Zufriedene Spargelbauern Schrobenhausen (SZ) Die Spargelsaison geht zu Ende. Viele Betriebe hören in dieser Woche auf zu stechen, einige haben schon aufgehört und ein paar liefern das begehrte Edelgemüse noch bis zum 24. Juni. „Es war eine befriedigende Saison“, zieht Peter Strobl, Fachberater am Landwirtschaftsamt, Bilanz. Den letzten Spargel der Saison auf dem Tyroller-Hof in der Högenau packt Edward Szyca in Kisten. Der Saisonarbeiter aus Polen kommt seit 1995 jedes Frühjahr nach Schrobenhausen zur Spargelernte. In wenigen Tagen reist er wieder zurück in seine Heimat - Foto: Wöhrle „Passt schon“ – Spargelbauer Wolfgang Tyroller ist zufrieden mit der zurückliegenden Saison. Sein großer Betrieb in der Högenau erzeugt das Edelgemüse hauptsächlich für einen Großhändler, der wiederum weitere Händler, große Handelsketten und Gastronomiebetriebe beliefert. Gestern wurde auf Tyrollers Feldern zum letzten Mal Spargel gestochen. Weil die Saison heute besonders früh begann, hört sie auch früher wieder auf. „Wir haben schon am 12. März angefangen“, betont der Juniorchef. Für das relativ gute Ergebnis ist seiner Meinung nach nicht in erster Linie die Witterung verantwortlich. „Entscheidend ist der Zustand der Anlagen und nicht das Wetter“, erklärt Tyroller. Auch bei Familie Ilmberger in Peutenhausen beurteilt man die Spargelsaison positiv. „Wir sind zufrieden“, sagt Fritz Ilmberger. „Es gab keine großen Wetterkapriolen.“ Seine Leute haben schon am Pfingstsamstag mit dem Stechen aufgehört. Auch auf Ilmbergers Spargelhof ging es heuer bereits im März los. Deshalb wollte der Spargelbauer auch nicht bis zum offiziellen Saisonende am 24. Juni weiterernten lassen. „Das machen die Anlagen nicht mit“, erklärt er. Wie fast alle Spargelerzeugerbetriebe bauen die Ilmbergers vor allem weißen und nur zu einem geringen Prozentsatz grünen Spargel an. Denn an der Vorliebe für das weiße Gemüse hat sich nichts geändert. „Nach wie vor dominiert der weiße Spargel“, betont Ilmberger. Nach Einschätzung von Peter Strobl, Spargel-Experte am Landwirtschaftsamt, liegt eine rundum zufriedenstellende Saison hinter den Schrobenhausener Fachbetrieben. Der Ertrag sei höher als im vergangenen Jahr, wenn auch insgesamt kein Spitzenergebnis erzielt worden sei, erklärt er. Jetzt, in der zu Ende gehenden Saison, sei der Schrobenhausener Spargel bei den Verbrauchern noch immer gefragt. Das wirkt sich natürlich auch auf den Preis aus. „Der Großmarktpreis in München ist im oberen Bereich sehr stabil“, weiß Strobl. „Der Spargel kann noch sehr gut vermarktet werden.“ Nicht ganz so positiv fällt Josef Plöckls Bilanz aus. „Einige Erzeuger werden ihr Ziel nicht ganz erreichen“, sagt der Vorsitzende des Spargelerzeugerverbands Südbayern. Trotzdem will er nicht jammern. „Man kann schon zufrieden sein“, versichert er. Die Kunden würden den Schrobenhausener Spargel schätzen, er erziele gute Preise: „Sie lagen im Ganzen gesehen stabil bei sechs bis 9,50 Euro das Kilo je nach Klassifizierung.“ Von Eleonore Wöhrle
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