Untervazer Burgenverein Untervaz Texte zur Dorfgeschichte von Untervaz Untervazer Mundartworte Buchstabe G Email: [email protected]. Weitere Texte zur Dorfgeschichte sind im Internet unter http://www.burgenverein-untervaz.ch/dorfgeschichte erhältlich. Beilagen der Jahresberichte „Anno Domini“ unter http://www.burgenverein-untervaz.ch/annodomini. G ga nach, (ga Chuur ihi....) Gääbali kleine Gabel, auch Widerwertigkeit, Unliebsamkeit gääch steil, auch plötzlich, auch jähzornig Gäächi steiles Gelände, auch Jähzorn Gäädr Sehnenfleisch, Muskelbänder Gaagl Kot, auch Hundekot Gäägl Kinder gääl gelb gääla gelb werden Gäälhagl Spitzbeeri, Sauerdorn, Berberitze, die Wurzel heisst Gäälhaagl und wurde früher ausgegraben und als Färbemittel verkauft. (bot: Berberis vulgaris) Gääli Gelbheit, (as hätt ai Gääli = es ist ganz gelb) gaalt keine Milch gebend Gaalti junges Rind, Jährling Gaaltlig Rind Gaaltvee Jungvieh gäär sogar, sehr gäär gar, (gäär nüüt = gar nichts..) Gaara Garn gäära gären gäära gern, (Wär lang froogat, git nit gäära...) gäära ha sich lieben Gaara winda Garn zu einem Knäuel formen Gaarabritt Teil des Webstuhles, Garnbrett Gaaraus macha umbringen Gaarba Korngarbe gäärba gerben, Felle zu Leder verarbeiten Gäärbr Gerber Gaarta Garten gäärtnara im Garten arbeiten Gaaruus, dr - macha umbringen, erledigen Gaaschi eine Menge Leute, (jenisch: Gasche = Familie) Gäbali, ufm - ha etwas zuwieder sein, abgeneigt sein gäbig praktisch, bequem, leicht handzuhaben Gabla Gabel gabla gabeln, mit der Gabel Heu aufladen Gablatta eine Gabel voll Gablig Verzweigung, Strassenkreuzung gäch steil, schnell Gadära Berggüter am Calanda Gade Stall Gäder Sehnen, zähes Stück Feisch. Ufs Gäder gaa = auf die Nerven gehen. Gäder bezeichnet urspünglich sowohl die Sehnen als auch die Blut und Nervenbahnen. (siehe dazu auch: Schmid Christian: Blas mer i d Schue - 75 Redensarten und ihre Bedeutung, Muri 2013, Seite 79) gaffa gaffen Gaffi Kaffe gäga, gäg gegen Gagg Kot, auch Pfusch gagga Notdurft verrichten gäggala sich mit Kleinigkeiten abgeben, herumwerkeln Gaggalaari Dummkopf, närrischer Mensch Gäggalizüüg Kleinigkeiten Gaggla Kot des Schmalviehs gaggla ausscheiden von Kot Gaggoo Schokoladegetränk, Kakao gaggsa gackern Gagl, Gaggla Exkrement von Schafen, Ziegen, gaicht geeicht, trinkfest gaifara geifern Gaifr Speichel gaina gähnen Gaischt Geist gaischta spuken, (auch schuubrla) Gaischtlana Geistlicher, Priester Gaischtlicha Geistlicher, Priester Gaiss Ziege gaissala nach Ziegen stinken Gaissbogg Ziegenbock, (Dr chrumm Marti hätt amol ama Maschtrilsr a Gaisbogg vrchauft. Zwai Tag spöötr isch dä Maschtrilsr widr bejm Marti gsi un hätt gsait, dä Gaissbogg sejem vrreggt. Du macht dr Marti zuanem: „Das hättr bej miär niä gmacht“....) Gaissfuass Eisenwerkzeug zum Herausziehen der Nägel Gaissgaggla Ziegenmist gaissla peitschen Gaissla Peitsche Gaisslaitara Blumenart, hochstielige Waldpflanze gaisslara Ziegen hüten Gaisslazwigg Schnurende an der Peitsche Gaisslr Ziegenhirt Gaissutr Bergblume, Knabenkraut (bot: orchis mascula) Gaja Weib, (vermutlich aus dem jenischen) gäkala unbeholfen arbeiten, niemals fertig werden Gälbara Germer, Gelbera, weisse Nieswurz, (bot: Veratrum album) gälblicht gelblich Gäldseggel Geldbeutel Galga Galgen, Gerüst zum Aufhängen der Verbrecher (Im Rappagugg, stand der Galgen bis etwa 1830) Galgaredli hochgestelltes Spinnrad Galgaschtrigg Galgenstrick, Mordskerl Galgasiäch Mordskerl Galiot Galeerensträfling, Zuchthäusler, (schaffa wiena Galiot..) gäll gelt nur, nicht wahr Galla Harznest im Tannenholz (Harzgalla) Galla Galle Gälla, Gella laute durchdringende Stimme Galli männl. Vorname: Gallus gallig bitter, wütend gallig sii verbittert sein, schlechte Laune haben, (früher war es unüblich vor dem Gallustag, 16. Oktober, eine Hausmetzg zu halten, möglicherweise steht die Herkunft dieses Wortes in Zusammenhang damit) Galööri dummer, blöder Kerl Galopp Galopp, Eile galoppa rennen, galoppieren Galöppa Viehschelle galt milchlos, nicht milchend Gält Geld, (wo Gält isch isch dr Tüüfl, wo khais isch sin zwai..) Gält Du! Ausruf! Nicht wahr! gälta gültig sein, Geltung haben, (für dütta un gälta = aber für sicher) gälta luu gelten lassen Galti einjähriges Rind Galtialp Alp für Jungvieh Gältschissr, dr - Geldscheisser, auch Ueberfluss (dä chunnt bej üüs niä vrbej...) Gamälla Blechgeschirr der Soldaten Gameedi Komödie, Umtriebe Gamma Hauptäste der Laubbäume die vom Baumstamm ausgehen Gamme Gabel am Pflug Gammler Nichtsnutz gammr gehen wir Gamööli Bildchen gampfa, gigampfa schaukeln, schwanken Gampiross Kinderspielzeug, Schaukelpferd Gampis Kind, (jenisch: gampen = lustig springen) Gams, Gamstiär Gemse Ganalia Gesindel Ganaschtr Korb, (jenisch: kanistro = Korb) Ganeera, Kaneera grosser Lärm um