Leitungswasser mit hohem Kalkgehalt ist gesund, kann aber auch

Leitungswasser mit hohem Kalkgehalt ist gesund, kann aber auch zu
Kalkschäden in Haushaltsgeräten führen. Boiler müssen deshalb
regelmässig gewartet werden.
Trinkwasser, das aus einer Grundwasserquelle gefasst wird, enthält je nach Region
eine unterschiedlich grosse Menge an Kalziumkarbonat (Kalk), Magnesium und
anderen Mineralien. Der Kalkgehalt wird in französischen Härtegraden (fH) oder
Millimol pro Liter (mmol/l) gemessen. In den Hausinstallationen kann hartes Wasser
Probleme verursachen, weil sich der Kalk in Boilern und auf den Heizstäben von
Wasch- und Kaffeemaschinen ablagert. Mit einer regelmässigen Wartung lässt sich
aber das Schlimmste verhindern.
Ein durchschnittlicher Vierpersonen-Haushalt verbraucht pro Person jeden Tag 50 bis
60 Liter warmes Wasser für Küche, Bad und Körperpflege. Auf ein Jahr hochgerechnet
produziert ein Boiler demzufolge rund 80‘000 Liter Warmwasser.
Eine regelmässige Wartung der Boiler ist hinsichtlich der Funktionstüchtigkeit, der
Betriebssicherheit und vor allem aber aus hygienischen Gründen dringend notwendig.
Wir prüfen die Warmwassertemperatur im Boiler und korrigieren Sie gegebenenfalls,
denn eine Wassertemperatur über 60°C führt zu deutlich grösserer Kalkablagerung im
Wassererwärmer und die Aggressivität des Wassers sowie das Korrosionspotentional
nimmt zu.
Wassertemperaturen unter 55°C sind hingegen aus hygienischer Sicht zu vermeiden,
da sich bei diesen Bedingungen ideale Lebensräume für die im Trinkwasser
vorhandenen Bakterien und Legionellen bilden. Legionellen sind Bakterien, die sowohl
im Grundwasser als auch im Oberflächenwasser in geringer Zahl vorkommen können.
Sie vermehren sich bei Wassertemperaturen zwischen 25°C und 50°C, während sie
erst bei Temperaturen über 60°C rasch absterben.
Legionellen besiedeln verschiedene Wassersysteme, in denen sie die geeigneten
Vermehrungsbedingungen vorfinden. Dazu gehören Warmwassersysteme, KühlAggregate von Klimaanlagen, schlecht gewartete Whirlpools und andere Anlagen in
denen warmes Wasser verwendet wird, sowie in unbenutzten Leitungen.
Das Trinken von Legionellenhaltigem Wasser stellt kein Risiko dar. Eine
Gesundheitsgefährdung besteht vorwiegend dann, wenn legionellenhaltiges Wasser
als Aerosol (feinste Wassertröpfchen, Wassernebel) mit der Luft zusammen
eingeatmet wird. Die so übertragene Legionärskrankheit ist eine besondere Form der
Lungenentzündung, die bei Personen mit geschwächtem Immunsystem tödlich enden
kann, wenn sie unentdeckt bleibt
Die Legionärskrankheit wurde 1976 zum ersten Mal beschrieben. Ihren Namen erhielt
sie nach einem Treffen der US-Kriegsveteranenvereinigung American Legion, das
vom 21. bis 24. Juli 1976 in einem Hotel in Philadelphia stattfand. Damals waren 181
Personen an der lebensbedrohlichen Lungenentzündung erkrankt. Sie alle waren
entweder Besucher des Kriegsveteranentreffens oder Besucher des Hotels. Die
Epidemie mit damals unbekannter Ursache alarmierte die amerikanischen
Gesundheitsbehörden sowie die Centers for Disease Control and Prevention in
Atlanta, so dass mit der Erforschung der Krankheitsursache begonnen wurde. 1978
waren es Charles C. Shepard und Joseph E. McDade, die Legionella pneumophila als
Erreger identifizieren konnten. Dieser hatte sich in der Klimaanlage des Hotels
angesiedelt.