Untervazer Mundart Worte G

Untervazer Burgenverein Untervaz
Texte zur Dorfgeschichte
von Untervaz
Untervazer Mundartworte
Buchstabe G
Email: [email protected]. Weitere Texte zur Dorfgeschichte sind im Internet unter
http://www.burgenverein-untervaz.ch/dorfgeschichte erhältlich. Beilagen der Jahresberichte „Anno Domini“ unter
http://www.burgenverein-untervaz.ch/annodomini.
G
ga
nach, (ga Chuur ihi....)
Gääbali
kleine Gabel, auch Widerwertigkeit, Unliebsamkeit
gääch
steil, auch plötzlich, auch jähzornig
Gäächi
steiles Gelände, auch Jähzorn
Gäädr
Sehnenfleisch, Muskelbänder
Gaagl
Kot, auch Hundekot
Gäägl
Kinder
gääl
gelb
gääla
gelb werden
Gäälhagl
Spitzbeeri, Sauerdorn, Berberitze, die Wurzel heisst
Gäälhaagl und wurde früher ausgegraben und als
Färbemittel verkauft. (bot: Berberis vulgaris)
Gääli
Gelbheit, (as hätt ai Gääli = es ist ganz gelb)
gaalt
keine Milch gebend
Gaalti
junges Rind, Jährling
Gaaltlig
Rind
Gaaltvee
Jungvieh
gäär
sogar, sehr
gäär
gar, (gäär nüüt = gar nichts..)
Gaara
Garn
gäära
gären
gäära
gern, (Wär lang froogat, git nit gäära...)
gäära ha
sich lieben
Gaara winda
Garn zu einem Knäuel formen
Gaarabritt
Teil des Webstuhles, Garnbrett
Gaaraus macha
umbringen
Gaarba
Korngarbe
gäärba
gerben, Felle zu Leder verarbeiten
Gäärbr
Gerber
Gaarta
Garten
gäärtnara
im Garten arbeiten
Gaaruus, dr - macha
umbringen, erledigen
Gaaschi
eine Menge Leute, (jenisch: Gasche = Familie)
Gäbali, ufm - ha
etwas zuwieder sein, abgeneigt sein
gäbig
praktisch, bequem, leicht handzuhaben
Gabla
Gabel
gabla
gabeln, mit der Gabel Heu aufladen
Gablatta
eine Gabel voll
Gablig
Verzweigung, Strassenkreuzung
gäch
steil, schnell
Gadära
Berggüter am Calanda
Gade
Stall
Gäder
Sehnen, zähes Stück Feisch. Ufs Gäder gaa = auf die
Nerven gehen. Gäder bezeichnet urspünglich sowohl
die Sehnen als auch die Blut und Nervenbahnen.
(siehe dazu auch: Schmid Christian: Blas mer i d
Schue - 75 Redensarten und ihre Bedeutung, Muri
2013, Seite 79)
gaffa
gaffen
Gaffi
Kaffe
gäga, gäg
gegen
Gagg
Kot, auch Pfusch
gagga
Notdurft verrichten
gäggala
sich mit Kleinigkeiten abgeben, herumwerkeln
Gaggalaari
Dummkopf, närrischer Mensch
Gäggalizüüg
Kleinigkeiten
Gaggla
Kot des Schmalviehs
gaggla
ausscheiden von Kot
Gaggoo
Schokoladegetränk, Kakao
gaggsa
gackern
Gagl, Gaggla
Exkrement von Schafen, Ziegen,
gaicht
geeicht, trinkfest
gaifara
geifern
Gaifr
Speichel
gaina
gähnen
Gaischt
Geist
gaischta
spuken, (auch schuubrla)
Gaischtlana
Geistlicher, Priester
Gaischtlicha
Geistlicher, Priester
Gaiss
Ziege
gaissala
nach Ziegen stinken
Gaissbogg
Ziegenbock, (Dr chrumm Marti hätt amol ama
Maschtrilsr a Gaisbogg vrchauft. Zwai Tag spöötr
isch dä Maschtrilsr widr bejm Marti gsi un hätt gsait,
dä Gaissbogg sejem vrreggt. Du macht dr Marti
zuanem: „Das hättr bej miär niä gmacht“....)
Gaissfuass
Eisenwerkzeug zum Herausziehen der Nägel
Gaissgaggla
Ziegenmist
gaissla
peitschen
Gaissla
Peitsche
Gaisslaitara
Blumenart, hochstielige Waldpflanze
gaisslara
Ziegen hüten
Gaisslazwigg
Schnurende an der Peitsche
Gaisslr
Ziegenhirt
Gaissutr
Bergblume, Knabenkraut (bot: orchis mascula)
Gaja
Weib, (vermutlich aus dem jenischen)
gäkala
unbeholfen arbeiten, niemals fertig werden
Gälbara
Germer, Gelbera, weisse Nieswurz, (bot: Veratrum
album)
gälblicht
gelblich
Gäldseggel
Geldbeutel
Galga
Galgen, Gerüst zum Aufhängen der Verbrecher
(Im Rappagugg, stand der Galgen bis etwa 1830)
Galgaredli
hochgestelltes Spinnrad
Galgaschtrigg
Galgenstrick, Mordskerl
Galgasiäch
Mordskerl
Galiot
Galeerensträfling, Zuchthäusler, (schaffa wiena
Galiot..)
gäll
gelt nur, nicht wahr
Galla
Harznest im Tannenholz (Harzgalla)
Galla
Galle
Gälla, Gella
laute durchdringende Stimme
Galli
männl. Vorname: Gallus
gallig
bitter, wütend
gallig sii
verbittert sein, schlechte Laune haben, (früher war es
unüblich vor dem Gallustag, 16. Oktober, eine
Hausmetzg zu halten, möglicherweise steht die
Herkunft dieses Wortes in Zusammenhang damit)
Galööri
dummer, blöder Kerl
Galopp
Galopp, Eile
galoppa
rennen, galoppieren
Galöppa
Viehschelle
galt
milchlos, nicht milchend
Gält
Geld, (wo Gält isch isch dr Tüüfl, wo khais isch sin
zwai..)
Gält Du!
Ausruf! Nicht wahr!
gälta
gültig sein, Geltung haben, (für dütta un gälta = aber
für sicher)
gälta luu
gelten lassen
Galti
einjähriges Rind
Galtialp
Alp für Jungvieh
Gältschissr, dr -
Geldscheisser, auch Ueberfluss
(dä chunnt bej üüs niä vrbej...)