eine unwichtige Sache Gang Hausflur, Durchgang gang und gääb allgemein üblich ganga gegangen, auch gelungen (as isch ganga...) gängerla unützes Zeug kaufen gänggala, gänggrla unnütze Dinge kaufen, Geld vertun Gänggaliwaar Plunder gängig schnell, auch leichtfüssig ganglat geschwollen, (von Angel, Stachel), auch im Sinne von wohlgenährt gebraucht Gängli eine enge Gasse Gangwärch Beine, Gangart Gansblüemli Gänseblümchen Gant öffentliche Versteigerung ganta auf der Gant etwas erwerben Gänterli kleines Wandkästchen gära gern Garaasch ein Gebäudeteil um Holz usw. zu versorgen Garacho hohes Tempo Garba Korngarbe Gardi, a ganze Gardi eine Menge Personen, (kommt von Leibwache, Garde,) Garee Galopp, Sprung, in Eile, (är chunnt in aim Garee..) Garetta einrädrige Stosskarette Garettna Kinderspiel. Ein Knabe legt sich auf den Boden mit ausgestreckten Armen und der andere fasst diesen bei den Knöcheln und schiebt ihn vor sich her garettna mit dem Schubkarren arbeiten garniära zieren, schmücken Garotscha Eisenschlitten garra, fürragarra hervorstehen, abstehen, herausragen Gärschta Kornfrucht, Gerste Gärschtabüüch Uebername für die Pfäferser gärschtastampfa Kinderspiel Gärschtasuppa Gerstensuppe Gart die Gerte, der Stock zum Antreiben des Gespanns. Garta, Gärtli Garten Annali wo bisch geschtr gsii, hindaram Huus im Gärtli, wär isch dötta bej dr gsii, dä mim chruusa Bärtli (alter Kindervers) Gartätscha Wollkamm gartna im Garten arbeiten Garwell kleiner Wasserstrudel Gascho Gefängnis (frz: cachot = Gefängnis) Gaschtig Besuch, Gäste Gass, Gässli Gasse, enger Weg Gätschnaasa Wunderfitz Gattig Art, Gattung, (as hätt khai Gattig..) Gattr Drahtgeflecht für den Hühnerstall Gattr, Gättrli Gatter, Tor aus Holzlatten, Gittertüre im Zaun Gätzi Schöpfgeschirr, Schöpfkelle, (rom: cazza = Schöpfkelle , ahd. giozun = giessen) Gätzi, Wassrgätzi Wassergeschirr Gaudi m. Vorname: Gaudenz Gaudi Freude, Spass, (lat: gaudium = Freude) Gaudi ha lustig sein, Spass haben gaufla gierig essen, hineinstopfen Gaufla, Gaufata soviel als man mit beiden Händen fassen kann. Gauflata eine hohle Hand voll,. mhd. goufe hohle Hand. auch etwa ein Arm voll Heu oder Stroh gauggla das Kalb machen gaxa stottern Gäxnasa neugierige Person gazga gackern der Hühner Gäzzi Schöpkelle gchaab dicht, wasserdicht gchaaba dicht machen, (as vrlächarats Fass tuat ma gchaaba..) gchann gut möglich, (i chummas gchant = habe noch Zeit genug) Gchitt baufälliges Haus, armselige Behausung gchnütschat stark,aufdringlich, (gschnütschat blau) Gchöch missratene Mahlzeit gchrocha gekrochen gchuum kaum Gebsa rundes hölzernes Milchgeschirr Gebseli und Essgebseli, ein kleines Milchgeschirr geega gegen geega, geegat gegen, in Richtung, ungefähr Geegaluft Gegenwind Geegaschtüür Gegensteuer, Widerstand Geegat, Gegni Gegend geeggala spielen Gegni das Gebiet Geiferli schwacher Schneefall, dünne schaumartige Schneedecke die den Boden kaum zu decken vermag. Geifer = Speichel (mehr siehe: Schw. Idiotikon Bd. 22, Spalte 129). Geköch Gekochtes, Mahlzeit (abschätzig) Gella, Gälla gellende durchdringende Stimme, Geschrei gellig glatt, (s'gellig Iis..) Gelta Wassergefäss, Wanne, (in dr Bachgelta tuatma Taig chnätta) gend acht passt auf Genist ein Winkel, wo alles durcheinander liegt. Geplärr, Giplärr Geschrei Gepolter Lärm Gepsa Milchbecken Gert und Band Ruten und Band (Urkunde GAU Nr. 42/1589) Gertel, Gertl langes Haumesser, zum Aeste rüsten, Säbel zum Lauben, Laubgertel, Laubsäbel, Instrument zum Herunterhacken der Laubäste von den Bäumen geschtr gestern gfäält gefehlt, danebengeraten, Gfäärt Fahrzeug Gfächtli Behältnis Gfäll Glück, eigentlich Fortuna gfalla gefallen gfällig schön, glücklich, vom Zufall begünstigt. gfärbt gefärbt Gfell Glück, auch Gefälle, Neigung Gfell ha Glück haben Gfell/Uugfell Glück / Unglück gfellig glückhaft gfellig sii Glück haben gfitzt schlau, flink, geistig regsam gfitzta Chaib, an - Schläuling gfläggat gefleckt Gflätsch grosse Nässe Gfläug Fliegenschwarm Gfletsch schmelzender, schmutziger Schnee in den Gassen. gflossa geflossen Gfölch Volk, viele Leute gfolgig folgsam gföörlich, gföörli gefährlich gforchta gefürchtet Gfrääs Frass, auch abschätzig für Essbares gfräässig, fräässig bei gutem Appetit sein, esslustig gfreut beglückend, gefreut gfroora gefroren Gfröörlig kälteempfindlicher Mensch Gfröörni Frostschaden, tiefe Temperaturen gfrüüra gefrieren gfüagig gehorsam gfuassat gelaufen, zu Fuss gegangen gfunda gefunden gfürchig furchterregend gfüürchtig furchterregend Ggääggi, dr Wehleider Ggaggalaari, dr Dummkopf Ggaleera/Gganeera lautes Mundwerk Ggälla lautes Mundwerk lärmiges Verhalten Ggalööri, dr einfältiger Kerl Ggameedi, d Komödie, Umtriebe Gganeera, d lautes Gebahren ggaree eilig, im an uu huara ggaree Ggäxli Eidechse, auch