt einladen zu dürfen:
Samstag, 31. Oktober 2015
Datum:
Zeit:
Ort /Tpt:
0900 –1200 (1400, inkl fak Mittagessen /Absenden)
Feldschiessstand oberhalb Bad Ramsach, Läufelfingen / BL
Tenü /Ausrüstung:
Waffe:
Munition:
Ablauf:
Programm 25 m:
Kosten:
Surprise:
Anmeldung:
AdA ausser Dienst => in zivil (restliche Ausrüstung wie nachfolgend)
AdA eingeteilt /aktiv => TAZ 90 , Béret, Kampfstiefel, Gurt mit Pist Holster,
Gehörschutz, Putzzeug, Regenschutz
Ordonnanzpistolen (SIG 210 / 220 / 226)
wird abgegeben
ab 0830 Eintreffen Feldschiessstand
0900 Schiessbeginn (parallel Zwipf im Felde)
1130 Letzter Durchgang! (ab 1200 aufräumen)
1230 (fak) Mittagessen/Absenden Bad Ramsach , Abschluss 1400
4 Serien à 5 Schuss, Schnellfeuer (Scheiben 3’’ sichtbar)
CHF 20.– für Mun / Zwipf; (fak) Mittagessen zL Teilnehmer
jeder Teilnehmer stiftet ein (unverpacktes) Geschenk als Preisgabe!
erwünscht (aber nicht zwingend) an [email protected]
Referat
«Cyberwar –
Der unsichtbare Krieg»
Oberst i Gst Gérald Vernez
Leiter Cyber – Defence, Führungsstab der Armee
Datum:
Ort:
Donnerstag, 3. Dezember 2015, 1900
Amt für Militär und Bevölkerungsschutz, Oristalstrasse 100, 4410 Liestal
Inklusive
iche
Apéro-R
Die Bedrohungen im Cyber-Raum haben sich in den letzten Jahren wesentlich verändert und dementsprechend hat sich ihre
Wahrnehmung verändert. Cyber-Bedrohungen und Cyber Defence sind heute nicht mehr einfach Randerscheinungen oder gar
Übertreibungen, sondern sie betreffen alle Bereiche der modernen, digital ausgerichteten Gesellschaft.
Anmeldung bis spätestens 30. November 2015 – mit folgenden Angaben: Grad, Name, Vorname,
Adresse, Telefon, Email und Anzahl zusätzlicher Personen – an: [email protected]
OGinform 2-2015
Das Referat ist öffentlich – freiwillige Kollekte
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OGinform 2-2015
4. Ba
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Programmhinweis
2015
Einladung zur
5. Basler Nacht der Offiziere
im Stadt-Casino Basel
Samstag, 7. November, ab 18:30 Uhr
Folgende Höhepunkte erwarten Sie:
Welcome-Drink, ein gediegenes Nachtessen, Mojito-Bar,
eine Überraschung und ein Mitternachtsimbiss
Musikalische Umrahmung: Duo Hall
Für spannende Unterhaltung ist
Michel Gammenthaler zuständig
Ein grosses Dankeschön für die finanzielle
Unterstützung an unsere Sponsoren & Gönner:
PKZ
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finden Sie dkleidern und
an Aben
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Anzügen
Foto: www.easypictures.ch
Basellandschaftliche Kantonalbank
AudioRent Clair
Victorinox
Iveco
OGinform 2-2015
Basler Kantonalbank
37
2016
Programmhinweise
Voranzeigen für die Terminplanung für das Jahr 2016
Nuit des Officiers unserer französischen Kameraden der UORRM
Samsag, 19. März 2016, ab 1930
im Palais Beau Bourg in Blotzheim/Elsass
Diesen festlichen Anlass besuchen aus unserer Offiziersgesellschaft und der Nordwestschweiz jeweils bis zu 50 Damen
und Herren und erleben eine Ballnacht mit vielen Einlagen und beschwingender Musik. Die NdO 2016 steht unter der
Thematik «500 Jahre Mulhouse zugewandter Ort zur alten Eidgenossenschaft» und wird von der OG beider
Basel mitgestaltet
++++++ ++++
Mémoire des Combats du Collet du Linge 1915
Jährlich gedenken die Reservisten der Bundeswehr und ihre französischen Partnerorganisationen der Chasseurs Alpin
et à Pied – les Diables bleus – in eindrücklichen Zeremonien der Gefallenen beider Seiten während dieser mörderischblutigen Kämpfe um den Gebirgszug des Lingenkopfs im Jahre 1915. Der erste Gedenkanlass findet auf dem deutschen
Soldatenfriedhof Bärenstall statt, gefolgt vom zweiten Anlass auf der französischen Gedenkstätte und Soldatenfriedhof
auf dem Col du Wettstein:
Sonntag, 7. August 2016, 0830 bis ~1400
Hohrod / Bärenstall, Vogesen und Col du Wettstein
Wir planen eine Erweiterung der bisher kleinen OGBB-Delegation. Um die notwendige Langzeit-Vorausplanung in Angriff
nehmen zu können, bitten wir interessierte Mitgieder um umgehende Anmeldung bei Oberst H.R. Schaffhauser
Genie Bataillon 11:
Wer kennt das Geheimnis
dieser Granitplatte?
