Die Predigt im - Evangelisch in Wuppertal

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Gnade sei mit euch und Friede und Lachen
denn Gott hat Gefallen /an all diesen Sachen.
Büttenpredigt 2017
Norma Lennartz, Thomaskirche, Wuppertal
Dieses Mal / besonders wird‘s sein
die Predigt ihr wisst es / erklingt nun im Reim.
In all den Jahren - es sind sieben gewesen
ein Wort aus der Schrift / uns hat lassen genesen.
Das ist der Kern auch, die Mitte, das Herzstück
die Bibel, was sonst denn, sie ist unser größt‘ Glück.
Erzählen drum will ich euch heute von einem,
der die Bibel hat neu uns lassen scheinen.
Ihr ahnt es, ich seh‘ es, ihr kennt ihn schon lange,
den Mönch welchem war / vor gar nichts mehr bange.
Ein halbes Jahrtausend, ja 500 Jahre
so lang ist es her, dass er fand das Wahre.
Mit Gnade und Freundlichkeit Gott steht uns bei
und machet zu Taten für and‘re uns frei.
Er nahm forsch den Hammer und schlug an das Tor
doch will ich greifen der Geschichte / nicht zu weit jetzt vor.
Begonnen es hat mit Zittern und Zagen
mit Ängsten mit Sorgen und ganz großen Fragen.
Ein Gewitter den Mönch auf dem Weg bracht Gefahr
ein Donnern, ein Blitzen „Ist aus es nun gar?“
Da liegt er am Boden, die Kleidung durchnässt
„Ob Gott mich am Leben / denn gar nicht mehr lässt?“
„Hilf ich werd‘ Mönch! Nur: schenk mir das Leben“
so schwört er als Himmel und Knochen am Beben.
Und macht dann bald wahr / das Versprechen an Gott
auch gegen den Vater / trotz Drohen und Spott.
Er geht nun ins Kloster / tut beten tut singen
und will seinem Gott / das Leben hinbringen.
Doch Ängste, die bleiben ganz übel und schlimm
„Muss ich in der Hölle bald schmoren drin?
Tu ich denn genug? Bin ich nicht zu schlecht?
Wie schaff ich zu machen / dem Gott alles recht?“
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Der arme Mönch Luther tut fasten und knien
dass auch schon seit Abt sagt: „Dir ist längst verziehen.“
Doch nichts kann ihn trösten, / kein Rat gibt ihm Ruh
bis er hört‘ von Herzen / der Bibel gut zu.
Er blättert in Psalmen / und kommt auf die Spur,
erblicket und findet / Evangelium pur.
Mit Gnade und Freundlichkeit Gott steht uns bei
und machet zu Taten für and‘re uns frei.
Im Römerbrief steht, so hörten wir eben
nur Gott ganz allein / kann Gerechtigkeit geben.
Der Paulus, der wusste, was Juden und Christen
im Leben trotz Beten am meisten vermissten.
Die Antwort auf Fragen, die tief geh‘n ins Leben
Wonach soll ich streben?
Wieviel muss ich geben?
Was bin ich wert? Warum und auch wem?
Und was wenn mein Chef mich heißet zu gehen?
Bin nur ‚ne Null ich / wenn Kräfte mir schwinden?
Wie lässt sich Ruhe / im Herzen finden?
Wer bin ich wenn ich fühl‘ mich / klein und entbehrlich?
Hätt‘ ich denn noch Freunde, / wenn ich wär ganz ehrlich?
Fragen das sind, die Luther gut kennt
die manchen von uns / auch von Freude trennt.
Die Antwort, die Lösung, / die Freiheit, das Leben
fand er in der Bibel / die alles tut geben.
Mit Gnade und Freundlichkeit Gott steht uns bei
und machet zu Taten für and‘re uns frei.
Dies Wort gab die Kraft ihm, / den Glauben, den Mut.
Von da an der Mann / hatte Feuer im Blut.
Klug war er, las viel / und predigte gern
bald sahen es alle: Hier aufgeht ein Stern.
Doch wissen, dass muss man / er war nicht allein
denn in ganz Europa / da sagte man „Nein!“
Zu Ablass, zum Papsttum, zu Schwindel und Geld.
