PRESSEMITTEILUNG Dr. Giordano beim internationalen Kongress der Radioonkologen ausgezeichnet Einziger deutscher und einer von zwei PRESSE- UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Wissenschaftskommunikation Dr. Eva Maria Wellnitz Telefon: +49 621 383-1159 (-3184) Telefax: +49 621 383-2195 [email protected] 30. Oktober 2015 Foto europäischen Preisträgern beim RadioonkologenKongress der ASTRO in San Antonio Dr. med. Frank Giordano (35) ist am 21. Oktober 2015 beim diesjährigen Kongress der Amerikanischen Gesellschaft für Radioonkologie (American Society for Radiation Oncology, ASTRO) in San Antonio mit einem Forschungspreis ausgezeichnet worden. Der Wissenschaftler forscht mit seiner Arbeitsgruppe „Translationale Radioonkologie“ an der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie (Leitung: Prof. Dr. med. Frank Giordano Dr. Frederik Wenz) der Universitätsmedizin Mann- Gerne stellen wir Ihnen das Portraitfoto von heim. Der mit 1.000 US-Dollar dotierte Preis würdigt Dr. Giordano zur Verfügung. Bitte bei Bedarf exzellente translationale Forschungsarbeiten aus dem anfordern. Bereich der Radioonkologie – der Behandlung von Krebserkrankungen mittels Strahlentherapie. Von den insgesamt 41 verschiedenen Preisen, die die ASTRO im Rahmen ihrer 57. Jahrestagung verliehen hat, ging nur ein einziger an einen deutschen Wissenschaftler – Dr. Frank Giordano. Und nur ein einziger weiterer Europäer wurde mit einem Preis ausgezeichnet. Giordano hat sich damit gegen mehr als 2.800 Wissenschaftler durchgesetzt, die sich mit ihren Arbeiten um einen Preis bewarben. Womit befasst sich die ausgezeichnete Arbeit des Mannheimer Radioonkologen? Der Forschungsansatz Universitätsmedizin Mannheim Medizinische Fakultät Mannheim Theodor-Kutzer-Ufer 1-3 68167 Mannheim www.umm.uni-heidelberg.de Seite 2/3 dient dem Ziel, die strahlentherapeutische Behandlung von Krebspatienten wirksamer zu machen. Der Ansatz fußt auf der Beobachtung der Mannheimer Wissenschaftler, dass HIV-infizierte Patienten besonders empfindlich auf eine Strahlenbehandlung reagieren. Um dieses Phänomen für die Behandlung anderer Patienten nutzbar machen zu können, suchten die Wissenschaftler nach der Ursache dieses Effektes. Als möglichen strahlensensibilisierenden Wirkstoff haben sie ein von dem Virus produziertes Protein im Visier, das so genannte virale Protein R (Vpr). Die Arbeitsgruppe von Dr. Giordano stellte dieses eigentlich feindselige Protein künstlich her und untersuchte dessen Wirksamkeit in der Strahlenbehandlung von hochgradig bösartigen Hirntumoren (Glioblastome) im Experiment. Die Forscher konnten zeigen, dass sich das Wachstum der Tumorzellen tatsächlich mit diesem Wirkstoff verzögern lässt. Im Vergleich zu den gängigen medizinisch-wissenschaftlichen Arbeiten, bei denen im Labor ein Wirkstoff entwickelt wird, der schließlich zum klinischen Einsatz am Patienten kommen soll – nach dem modernen Prinzip „bench-to-bedside“ – ist der vorliegende Ansatz außergewöhnlich. „Unser Ansatz lässt sich beschreiben als „bedside-to-bench-to-bedside“. Die Arbeit basiert auf einer Beobachtung an einer definierten Patientenpopulation („bedside“). Nach der Entwicklung und den positiven Ergebnissen im Labor – an der „bench“ – wollen wir den Wirkstoff nun in die klinische Entwicklung und damit an den Patienten zurückbringen („bedside“). Hier ist aber noch ein langer Weg zu gehen“, so die realistische Einschätzung von Frank Giordano. Die ausgezeichnete Arbeit wurde von der Klaus- Seite 3/3 Tschira-Stiftung gefördert. Entsprechend widmete Dr. Giordano seinen Vortrag auf dem ASTRO-Kongress dem kürzlich verstorbenen Förderer seiner Arbeit, Klaus Tschira.
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