Ein ganz besonderer Fund am Ufer des Zugersees gibt
Rätsel auf. Wer kennt diesen Stein mit seiner Inschrift?
Der Fund an der Lorzemündung in den Zugersee
Vor etwa 11/2 Jahren erfuhr Lorenz Strickler durch eine Privatperson von einer rund 300 kg schweren, ~80 x 100 cm
grossen Granitplatte in der Lorzemündung beim Brüggli
in Zug. Als Fachmann barg er das Fundstück. Gelagert ist
es jetzt im Zuger Depot für Technikgeschichte Neuheim.
Beim Reinigen der Platte wurde festgestellt, dass links
oben, neben dem Emblem die Inschrift "Genie Bat 11"
eingemeisselt ist.
OGinform 2-2015
Das G Bat 11 ist aufgelöst – geblieben ist seine Granitplatte
38
Bereits mit dem Entwicklungsschrittes 08/11 wurde das G Bat 11 aufgelöst. Dieses hatte oft in der Innerschweiz im Einsatz gestanden. Die vier letzten Bataillonskommandanten wurden bereits kontaktiert; leider resultierte daraus keine zufriedenstellende
Information über Herkunft und letzten Standort dieses Emblems.
Vielleich erinnert sich ein ehemaliger Angehöriger des Genie Bataillons 11 oder eine andere, geschichtsinteressierte Person an
diese Granitplatte und kann zur Erhellung von deren Geschichte beitragen.
Lorenz Strickler ist dankbar für sachdienliche Rückmeldungen und wie folgt erreichbar:
Telefon: 079 662 35 06 oder Mail: [email protected]
OGeflüster
«Stellen sie sich Folgendes vor» beginnt Remo Gamboni
seine Ansprache vor Claude Scharowski, Ronald Rebmann und Michel Thommen. Wir haben drei Tore, die
Tigran Avakian jeweils mit einem roten Samtvorhang verhüllt. Hinter zwei Toren haben Mischa Genitsch, Caroline
Polzer und Claudio Carrese ein paar Ziegen als Trostpreise platziert. Und hinter einem Tor ist der Hauptgewinn, ein
nigelnagelneues Offiziersmesser. Thomas de Courten und
Anne Schlumberger strahlen vor Freude. Der Showmaster
Michel Dékany fragt nun die Kandidaten Tobias Teuber,
Urs Jaisli und Martin Büsser, welches Tor sie wählen
möchten. Nachdem sie sich auf das Tor 2 geeinigt haben,
unterbricht der Showmaster. Er öffnet eines der beiden nichtgewählten Tore mit einer Ziege und fragt die Kandidaten, ob
sie bei ihrem gewählten Tor bleiben möchten. Oder auf das
andere der noch geschlossenen Tore wechseln möchten.
Guy Lachappelle und Samuel Werenfels beraten sich.
Sie rufen auch Fabian Mombelli, Mark Filipovic und
sogar Kevin Böni als Telefonjoker an. Tom Mudakaravil
befragt das Publikum. Nach einer kurzen Geheimsitzung
mit Diego Ochsner und Christian Hochstrasser-Reust
flüstert Philippe Lyrer dem Showmaster das Wahlergebnis ins Ohr. Benjamin Brencklé weiss nicht, ob es schlauer ist, das Tor zu wechseln oder beim ersten zu bleiben.
