Gnade in gnadenloser Zeit

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Theologisch-thematische Reihe im Herbst
Gnade in gnadenloser Zeit
Zwei Jahre vor dem Reformationsgedenken von 2017
nimmt die Theologisch-Thematische Reihe im Herbst
bzw. die Donnerstagsakademie des Bildungswerks der
Erzdiözese Freiburg den Begriff der "Gnade" in den
Blick.
Er ist für evangelische und katholische Theologie gleichermaßen zentral – im evangelischen Raum in erster
Linie unter dem Gesichtspunkt der Rechtfertigung des
Sünders, im katholischen Denken umfassend als Begriff
für die "Selbstmitteilung Gottes" an Welt und Mensch.
Ausblicke auf die Gnadenpraxis und ihre Theorie im
staatlichen Strafrecht und auf ein weithin immer gnadenloser werdendes gesellschaftliches Klima machen
deutlich, wie wenig der profane Alltag von christlichem
Gnaden- und Barmherzigkeitsdenken geprägt ist.
Es laden gemeinsam ein die evangelische Paulusgemeinde, das Bildungszentrum Karlsruhe (Bildungswerk der
Erzdiözese Freiburg) und der Katholische Akademikerverband in der Erzdiözese Freiburg.
Die gnadenlose Gesellschaft
Ein soziologischer Zugang
Dr. Bianca Lehmann, Soziologin, Magdeburg / Berlin
Donnerstag. 1.10.2015, 19.30 Uhr
Heil für alle
Zum katholischen Verständnis der Gnade Gottes –
am Beispiel der Theologie Karl Rahners
Prof. Dr. Albert Raffelt, Freiburg i.Br.
Donnerstag, 8.10.2015, 19.30 Uhr
„Doch willst du Gnade mir geben …“
Die Gnade in Theater, Literatur und Kunst
Stv. Generalintendant Jan Linders, Karlsruhe
Donnerstag, 15.10.2015, 19.30 Uhr
Das Gnadenrecht des Staates
Generalbundesanwalt a.D. Harald Range,
Celle / Karlsruhe
Donnerstag, 22.10.2015, 19.30 Uhr
„Sola gratia“ – „Allein aus Gnade“
Gnade und Rechtfertigung in evangelischer Theologie
Prof. Dr. Johannes Ehmann, Heidelberg
Do., 29.10.2015, 19.30 Uhr
Geburtsstunde des Gesangbuchs
Lieder der Reformation
Am 1. Juli 1523 wurden in Brüssel auf dem Marktplatz
zwei junge Mönche öffentlich verbrannt. Die beiden
Ordensbrüder von Luther haben sich zu seiner Lehre
bekannt. Der Tod dieser ersten Märtyrer der Reformation ist für Luther ein Schock. In einer Stimmung von
Trauer und Trotz schreibt er einen offenen Brief und
fügt ein Protestlied dazu: „Ein neues Lied wir heben
an“.
Der Reformator hat ein neues Medium entdeckt: das
Lied. Luther lehnt sich an die Tradition an. Mit seinen
deutschsprachigen Liedern aktiviert er die Gemeinde
und beteiligt sie am Gottesdienst.
Er will keine Zeit verlieren. Thomas Müntzer hat kurz
zuvor elf lateinische Hymnen ins Deutsche übertragen.
Luther will verhindern, dass sich mit Müntzers deutschen Liedern auch dessen revolutionäre Ideen ausbreiten.
Der Reformator merkt, dass er an seine kreativen
Grenzen stößt. Deshalb sucht er andere Dichter und
Sänger, die im reformatorischen Geist deutsche Lieder
schreiben. 1524 ist das Geburtsjahr des Gesangbuches.
Johann Walter aus Torgau ist sozusagen der „Urkantor“ der deutschen evangelischen Kirche. Für das
Geistliche Gesangbüchlein komponiert er mehrstimmige Chorsätze zu deutschen Liedern. Nach dem „Achtliederbuch“ ist im Spätsommer 1524 bereits das „Erfurter Handbüchlein“ erschienen. Es enthält neben
Liedern von Martin Luther und einzelnen Gesängen
anderer ein Lied von einer Frau. „Herr Christ, der einig Gotts Sohn“ hat Elisabeth Cruciger getextet. Eine
Sensation.
Reinhard Ellsel
Alt- und Neu-Ettlinger im Gespräch
Sie sind im Laufe der letzten Jahre von außerhalb nach
Ettlingen, gar in den Bereich der Paulusgemeinde gezogen? Sie haben einen Besuch und einen Willkommensgruß bekommen und regelmäßig die Gemeindebriefe, aber sich noch nicht aufraffen können, mehr
über die Gemeinde zu erkunden?
Sie sind ganz frisch in Ettlingen und wüssten gern mehr
über Ihren neuen Wohnort und die Menschen hier? Sie
sind schon richtig lange in Ettlingen, kennen sich aus
und könnten Ihr Wissen und Ihre Erfahrungen mit anderen teilen?
Eine gute Gelegenheit zu all dem bietet ein
Filmabend mit historischen Aufnahmen
am Mittwoch, den 21. Oktober 2015 um 19.30 Uhr
im Kirchsaal der Paulusgemeinde.
Sie erleichtern unsere Planung, wenn Sie sich bis zum
16. Oktober anmelden: (Tel 12462 oder per e-mail:
[email protected]. Wir freuen
uns aber auch über spontanen Besuch.
Ältestenkreis und Pfarrerin Kira Busch-Wagner