PRESSEMITTEILUNG Dr. Giordano beim internationalen Kongress

PRESSEMITTEILUNG
Dr. Giordano beim
internationalen Kongress
der Radioonkologen
ausgezeichnet
Einziger deutscher und einer von zwei
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Dr. Eva Maria Wellnitz
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30. Oktober 2015
Foto
europäischen Preisträgern beim RadioonkologenKongress der ASTRO in San Antonio
Dr. med. Frank Giordano (35) ist am 21. Oktober
2015 beim diesjährigen Kongress der Amerikanischen
Gesellschaft für Radioonkologie (American Society
for Radiation Oncology, ASTRO) in San Antonio mit
einem Forschungspreis ausgezeichnet worden. Der
Wissenschaftler forscht mit seiner Arbeitsgruppe
„Translationale Radioonkologie“ an der Klinik für
Strahlentherapie und Radioonkologie (Leitung: Prof.
Dr. med. Frank Giordano
Dr. Frederik Wenz) der Universitätsmedizin Mann-
Gerne stellen wir Ihnen das Portraitfoto von
heim. Der mit 1.000 US-Dollar dotierte Preis würdigt
Dr. Giordano zur Verfügung. Bitte bei Bedarf
exzellente translationale Forschungsarbeiten aus dem
anfordern.
Bereich der Radioonkologie – der Behandlung von
Krebserkrankungen mittels Strahlentherapie.
Von den insgesamt 41 verschiedenen Preisen, die
die ASTRO im Rahmen ihrer 57. Jahrestagung verliehen hat, ging nur ein einziger an einen deutschen
Wissenschaftler – Dr. Frank Giordano. Und nur ein
einziger weiterer Europäer wurde mit einem Preis
ausgezeichnet. Giordano hat sich damit gegen mehr
als 2.800 Wissenschaftler durchgesetzt, die sich mit
ihren Arbeiten um einen Preis bewarben.
Womit befasst sich die ausgezeichnete Arbeit des
Mannheimer Radioonkologen? Der Forschungsansatz
Universitätsmedizin Mannheim
Medizinische Fakultät Mannheim
Theodor-Kutzer-Ufer 1-3
68167 Mannheim
www.umm.uni-heidelberg.de
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dient dem Ziel, die strahlentherapeutische Behandlung von Krebspatienten wirksamer zu machen. Der
Ansatz fußt auf der Beobachtung der Mannheimer
Wissenschaftler, dass HIV-infizierte Patienten besonders empfindlich auf eine Strahlenbehandlung reagieren. Um dieses Phänomen für die Behandlung anderer Patienten nutzbar machen zu können, suchten
die Wissenschaftler nach der Ursache dieses Effektes. Als möglichen strahlensensibilisierenden Wirkstoff haben sie ein von dem Virus produziertes Protein im Visier, das so genannte virale Protein R (Vpr).
Die Arbeitsgruppe von Dr. Giordano stellte dieses
eigentlich feindselige Protein künstlich her und untersuchte dessen Wirksamkeit in der Strahlenbehandlung
von hochgradig bösartigen Hirntumoren (Glioblastome) im Experiment. Die Forscher konnten zeigen,
dass sich das Wachstum der Tumorzellen tatsächlich
mit diesem Wirkstoff verzögern lässt.
Im Vergleich zu den gängigen medizinisch-wissenschaftlichen Arbeiten, bei denen im Labor ein Wirkstoff entwickelt wird, der schließlich zum klinischen
Einsatz am Patienten kommen soll – nach dem modernen Prinzip „bench-to-bedside“ – ist der vorliegende
Ansatz außergewöhnlich. „Unser Ansatz lässt sich
beschreiben als „bedside-to-bench-to-bedside“. Die
Arbeit basiert auf einer Beobachtung an einer definierten Patientenpopulation („bedside“). Nach der Entwicklung und den positiven Ergebnissen im Labor – an
der „bench“ – wollen wir den Wirkstoff nun in die klinische Entwicklung und damit an den Patienten zurückbringen („bedside“). Hier ist aber noch ein langer
Weg zu gehen“, so die realistische Einschätzung von
Frank Giordano.
Die ausgezeichnete Arbeit wurde von der Klaus-
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Tschira-Stiftung gefördert. Entsprechend widmete Dr.
Giordano seinen Vortrag auf dem ASTRO-Kongress
dem kürzlich verstorbenen Förderer seiner Arbeit,
Klaus Tschira.