Können Sie ihm helfen?
Ein ganz anderes Problem schildern Gianluca Joerin und
Lukas Engelberger. Sie behaupten, vierzig Kartoffelsäcke von 1 bis 40 Kilo mit einer Pendelwaage und nur
vier Gewichtssteinen abwägen zu können (ja Claudio
Eha, das Rätsel funktioniert auch mit Munitionskisten).
Roman Schlager und Thomas Frauchiger wollen dieses Rätsel live lösen und stellen zusammen mit Martin
Schelling eine eindrucksvolle Pendelwaage auf. Den 1 KiloSack wägt Urs Regenass mit dem 1 Kilo-Stein. Gerold
Voggensperger und Guy Girard schnappen sich den
2 Kilo-Sack und Stein. Der schlaue Peter Pegoraro wirft
den 3 Kilo-Sack in die linke Waagschale und die 1 und 2
Kilo-Steine in die andere. «Voilà!», kommentiert Roger
Markowitsch zufrieden. Oliver Zahn resümiert: 1 = 1,
2 = 2, 3 = 1+ 2, 4 = 4, 5 =1+ 4, 6 = 2 + 4, 7 = 1+ 2 + 4, 8 = 8
usw. Da unterbricht Andreas Manger und rechnet Stefan
Edelmann, Beat Ochsner und Christophe Sarasin laut
vor: 15 =1+ 2 + 4 + 8, ab 16 haben wir keine Steine mehr?!
Joel Stampfli anerkennt diesen Gedanken und fügt hinzu,
dass es bis 40 noch ein verdammt langer Weg sei. Haben
Sie eine Idee, wie wir die 40 Kartoffelsäcke, Munitionskisten
oder was auch immer mit nur vier Gewichtssteinen wägen
könnten?
Nicht überliefert ist, was Andrew Wiles brüllte als er
Fermats letzten Satz löste. Vielleicht zwitscherte er auch
nur irgendeinen Hashtag ins Internet. Man weiss es nicht.
Wenn Sie die Lösung zu den beiden obenstehenden Rätseln kennen, melden Sie Ihre Resultate bitte unserem Präsidenten Gusti Mez auf [email protected]. Es winken tolle Preise!
Verfasser: Major Trader A. Klatschovski
OGinform 2-2015
«Heureka!», brüllte der fudiblutte Archimedes in die Gassen von Syrakus (kleines Kaff an der Ostküste Siziliens).
Eigentlich wollte er nur ein Bad nehmen. Beim Einstieg in die
Wanne entdeckte er zufällig das berühmte Archimedische
Prinzip. Vor lauter Aufregung sprang er aus der Wanne und
auf die Strasse. Soweit ist die Geschichte bekannt. Doch
wussten Sie, dass sich hier ein kleiner Fehler eingeschlichen
hat? Heureka, der Ausruf nach gelungener Lösung einer
schwierigen Aufgabe wird seit Jahrtausenden fälschlicherweise Archimedes zugeordnet. In Tat und Wahrheit ist der
Urheber aber Olivier Savoy. Denn er löste das Problem
mit den Ziegen. Und auch das mit den Gewichtssteinen.
Und zwar so:
39
Kurzberichte
Kontakte und Verbindungen
mit befreundeten Truppenkörpern und Verbänden
Wir freuen uns, über die Kontakte mit von uns geschätzten Partnern zu berichten.
Unsere Offiziersgesellschaft beider Basel war an den folgenden Anlässen gebührend
vertreten.
Territorial Region 2 –
Seminar Conex und Jahresrapport
Infanterie Rekrutenschule 13 –
Vorbeimarsch im Stedtli Liestal
Am 20. März 2015 führte Divisionär Andreas Bölsterli seine Offiziere im Vorbereitungs-Seminar in die von ihm im
September 2015 angesetzte Volltruppen-Übung CONEX 15
ein. Diese findet in der Nordwestschweiz (mit Schwergewicht Rheinhäfen im Raum Basel-Birsfelden) bis in den
Raum Jurasüdfuss statt. An diesem Subsidiäreinsatz sind
bis zu 5‘000 Anghörige der Armee sowie zahlreiche zivile
Partner der Kantone (Polizei, Feuerwehr, Sanität) beteiligt.