Gamälla
Blechgeschirr der Soldaten
Gameedi
Komödie, Umtriebe
Gamma
Hauptäste der Laubbäume die vom Baumstamm
ausgehen
Gamme
Gabel am Pflug
Gammler
Nichtsnutz
gammr
gehen wir
Gamööli
Bildchen
gampfa, gigampfa
schaukeln, schwanken
Gampiross
Kinderspielzeug, Schaukelpferd
Gampis
Kind, (jenisch: gampen = lustig springen)
Gams, Gamstiär
Gemse
Ganalia
Gesindel
Ganaschtr
Korb, (jenisch: kanistro = Korb)
Ganeera, Kaneera
grosser Lärm um eine unwichtige Sache
Gang
Hausflur, Durchgang
gang und gääb
allgemein üblich
ganga
gegangen, auch gelungen (as isch ganga...)
gängerla
unützes Zeug kaufen
gänggala, gänggrla
unnütze Dinge kaufen, Geld vertun
Gänggaliwaar
Plunder
gängig
schnell, auch leichtfüssig
ganglat
geschwollen, (von Angel, Stachel), auch im Sinne
von wohlgenährt gebraucht
Gängli
eine enge Gasse
Gangwärch
Beine, Gangart
Gansblüemli
Gänseblümchen
Gant
öffentliche Versteigerung
ganta
auf der Gant etwas erwerben
Gänterli
kleines Wandkästchen
gära
gern
Garaasch
ein Gebäudeteil um Holz usw. zu versorgen
Garacho
hohes Tempo
Garba
Korngarbe
Gardi, a ganze Gardi
eine Menge Personen, (kommt von Leibwache,
Garde,)
Garee
Galopp, Sprung, in Eile, (är chunnt in aim Garee..)
Garetta
einrädrige Stosskarette
Garettna
Kinderspiel. Ein Knabe legt sich auf den Boden mit
ausgestreckten Armen und der andere fasst diesen bei
den Knöcheln und schiebt ihn vor sich her
garettna
mit dem Schubkarren arbeiten
garniära
zieren, schmücken
Garotscha
Eisenschlitten
garra, fürragarra
hervorstehen, abstehen, herausragen
Gärschta
Kornfrucht, Gerste
Gärschtabüüch
Uebername für die Pfäferser
gärschtastampfa
Kinderspiel
Gärschtasuppa
Gerstensuppe
Gart
die Gerte, der Stock zum Antreiben des Gespanns.
Garta, Gärtli
Garten
Annali wo bisch geschtr gsii,
hindaram Huus im Gärtli,
wär isch dötta bej dr gsii,
dä mim chruusa Bärtli
(alter Kindervers)
Gartätscha
Wollkamm
gartna
im Garten arbeiten
Garwell
kleiner Wasserstrudel
Gascho
Gefängnis (frz: cachot = Gefängnis)
Gaschtig
Besuch, Gäste
Gass, Gässli
Gasse, enger Weg
Gätschnaasa
Wunderfitz
Gattig
Art, Gattung, (as hätt khai Gattig..)
Gattr
Drahtgeflecht für den Hühnerstall
Gattr, Gättrli
Gatter, Tor aus Holzlatten, Gittertüre im Zaun
Gätzi
Schöpfgeschirr, Schöpfkelle,
(rom: cazza = Schöpfkelle , ahd. giozun = giessen)
Gätzi, Wassrgätzi
Wassergeschirr
Gaudi
m. Vorname: Gaudenz
Gaudi
Freude, Spass, (lat: gaudium = Freude)
Gaudi ha
lustig sein, Spass haben
gaufla
gierig essen, hineinstopfen
Gaufla, Gaufata
soviel als man mit beiden Händen fassen kann.
Gauflata
eine hohle Hand voll,. mhd. goufe hohle Hand.
auch etwa ein Arm voll Heu oder Stroh
gauggla
das Kalb machen
gaxa
stottern
Gäxnasa
neugierige Person
gazga
gackern der Hühner
Gäzzi
Schöpkelle
gchaab
dicht, wasserdicht
gchaaba
dicht machen, (as vrlächarats Fass tuat ma
gchaaba..)
gchann
gut möglich, (i chummas gchant = habe noch Zeit
genug)
Gchitt
baufälliges Haus, armselige Behausung
gchnütschat
stark,aufdringlich, (gschnütschat blau)
Gchöch
missratene Mahlzeit
gchrocha
gekrochen
gchuum
kaum
Gebsa
rundes hölzernes Milchgeschirr
Gebseli
und Essgebseli, ein kleines Milchgeschirr
geega
gegen
geega, geegat
gegen, in Richtung, ungefähr
Geegaluft
Gegenwind
Geegaschtüür
Gegensteuer, Widerstand
Geegat, Gegni
Gegend
geeggala
spielen
Gegni
das Gebiet
Geiferli
schwacher Schneefall, dünne schaumartige
Schneedecke die den Boden kaum zu decken
vermag. Geifer = Speichel (mehr siehe: Schw.
Idiotikon Bd. 22, Spalte 129).
Geköch
Gekochtes, Mahlzeit (abschätzig)
Gella, Gälla
gellende durchdringende Stimme, Geschrei
gellig
glatt, (s'gellig Iis..)
Gelta
Wassergefäss, Wanne,
(in dr Bachgelta tuatma Taig chnätta)
gend acht
passt auf
Genist
ein Winkel, wo alles durcheinander liegt.
Geplärr, Giplärr
Geschrei
Gepolter
Lärm
Gepsa
Milchbecken
Gert und Band
Ruten und Band (Urkunde GAU Nr. 42/1589)
Gertel, Gertl
langes Haumesser, zum Aeste rüsten, Säbel zum
Lauben, Laubgertel, Laubsäbel, Instrument zum
Herunterhacken der Laubäste von den Bäumen
geschtr
gestern
gfäält
gefehlt, danebengeraten,
Gfäärt
Fahrzeug
Gfächtli
Behältnis
Gfäll
Glück, eigentlich Fortuna
gfalla
gefallen
gfällig
schön, glücklich, vom Zufall begünstigt.
gfärbt
gefärbt
Gfell
Glück, auch Gefälle, Neigung
Gfell ha
Glück haben
Gfell/Uugfell
Glück / Unglück
gfellig
glückhaft
gfellig sii
Glück haben
gfitzt
schlau, flink, geistig regsam
gfitzta Chaib, an -
Schläuling
gfläggat
gefleckt
Gflätsch
grosse Nässe
Gfläug
Fliegenschwarm
Gfletsch
schmelzender, schmutziger Schnee in den Gassen.
gflossa
geflossen
Gfölch
Volk, viele Leute
gfolgig
folgsam
gföörlich, gföörli
gefährlich
gforchta
gefürchtet
Gfrääs
Frass, auch abschätzig für Essbares
gfräässig, fräässig
bei gutem Appetit sein, esslustig
gfreut
beglückend, gefreut
gfroora
gefroren
Gfröörlig
kälteempfindlicher Mensch
Gfröörni
Frostschaden, tiefe Temperaturen
gfrüüra
gefrieren
gfüagig
gehorsam
gfuassat
gelaufen, zu Fuss gegangen
gfunda
gefunden
gfürchig
furchterregend
gfüürchtig
furchterregend
Ggääggi, dr
Wehleider
Ggaggalaari, dr
Dummkopf
Ggaleera/Gganeera
lautes Mundwerk
Ggälla
lautes Mundwerk lärmiges Verhalten
Ggalööri, dr
einfältiger Kerl
Ggameedi, d
Komödie, Umtriebe
Gganeera, d
lautes Gebahren
ggaree
eilig, im an uu huara ggaree
Ggäxli
Eidechse, auch vorwitziges Mädchen
Ggäxnasa
gewunderige Person
Gglüff
unnützes Umherlaufen
gglüggarla
mit Marmeln spielen
Ggluggera, d (Pl.)