vorwitziges Mädchen Ggäxnasa gewunderige Person Gglüff unnützes Umherlaufen gglüggarla mit Marmeln spielen Ggluggera, d (Pl.) 1. Henne mit Kücken, 2. Kugeln (zum spielen, Marmeln Gglürri, d (Pl.) Kugeln (zum spielen, Marmeln ggnütschat aufdringlich, ggnütschet blau Ggötsch Kinn ggraglat ggraglatvoll Chriasi»/ Früchte am Baum Ggragöl Lautes Johlen, lärmen Ggrampool Lärm ggraua sii bedauern, dass Ggritt Tanzanlass, an jedem Ggritt sii, Ggrutsch, ds schlechtes Gefährt Gguggeera, d Erker, Dachfenster Gguraaschi, ds Mut Ggutla, d Pfütze Gguttera, d Flasche ggüxla unerlaubterweise schauen,Versteckspiel Ggwaggli, dr Dummkopf, nicht bös gemeint ghaa gehabt ghaab dicht Ghaalt Fach, Abteil, Versteck ghaalta versorgen, aufbewahren Ghäältli Behältnis, kleines Abteil Ghaaltr Behälter, (Wassrghaltr = Wasserreservoir) ghailt geheilt, gesundet, auch kastriert Ghalfaggtri Pfuscher, (kalfatern = austeeren des Schiffes) ghalla breiig werden, dick werden einer Flüssigkeit ghalta bei Seite legen, einschliessen Ghältli Kästchen g'hand leicht zu erreichen ghangatvoll dicht behängt Ghängsel Gehänge, Anhang ghant gut möglich, (i chummas no ghant = ich habe noch Zeit genug) ghässig gehässig gheftat befestigt, angebunden gheija luu fallen lassen gheija, umgheja fallen, stürzen, fallen lassen, auch fortwerfen, hineinfallen ghinggat, ghunkat hinkend ghkeia fallen gholfa geholfen ghöölt ausgehölt Ghöör Gehör ghööra hören, gehören, dazugehören ghöörig ordentlich, genügend, stark, echt, was sich gehört ghöörlos gehörlos ghorlos gehörlos, taub G'hufer Höcker, Felshöckeriger Bergweg. G'hürn Hörner Ghursch, Ghürsch Durcheinander, (a Ghürsch im Fadachörbli...) ghuufnat aufgehäuft ghuufnat voll übervoll Ghüüs Teil des Werkzeuges wo der Stiel hineinkommt ghüüslat karriert giägla schwanken, wackeln Giägli langer, dünner Kerl Giässa Giessen, Wasserlauf im Feld Giässfass Spritzkanne, auch Güllenfass gib acht pass auf gibäära gebären Gibäü Gebäude Gibiss Gebiss, Zahnprotese, auch med. Hautallergie giboora geboren Gibott Gebot, Pflicht Gibrästa gesundheitliche Beschwerden, Gebresten Gibrüll Gebrüll gibürtig gebürtig Gibüür, Gibüüra Gebühr, Taxen Gichter Kinderkrämpfe Gidächtnis Gedächtnis giegle schwanken hin und her, von gogel, Giesse Feldbach, Riedbach Giftchrott Nörgeler, Giftzwerg giftla streiten, zanken Giftschprütza zänkische Person Giftseggl zänkische Person gigala kichern gigampfa schaukeln In Untervaz sangen die Kinder früher folgendes Lied: "Gigampfe, Gerschtestampfe. Wo ischt dr Ma? In Wald us. Was tuät er im Wald? Stögg umhaue. Was git's us em Stogg? E guäte, guäte Bodehogg". Beim Absingen des letzten Wortes pflegten die Kinder, die sich an den Händen hielten und im Kreis ringsum gegangen waren, plötzlich auf den Boden zu sitzen. (Wildhaber R: Gerstenmörser, Gerstenstampfe, Gerstenwalze. in: Schw.Archiv für Volkskunde, 1948 S. 177) Gigampfi Schaukel gigara, gigarla heimlich lachen Gigari Lachkrampf gii geben, (i giba, du gisch, är git, miar gänn, iär gänn, sej gänn) Sami, Niggi, Neggi, hindram Ofa steggi, gimmr Nuss un Bira, dänn chummi widr füra... (alter Kindervers) Giiga Geige, Violine Seppali mit dr Giiga, Seppali mit am Bass, Seppali hät in d Hoosa gschissa, Seppali was isch dass... (alter Kindervers) Giir grosser Raubvogel, Geier, Lämmergeier giirra quietschen, knarren giitig geizig giks gar nichts, (wäge däm machi wädr giks no gaks...) gimmar gib mir ginau, gnau genau, exakt Ginggi hinkender Mann Ginggl Katze, auch unnützer Mensch, (it: coniglio = Kaninchen) Gipfali Hörnchen, (kleines Brotgebäck) gireeza schaukeln Girlig langer magerer Mensch girsti von Gerste, ahd. girstin Gischpl nervöses, unruhiges Kind gischpla stören, unruhig mit den Fingern spielen git es gibt gitraua wagen Gitt, Gitz Geiz gittig, gitzig geizig gittliga knickern Gitzchraga Geizhals Gitzgägali Spottruf für Kindern Gitzi Zicklein Gitzi, Gitzali Zicklein, junge Ziege Gitzichamma Holzkragen für Kleinvieh gitzla Zicklein werfen Gjäms Gejammer Gjätt Unkraut Gjool Gejohle Gjuffl überstürzte Eile, Durcheinander Gjüümr Gejammer glääga gelegen, willkommen Gläägr, Gliigr Liegemöglichkeit, Lager glaara, glotza dumm dreinschauen glaarig durchscheinend, dünne Stelle eines Stoffes Gläff Tiermaul Glaffr Geschwätz Glägahait Gelegenheit glägatli, glägntli gelegentlich Glägg Salz für das Vieh Glaich Gelenk, (a Glaich tua = in einer Sache etwas entgegenkommen) glaicha die Gelenke bewegen Glais Geleise, auch Wagenspur glaitig rasche, behende, schnell Glamänt, lamentiära aufbegehren, (ital: lamentare = klagen) glanga erlangen, mit den Armen erreichen Glängarli langer Ohrring Glangg Klang glängga läuten, unregelmässig läuten, einseitig anschlagen glanzhaitr wolkenlos glänzig glänzend glappat tolpatschig, läppisch, träge, lahm, dumm, (a