Vor dem Abschluss ihrer Grundausbildung präsentierte
sich die Inf RS 13 am Donnerstag, 26. März 2015 im Vorbeimarsch durch die Rathausgasse Richtung Regierungsgebäude. Die Inf RS 13, unter dem Kommando von Oberst
i Gst Christoph Abegglen, bildet Spezialisten als Infanterieaufklärer, Führungsstaffelsoldaten, Sicherungssoldaten der
Infanterie und weiterer Waffengattungen aus.
Der Übung hat ein Szenario zu Grunde, das von einer
Wirtschaftskrise in Europa ausgeht und auch die Schweiz
durch die Verknappung von Vorräten sehr stark betrifft.
Krimineller Schwarzhandel blüht, Grosse Öl-, Betriebsstoff-,
Gas- und Getreidevorräte leiden unter Sabotage und Plünderungen. Flüchtlingsströme steigen an. Die Armee wird in
diesem Einsatz besonders gefährdete Infrastrukturen der
Telekommunikation, der Stromversorgung und der Lebensmittelverteilung schützen.
OGinform 2-2015
Im Verlauf der Übung präsentiert die Armee parallel vom
19. bis 22. September in Muttenz eine Ausstellung über
Einsatzmittel, informiert über unsere Milizarmee und das
Vorhaben der Weiterentwicklung der Armee (vgl auch die
Ausschreibung auf Seite 29 und den Beitrag zur parlamentarischen Behandlung der WEA-Vorlage, Seiten 10 und 11).
Zum Abschluss der Dienstperiode stellt sich die Ter Reg
2 der Bevölkerung am 25.9.15 in einem grossen Defilée
in Zofingen vor. Der in unserer OG beider Basel bestens
bekannte Kommandant, Div Andreas Bölsterli, verabschiedet sich mit dieser Volltruppenübung aus seiner
Funktion. Die OG beider Basel wünscht ihm für den kommenden Unruhestand viel Freude, gute Gesundheit und
Befriedigung.
40
Die Truppe wurde für den Vorbeimarsch in ihre Fachausbildungs-Züge gegliedert. Den jeweiligen Detachementen
folgten ihre im Einsatz genutzten eindrücklichen Fahrzeuge, Aufkl Fz 93 (Mowag Eagle), Übermittlungsfahrzeuge,
RAP-Panzer Piranha, GMTF-Lastwagen.
Die Truppe hinterliess einen vorbildlichen Eindruck. Der an
diesem Datum tagende Landrat liess es sich, wohl vom
schmissigen Vortrag des Militärspiels angezogen, nicht nehmen, dem Vorbeimarsch vom Landratsbalkon aus zuzusehen.
Jahresrapport der
Infanterie Brigade 7
in Schwyz
Brigadier Martin Vögeli,
Kommandant der Kader Inf
Br 7, führte seinen Jahresrapport am
27.3.2015 im MythenForum Schwyz durch.
Dieser immer sehr interessant gestaltete Rapport verspricht
ein reiches, illustratives und eindrückliches Programm.
So gestaltete sich dies auch in Schwyz. Br Vögeli legte
den rund 500 Offizieren und höheren Unteroffizieren sowie den 150 Gästen aus Politik, Wirtschaft, Armee und
Verwaltung sein für das Jahr 2015 gewählte Thema dar:
Kurzberichte
Haupt- und (wohl ungewollt) Stargast war der (deutsche)
NATO-General**** Hans-Lothar Domröse, Kommandeur
des Allied Joint Force Command im niederländischen
Brunsum. Er referierte während rund 45 Minuten frei,
engagiert, lehrreich, persönlich und faszinierend über sein
derzeitiges hohes Aufgabengebiet, einer Spitzenfunktion
innerhalb der NATO. Bewegend waren auch die Schilderung
seiner Erfahrungen in den mehrfachen Einsätzen in Krisengebieten wie dem Kosovo und Afghanistan, seiner Führungsaufgaben und dem Umgang in der Begegnung mit
im Einsatz Verletzten oder gar in der Konfrontation mit
dem Tod mehrerer Soldaten aus den ihm unterstellten
Verbänden. Seine Persönlichkeit noch näher brachte das
anschliessende Interview mit Dr Bruno Lezzi, dem langjährigen Inlandredaktor der NZZ.