1. Henne mit Kücken, 2. Kugeln (zum spielen,
Marmeln
Gglürri, d (Pl.)
Kugeln (zum spielen, Marmeln
ggnütschat
aufdringlich, ggnütschet blau
Ggötsch
Kinn
ggraglat
ggraglatvoll Chriasi»/ Früchte am Baum
Ggragöl
Lautes Johlen, lärmen
Ggrampool
Lärm
ggraua sii
bedauern, dass
Ggritt
Tanzanlass, an jedem Ggritt sii,
Ggrutsch, ds
schlechtes Gefährt
Gguggeera, d
Erker, Dachfenster
Gguraaschi, ds
Mut
Ggutla, d
Pfütze
Gguttera, d
Flasche
ggüxla
unerlaubterweise schauen,Versteckspiel
Ggwaggli, dr
Dummkopf, nicht bös gemeint
ghaa
gehabt
ghaab
dicht
Ghaalt
Fach, Abteil, Versteck
ghaalta
versorgen, aufbewahren
Ghäältli
Behältnis, kleines Abteil
Ghaaltr
Behälter, (Wassrghaltr = Wasserreservoir)
ghailt
geheilt, gesundet, auch kastriert
Ghalfaggtri
Pfuscher, (kalfatern = austeeren des Schiffes)
ghalla
breiig werden, dick werden einer Flüssigkeit
ghalta
bei Seite legen, einschliessen
Ghältli
Kästchen
g'hand
leicht zu erreichen
ghangatvoll
dicht behängt
Ghängsel
Gehänge, Anhang
ghant
gut möglich, (i chummas no ghant = ich habe noch
Zeit genug)
ghässig
gehässig
gheftat
befestigt, angebunden
gheija luu
fallen lassen
gheija, umgheja
fallen, stürzen, fallen lassen, auch fortwerfen,
hineinfallen
ghinggat, ghunkat
hinkend
ghkeia
fallen
gholfa
geholfen
ghöölt
ausgehölt
Ghöör
Gehör
ghööra
hören, gehören, dazugehören
ghöörig
ordentlich, genügend, stark, echt, was sich gehört
ghöörlos
gehörlos
ghorlos
gehörlos, taub
G'hufer
Höcker, Felshöckeriger Bergweg.
G'hürn
Hörner
Ghursch, Ghürsch
Durcheinander, (a Ghürsch im Fadachörbli...)
ghuufnat
aufgehäuft
ghuufnat voll
übervoll
Ghüüs
Teil des Werkzeuges wo der Stiel hineinkommt
ghüüslat
karriert
giägla
schwanken, wackeln
Giägli
langer, dünner Kerl
Giässa
Giessen, Wasserlauf im Feld
Giässfass
Spritzkanne, auch Güllenfass
gib acht
pass auf
gibäära
gebären
Gibäü
Gebäude
Gibiss
Gebiss, Zahnprotese, auch med. Hautallergie
giboora
geboren
Gibott
Gebot, Pflicht
Gibrästa
gesundheitliche Beschwerden, Gebresten
Gibrüll
Gebrüll
gibürtig
gebürtig
Gibüür, Gibüüra
Gebühr, Taxen
Gichter
Kinderkrämpfe
Gidächtnis
Gedächtnis
giegle
schwanken hin und her, von gogel,
Giesse
Feldbach, Riedbach
Giftchrott
Nörgeler, Giftzwerg
giftla
streiten, zanken
Giftschprütza
zänkische Person
Giftseggl
zänkische Person
gigala
kichern
gigampfa
schaukeln
In Untervaz sangen die Kinder früher folgendes Lied:
"Gigampfe, Gerschtestampfe. Wo ischt dr Ma?
In Wald us. Was tuät er im Wald? Stögg umhaue.
Was git's us em Stogg? E guäte, guäte Bodehogg".
Beim Absingen des letzten Wortes pflegten die
Kinder, die sich an den Händen hielten und im Kreis
ringsum gegangen waren, plötzlich auf den Boden zu
sitzen. (Wildhaber R: Gerstenmörser,
Gerstenstampfe, Gerstenwalze. in: Schw.Archiv für
Volkskunde, 1948 S. 177)
Gigampfi
Schaukel
gigara, gigarla
heimlich lachen
Gigari
Lachkrampf
gii
geben, (i giba, du gisch, är git, miar gänn, iär gänn,
sej gänn)
Sami, Niggi, Neggi,
hindram Ofa steggi,
gimmr Nuss un Bira,
dänn chummi widr füra...
(alter Kindervers)
Giiga
Geige, Violine
Seppali mit dr Giiga,
Seppali mit am Bass,
Seppali hät in d Hoosa gschissa,
Seppali was isch dass...
(alter Kindervers)
Giir
grosser Raubvogel, Geier, Lämmergeier
giirra
quietschen, knarren
giitig
geizig
giks
gar nichts, (wäge däm machi wädr giks no gaks...)
gimmar
gib mir
ginau, gnau
genau, exakt
Ginggi
hinkender Mann
Ginggl
Katze, auch unnützer Mensch, (it: coniglio =
Kaninchen)
Gipfali
Hörnchen, (kleines Brotgebäck)
gireeza
schaukeln
Girlig
langer magerer Mensch
girsti
von Gerste, ahd. girstin
Gischpl
nervöses, unruhiges Kind
gischpla
stören, unruhig mit den Fingern spielen
git
es gibt
gitraua
wagen
Gitt, Gitz
Geiz
gittig, gitzig
geizig
gittliga
knickern
Gitzchraga
Geizhals
Gitzgägali
Spottruf für Kindern
Gitzi
Zicklein
Gitzi, Gitzali
Zicklein, junge Ziege
Gitzichamma
Holzkragen für Kleinvieh
gitzla
Zicklein werfen
Gjäms
Gejammer
Gjätt
Unkraut
Gjool
Gejohle
Gjuffl
überstürzte Eile, Durcheinander
Gjüümr
Gejammer
glääga
gelegen, willkommen
Gläägr, Gliigr
Liegemöglichkeit, Lager
glaara, glotza
dumm dreinschauen
glaarig
durchscheinend, dünne Stelle eines Stoffes
Gläff
Tiermaul
Glaffr
Geschwätz
Glägahait
Gelegenheit
glägatli, glägntli
gelegentlich
Glägg
Salz für das Vieh
Glaich
Gelenk, (a Glaich tua = in einer Sache etwas
entgegenkommen)
glaicha
die Gelenke bewegen
Glais
Geleise, auch Wagenspur
glaitig
rasche, behende, schnell
Glamänt, lamentiära
aufbegehren, (ital: lamentare = klagen)
glanga
erlangen, mit den Armen erreichen
Glängarli
langer Ohrring
Glangg
Klang
glängga
läuten, unregelmässig läuten, einseitig anschlagen
glanzhaitr
wolkenlos
glänzig
glänzend
glappat
tolpatschig, läppisch, träge, lahm, dumm, (a glappata
Chooga = dummmer Kerl)
glare
stier oder glotzend ansehen
glarig
grell von Farben
Glas, Gleser
Glas, Gläser
glatt
vereist, auch lustig
Glauba
Glauben
glauba
glauben
Gläuff
Lauferei
gleerig
gelehrig
gleert
gelehrt, (je gleerter je vercheerter)
gleesig
gläsern, wie gläserne Augen
Gleis
Geleise
gletsch
sehr kalt, (iisgletschchalt..)