glappata Chooga = dummmer Kerl) glare stier oder glotzend ansehen glarig grell von Farben Glas, Gleser Glas, Gläser glatt vereist, auch lustig Glauba Glauben glauba glauben Gläuff Lauferei gleerig gelehrig gleert gelehrt, (je gleerter je vercheerter) gleesig gläsern, wie gläserne Augen Gleis Geleise gletsch sehr kalt, (iisgletschchalt..) gletta bügeln, glätten glettat gebügelt Glettiisa Bügeleisen glichlig, glich, glichig gleichartig, ebenso glii bald gliicha gleichen, ähnlich sein gliichgültig gleichgültig Gliigr, Gläägr Liegemöglichkeit, Lager Glimpf Leumung, Ehre glimpfli, glimpfig glimpflich, ohne Schaden glinga gelingen Glinzali, Schmalzblüemli Hahnenfuss glissmat gestrickt, (a glissmata Buuch ha = viel essen können) glitschig eisglatt glitta gelitten, auch wohlgelitten Gloach Kettenglied glöcharat, vrlöcharat zerlöchert gloffa gelaufen Glogga Glocke gloggaganz nicht im geringsten beschädigt glooga gelogen Glöttr, Glötter Pfusch, lose Sache, baufällige Konstruktion glotza, glaara dumm dreinschauen glüaja glühen Gluasli Funken beim Feuer Gluat Glut Glüawürmli Leuchtkäfer glüeje glühen glüejig glühend Glufa Sicherheitsnadel, Stecknadel Glüff unnützes Umherlaufen Gluggara Bruthenne Gluggsi Schluckauf Glump Plunder, wertloses Zeug Glumpf Biegsamkeit glumpfig biegsam, geschmeidig glunga gelungen, auch lustig, originell Glüngg Tierlunge, (früher oft auf dem Speisezettel) Glünggi Nichtsnutz, Lump Gluscht Gelüste, Verlangen gluschta gelüsten Gluschteva Mädchen das Schleckereien liebt gluschtig appetitlich aussehen Glütt Geläute gluu gelassen (luu = lassen) Gluufa Stecknadel Gluufachüssi Nadelkissen gluxa rülpsen, den Schluckauf haben gmäächli langsam, auch gstäät Gmach Gemach gmache aushalten, überstehen, bestehen mögen, gmache möga Gmächli kleines Zimmer Gmächt, Ufgmächt Vermächtnis, Erbschaft Gmai Gemeinde, auch Gemeindeversammlung Gmaichnächt früher Gemeinderat (...so sollens die Gemeindknächt ohne Wüssen und Willen eines Ambtsmans nicht mächtig sein inzuschrieben. Prot.) Gmaiguat Gemeindelöser gmainda abstimmen an der Gemeindeversammlung Gmaiwaid Allmende Gmaiwärch Frondienst auf der Allmende gmarflat, marfl steif vor Kälte gmögig beliebt, sympathisch Gmööli Bild Gmoscht Gedränge Gmüass Gemüse Gmüassraffla Gemüseraffel Gmüat Gemüt gmüatli gemütlich gmüatschrank geisteskrank Gmüatsrua innerer Friede Gmüll Heublumen, auch Ussarummati, Holzresten neben dem Scheiterstock, gmuslat schmutzig, verschmiert Gnaad Gnade gnaaga abnagen, nagen, auch sich Vorwürfe machen Gnaagi gekochte Schweinehaxe gnääsa, gneesa heilen, gesunden gnaischta Funken werfen Gnaischta Funke, Funken Gnaissa, Gnaischta Funken Gnämmt ein Mensch mit gleichem Vornamen (z.B: Marie sagt zu einer andern Frau namens Marie: diä Gnämmt) gnappa mit dem Kopf nicken, wackeln gnapsa, iignapsa, gnäppsa einnicken, eindösen, im Halbschlaf sitzen gnarrat dumm, auch sehr gnarrat Wee starker Schmerz Gnäst alles durcheinander gnau, ginau genau, exakt gneesa, gnääsa heilen, gesunden Gnemmt Mensch mit gleichem Vornamen (dr Gnemmt, diä Gnemmt) gnepfe nicken beim Einschlafen Gnigg Genick gniglat übervoll behangen gnöddlat eingefädelt, auch geplagt Gnögg dummes Weib gnöösarat geplagt Gnoot Gnade gnossa genossen gnot geschwind, eilig, louf se gnot as chanst, lauf so schnell du kannst. mhd. genot, gnuag genug gnüagala langsam satt sein gnüegr ha mehr haben als früher gnuu genommen Gnuusch Durcheinander gnüüssa geniessen Gockel Güggel, Gog. Gofa Kinder Goffara, Göffarli Reisekoffer, auch Truhe Goldbloama Hahnenfuss goldig golden Golgga, Gölggli Schnabel am Krug, Ausguss des Kruges (ma chönnt ni nu zumma Chrüagli wärde, au no zumma Gölggli = es ist zum Verzweifeln) Gölggi Schimpfname: Dummkopf Göllar-Röttali Anhängeührchen (frz: Quelle heure est-il?) Göller Kragen, (von frz: collier = Kragen) Göödr zähes Fleisch, Sehnen Goof, Gööfli Kind Goofazaabl, Zaabl Kinderzahl (a ganza Zaabl Goofa...) ursprünglich bedeutete Zabel eigentlich Spielbrett gööla (ummagööla) spielen (nicht vorwärts machen, Zeit vertrödeln) Gööli Spielzeug göölig komisch Gööra kaltes Lokal Gopfrteggl, Gopfrtoori Kraftworte, Verflixt nochmal! goppel, goppelau! sicher, selbstverständlich! Göppl altes Fahrrad, klappriges Gefährt, eigentlich: Göpel, Rosswerk, von Zugtieren betätigter Antrieb für landwirtschaftliche Maschinen, Mühlen, Pumpen, Fördermaschinen (im dt. Bergbau seit dem 15. Jhdt.), heute nur noch in Entwicklungsländern. gorbsa, görpsa rülpsen, aufstossen Gorps Rülpser nach dem Essen gosch? gehst du? Goscha böses Maul Götsch Anschnitt eines Brotes Gott sägnis! wünscht man, wenn man jemand beim essen antrifft. Gotta Taufpatin gottafroo sehr glücklich. Der Ausdruck soll daher stammen, weil die Sayser die Kinder nach Trimmis hinunter zur Taufe tragen