Im Konzept der WEA, der Weiterentwicklung der Armee,
wird unsere Armee über keine Reserve-Verbände und
-Truppen mehr verfügen. Dies trifft auch (Reserve-) Infanteriebrigade 7 und ihre 12 Bataillone /Abteilungen. Br
Vögeli brachte seine umfassende Bewertung der Leistung
seiner Kader Brigade, wie er sie stolz bezeichnet, mit einer
eindrücklichen Sentenz zum Abschluss:
«Wenn wir die jetzige Struktur mit hohem Milizanteil und
interessanten Möglichkeiten für alle Beteiligten verlassen, verlieren wir mehr als nur (!) eine Reservebrigade.
Wir verlieren die Chance, vorbereitet zu sein auf grosse
ausserordentliche Ereignisse; wir verlieren ein eingespieltes
Instrument im Rahmen der strategischen Reserve dieses
Landes; wir verlieren ein hochstehendes Werkzeug der Sicherheitspolitik!»
AVIA Symposium in Dübendorf,
Samstag, 28. März 2015
Die Gesellschaft der Offiziere der Luftwaffe veranstaltete
an diesem Datum das Symposium mit der Thematik «Langfristige Sicherung des Luftraumes». Nach dem negativen
Gripen-Entscheid fällt diesem Spektrum unserer Verteidigungsfähigkeit eine noch höhere Bedeutung zu.
Hochkarätige Persönlichkeiten zeigten relevante Entwicklungs- und Fähigkeits-Spektren der Luftraumverteidigung
auf, sowohl aus der luft- wie bodengestützten Perspektive.
Zu einer engagierten Podiumsdiskussion fanden sich der
Chef VBS, BR Ueli Maurer, zwei Parlamentsvertreter (SiK
N) und der Chef Luftwaffe ein. Dabei gab es auch die
Möglichkeit zur Fragenstellung, welche stark genutzt wurde.
Die klare Feststellung aus diesem Symposium ist, dass
unsere Luftwaffe ab ~2025 die gesamte KampfflugzeugFlotte ersetzen muss, da bis dann auch die FA-18 das Ende
ihres Einsatzzyklus‘ erreichen. Es handelt sich dannzumal
nicht jedoch etwa wieder um nur 22 Flugzeuge, sondern
um die stattliche Zahl von deren 70!
Unsere OG beider Basel erhielt vom Gründer und OKPräsidenten dieses sehr bekannten und beliebten Anlasses,
Oberst Paul Schär, ein Ticket-Sonderkontingent für diesen eindrücklichen Event. Unter dem hochaktuellen Titel
«Wunschdenken Frieden» referierten und diskutierten Ulrich
Tilgner, Thomas Borer und der CdA, KKdt André Blattmann.
Gegen 30 Mitglieder und Zugewandte der OGBB hatten mit
unseren Tickets Zugang zur prallvollen Mehrzweckhalle und
erlebten einen sehr anregenden Abend. Unser bester Dank
geht nochmals an Paul Schär und sein Team.
Die computerunterstützte
Gefechtssimulation auf dem
Waffenplatz Bure
Die Infanterievereinigung Baselland, der auch viele unserer OGBB-Mitglieder angehören, besuchte am 20. Mai 2015
das technisch hochspezialisierte und hochentwickelte Ge-
OGinform 2-2015
«BEFEHLSAUSGABE». Dieses folgt auf die Themen «Lagebeurteilung» von 2013 und «Vorbehaltene Entschlüsse»
im Jahre 2014.
41
Kurzberichte
fechts-Ausbildungszentrum West des Heeres auf dem
Waffenplatz Bure. Unser OGinform 2-2009 enthielt eine
ausführliche Darstellung dieser eindrücklichen Ausbildungsanlage mit den, inzwischen noch weiter verbesserten, wirklichkeitsnahen und simultanen Ermittlung und Darstellung
des Gefechtsablaufs in der Ausbildung der Truppe im Gefecht auf Gegenseitigkeit.
Das Erlebnis eines wirklichkeitsgerechten Kampfeinsatzes
und die mögliche, unmittelbare Darstellung der Resultate
ist sehr eindrücklich. Die eingesetzte Truppe erhält eine
realistische Darstellung ihrer Leistung und ihres Verhaltens
und, als Konsequenz daraus, des weiteren Ausbildungsbedarfs aufgrund des vom computerunterstützten System
ermittelten Fehlverhaltens.