gletta
bügeln, glätten
glettat
gebügelt
Glettiisa
Bügeleisen
glichlig, glich, glichig
gleichartig, ebenso
glii
bald
gliicha
gleichen, ähnlich sein
gliichgültig
gleichgültig
Gliigr, Gläägr
Liegemöglichkeit, Lager
Glimpf
Leumung, Ehre
glimpfli, glimpfig
glimpflich, ohne Schaden
glinga
gelingen
Glinzali, Schmalzblüemli
Hahnenfuss
glissmat
gestrickt, (a glissmata Buuch ha = viel essen können)
glitschig
eisglatt
glitta
gelitten, auch wohlgelitten
Gloach
Kettenglied
glöcharat, vrlöcharat
zerlöchert
gloffa
gelaufen
Glogga
Glocke
gloggaganz
nicht im geringsten beschädigt
glooga
gelogen
Glöttr, Glötter
Pfusch, lose Sache, baufällige Konstruktion
glotza, glaara
dumm dreinschauen
glüaja
glühen
Gluasli
Funken beim Feuer
Gluat
Glut
Glüawürmli
Leuchtkäfer
glüeje
glühen
glüejig
glühend
Glufa
Sicherheitsnadel, Stecknadel
Glüff
unnützes Umherlaufen
Gluggara
Bruthenne
Gluggsi
Schluckauf
Glump
Plunder, wertloses Zeug
Glumpf
Biegsamkeit
glumpfig
biegsam, geschmeidig
glunga
gelungen, auch lustig, originell
Glüngg
Tierlunge, (früher oft auf dem Speisezettel)
Glünggi
Nichtsnutz, Lump
Gluscht
Gelüste, Verlangen
gluschta
gelüsten
Gluschteva
Mädchen das Schleckereien liebt
gluschtig
appetitlich aussehen
Glütt
Geläute
gluu
gelassen (luu = lassen)
Gluufa
Stecknadel
Gluufachüssi
Nadelkissen
gluxa
rülpsen, den Schluckauf haben
gmäächli
langsam, auch gstäät
Gmach
Gemach
gmache
aushalten, überstehen, bestehen mögen, gmache
möga
Gmächli
kleines Zimmer
Gmächt, Ufgmächt
Vermächtnis, Erbschaft
Gmai
Gemeinde, auch Gemeindeversammlung
Gmaichnächt
früher Gemeinderat (...so sollens die Gemeindknächt
ohne Wüssen und Willen eines Ambtsmans nicht
mächtig sein inzuschrieben. Prot.)
Gmaiguat
Gemeindelöser
gmainda
abstimmen an der Gemeindeversammlung
Gmaiwaid
Allmende
Gmaiwärch
Frondienst auf der Allmende
gmarflat, marfl
steif vor Kälte
gmögig
beliebt, sympathisch
Gmööli
Bild
Gmoscht
Gedränge
Gmüass
Gemüse
Gmüassraffla
Gemüseraffel
Gmüat
Gemüt
gmüatli
gemütlich
gmüatschrank
geisteskrank
Gmüatsrua
innerer Friede
Gmüll
Heublumen, auch Ussarummati, Holzresten neben
dem Scheiterstock,
gmuslat
schmutzig, verschmiert
Gnaad
Gnade
gnaaga
abnagen, nagen, auch sich Vorwürfe machen
Gnaagi
gekochte Schweinehaxe
gnääsa, gneesa
heilen, gesunden
gnaischta
Funken werfen
Gnaischta
Funke, Funken
Gnaissa, Gnaischta
Funken
Gnämmt
ein Mensch mit gleichem Vornamen (z.B: Marie sagt
zu einer andern Frau namens Marie: diä Gnämmt)
gnappa
mit dem Kopf nicken, wackeln
gnapsa, iignapsa, gnäppsa
einnicken, eindösen, im Halbschlaf sitzen
gnarrat
dumm, auch sehr
gnarrat Wee
starker Schmerz
Gnäst
alles durcheinander
gnau, ginau
genau, exakt
gneesa, gnääsa
heilen, gesunden
Gnemmt
Mensch mit gleichem Vornamen
(dr Gnemmt, diä Gnemmt)
gnepfe
nicken beim Einschlafen
Gnigg
Genick
gniglat
übervoll behangen
gnöddlat
eingefädelt, auch geplagt
Gnögg
dummes Weib
gnöösarat
geplagt
Gnoot
Gnade
gnossa
genossen
gnot
geschwind, eilig, louf se gnot as chanst, lauf so
schnell du kannst. mhd. genot,
gnuag
genug
gnüagala
langsam satt sein
gnüegr ha
mehr haben als früher
gnuu
genommen
Gnuusch
Durcheinander
gnüüssa
geniessen
Gockel
Güggel, Gog.
Gofa
Kinder
Goffara, Göffarli
Reisekoffer, auch Truhe
Goldbloama
Hahnenfuss
goldig
golden
Golgga, Gölggli
Schnabel am Krug, Ausguss des Kruges (ma chönnt
ni nu zumma Chrüagli wärde, au no zumma Gölggli
= es ist zum Verzweifeln)
Gölggi
Schimpfname: Dummkopf
Göllar-Röttali
Anhängeührchen (frz: Quelle heure est-il?)
Göller
Kragen, (von frz: collier = Kragen)
Göödr
zähes Fleisch, Sehnen
Goof, Gööfli
Kind
Goofazaabl, Zaabl
Kinderzahl (a ganza Zaabl Goofa...) ursprünglich
bedeutete Zabel eigentlich Spielbrett
gööla (ummagööla)
spielen (nicht vorwärts machen, Zeit vertrödeln)
Gööli
Spielzeug
göölig
komisch
Gööra
kaltes Lokal
Gopfrteggl, Gopfrtoori
Kraftworte, Verflixt nochmal!
goppel, goppelau!
sicher, selbstverständlich!
Göppl
altes Fahrrad, klappriges Gefährt,
eigentlich: Göpel, Rosswerk, von Zugtieren
betätigter Antrieb für landwirtschaftliche Maschinen,
Mühlen, Pumpen, Fördermaschinen (im dt. Bergbau
seit dem 15. Jhdt.), heute nur noch in
Entwicklungsländern.
gorbsa, görpsa
rülpsen, aufstossen
Gorps
Rülpser nach dem Essen
gosch?
gehst du?
Goscha
böses Maul
Götsch
Anschnitt eines Brotes
Gott sägnis!
wünscht man, wenn man jemand beim essen antrifft.
