„McDonald`s wird individueller, digitaler, zeitgemäßer“

Tagungen & Messen
ABZ Nr. 17 29. August 2015
Fokus 11
„McDonald's wird individueller, digitaler, zeitgemäßer“
Philipp Wachholz über das Außer-Haus-Geschäft, Regionalität und Kundenwünsche, Produkte und den Konkurrenten Bäcker
M
it einem vielfältigen
Angebot und guter
Qualität schnappen viele Bäckereien Fastfood-Ketten
wie McDonald’s Gäste weg. Das
Unternehmen reagiert und greift
die Wünsche der Kunden nach
regionalen und vegetarischen
Produkten verstärkt auf. Über
den Wandel und die Konkurrenz
spricht Unternehmenssprecher
Philipp Wachholz mit ABZ-Autorin Nelli Nickel.
ABZ: Herr Wachholz, auf dem
Snackkongress in Frankfurt referieren Sie über McDonald‘s im
Wandel. Wie steht’s um Ihr Unternehmen?
Philipp Wachholz: Nach zwei
herausfordernden Jahren ist die
Stimmung wieder optimistisch.
Denn das erste Halbjahr 2015 lief
– wie auch erwartet – deutlich
besser. Wir haben unsere Fehler
analysiert und zahlreiche Prozesse verändert. Die vielen neuen Wettbewerber, die in den letzten Jahren auf den Markt gekommen sind, bedeuten für ein
Unternehmen wie McDonald‘s
auch, dass es sich immer wieder
neu erfinden muss. Das ist allerdings etwas, das die Marke
McDonald‘s in den letzten 40
Jahren in Deutschland und in
den letzten 60 Jahren weltweit
immer geschafft hat.
Hat McDonald’s die gesellschaftlichen Entwicklungen und
das veränderte Konsumverhalten verschlafen?
Wachholz: Was wir an der einen oder anderen Stelle verloren
hatten, war zum einen die emotionale Beziehung zu wichtigen
Zielgruppen, wie etwa Familien.
Daran haben wir mit unserem
neuen Markenauftritt intensiv
gearbeitet. Und es wirkt. Wir haben im zweiten Quartal das beste
Ergebnis seit 2008 erzielt und
ernten damit schon erste Früchte
der Neuerungen. Diese basieren
neben dem neuen Markenauftritt auf neuen Produkten mit
noch stärkerem Fokus auf Regionalität sowie einem verbesserten Restauranterlebnis. All
das sind Themen, mit denen wir
bei unseren Gästen Neugier wecken und punkten wollen.
Jeder fünfte Deutschen kauft
regelmäßig Snacks beim Bäcker.
Schnappen Ihnen die Bäcker Ihre Kunden weg?
Wachholz: Derzeit sind Burger
in wie noch nie. Dabei bleiben
die neuen, meist höherpreisigen
Konzepte aber Nischen-Anbieter. Wir fühlen uns natürlich
trotzdem angespornt, unseren
Weg des Wandels kontinuierlich
gerrestaurant. Uns geht es um
Burgerkompetenz.
Und
da
möchten wir so stark wie möglich sein.
Was möchte der Kunde eigentlich?
Wachholz: Unsere Gäste legen
hohen Wert auf das Thema Qualität. Da spielt die angesprochene Regionalität eine sehr große
Rolle. Mit zum Beispiel über 90
Prozent
Rindfleisch
aus
Deutschland und der Verwendung des Simmentaler Fleckviehs ebenso aus Deutschland
tragen wir genau dem Rechnung. Wir merken, dass das bei
unseren Gästen ankommt. Es
gibt natürlich noch weitere Megatrends.
Philipp Wachholz von McDonald’s Deutschland. Foto: Unternehmen
weiter zu gehen. Für uns sind
aber in der Tat eher die Bäckereien eine größere Konkurrenz. Sie
bewegen sich in einem ähnlichen Preissegment und bieten
ebenfalls sehr gute Produkte in
hoher Qualität an. Aber auch
hier gilt: Konkurrenz belebt das
Geschäft und treibt uns an, noch
besser zu werden.
Was kann sich McDonald‘s
bei Bäckern, die im Snackbereich sehr erfolgreich sind, abschauen?
Wachholz: Einfach nur kopieren ist für uns keine Option und
auch nicht unser Anspruch. Wir
setzen auf unsere eigene Innovationskraft. Wir sind auch kein
Bäckerladen, sondern ein Bur-
Genau. Bio, vegetarisches und
veganes Essen ist sehr gefragt.
Darauf haben sich viele Bäckereien bereits eingestellt. Wie gehen Sie mit dem Thema um?
Wachholz: Seit Mitte August
gibt es den neuen Veggie Clubhouse Burger. Ein Premiumprodukt mit Quinoa. Bei sieben Millionen Vegetariern und insgesamt zehn Millionen Flexitarieren – Menschen, die wenig oder
selten Fleisch essen - ist das fast
schon ein Muss. Darüber hinaus
ist die Individualisierung beim
Essen ein großes Thema. Das
heißt, der Gast möchte noch viel
stärker Einfluss darauf nehmen,
was und in welcher Zusammensetzung er isst. Auch dafür
schaffen wir im Moment in unseren Restaurants die Grundlagen
Viele verbinden mit Fastfood
ungesundes Essen. Wie steuern
Sie dagegen?
Wachholz: Das ist immer eine
Frage der Ausgewogenheit und
der Bewegung. Wenn Sie sieben
Tage die Woche morgens, mittags und abends ausschließlich
Burger mit Pommes essen ohne
jeglichen Sport, wird Ihnen das
nicht gut tun. Das ist aber nichts
wirklich Überraschendes. Am
Ende sind ausreichend Bewegung und Ausgewogenheit der
Schlüssel. Unsere Aufgabe ist es
aber nicht, unseren Gästen
strenge Ratschläge im Hinblick
auf Ernährung zu geben. Da gibt
es viele selbsternannte Experten, die das schon zu Genüge
tun.
Philipp Wachholz ist einer der
Referenten beim Snackkongress am Mittwoch und Donnerstag, 9. und 10. September,
im Steigenberger Airport Hotel
in Frankfurt. Beim Jahreskongress für Bäcker, Metzger,
Foodservice und LEH geht es
um das große Geschäft mit
kleinen Mahlzeiten.
Infos unter www.conferencegroup.de/snack15
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