Datum: 18.09.2015 Hauptausgabe Schweizer Agrarmedien GmbH 8408 Winterthur 052/ 222 77 27 www.bauernzeitung.ch Medienart: Print Medientyp: Fachpresse Auflage: 7'871 Erscheinungsweise: wöchentlich Themen-Nr.: 540.003 Abo-Nr.: 1088177 Seite: 18 Fläche: 53'753 mm² Landwirte als Fischzüchter Aquaponic /Roger Bolt von der Abteilung vom Strickhof ist überzeugt vom Potenzial der Kreislaufsysteme. Roger Bolt ist überzeugt, dass durch die Schliessung von Nährstoff- und Wasserkreisläufen -wie dies bei Aquaponic der Fall ist - natürliche Ressourcen nachhaltig geschont werden könnten. (Bilder Isabelle Schwander) Isabelle Schwander Roger Bolt von wasser abgegeben, der die Pflander Abteilung Höhere Berufsbil- zen düngt. So können sämtliche dung am Strickhof führt regel- im Fischfutter enthaltenen Nährmässig Besucher durch die stoffe genutzt werden. Die NahAquaponic-Anlage am Strickhof rungsaufnahme der Pflanzen wiein Wülflingen, die sich in einem derum reinigt das Wasser, welches Gewächshaus befindet. Im ge- teilweise wieder dem Fischtank schlossenen Ressourcenkreislauf zugeführt wird. «Durch die werden Pflanzen und Speisefi- Schliessung des Nährstoff- und sche produziert. Diese Kompo- Wasserkreislaufes können natürWÜLFLINGEN satz von Pflanzenschutzmitteln ausgeschlossen ist. Diese Stoffe würden sonst in die Fischzucht gelangen und die Fische schädigen. Wenige Erfahrungswerte vorhanden Fisch ist für über 70 Porzent der Weltbevölkerung die wich- nenten sind miteinander über liche Ressourcen geschont und tigste Proteinquelle. Viele Fisch- einen gemeinsamen Wasser- negative Auswirkungen von in- arten sind durch Überfischung, und Nährstoffkreislauf verbun- tensiven Fischzuchten wie die Meeresverschmutzung und KliEutrophierung von Gewässern mawandel vom Aussterben beden. vermieden werden», so Roger droht. Deshalb stammen immer Sämtliche Nährstoffe Bolt. Die Eutrophierung ist die mehr Fische aus Fischzuchten. Anreicherung von Gewässern mit Die industriellen Fischzuchten Ausgangspunkt ist der Fisch- Nährstoffen. «Gegenüber kon- sind keine Alternative zur Überfitank. Mit dem Fischfutter wer- ventionellen Pflanzenkulturen im schung. Das eingesetzte Futter, den Nährstoffe ins System einge- Boden verringert sich bei Aqua- mehrheitlich Fischmehl, stammt bracht. Das Futter wird von den ponic der Wasserbedarf, da das hauptsächlich aus der Fischerei Fischen gefressen und ein Teil Wasser im Kreislauf zirkuliert.» und fördert den Raubbau an den davon als Kot wieder ans Fisch- Gleichzeitig entstehen biologi- Meeren. Damit dem Futter mögsche Produkte, da z.B. der Einwerden genutzt Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 59113148 Ausschnitt Seite: 1/2 Datum: 18.09.2015 Hauptausgabe Schweizer Agrarmedien GmbH 8408 Winterthur 052/ 222 77 27 www.bauernzeitung.ch Medienart: Print Medientyp: Fachpresse Auflage: 7'871 Erscheinungsweise: wöchentlich Themen-Nr.: 540.003 Abo-Nr.: 1088177 Seite: 18 Fläche: 53'753 mm² lichst wenig Fischmehl beige- satz von Aquaponics vorantreibt, mischt werden muss, ist die Aus- ist das Zürcher Start-up-Unterwahl der Fischart entscheidend. nehmen «Urban Farmers». «Es bestünde wohl ein grosses Für die Aquaponic-Anlage am betrage der Importanteil beim Strickhof wurde die nicht-räube- Interesse, auch seitens der Landrische Art Tilapia, eine schnell- wirte, an Aquaponic-Anlagen, wachsende Buntbarsch-Art aus jedoch sind die politischen Rahmenbedingungen wie zum BeiAfrika, ausgewählt. Roger Bolt betont, dass für den spiel das Raumplanungsgesetz Aufbau und den Betrieb von die limitierenden Faktoren», so Aquaponic-Systemen ein hoher Roger Bolt. technischer Aufwand und viel Um in diesem Bereich die EntSpezialwissen nötig sei. Auf Er- wicklung voranzutreiben, sei das fahrungswerte kann nur bedingt Postulat des Zürcher EDU-Kanzugegriffen werden. Die Aqua- tonsrats Hans Egli sehr nützlich. ponic-Anlage am Strickhof wird Dieses Postulat hat zum Ziel, «Erschreckend hoch ist dabei der Anteil an Fischverschwendung durch Beifang und Verlusten innerhalb der Verarbei- Fisch durchschnittlich 97,5 Prozent pro Jahr, was etwa 70 000 Tonnen entspricht, so Roger Bolt. tungs- und Verkaufskette. Deshalb stellt die Fischproduktion in geschlossenen Kreislaufsystemen eine sinnvolle Alternative dar, sowohl aus ökologischen wie auch ökonomischen Überlegun- gen», erklärt er. Roger Bolt erteilt auf der Stufe von drei Mitarbeitern betreut, dass der Fisch ein landwirt- Höhere Fachschule bereits Lektidie über allfällige Störungen schaftliches Nutztier werden onen in Aquaponic. Zu den langan Filter- und Kontrollanlage soll. Der Kantonsrat hat es an sei- fristigen Zielen, nebst Änderun- durch das elektronische Über- ne Sitzung vom Montag mit 140 gen der politischen Rahmenwachungssystem auch per SMS zu 22 Stimmen klar an den Regie- bedingungen, gehöre die Schafrungsrat überwiesen. informiert werden. fung eines neuen Berufes, dem Die Zürcher Hochschule für Ein neuer Beruf Aquaponicfarmer. Dabei beAngewandte Wissenschaft (ZHAW) soll geschaffen werden nötige es auch die Ausbildung/ forscht seit 1999 intensiv im Be- Ein Markt für Fische ist auch inWeiterbildung von angehen- reich Aquaponic. Das einzige der Schweiz vorhanden, unter den Lehrkräften. Schweizer Unternehmen, das anderem durch das gestiegene zurzeit den kommerziellen Ein- Gesundheitsbewusstsein. Noch Damit dem Futter möglichst wenig Fischmehl beigemischt werden muss, ist bei Aquaponic-Systemen die Auswah der Fisch-Art entscheidend. Der Strickhof setzt auf die nicht-räuberische Art Tilapia. Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 59113148 Ausschnitt Seite: 2/2
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