Gotta
Taufpatin
gottafroo
sehr glücklich. Der Ausdruck soll daher stammen,
weil die Sayser die Kinder nach Trimmis hinunter
zur Taufe tragen mussten und die Gotta (Taufpatin)
sehr froh war, das Kind nachher wieder in die Wiege
legen zu können. siehe: Burger Simmi: Aus der
Erinnerungstruhe über meine Jugendheimat Says.
Schiers 1972. Seite 55.
Göttati
Taufpaten
Götti
Taufpate
gottschtröfli
heftig, sehr
gottsjämmerli
schlimm
Graab
Grab. (Wänn das di Alta wüsstan, si tätan si im
Graab ummiträja...)
Graaba
Graben
graaba
graben, auch verschwundener Brauch, (einen
Auswärtigen bei einem einheimischen Mädchen
erwischen und Geld abfordern)
Grääg
das Geschrei, Weinen der Kinder
Gräägg
Gekrächze
Graana
Hebekran
graata
geraten
grääza
heftig weinen
graba
graben
grächt
gerecht
Grächtigkeit
Gerechtigkeit
grächtrwiis
gerechter Weise
grad
gerade
graduus, gradussa
geradewegs, auch: geradeheraus
Grageel, Gragööl
Gejohle, Lärm
Graggli
hinkender Mensch
graglat voll
über und über voll
Gragööl
lautes Johlen, Lärm, Krach
gragööla
laut ausrufen
grampa
Steine unter die Eisenbahnschienen klopfen
Gramperi
ein grampendes Weib.
grämpla, grampa
Kleinhandel betreiben, meist mit Gemüse, (mitr
Scheesa ga Chur guu ga grampa...)
Grampool
Lärm
grampoola
lärmen, poltern
Grampoolschiiba
alter Fünfliber
Grampr
Geleisearbeiter
Granata
kleine dunkelrote Schmucksteine
grandig
grossartig
Grangganggali-Brüa, d
schlechter Kaffee
Granootachötti
Halskette mit Granatsteinen
granschiärt
mutig, tüchtig, eigentlich ordentlich, jedes Ding am
rechten Ort, (kommt von Rang)
grantig
schlecht gelaunt
Gräschp
Reisig,Kleinholz
grasgrüa
grasgrün
Grasmiete
früher Weidtaxe
Grasposcha
Rasenstück
Grat
Grat, Gipfel,
Grätsch
kleiner ungeratener Knirps, schwächliches Tier
Gratwool, uf's -
Risiko, (är hät uf's Gratwool agfanga...)
graua cho
einen reuen
graua sii
bereuen
graua, argraua
ergrauen,
gräuala
unangenehm riechen, schimmelig riechen
Gräui
Graue Farben, (as hätt ai Gräui = es ist ganz grau)
grausig
grauenhaft
gräusser
grösser
grawatscha
durchprügeln, durchklopfen
gredig obsi
gerade hinauf
Greed
Gerede
greeda
gerade klopfen (krumme Nägel)
greedarat
gerädert, auch erschöpft
Greedi
gerade Richtung, (dr Greedi naa...)
greedig
gerade
Greet, Greta
Margreth, Mädchenname
Uessari Magd haisst Greta,
und was si tuat isch rächt,
si stellt dr Chübl uf d Sitta
und tanzat midm Chnächt...
grell
hell
Gretlifrisur
Zöpfe um den Kopf gebunden
Gretza, Grotza
dürres Gestrüpp, Zweige
gretzna
Reisig sammeln
gribblat
gerippt, auch gerieben
Gricht
Gericht
Griffl
Schreibwerkzeug, Griffel
Grifflschachtla
Schachtel fiir Schreibgriffel
griglat voll
ganz voll
griiba
gerieben
griifa
greifen
griifat
gereift
Grilla
schlechte Launen
Grimassa
Gesichtsverzerrung
Grimma
Bauchweh, Krämpfe,
grimmig
stark, streng, hart, grausam
Grind
Kopf
grindala
täubeln
grindig
eigenwillig
Grindli
Dickkopf
(alter Kindervers)
Grindwee
Kopfschmerzen
gring
gering
Grinn, Grind
Grind, Kopf, auch Felskopf, (nit uffa Grinn gheit =
nicht dumm sein)
Gripp
Felsgufer
Grippa
Grippe
Grissl
gesprenkeltes Pferd, (frz: gris = grau)
grisslat
gesprenkelt
Gritt
Tanz, ausgelassenes Treiben
gritta
geritten
grittnig
leicht gefroren, schlipfig und mühsam zum Gehen
grixa
brüllen, gellen (hoher Ton)
groata
gelingen
grob
grob, rauh (da Groba wäg...)
Grobhait
Grobheit
Gröbi, in dr
grobwegs, (in dr Gröbi...)
Grobian
grober Kerl
grobjährig
Holz mit breiten Jahrringen im Gegensatz zu
feinjährigem Holz
grocha
gerochen
Gröll
Kies, Geröll
Gröll
Ledergurt mit Schellen für die Pferde
Groos
Mengenangabe (1 Gros =12 Dutzend = 144 Stück)
groosmuulig
wichtigtuerisch
Gröössi
Grösse
groota
geraten, gelingen
Grootwool, uffs -
auf gut Glück, ohne Vorbereitung
Gropp
kleiner Fisch, auch Schimpfwort für kleine Knaben
grossgchotzat
angeberisch
grossi Rööra füara
den Mund voll nehmen
Grotza, Gretza
verkrüppelter Zweig, Reisig
grüa
grün
gruabat
ausgeruht
gruana
grün werden
Grüani
grüne Farbe, (as hätt ai Grüani...)
grüanlicht
grünlich
Gruasoola
wilde Pfefferminze, Ackerunkraut
Gruass
Gruss
grüaza
grüssen
Grüazi
guten Tag, Grüssgott
grübbla
grübeln, nachsinnen
gruchsa
ächzen, stöhnen
grummt, grummat
geräumt
grumpflat
zerknittert
Grümpl
Plunder, Gerümpel
Grümpl
Abfälle
grupalig
schlecht, krank
Gruppa
Gruppe
Gruscha
Hautkrankheit des Viehs
Grüscha
Kleie, Mühleabfall für das Vieh
Grüschapüntel
Sack mit Kleie, auch kleine, dicke Person
Gruscht
Kleinzeug, mindere Rustig,
grüscht
reisefertig
Gruschta
Kruste
grutiniärt
erfahren, routiniert
Grutsch
Grutsch, primitive Transportvorrichtung bestehend
aus zwei vorne gekrümmten Längslatten mit darüber
genagelten Querhölzer,
auch altes Kanapee, schlechtes Bett
Grütz
Verstand, Pfiffigkeit,
Grüüba
Rückstand beim Aussieden von Schweinefett
grüüli
furchtbar
gruumat
abgerahmt
gruupa, ummagruupa
unter der Kälte leiden, die gewohnte Munterkeit
verlieren, herumkränkeln, wie eine graupende Henne
gruusa
ekeln, grausen
grüüsali
sehr, eindringlich, sorgsam
Gruuscha
Räude, Viehkrankheit
gruusig
ekelhaft, abstossend
Gsäähati
Tauffest
gsägnat
gesegnet
gsäha
sehen, (was gsiäsch - was siehst Du?)