Sicherheitsverbundsübung 2014 –
Lehren und Konsequenzen»
Die zweite Konferenz des Sicherheitsverbundes Schweiz
fand am 28. Mai 2015 in Interlaken mit rund 330 Teilnehmenden aus der Verwaltung, der Politik und der Privatwirtschaft statt. An der Konferenz wurden die Ergebnisse der
Sicherheitsverbundsübung 2014 (SVU 14) vom letzten
November präsentiert und die Lehren daraus für Bund,
Kantone und die Privatwirtschaft in Podiumsdiskussionen
diskutiert.
OGinform 2-2015
Rallye des Licéens der UORRM
Unsere französischen Kameraden führen einmal im Jahr einen
speziellen «Schnuppertag für die Armee» durch. Dazu sind
Schüler und Schülerinnen der Gymnasium-Abschlussklassen
in der Region Mulhouse eingeladen. Die Teilnehmenden
erhalten zu Beginn einen Tarnanzug und absolvieren darin
42
einen spannend angelegten Parcours. An den 10 Posten
werden ihnen militärische Ausbildungssequenzen und
Truppenteile vorgestellt. Sie beteiligen sich (wettkampfmässig) auch selbst in den verschiedensten Disziplinen
und verbringen so einen lehrreichen Tag im Kontakt mit
der französischen Armee. Zum Abschluss folgt dann die
Rangverkündigung aus dem Wettbewerb, mit Pokalen und
Ehrenauszeichnungen. Chapeau für unsere Kameraden der
Union des Officiers de Réserve de la Région de Mulhouse,
welche diesen Anlass mit grossem Aufwand und Engagement ehrenamtlich durchführen.
Gedenkanlass zu den harten Kämpfen
in der Vogesenfront, 1. Weltkrieg
Jeweils am ersten Sonntag im August treffen sich Veteranen sowie Angehörige der Vereinigung der französischen.
Chasseur Alpin und der Bundeswehr-Reservisten am Lingenkopf (Collet du Linge). Um den verhältnismässig kurzen
Vogesenkamm Lingenkopf – Schratzmännele wurde 1915
von Mitte Juli bis Oktober heftig und blutig gekämpft. Die
Verluste beider Seiten werden in diesem engen Raum allein
auf gegen 17‘000 Tote geschätzt.
Am 9. August 2015 fanden sich um 0830 wiederum an
die 100 Teilnehmende auf dem deutschen Kriegsfriedhof
Hohrod-Bärenstall zur Gedenkfeier ein. In mehreren Ansprachen wurde der vielen Gefallenen gedacht (das Gräberfeld beherbergt die Ruhestätten von 2‘438 namentlich
bekannten Toten). Der Friedhof wird von der deutschen
Vereinigung der Kriegsgräber-Fürsorge gepflegt. Nach den
Kranzniederlegungen wurden die teilnehmenden Fahnen
und Standarten (darunter auch diejenige der OGBB) mit
einem Erinnerungsband geschmückt.
Um 1000 eröffnete die Militärmusik den französischen
Gedenkanlass an der grossen Gedenkstätte am Col du
Wettstein. In diesem Gräberfeld ruhen die Gebeine von
gegen 5‘000 französischen Gefallenen. Nach der Begrüssungszeremonie begaben sich ca. 350 Teilnehmende und
die 30 Portes-Drapeaux zur offenen Kapelle, in welcher
der Weihbischof von Strasbourg eine Messe zum Gedenken
an die vielen Gefallenen der Kämpfe um den Lingenkopf
zelebrierte. Darauf folgten die Kranzniederlegungen der
Autoritäten am grossen Mahnmal auf dem Friedhof. Die vielen Fahnen und Standarten der anwesenden Vereinigungen
der Ancien Combattants säumten beidseits den Weg zum
Kreuz.
Kurzberichte
Kurze Zeit zuvor waren, nach 100 Jahren, die Gebeine eines unbekannten Gefallenen gefunden worden. Sie wurden von General Muller, dem Vorsitzenden der Vereinigung
Combattants du Linge, in einem Grab nahe des Gedenkkreuzes beigesetzt.