mussten und die Gotta (Taufpatin) sehr froh war, das Kind nachher wieder in die Wiege legen zu können. siehe: Burger Simmi: Aus der Erinnerungstruhe über meine Jugendheimat Says. Schiers 1972. Seite 55. Göttati Taufpaten Götti Taufpate gottschtröfli heftig, sehr gottsjämmerli schlimm Graab Grab. (Wänn das di Alta wüsstan, si tätan si im Graab ummiträja...) Graaba Graben graaba graben, auch verschwundener Brauch, (einen Auswärtigen bei einem einheimischen Mädchen erwischen und Geld abfordern) Grääg das Geschrei, Weinen der Kinder Gräägg Gekrächze Graana Hebekran graata geraten grääza heftig weinen graba graben grächt gerecht Grächtigkeit Gerechtigkeit grächtrwiis gerechter Weise grad gerade graduus, gradussa geradewegs, auch: geradeheraus Grageel, Gragööl Gejohle, Lärm Graggli hinkender Mensch graglat voll über und über voll Gragööl lautes Johlen, Lärm, Krach gragööla laut ausrufen grampa Steine unter die Eisenbahnschienen klopfen Gramperi ein grampendes Weib. grämpla, grampa Kleinhandel betreiben, meist mit Gemüse, (mitr Scheesa ga Chur guu ga grampa...) Grampool Lärm grampoola lärmen, poltern Grampoolschiiba alter Fünfliber Grampr Geleisearbeiter Granata kleine dunkelrote Schmucksteine grandig grossartig Grangganggali-Brüa, d schlechter Kaffee Granootachötti Halskette mit Granatsteinen granschiärt mutig, tüchtig, eigentlich ordentlich, jedes Ding am rechten Ort, (kommt von Rang) grantig schlecht gelaunt Gräschp Reisig,Kleinholz grasgrüa grasgrün Grasmiete früher Weidtaxe Grasposcha Rasenstück Grat Grat, Gipfel, Grätsch kleiner ungeratener Knirps, schwächliches Tier Gratwool, uf's - Risiko, (är hät uf's Gratwool agfanga...) graua cho einen reuen graua sii bereuen graua, argraua ergrauen, gräuala unangenehm riechen, schimmelig riechen Gräui Graue Farben, (as hätt ai Gräui = es ist ganz grau) grausig grauenhaft gräusser grösser grawatscha durchprügeln, durchklopfen gredig obsi gerade hinauf Greed Gerede greeda gerade klopfen (krumme Nägel) greedarat gerädert, auch erschöpft Greedi gerade Richtung, (dr Greedi naa...) greedig gerade Greet, Greta Margreth, Mädchenname Uessari Magd haisst Greta, und was si tuat isch rächt, si stellt dr Chübl uf d Sitta und tanzat midm Chnächt... grell hell Gretlifrisur Zöpfe um den Kopf gebunden Gretza, Grotza dürres Gestrüpp, Zweige gretzna Reisig sammeln gribblat gerippt, auch gerieben Gricht Gericht Griffl Schreibwerkzeug, Griffel Grifflschachtla Schachtel fiir Schreibgriffel griglat voll ganz voll griiba gerieben griifa greifen griifat gereift Grilla schlechte Launen Grimassa Gesichtsverzerrung Grimma Bauchweh, Krämpfe, grimmig stark, streng, hart, grausam Grind Kopf grindala täubeln grindig eigenwillig Grindli Dickkopf (alter Kindervers) Grindwee Kopfschmerzen gring gering Grinn, Grind Grind, Kopf, auch Felskopf, (nit uffa Grinn gheit = nicht dumm sein) Gripp Felsgufer Grippa Grippe Grissl gesprenkeltes Pferd, (frz: gris = grau) grisslat gesprenkelt Gritt Tanz, ausgelassenes Treiben gritta geritten grittnig leicht gefroren, schlipfig und mühsam zum Gehen grixa brüllen, gellen (hoher Ton) groata gelingen grob grob, rauh (da Groba wäg...) Grobhait Grobheit Gröbi, in dr grobwegs, (in dr Gröbi...) Grobian grober Kerl grobjährig Holz mit breiten Jahrringen im Gegensatz zu feinjährigem Holz grocha gerochen Gröll Kies, Geröll Gröll Ledergurt mit Schellen für die Pferde Groos Mengenangabe (1 Gros =12 Dutzend = 144 Stück) groosmuulig wichtigtuerisch Gröössi Grösse groota geraten, gelingen Grootwool, uffs - auf gut Glück, ohne Vorbereitung Gropp kleiner Fisch, auch Schimpfwort für kleine Knaben grossgchotzat angeberisch grossi Rööra füara den Mund voll nehmen Grotza, Gretza verkrüppelter Zweig, Reisig grüa grün gruabat ausgeruht gruana grün werden Grüani grüne Farbe, (as hätt ai Grüani...) grüanlicht grünlich Gruasoola wilde Pfefferminze, Ackerunkraut Gruass Gruss grüaza grüssen Grüazi guten Tag, Grüssgott grübbla grübeln, nachsinnen gruchsa ächzen, stöhnen grummt, grummat geräumt grumpflat zerknittert Grümpl Plunder, Gerümpel Grümpl Abfälle grupalig schlecht, krank Gruppa Gruppe Gruscha Hautkrankheit des Viehs Grüscha Kleie, Mühleabfall für das Vieh Grüschapüntel Sack mit Kleie, auch kleine, dicke Person Gruscht Kleinzeug, mindere Rustig, grüscht reisefertig Gruschta Kruste grutiniärt erfahren, routiniert Grutsch Grutsch, primitive Transportvorrichtung bestehend aus zwei vorne gekrümmten Längslatten mit darüber genagelten Querhölzer, auch altes Kanapee, schlechtes Bett Grütz Verstand, Pfiffigkeit, Grüüba Rückstand beim Aussieden von Schweinefett grüüli furchtbar gruumat abgerahmt gruupa, ummagruupa unter der Kälte leiden, die gewohnte Munterkeit verlieren, herumkränkeln, wie eine graupende Henne gruusa ekeln, grausen grüüsali sehr, eindringlich, sorgsam