Gsäheti
gesellschaftlicher Anlass im alten Graubünden,
Besichtigung eines Neugebornen durch die
Nachbarinnen und Freundinnen
Gsang
Gesang
gsäugt
gesäugt
Gschäär
Umtriebe, Schwierigkeiten
gschäch
geschähe (gschäch nüd Bösers...)
gschaffig
arbeitsam
Gschäft
Geschäft
gschaitlat
hübsch frisiert
Gschäll
Schellen, auch Ggröll
gschämmig
schamlos, unehrenhaft
Gschand
Dieberei
gschända
stehlen, fremdes Gras fressen, schädigen,
(Ardüser's Chronik 1592: Der Hagel hat übel
gschent
zuo Zizers, Trimis, Undervaz). (Protokoll 1796: dass
keiner die Gitzy den Leüthen mehr an den Bergen
oder in dem Gschenden haben solle, sondern sie
sollen sie behirten wo sie wollen...)
gschändig
verstohlen, diebisch
Gschängg
Geschenk
Gschäuch
Scheucherei
gschenda
bösartigen Streich spielen
Gschiärr
Geschirr: Essgeschirr, Pferdegeschirr, auch
Schimpfwort für Frau
Gschiärr
Geschirr
gschiärra
zusammenarbeiten, (mit so Aim willi nümma
gschiärra...)
Gschiärrblätz
Tischlumpen
gschiggt
brav
gschiggt sii
brav sein
gschiid
gescheit, (Dr Gschiidr git na, und lot dr Esel lu
stuu...)
Gschiss, as Gschiss ha
Getue, übertriebene Freundlichkeit
gschitta
gespalten, (gschittas Holz, oder diä Chranggat
hättna grad gschitta...)
Gschlächt
Geschlecht, Familienname
gschlaga
geschlagen, niedergeschlagen
gschläggat
übertrieben gepflegt
gschlagni Schtund, a
eine ganze Stunde
Gschlaigg
illegitime Geschlechtsbeziehung
Gschlaigg
unbequemes Anhängsel
Gschlaipf
Anhängsel zum ziehen, auch Bekanntschaft
gschlipft
ausgeglitten
gschlissa
kaputt gemacht
gschloffa
geschloffen
Gschlöttr
Hosenbein, (auch Hosabai, Hosaschtoss)
Gschlüddr
schleimige Masse
Gschlüecht, Schluocht
Astgabelung
Gschmagg
Duft, Geschmack, (dim: Gschmäggli)
gschmalza
mit Fett versehen, auch übertrieben höflich
Gschmättr
Kleinzeug, Rustig, auch Suppengrün aller Art,
Petersilie, Schnittlauch, etc.
Gschmäuss
Naschware, mindere Qualität, auch Rustig,
Dräckrustig
Gschmiär, Gschmiärasch
Schmiererei
gschmooga
geht grad noch, eng
gschmucht
geschwächt, schwabelig auf den Beinen
gschmurrat
zusammengeschrumpft, (bei Obst und Kartoffeln)
gschmuuch
nicht ganz wohl fühlen, unwohl, blöd im Magen
(siehe Schweiz. Idiotikon Bd. IX, Spalte 846)
gschnäderfräss
heikel, wählerisch
Gschnättr
Geschnatter, Gerede
gschnätzet
Das goot wie gschnätzet, das geht rasch von statten.
gschniglat
gekämmt, gepflegt, herausgeputzt
gschnitta
geschnitten
Gschnorr
Gerede
Gschnörr
Geschwäz
gschocha
gescheut
gschooba
geschoben
gschoora
geschoren
Gschöpf
Schimpfwort, (a tumms Gschöpf')
gschoppat voll
gestopft, ganz voll
gschossa
geschossen
Gschpaana
Kamerad, Begleitung
Gschpäänli
Spielkamerad/in
Gschpänscht
Gespenst
Gschpass
Spass, Vergnügen, Gaudi
gschpassa
spassen
gschpässig
merkwürdig, unklar, sonderbar
Gschpässiga, an -
komischer Kauz
Gschpeer
breites Hindernis
gschpiisa
gespiesen, gespeist
gschprägglat
gesprenkelt
gschprängt
eilig, gehetzt
gschpröchla
schwatzen, plaudern
gschprunga
gesprungen
gschpunna
gesponnen, auch verrückt
gschpüüra
spüren
Gschpüüri
Gespür
gschraua
geschrieen
Gschribsl
Gekrizel, schlechtes Schreibstück
gschriiba
geschrieben
gschritta
geschritten
gschrubat
geschraubt, auch hochgestochen reden
gschtaabat
langsam, ungelenk, steif
Gschtaabi
ein langsamer Mensch
gschtaabig, gschtaabat
ungelenk, unbeholfen, steif
Gschtäältli
Giletartige Unterwäsche, daran wurden die Strümpfe
angemacht, auch Oberleibchen der Frauen
gschtäät
langsam, ungelenk,
gschtabat
unbeholfen, steif
Gschtäffli
Küchen-, oder Stubenbuffet
Gschtälti
Kleidungsstück für Kinder
gschtämmt
gestemmt, mit dem Stemmeisen bearbeitetet,
(as gschtämmts Täfel)
gschtämplat
abgestempelt
Gschtangg
Gestank,
Maitlagschtangg,
macht Buaba chrangg...
(alter Kindervers)
gschtarrat
steif
gschtarrig
steif, ungelenk
Gschteel, Gschtell
Gestell
Gschtellaschi
Durcheinander, Unordnung
gschtifflat
schön hergerichtet, zum Ausgehen gerüstet
gschtiga
gestiegen
gschtiift
steif
gschtingat
stinkend
gschtoba
gestoben
gschtoggat
geronnen, (...gschtoggat's Bluat...)
Gschtööbr
Gestöber, Schneegestöber
gschtoola
gestohlen
gschtoola chu
es kann mir gestohlen bleiben, es interessiert mich
nicht
gschtöört
wirr, gestört
gschtossavoll
sehr viel, gespickt voll
gschtrekta
gestreckt sofort, im gschtrekta Galopp
gschtricha
gestrichen, (gschtricha voll..)
gschtriglat
gestriegelt
gschtriiflat
gestreift
Gschtrüpp
wirres Strauchwerk
gschtruppiärt, strupiärt
invalid, verstümmelt. (ital: stronco = Krüppel),
(frz: estropier = entstellen, verkrüppeln,
verstümmeln, zum Krüppel machen)
(...Persohnen so Lahm unnd Stupiert geweszt... in:
Kurtze Beschreibung der Eygenschafft / Krafft und
Tugendt desz herrlichen und beruembten Bades
Friewisz / Zizerser Hochgericht in Puendten gelegen.