Unsere OG beider Basel war 2014 und 2015 durch den
Präsidenten und den Vizepräsidenten vertreten, was allgemein freundlich vermerkt wurde. Wir streben nun für
das Jahr 2016 die Teilnahme einer breiteren Delegation an.
Falls sie als Leser und Mitglied unserer OGBB Interesse an
einer Teilnahme in Uniform haben, lesen Sie bitte unsere
entsprechende Ausschreibung dazu auf Seite 38.
Verfasser und Fotos: Oberst H.R. Schaffhauser
Gratulationen
Beförderungen, Kommando- und
Funktionsübernahmen sowie Neueintritte
Präsident und Vorstand der Offiziersgesellschaft beider Basel…
…begrüssen die 2015 neu in unsere Gesellschaft eingetretenen
Offiziere und neu brevetierten Leutnants.
Wir wünschen ihnen, dass sie sich in unseren Reihen wohl fühlen
und laden sie herzlich zur Teilnahme an unseren Veranstaltungen ein.
OGinform 2-2015
…gratulieren allen Beförderten per 1. Juli 2015 und wünschen viel Erfolg
im neuen Grad und /oder der neuen Funktion.
43
URS SCHAUB AG
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einwandfreie Arbeit.
Programmhinweis
2015
Einladung zur
Waldweihnacht 2015
Der Vorstand hat die Freude,
Sie zur Waldweihnacht einladen zu dürfen.
Am Freitag 11. Dezember 2015 treffen wir uns
zu diesem traditionellen Anlass. Den Treffpunkt werden wir
Ihnen nach Eingang Ihrer Anmeldung bekannt geben.
(Unbedingt Telefonnummer oder Email-Adresse angeben)
Wir bitten Sie, ein kleines Weihnachtsgeschenk an einen Kameraden nicht zu vergessen.
Nach dem besinnlichen Teil werden die Grilladen am Feuer gebraten.
Das Einheitsmenu (trocken) im Restaurant wird pro Person Fr. 40.–, (für Lt Fr. 25.–) betragen.
Dieser Betrag wird am Anlass direkt durch uns eingezogen.
Für Nachzügler gibt ab 18:30 Uhr das Telefon 061 601 82 22 Auskunft über den Ort der Waldweihnacht.
Wir hoffen auf eine zahlreiche Beteiligung und freuen uns auf einen schönen Abend im Kreise
unserer Gesellschaft.
Mit kameradschaftlichen Grüssen
Für den Vorstand OGBB, IG Logistik
Major Peter Benz
Anmeldetalon Waldweihnacht 2015
Name
Adresse
Telefon
Email
Einsenden bis
28. November 2015 an:
Major B. Regli
Römerfeldstrasse 12
4125 Riehen
P: 061 601 82 22
M: 079 642 07 76 (SMS)
[email protected]
Unterschrift
Offiziersgesellschaft beider Basel, Postfach 52, 4020 Basel, www.ogbb.ch, [email protected]
OGinform 2-2015
Grad
45
Adressen
Webmaster
Hptm Benedikt Herzog
Jungstrasse 9, 4056 Basel
Telefon P: 079 623 22 82
Email: [email protected]
Ressortverantwortliche
Präsident
Oberstlt Carl Gustav Mez
Grellingerstrasse 62, 4020 Basel
Telefon G: 061 312 00 29
Email: [email protected]
Vizepräsident
Oberst Hans Ruedi Schaffhauser
Buechweg 198, 4493 Wenslingen
Telefon P: 061 991 05 70
Email: [email protected]
Ressort Administration
Oblt Pascal Bieri
Email: [email protected]
Ressort Finanzen, Werbung
Hptm Marco Lussi
Aeussere Baselstrasse 190
4125 Riehen
Email: [email protected]
Ressort Gesellschaftliches / Events
Hptm Michael Feller
Baselstrasse 54, 4144 Arlesheim
Email: [email protected]
Telefon M: 079 875 25 43
Ressort Weiterbildung
Hptm Serge Carroz
Klünenfeldstrasse 39a, 4132 Muttenz
Email: [email protected]
Telefon M: 079 794 92 91
Ressort Kommunikation