Gruuscha Räude, Viehkrankheit gruusig ekelhaft, abstossend Gsäähati Tauffest gsägnat gesegnet gsäha sehen, (was gsiäsch - was siehst Du?) Gsäheti gesellschaftlicher Anlass im alten Graubünden, Besichtigung eines Neugebornen durch die Nachbarinnen und Freundinnen Gsang Gesang gsäugt gesäugt Gschäär Umtriebe, Schwierigkeiten gschäch geschähe (gschäch nüd Bösers...) gschaffig arbeitsam Gschäft Geschäft gschaitlat hübsch frisiert Gschäll Schellen, auch Ggröll gschämmig schamlos, unehrenhaft Gschand Dieberei gschända stehlen, fremdes Gras fressen, schädigen, (Ardüser's Chronik 1592: Der Hagel hat übel gschent zuo Zizers, Trimis, Undervaz). (Protokoll 1796: dass keiner die Gitzy den Leüthen mehr an den Bergen oder in dem Gschenden haben solle, sondern sie sollen sie behirten wo sie wollen...) gschändig verstohlen, diebisch Gschängg Geschenk Gschäuch Scheucherei gschenda bösartigen Streich spielen Gschiärr Geschirr: Essgeschirr, Pferdegeschirr, auch Schimpfwort für Frau Gschiärr Geschirr gschiärra zusammenarbeiten, (mit so Aim willi nümma gschiärra...) Gschiärrblätz Tischlumpen gschiggt brav gschiggt sii brav sein gschiid gescheit, (Dr Gschiidr git na, und lot dr Esel lu stuu...) Gschiss, as Gschiss ha Getue, übertriebene Freundlichkeit gschitta gespalten, (gschittas Holz, oder diä Chranggat hättna grad gschitta...) Gschlächt Geschlecht, Familienname gschlaga geschlagen, niedergeschlagen gschläggat übertrieben gepflegt gschlagni Schtund, a eine ganze Stunde Gschlaigg illegitime Geschlechtsbeziehung Gschlaigg unbequemes Anhängsel Gschlaipf Anhängsel zum ziehen, auch Bekanntschaft gschlipft ausgeglitten gschlissa kaputt gemacht gschloffa geschloffen Gschlöttr Hosenbein, (auch Hosabai, Hosaschtoss) Gschlüddr schleimige Masse Gschlüecht, Schluocht Astgabelung Gschmagg Duft, Geschmack, (dim: Gschmäggli) gschmalza mit Fett versehen, auch übertrieben höflich Gschmättr Kleinzeug, Rustig, auch Suppengrün aller Art, Petersilie, Schnittlauch, etc. Gschmäuss Naschware, mindere Qualität, auch Rustig, Dräckrustig Gschmiär, Gschmiärasch Schmiererei gschmooga geht grad noch, eng gschmucht geschwächt, schwabelig auf den Beinen gschmurrat zusammengeschrumpft, (bei Obst und Kartoffeln) gschmuuch nicht ganz wohl fühlen, unwohl, blöd im Magen (siehe Schweiz. Idiotikon Bd. IX, Spalte 846) gschnäderfräss heikel, wählerisch Gschnättr Geschnatter, Gerede gschnätzet Das goot wie gschnätzet, das geht rasch von statten. gschniglat gekämmt, gepflegt, herausgeputzt gschnitta geschnitten Gschnorr Gerede Gschnörr Geschwäz gschocha gescheut gschooba geschoben gschoora geschoren Gschöpf Schimpfwort, (a tumms Gschöpf') gschoppat voll gestopft, ganz voll gschossa geschossen Gschpaana Kamerad, Begleitung Gschpäänli Spielkamerad/in Gschpänscht Gespenst Gschpass Spass, Vergnügen, Gaudi gschpassa spassen gschpässig merkwürdig, unklar, sonderbar Gschpässiga, an - komischer Kauz Gschpeer breites Hindernis gschpiisa gespiesen, gespeist gschprägglat gesprenkelt gschprängt eilig, gehetzt gschpröchla schwatzen, plaudern gschprunga gesprungen gschpunna gesponnen, auch verrückt gschpüüra spüren Gschpüüri Gespür gschraua geschrieen Gschribsl Gekrizel, schlechtes Schreibstück gschriiba geschrieben gschritta geschritten gschrubat geschraubt, auch hochgestochen reden gschtaabat langsam, ungelenk, steif Gschtaabi ein langsamer Mensch gschtaabig, gschtaabat ungelenk, unbeholfen, steif Gschtäältli Giletartige Unterwäsche, daran wurden die Strümpfe angemacht, auch Oberleibchen der Frauen gschtäät langsam, ungelenk, gschtabat unbeholfen, steif Gschtäffli Küchen-, oder Stubenbuffet Gschtälti Kleidungsstück für Kinder gschtämmt gestemmt, mit dem Stemmeisen bearbeitetet, (as gschtämmts Täfel) gschtämplat abgestempelt Gschtangg Gestank, Maitlagschtangg, macht Buaba chrangg... (alter Kindervers) gschtarrat steif gschtarrig steif, ungelenk Gschteel, Gschtell Gestell Gschtellaschi Durcheinander, Unordnung gschtifflat schön hergerichtet, zum Ausgehen gerüstet gschtiga gestiegen gschtiift steif gschtingat stinkend gschtoba gestoben gschtoggat geronnen, (...gschtoggat's Bluat...) Gschtööbr Gestöber, Schneegestöber gschtoola gestohlen gschtoola chu es kann mir gestohlen bleiben, es interessiert mich nicht gschtöört wirr, gestört gschtossavoll sehr viel, gespickt voll gschtrekta gestreckt sofort, im gschtrekta Galopp gschtricha gestrichen, (gschtricha voll..) gschtriglat gestriegelt gschtriiflat gestreift Gschtrüpp wirres Strauchwerk gschtruppiärt, strupiärt invalid, verstümmelt. (ital: stronco = Krüppel), (frz: estropier = entstellen, verkrüppeln, verstümmeln, zum Krüppel machen) (...Persohnen so Lahm unnd Stupiert geweszt... in: Kurtze Beschreibung der Eygenschafft / Krafft und Tugendt desz herrlichen und beruembten Bades