Gedruckt in Zürich 1690)
Gschtrütt
eiliges Getue, Gehetz
Gschtungg
Gedränge, (gschtunggat volla Lüüt...)
gschtungga
gestunken
Gschtüüd
Stauden, Dickicht
gschunda
geschunden, verletzt
gschupft
gestossen, auch wirr (a gschupfti Hänna)
gschutzt, gschutzlat
unüberlegt, gegenteil von bedächtig
Gschüüch
Vogelscheuche
gschuuna
gescheint
gschwaiga
besänftigen, zum Schweigen bringen
Gschwätz
Gerücht
Gschwej
Schwiegertochter, Schwiegermutter, auch
Schwägerin
Gschwellti
in der Schale gekochte Kartoffeln
gschwindawäg, da -
eilig
Gschwindi
Eile
gschwinn
schnell
Gschworna
früher Gemeinderat, (Mehrzahl: Gschworni)
gschwulla
geschwollen,
Gschwulsch t
Geschwulst
gschwumma
geschwommen
gschwunga
geschwungen
Gschwüstrti
Geschwister
Gschwüstrtichinn
Cousins und Cousinen
gschwuuna
dünner geworden
Gschwüür
Geschwür
Gsicht
Gesicht
gsii
gewesen
Gsinndl
Gesindel
Gsöff, Gsüff
schlechtes Getränk
gsoffa
gesoffen
gsoga
gesogen
gsotta
gesotten
Gsottas
Siedfleisch, (alltag Gsottas un Broatas = Luxus,
Wohlleben)
Gsüchti
Rheuma
Gsuddl
verschüttete Flüssigkeit
Gsundhait!
Gesundheit, auch Zuspruch auf Niessen
gsunga
gesungen
gsungga
gesunken
gsunntigat
im Sonntagskleid
Gsurr
Surren
guat
gut
guat Wättr mache
für gute Laune sorgen
Guat, Güetli
Bauerngut
guat, guot
gut
guata
bessern, heilen
Guatali
Gutzli, Weihnachtsgebäck
Güati
Güte,Wohlwollen, (alli Güati hätt nüt gnützt...)
güatig
gütig
Guattali
Gutzli, Bisquit, Kleingebäck
Guattertätsch
Salamander, Molch
guatzla
Guetzli backen
guddla
schütteln von Flüssigkeit, (ummaguddla)
Gudla, Gurla
Pfütze, Wasserlache, Güllenlache
Gudli, Gudler
Durchfall
Gufer
Geröll, Steinschutt, steinige Halde
gügala
Trompete spielen, auch Alkohol trinken
Gugg
schneller Blick
gugga
hervorblicken, (as gguggat schu)
Guggeera
Dachluke, Dachfenster
Gugger
Kuckuck, (hol's dr Gugger...)
Güggi
Gefängnis, Käfig
Güggl
Hahn, auch Pferd
gügglrot
krebsrot, häufiger ist füürgügglror
Güggs
Schnaps
guggsa
schneien
güggsla
heimlich zuschauen
Guggumara
Gurke, auch schwerfällige Frau (ital: cocomero =
Melone)
Guggus
Firlefanz, Quatsch
Guggusr
Kuckuck
Guggusuhr
Kuckucksuhr
Guglhopf
Gugelhopf, Gebäck
guitt
quitt, von gegenseitigen Pflichten frei
Gülla
Jauche, auch als Flurname für ein kleines
Sumpfgebiet (Zanoppis, Heratobel etc.)
Güllasuugr
krumme Tabackpfeife
Gulli
Hahn, Güggel
güllna
Jauche ausführen
gümmaara
hüten
gümmala
ausradieren
Gummat
Halsteil des Zuggeschirres
Gummat, Kummat,
wichtigster Teil des Pferdegeschirrs, umfängt den
Hals des Tieres und alles Lederzeug ist daran
befestigt.
Gummatriama
Lederriemen oben am Kummet, wird bei Anschirren
angezogen
Gummatschitt
Holzteil am Kummet
Gump
Sprung
gumpa
springen, hüpfen
Gumpa
Wasssermasse, di gross Gumpe = das Meer.
gumpa, gümpla
hüpfen
Gumpa, Gümpli
Tümpel, kleine Pfütze
Gumpan, Kumpan,
Kamerad, Compagnion
Gumpanei, Kumpanei
schlechte Kameradschaft (Gumpanei = Lumpanei)
Gumsla
verächtlich für Frauenzimmer
gunna
gönnen vergunna, missgönnen
Gunta, Guntel
Eisenkeil mit Ring an Kette zum Holzschleifen und
Tiere anbinden
Gunträri, z' -
das Gegenteil
guot schtuu
bürgen
guot Wättr mache
für gute Laune sorgen
guot, guat
gut
guota
bessern, heilen
Guotjoor
Neujahrsgeschenk des Götti
Gupf
kleiner Stoss
Guraaschi
Mut, (franz: courage = Mut)
guraschiärt
mutig, entschlossen
Gurgl
Gurgel, Kehle
gurgla
gurgeln, (Gurg = Wasserstrudel)
Gürgltsch, Voglbeeri
Vogelbeere, Eberesche, (bot: Sorbus aucuparia)
gurla, dr Gurli ha
Durchfall beim Vieh
Gurla, Gudla
Strassenkot
Gurra
Stute
Gurt
Gürtel
gurta
gürten
Güscha
vorlautes Mädchen, auch durchtriebenes
Frauenzimmer, (rom: cutsch =Abdecker)
güschalig
kindisch
Guschett
Liegewagen der Eisenbahnwagen dessen Sitzplätze
in dreifach übereinander angeordnete Liegebänke
umgewandelt werden können
Guschpa
eiserne Spitzen an Bergschuhen, auch eiserne
Stockspitze
Guschpanagel
spitzer Schuhnagel
Guschpaschtägga, dr
Bergstock mit Metallnagel als Spitze
Guscht, Guu
Geschmack, (mit Lust und Guscht ässa...)
guschta
schmecken, probieren
Guschti
Rind
guschtig
gefällig, schmackhaft, geschmackvoll
Guspa
die grossen zahnförmigen Nägel in den Bergschuhen
der Hirten, Gemsjäger und Holzschröter. (lat: cuspis =
Stachel)
Gust
Geschmack
Gutla, Gudla
Güllenlache
Gütsch
Geländebuckel
Gutsch, Gütschli
Wasserguss, eine Menge Flüssigkeit
Gutscha, Gütschli
Kutsche
gutschga
glucksen des Wassers in den Schuhen, winden und
regnen
Gutschi
einfaches Sofa, Kanapee,
Un a Bettstatt, un an Gutschi,
Un a tschäggati Chua,
Das git mr mina Aetti,
Wänni hürota tua...
(altes Kinderlied)
gutschiära
zusammenarbeiten
Guttara
Flasche, (a Strauguttara isch a graussi Fläscha mit
Strau drumumm)
Guttla, Gudla
Wasserlache, Pfiitze
Güttrli
kleines Fläschchen (ds Gift isch in da chliina
Güttrli..)