Der Luther, der war nicht der einzige Held.
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Deftig war er, ehrlich und laut
und seine Predigten / ging‘n unter die Haut.
Vor 500 Jahren nun sah man ihn steh‘n
mit dem Hammer zur Schlosskirche hinüber geh‘n
Die Thesen er schlug / an die Türe dran
dass lesen sie konnte / jed‘ Frau, jeder Mann.
Mit Gnade und Freundlichkeit Gott steht uns bei
und machet zu Taten für and‘re uns frei.
„Ihr braucht nicht zu kaufen / den Ablass vom Tetzel
es wird geb‘n im Himmel / bestimmt kein Gemetzel
Vertraut nur und gebt euer Leben dem einen
dem Herrn der euch liebt / im Großen und Kleinen.
Zu Gott wie `nem Vater / `nem Freund ich könnt sprechen
zu ihm mögt ihr bringen / auch Zweifel und Schwächen.
Denn zahlen und handeln mit Gott man nicht tut!“
Ja so gab der Luther den Menschen viel Mut.
So drang bald die Kunde /von Freiheit durchs Land
und machte das Mönchlein / bei allen bekannt.
In Frankreich, in Holland und auch in der Schweiz
da hatte die Botschaft `nen ganz tollen Reiz.
Reformiert wurd‘ man da / und kein Lutheraner
doch das ist Geschichte / für Oberprimaner.
Der Luther der bot selbst dem Kaiser die Stirn
„Hier steh ich und glaub nur / was zulässt mein Hirn“
Die Bibel in Händen, im Herzen Vertrau‘n
vom Reichstag in Worms / ist er abgehau‘n
Als Flüchtling, versteckt / und getarnt als ein Knecht
die Wartburg die kam ihm / als Junker ganz recht.
Hier hat er getan, was das Liebste ihm war
übersetzte die Bibel / ins Deutsche ganz klar.
Und immer im Kopfe / im Herzen das Wissen:
er wollte den Paulussatz / niemals mehr missen:
Mit Gnade und Freundlichkeit Gott steht uns bei
und machet zu Taten für and‘re uns frei.
Für andre, für alle / ein gutes Werk tun,
das ist auch das Ziel heut / von Mucke und Kühn.
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Der Stadtrat, Parteien / die Bürger im Tal
Ihr kennt die Geschichten / ihr alle im Saal.
Das schönste Geschenk / in der Luft wir heut‘ haben
die Schwebebahn nun / endlich hat neue Wagen
Doch wenn unsere Schwebb‘ / in dem Bahnhof sie hält
die Türen die tun‘s nicht – trotz dem ganzen Geld.
Und dennoch sie planen das nächste Projekt
`ne Seilbahn den Berg rauf / ist das nicht zu jeck?
Ich seh‘ schon mit Ski’ern im Winter uns rodeln
von Ronsdorf herunter und alle tun jodeln.
Moderner wird Wuppertal / schöner und neuer
und nicht alles wird / wie der Döppersberg teuer.
Wir dürften gespannt sein / ob klappt bald der Plan
die B 7 soll frei sein / die Arbeit getan.
Wo Berlin oder Hamburg / Jahrzehnte für brauchen
`ne Großbaustelle / tut kurz nur uns schlauchen.
Mit Gnade und Freundlichkeit Gott steht uns bei
und machet zu Taten für and‘re uns frei.
Wie anders in Barmen / wo Leute tun warten
auf Pässe im Sommer / statt liegen im Garten
Aber warten, das müssen wir bald wieder lange
die A 46 - da wird mir ganz bange
`Ne Großbaustelle / die wird dort gebaut
auf Jahre sich dort / dann wohl alles staut.
Doch das sind Probleme, die sind eh`r schon klein
verglichen mit dem Knast / der gebaut hier will sein.
Forensik – da rufen sie / „Nein – nicht grad hier
denn wir wollen trinken in Ruh‘ unser Bier.“
Wo soll es denn hin? Irgendwo muss es sein!
Das Haus mit den Leuten / die drinn‘n sollen sein.