Friewisz / Zizerser Hochgericht in Puendten gelegen. Gedruckt in Zürich 1690) Gschtrütt eiliges Getue, Gehetz Gschtungg Gedränge, (gschtunggat volla Lüüt...) gschtungga gestunken Gschtüüd Stauden, Dickicht gschunda geschunden, verletzt gschupft gestossen, auch wirr (a gschupfti Hänna) gschutzt, gschutzlat unüberlegt, gegenteil von bedächtig Gschüüch Vogelscheuche gschuuna gescheint gschwaiga besänftigen, zum Schweigen bringen Gschwätz Gerücht Gschwej Schwiegertochter, Schwiegermutter, auch Schwägerin Gschwellti in der Schale gekochte Kartoffeln gschwindawäg, da - eilig Gschwindi Eile gschwinn schnell Gschworna früher Gemeinderat, (Mehrzahl: Gschworni) gschwulla geschwollen, Gschwulsch t Geschwulst gschwumma geschwommen gschwunga geschwungen Gschwüstrti Geschwister Gschwüstrtichinn Cousins und Cousinen gschwuuna dünner geworden Gschwüür Geschwür Gsicht Gesicht gsii gewesen Gsinndl Gesindel Gsöff, Gsüff schlechtes Getränk gsoffa gesoffen gsoga gesogen gsotta gesotten Gsottas Siedfleisch, (alltag Gsottas un Broatas = Luxus, Wohlleben) Gsüchti Rheuma Gsuddl verschüttete Flüssigkeit Gsundhait! Gesundheit, auch Zuspruch auf Niessen gsunga gesungen gsungga gesunken gsunntigat im Sonntagskleid Gsurr Surren guat gut guat Wättr mache für gute Laune sorgen Guat, Güetli Bauerngut guat, guot gut guata bessern, heilen Guatali Gutzli, Weihnachtsgebäck Güati Güte,Wohlwollen, (alli Güati hätt nüt gnützt...) güatig gütig Guattali Gutzli, Bisquit, Kleingebäck Guattertätsch Salamander, Molch guatzla Guetzli backen guddla schütteln von Flüssigkeit, (ummaguddla) Gudla, Gurla Pfütze, Wasserlache, Güllenlache Gudli, Gudler Durchfall Gufer Geröll, Steinschutt, steinige Halde gügala Trompete spielen, auch Alkohol trinken Gugg schneller Blick gugga hervorblicken, (as gguggat schu) Guggeera Dachluke, Dachfenster Gugger Kuckuck, (hol's dr Gugger...) Güggi Gefängnis, Käfig Güggl Hahn, auch Pferd gügglrot krebsrot, häufiger ist füürgügglror Güggs Schnaps guggsa schneien güggsla heimlich zuschauen Guggumara Gurke, auch schwerfällige Frau (ital: cocomero = Melone) Guggus Firlefanz, Quatsch Guggusr Kuckuck Guggusuhr Kuckucksuhr Guglhopf Gugelhopf, Gebäck guitt quitt, von gegenseitigen Pflichten frei Gülla Jauche, auch als Flurname für ein kleines Sumpfgebiet (Zanoppis, Heratobel etc.) Güllasuugr krumme Tabackpfeife Gulli Hahn, Güggel güllna Jauche ausführen gümmaara hüten gümmala ausradieren Gummat Halsteil des Zuggeschirres Gummat, Kummat, wichtigster Teil des Pferdegeschirrs, umfängt den Hals des Tieres und alles Lederzeug ist daran befestigt. Gummatriama Lederriemen oben am Kummet, wird bei Anschirren angezogen Gummatschitt Holzteil am Kummet Gump Sprung gumpa springen, hüpfen Gumpa Wasssermasse, di gross Gumpe = das Meer. gumpa, gümpla hüpfen Gumpa, Gümpli Tümpel, kleine Pfütze Gumpan, Kumpan, Kamerad, Compagnion Gumpanei, Kumpanei schlechte Kameradschaft (Gumpanei = Lumpanei) Gumsla verächtlich für Frauenzimmer gunna gönnen vergunna, missgönnen Gunta, Guntel Eisenkeil mit Ring an Kette zum Holzschleifen und Tiere anbinden Gunträri, z' - das Gegenteil guot schtuu bürgen guot Wättr mache für gute Laune sorgen guot, guat gut guota bessern, heilen Guotjoor Neujahrsgeschenk des Götti Gupf kleiner Stoss Guraaschi Mut, (franz: courage = Mut) guraschiärt mutig, entschlossen Gurgl Gurgel, Kehle gurgla gurgeln, (Gurg = Wasserstrudel) Gürgltsch, Voglbeeri Vogelbeere, Eberesche, (bot: Sorbus aucuparia) gurla, dr Gurli ha Durchfall beim Vieh Gurla, Gudla Strassenkot Gurra Stute Gurt Gürtel gurta gürten Güscha vorlautes Mädchen, auch durchtriebenes Frauenzimmer, (rom: cutsch =Abdecker) güschalig kindisch Guschett Liegewagen der Eisenbahnwagen dessen Sitzplätze in dreifach übereinander angeordnete Liegebänke umgewandelt werden können Guschpa eiserne Spitzen an Bergschuhen, auch eiserne Stockspitze Guschpanagel spitzer Schuhnagel Guschpaschtägga, dr Bergstock mit Metallnagel als Spitze Guscht, Guu Geschmack, (mit Lust und Guscht ässa...) guschta schmecken, probieren Guschti Rind guschtig gefällig, schmackhaft, geschmackvoll Guspa die grossen zahnförmigen Nägel in den Bergschuhen der Hirten, Gemsjäger und Holzschröter. (lat: cuspis = Stachel) Gust Geschmack Gutla, Gudla Güllenlache Gütsch Geländebuckel Gutsch, Gütschli Wasserguss, eine Menge Flüssigkeit Gutscha, Gütschli Kutsche gutschga glucksen des Wassers in den Schuhen, winden und regnen Gutschi einfaches Sofa, Kanapee, Un a Bettstatt, un an Gutschi, Un a tschäggati Chua, Das git mr mina Aetti, Wänni hürota tua... (altes Kinderlied) gutschiära zusammenarbeiten Guttara Flasche, (a Strauguttara isch a graussi Fläscha mit Strau drumumm) Guttla, Gudla Wasserlache, Pfiitze Güttrli kleines Fläschchen (ds Gift isch in da chliina Güttrli..) Gutz ein wenig