Gutz
ein wenig Flüssigkeit
Gutz, a Gutz
ein Schwall Wasser, (gutzwiis...)
gutzga
spritzen
gutzla
gurgeln
guu
gehen,
(i guu, du gosch, är got, miar -, iar -, sej gann)
(Ein Fremder wunderte sich über die Grösse einer
Kirche und erhielt zur Antwort: Wänn alli gann,
dänn ischi z’chlii, dänn gann nit alli ihi, wänn abr
nid alli gann, dänn gann alli ihi...)
Chumm miar gann ga wandara,
vu ainer Stadt zur andara,
und wänn dr Chaiser Chünig chunnt,
dänn cheremr wieder umm.
(alter Kindervers)
Guu
Geschmack, Gust
Guu
muschelförmiger Holzlöffel zum Abrahmen der
Milch
guu
gehen
Guu
Geschmacksempfinden im Gaumen
guu ga
gehen zu (i guu ga schaffa....)
Guuga
Schimpfnamen, Wetterguuge = Molch
guuga
ein Blasinstrument spielen, das Horn blasen
Guuga
Blasinstrument, Trompete, Horn, auch Bierflasche
guuga, gügala
mit Horn oder Trompete blasen
Güügs
Branntwein, Schnaps
guuma
gaumen, hüten, Wache halten
guuma, gümla
Kinder wiegen, hüten, (Poppi guma)
Güümr, Güümrna
Person welche Kinder hütet
guuna
sich langweilen, herumsitzen
guuna
neidisch zusehen, ein Loch in Gegend schauen, sich
langweilen
Güüni
langer magerer Kerl
Guurli
Durchfall bei Tieren
Güüschi
grosser, breitrandiger Männerhut
güüssa
giessen
Güüssi
starker Regen Wasserflut, Hochwasser
Guust
Gunst
Guuwärt
Briefumschlag
Güx
Schnaps
güxla
blicken
gvättrla
spielen
Gvättrlizüüg
Spielzeug, unnützes Zeug
gvogtat
bevormundet
gwääga
krächzen
Gwaagi
Krähe, Rabe
gwääla
quälen
Gwäälerej
Quälerei
Gwaalt
mit aller Kraft
gwäärlig
langsam
Gwächta
Wächte, Schneeverwehung
Gwacksalbr
Pfuscher, eigentlich Quaksalber, Arzt ohne
Bewilligung
gwaggla
wackeln
gwaggla
wackeln
Gwaggli
Dummkopf
Gwaggli
Dummkopf
gwagglig
nicht fest fixiert
gwaggsa
erwachsen, auch gewachst
gwaggsa
erwachsen
Gwaggsas, a -
eine erwachsene Person
Gwaggsna, dia, Gwaggsni
die Erwachsenen
gwährli
gewahrlich, d.h. sicher, gefahrfrei, wobei man
gewahrt (salves) bleibt.
Gwalm
Rauch, Qualm
gwalma
qualmen, rauchen
Gwalt
Gewalt,
gwältala
etwas erzwingen
gwaltig
grossartig
Gwaltsgrinn
zwängendes Kind
gwalttätig tua
etwas durchsetzen wollen
Gwann
Gewand
gwänna
gewöhnen, als Bazger in die Alp gehen
gwännt
gewohnt
gwant
gut, (jenisch: kwant = schön, gut)
gwärchtigat
in Werktagskleidern
Gwardi
grosser, dicker Kerl
Gwartchannta
Quartchanne, sechskantige Zinnkanne,
(Inhalt 2 Mass = 3 Liter)
gwartig
abwartend
gwärtiga
erwarten, zu gewärtigen haben, rechnen mit
gwassla
quasseln, schwafeln, sich unterhalten,
daherschwätzen, erzählen, quatschen etc.
Gwatämbr
Quatemberzeiten sind Buss- und Fastenzeiten zu
Beginn der vier Jahreszeiten, je nachdem werden
noch einige andere Tage dazu gerechnet, zum
Beispiel Allerseelen. Wer in jenen Tagen und
Nächten geboren ist (die sogenannten
Quatemberkinder), lebt in zwei Welten: Er hat
Umgang mit den Menschen, doch auch mit Geistern,
Totenseelen und vielleicht gar dem Tod persönlich.
Gwatsch
Quatsch, Blödsinn
gwätscha, vrgwätscha
quetschen, zerquetschen
Gwätschig
Quetschung
Gwätt
undurchdringliches Durcheinander, auch
Eckverbindung beim Strickbau, (von wete) Winkel
gwattara
mühsam etwas gelingen, mit einer Arbeit kaum
zurecht kommen (i chumma blos mä z'gwattara...)
Gwättchöpf
vorspringende Ecken beim Holzhaus
Gwattrtätsch
engerlingartiger Ackerschädling
gwättscha
quetschen
Gwäx
Gewächs, Geschwulst
Gweer
Gewehr
gweerig
regsam, unternehmungslustig
Gweeriga, an -
Person die sich zu helfen weiss
Gwell
Quelle
gwenna
gewöhnen
Gwenner
Hirtenbub zur Aushilfe in der ersten Sommerhälfte
auf der Alp.
gwerde
etwas zu Ende (vollends) werden
Gweschtiuuna
Schwierigkeiten, fragliche Sache
(ital: questione = Frage)
gwete
das Gespann rüsten, von weten,
Gwett
Wette
gwicha
geweiht, (öppis Gwichas tuat ma nit awägg wörfa,
nit in da Cheericht, nai das tuat ma vrbränna,
wämmas nümma brucha cha...)
Gwiggli
Waldkauz, auch Wegstelle ob Gluvishai
Gwiisggata, Gwiisgg
Geschrei von Schweinen
gwillt sii
bereit sein
Gwirr
Gewirr
gwitt
ausgeglichen bereinigt, eben abgerechnet, (altfranz:
quite = los, frei), auch eeba sii = quitt sein
Gwitta, Gwittana
Quitten
gwittara
gewittern
Gwittr
Gewitter
gwixt
gewichst,
gwixti Schua
gewichste Schuhe
Gwölb
Gewölbe
Gwoodara
Quader (Dorfteil)
gwoolat ha
erleichtert sein
Gwuadratschädl
harter Kopf
gwuaksalbara
zweifelhafte Heilmethoden anwenden
Gwuäschtiuuna
Probleme
Gwuatsch
Unsinn
Gwuitta
Quitte,Quitten
gwunda
gewunden
gwundara
wundern, neugierig tun
Gwundr, Wundr
Neugier
gwundrig
neugierig
Gwundrigi
Neugier
gwündrla
neugierig sein
Gwundrnasa
neugierig
gwungga
gewunken
gwünli
gewöhnlich
Gwünn
Gewinn
gwünna
gewinnen, pflücken,
Gwunnat
Gewohnheit
Gwürr
Durcheinander
Gwürri
verwachsenes Stück Holz, verworrener Mensch
Gwürz
Gewürz, auch Wurzelwerk
gwüss
gewiss, sicher
Gwüssa
Gewissen
gwüünli
gewöhnlich
Internet-Bearbeitung: K. J.
Version 02/2016
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