Wer wohnet im Grünen / und nicht in der Stadt
doch Ruhe genug / und Idylle er hat.
Mit Gnade und Freundlichkeit Gott steht uns bei
und machet zu Taten für and‘re uns frei.
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Ob Gott uns auch beisteht? Ob er uns auch hält?
frag ich mich seit neustem / beim Blick in die Welt.
Es wird immer schlimmer / ich hätt’s nie gedacht
was uns manche Wahl / und Entwicklung gebracht.
Der größte Trompeter / der mit der Perücke
spricht Lügen und Stuss nur / und redet am Stücke:
„Ich bin der Beste, der Klügste von allen
America first“ und die Fäuste tut ballen.
„Krankenversicherung – weg damit!
Gleichberechtigung – was nen Schitt
Wir bauen die Mauer / um unser schön‘ Land“
Er wird damit setzen / alles in‘n Sand.
Doch brauchen wir heute / nicht so weit zu schauen
denn auch in Europa / sie wollen umbauen:
Die Gemeinschaft der Staaten / die Frieden uns gab
die wollen sie bringen / tatsächlich ins Grab.
Sie nennen sich „Skeptiker“, „ehrliche Haut“
Ich sag es offen: Mir’s vor ihnen graut.
Was kommt denn nach Brexit? Was ist wenn kaputt
EU und die Freiheit / werden liegen im Schutt?
In Ungarn, in Polen / in Holland und Frankreich
die Botschaft der Engen, / sie klingt überall gleich:
„Mein Volk nur! Wir! / Und nur bloß keine Fremden!“
Wird alles das wieder / im Krieg einmal enden?
Wie lange die Alten geackert für Frieden
für Einigkeit, Freundschaft und Hilfe hiernieden.
Mit lauten Parolen / und einfachen Worten
sie machen es nieder / an ganz vielen Orten.
Zerstören sie tun, / was ein hohes Gut,
wo ich immer dachte, / dass bleiben es tut:
Respekt vor dem and‘ren / die Rede von Wahrheit,
die Freiheit der Presse / und Sprechen in Klarheit.
Mit Fakten, die falsch sind / es nennt sich „postfaktisch“
der Trump uns beschäftigt – das tut er ganz taktisch
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Was machen? Wie handeln? Was können wir tun,
damit unsere Zukunft / wird sicherer nun?
Der Luther, der würde / die Bibel aufschlagen
und tät uns dann sagen / die Antwort auf Fragen
„Lies die Gebote, in ihnen liegt Leben.
Sie sind der Maßstab, der Halt dir tut geben.
Und wem das zu viel sind, es geht auch ganz einfach:
Liebe den Nächsten / und halt den Verstand wach.“
Mit Gnade und Freundlichkeit Gott steht uns bei
und machet zu Taten für and‘re uns frei.
Doch was wenn wir / mit diesen Worten betrachten
was Merkel und Gabriel / im Jahr so machten?
`nen Hase, `nen alter / ist nun Präsident,
der weiß was zu tun / wenn im Land es mal brennt.
Ein anderer Hase / aus dem Hut wurd‘ gezaubert
der Martin aus Würselen / der gerne schön plaudert.
Doch keiner von diesen sagt NEIN wenn es heißt,
dass Afghanistan sei sicher und die Rückkehr anpreist.
Luther der schaute dem Volk zwar auf‘s Maul
doch sprach er stet’s aus / was im Lande war faul.
Liebe den Nächsten / und halt den Verstand wach.
Tu daran dich halten / und werde nicht auch schwach.
Dass wünsch ich Euch, Leute / für heute und morgen
und macht Euch trotz allem / nicht zu viele Sorgen.
Denn Leben ist auch / zum Genießen gemacht.
zum Feiern, zum fröhlich sein / bei Tag und bei Nacht.
Drum faltet die Hände,/ sagt unserm Gott danke
und er möge zeigen / den Bösen ganz bald die Schranke.
So wünsch euch allen / ein gesegnetes Leben
`nen Glauben der immer tut / Hoffnung euch hier geben.
Und schließen nun woll’n wir / in Gott seinem Namen
und wir sprechen am Ende gemeinsam das
AMEN