Flüssigkeit Gutz, a Gutz ein Schwall Wasser, (gutzwiis...) gutzga spritzen gutzla gurgeln guu gehen, (i guu, du gosch, är got, miar -, iar -, sej gann) (Ein Fremder wunderte sich über die Grösse einer Kirche und erhielt zur Antwort: Wänn alli gann, dänn ischi z’chlii, dänn gann nit alli ihi, wänn abr nid alli gann, dänn gann alli ihi...) Chumm miar gann ga wandara, vu ainer Stadt zur andara, und wänn dr Chaiser Chünig chunnt, dänn cheremr wieder umm. (alter Kindervers) Guu Geschmack, Gust Guu muschelförmiger Holzlöffel zum Abrahmen der Milch guu gehen Guu Geschmacksempfinden im Gaumen guu ga gehen zu (i guu ga schaffa....) Guuga Schimpfnamen, Wetterguuge = Molch guuga ein Blasinstrument spielen, das Horn blasen Guuga Blasinstrument, Trompete, Horn, auch Bierflasche guuga, gügala mit Horn oder Trompete blasen Güügs Branntwein, Schnaps guuma gaumen, hüten, Wache halten guuma, gümla Kinder wiegen, hüten, (Poppi guma) Güümr, Güümrna Person welche Kinder hütet guuna sich langweilen, herumsitzen guuna neidisch zusehen, ein Loch in Gegend schauen, sich langweilen Güüni langer magerer Kerl Guurli Durchfall bei Tieren Güüschi grosser, breitrandiger Männerhut güüssa giessen Güüssi starker Regen Wasserflut, Hochwasser Guust Gunst Guuwärt Briefumschlag Güx Schnaps güxla blicken gvättrla spielen Gvättrlizüüg Spielzeug, unnützes Zeug gvogtat bevormundet gwääga krächzen Gwaagi Krähe, Rabe gwääla quälen Gwäälerej Quälerei Gwaalt mit aller Kraft gwäärlig langsam Gwächta Wächte, Schneeverwehung Gwacksalbr Pfuscher, eigentlich Quaksalber, Arzt ohne Bewilligung gwaggla wackeln gwaggla wackeln Gwaggli Dummkopf Gwaggli Dummkopf gwagglig nicht fest fixiert gwaggsa erwachsen, auch gewachst gwaggsa erwachsen Gwaggsas, a - eine erwachsene Person Gwaggsna, dia, Gwaggsni die Erwachsenen gwährli gewahrlich, d.h. sicher, gefahrfrei, wobei man gewahrt (salves) bleibt. Gwalm Rauch, Qualm gwalma qualmen, rauchen Gwalt Gewalt, gwältala etwas erzwingen gwaltig grossartig Gwaltsgrinn zwängendes Kind gwalttätig tua etwas durchsetzen wollen Gwann Gewand gwänna gewöhnen, als Bazger in die Alp gehen gwännt gewohnt gwant gut, (jenisch: kwant = schön, gut) gwärchtigat in Werktagskleidern Gwardi grosser, dicker Kerl Gwartchannta Quartchanne, sechskantige Zinnkanne, (Inhalt 2 Mass = 3 Liter) gwartig abwartend gwärtiga erwarten, zu gewärtigen haben, rechnen mit gwassla quasseln, schwafeln, sich unterhalten, daherschwätzen, erzählen, quatschen etc. Gwatämbr Quatemberzeiten sind Buss- und Fastenzeiten zu Beginn der vier Jahreszeiten, je nachdem werden noch einige andere Tage dazu gerechnet, zum Beispiel Allerseelen. Wer in jenen Tagen und Nächten geboren ist (die sogenannten Quatemberkinder), lebt in zwei Welten: Er hat Umgang mit den Menschen, doch auch mit Geistern, Totenseelen und vielleicht gar dem Tod persönlich. Gwatsch Quatsch, Blödsinn gwätscha, vrgwätscha quetschen, zerquetschen Gwätschig Quetschung Gwätt undurchdringliches Durcheinander, auch Eckverbindung beim Strickbau, (von wete) Winkel gwattara mühsam etwas gelingen, mit einer Arbeit kaum zurecht kommen (i chumma blos mä z'gwattara...) Gwättchöpf vorspringende Ecken beim Holzhaus Gwattrtätsch engerlingartiger Ackerschädling gwättscha quetschen Gwäx Gewächs, Geschwulst Gweer Gewehr gweerig regsam, unternehmungslustig Gweeriga, an - Person die sich zu helfen weiss Gwell Quelle gwenna gewöhnen Gwenner Hirtenbub zur Aushilfe in der ersten Sommerhälfte auf der Alp. gwerde etwas zu Ende (vollends) werden Gweschtiuuna Schwierigkeiten, fragliche Sache (ital: questione = Frage) gwete das Gespann rüsten, von weten, Gwett Wette gwicha geweiht, (öppis Gwichas tuat ma nit awägg wörfa, nit in da Cheericht, nai das tuat ma vrbränna, wämmas nümma brucha cha...) Gwiggli Waldkauz, auch Wegstelle ob Gluvishai Gwiisggata, Gwiisgg Geschrei von Schweinen gwillt sii bereit sein Gwirr Gewirr gwitt ausgeglichen bereinigt, eben abgerechnet, (altfranz: quite = los, frei), auch eeba sii = quitt sein Gwitta, Gwittana Quitten gwittara gewittern Gwittr Gewitter gwixt gewichst, gwixti Schua gewichste Schuhe Gwölb Gewölbe Gwoodara Quader (Dorfteil) gwoolat ha erleichtert sein Gwuadratschädl harter Kopf gwuaksalbara zweifelhafte Heilmethoden anwenden Gwuäschtiuuna Probleme Gwuatsch Unsinn Gwuitta Quitte,Quitten gwunda gewunden gwundara wundern, neugierig tun Gwundr, Wundr Neugier gwundrig neugierig Gwundrigi Neugier gwündrla neugierig sein Gwundrnasa neugierig gwungga gewunken gwünli gewöhnlich Gwünn Gewinn gwünna gewinnen, pflücken, Gwunnat Gewohnheit Gwürr Durcheinander Gwürri verwachsenes Stück Holz, verworrener Mensch Gwürz Gewürz, auch Wurzelwerk gwüss gewiss, sicher Gwüssa Gewissen gwüünli gewöhnlich Internet-Bearbeitung: K. J. Version 02/2016 --------
© Copyright 2025 ExpyDoc