vakant
Oblt Niggi Safarik
Dittingerstrasse 8, 4053 Basel
Telefon P: 061 681 26 24
Email: [email protected]
Vrb Of zur FOG
Hptm Simon Stocker
Hauptstrasse 52, 5064 Wittnau
Telefon P: 076 413 70 90
Email: [email protected]
Mitgliederbetreuung
Hptm Johannes Nyfeler
Liesbergerstrasse 15, 4053 Basel
Email: [email protected]
Sperrstelle Angenstein
Kontakte, Besichtigungen
Oberst Hans Ruedi Schaffhauser
(Vizepräsident OGBB)
Gäste
Vorstand SOG
Gewählter Vertreter der OGBB
Maj i Gst Lorenz Amiet
Schaffhauserrheinweg 9, 4058 Basel
Telefon G: 058 317 1000
Email: [email protected]
Jagdhüttenbummel
Hptm Walter Wagner
Schürenmatt 20, 4208 Nunningen
Email: [email protected]
Befreundete Gesellschaften
Offiziersreitgesellschaft Basel
Oberstlt Carl Gustav Mez
(Präsident OGBB)
OGinform 2-2015
Vorstandsmitglieder
IG Logistik
Major Peter Benz
Im Hirshalm 15, 4125 Riehen
Telefon G: 061 283 12 22
Email: [email protected]
Kontakte, Aussenbeziehungen
Oberst Hans Ruedi Schaffhauser
(Vizepräsident OGBB)
46
Präsident Turnsektion
Hptm Rudolf Guggisberg
Drosselstrasse 33, 4059 Basel
Telefon P: 061 361 00 72
Email: [email protected]
Präsident AVIA Basel
Major Patrick Gättelin
Gerbergässlein 30, 4051 Basel
Telefon G: 076 384 83 68
Email: [email protected]
Präsident Artillerie
Offiziers-Verein Basel
Oberstlt i Gst Markus Waldvogel
Eichenstrasse 19, 4054 Basel
Telefon P: 061 321 73 01
Email: [email protected]
Stiftung Militärbibliothek Basel
Oberst Olivier Savoy, Präsident
Inzlingerstrasse 147, 4125 Riehen
Telefon: 076 366 56 05
Email: [email protected]
Präsident ABC Suisse, Sektion Basel
Kpl York Schramm
Lothringerstrasse 6, 4056 Basel
Telefon P: 079 752 44 29
Email: [email protected]
Präsident
Fricktalische Offiziersgesellschaft
Oberstlt i Gst Markus M. Müller
Spycherweg 3, 8967 Spreitenbach
Telefon M: 079 286 47 82
Email: [email protected]
Artillerie-Verein Basel-Stadt
Fachof Fabian Coulot
Postfach 98, 4012 Basel
Telefon P: 061 381 56 16
Email:[email protected]
[email protected]
UORRM
Lt Col Serge Bader, Président
9, rue de la Dime
F-68730 Michelbach-le-Bas
Telefon P: 0033 38 968 47 34
Email: [email protected]
Bundeswehr Reservisten,
Kreisgruppe Baden-Südwest
Stabsfeldwebebel d.R. Robert Orzschig,
Vorsitzender
Kirchstrasse 2, D-77694 Kehl-Marlen
Telefon: 0049 7854 989 398
Email: [email protected]
2015
2016
September 2015
05.09.
Jagdhüttenbummel
19.09.
CITOORM (UORRM)
Cernay (F)
Oktober 2015
01.10.
Internationales Schiessen GWK
25 m Stand, Sichtern
31.10.
Ramsach-Schiessen
Bad Ramsach (Feldschiessstand)
November 2015
01.11.
Klausenschiessen UOV
07.11. 5. Basler Nacht der Offiziere
Stadtcasino Basel
Dezember 2015
03.12.
Informationsanlass «Cyberwar»
AMB, Oristalstrasse 100, Liestal
11.12.
Waldweihnacht
März 2016
19.03.
Nuit des Officiers (UORRM)
Blotzheim (F)
April 2016
19.04.
Generalversammlung OGBB
Aktualisierungen, Anmeldungen: www.ogbb.ch
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Seite 38
OGinform 2-2015
Terminkalender
47
Aus Tradition
offen für Neues
Bestehende Werte pflegen. Und gemeinsam neue Wege
beschreiten. Mit dieser Haltung gehen wir in die Zukunft.
Für Sie, für unsere Stadt und für die Region.