Mitarbeiterzeitung Ausgabe 10

Mitarbeiterzeitung
Ausgabe 10 / Dezember 2015
Die Bezirkskliniken Schwaben
setzen auf Kontinuität: (von
rechts) Vorstandsvorsitzender
Thomas Düll, Verwaltungsratsvorsitzender Jürgen Reichert
und stellvertretender Vorstandsvorsitzender Winfried
Eberhardinger.
Thomas Düll und Winfried Eberhardinger bleiben bis 2021
an der Spitze der Bezirkskliniken Schwaben
Die Bezirkskliniken Schwaben setzen auf Kontinuität.
Der Verwaltungsrat des Gesundheitsunternehmens
hat beschlossen, die Verträge des Vorstandsvorsitzenden Thomas Düll und
seines Stellvertreters Winfried Eberhardinger um weitere fünf Jahre bis 2021 zu
verlängern. Das hat Verwal-
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tungsratsvorsitzender und
Bezirkstagspräsident Jürgen
Reichert bekannt gegeben.
„Beide Vorstände leisten
hervorragende Arbeit. Die
Bezirkskliniken stehen wirtschaftlich gut da und sie
bieten in der psychiatrischen Versorgung der Bevölkerung Schwabens einen qualitativ hohen Leis-
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tungsstandard“, begründet
Reichert die Entscheidung
des Aufsichtsgremiums.
Der Verwaltungsrat hat den
beiden Vorständen sein Vertrauen ausgesprochen und
beschlossen, ihre Verträge
ab 1. Februar 2016 fortzuführen. Der 52-jährige
Düll steht seit 1997 an der
Spitze der schwäbischen
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Bezirkskrankenhäuser (BKH),
der 60-jährige Eberhardinger ist seine gesamten
bisherigen 36 Berufsjahre
in diesem Krankenhausunternehmen tätig. Bei der
Gründung des Kommunalunternehmens Bezirkskliniken Schwaben Anfang
2008 wurden Düll und er
Vorstände.
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100 Jahre BKH Günzburg:
Richtfest 1:
Richtfest 2:
Hochzeitsbilder:
Abschluss des Jubiläumsjahres
Kaufbeurer Forensik läuft
Augsburg: Anbau im Zeitplan
Der schönste Tag des Lebens
Schwabenweit
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Eberhardinger ist nicht der einzige Neu-60er
Winfried Eberhardinger, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Bezirkskliniken Schwaben, hat im September seinen 60. Geburtstag gefeiert. Er war nicht der
einzige, der heuer dieses runde Wiegenfest begehen
konnte. Ebenfalls 60 wurden unter anderem Dr. Jörg
Sautier, Leitender Oberarzt
Tagesklinik Lindau (im Mai),
Gabriele Güntner, Baureferat
Bezirk Schwaben (im September), Alfons Weber, Bezirkstags-Vizepräsident aus
Markt Rettenbach, Wilhelm
Egger, Regionaleiter Süd
der Bezirkskliniken Schwaben (beide im Oktober), sowie Werner Kuchenbaur,
Leiter Haustechnik BKH
Augsburg. Die Liste der runden Geburtstage im Unternehmen ist damit sicherlich nicht vollständig.
Eberhardinger begann nach
abgeschlossenem Betriebswirtschaftsstudium 1979 seinen Dienst beim Bezirk
Schwaben. Zunächst leitete er am BKH Günzburg das
Referat Rechnungswesen.
1988 kam er nach Augsburg, wo er zur Gründungsriege des dortigen BKH
zählte. Die Klinik ging 1989
in Betrieb. „Sie haben die
ganze Entwicklung des BKH
Augsburg mitgemacht“, stellte Vorstandsvorsitzender Thomas Düll bei einem Stehempfang im BKH Kempten
fest. 2006 wechselte Eberhardinger als stellvertretender Werkleiter in die Werkleitung der damaligen Eigenbetriebe Bezirkskrankenhäuser. Bei der Gründung
des Kommunalunternehmens
Bezirkskliniken Schwaben
2008 wurden er und Düll
Vorstände.
Düll hob hervor, dass Win-
„Hahn im Korb“: Die Verwaltungsrätinnen Sissi Veit-Wiedemann,
Barbara Holzmann und Stephanie Denzler (von links) gratulieren
Winfried Eberhardinger zu seinem 60. Geburtstag.
fried Eberhardinger seine
gesamten bisherigen 36
Berufsjahre in einem einzigen Krankenhausunternehmen tätig gewesen ist. „Das
beweist Ihre große Treue
zum Fach und zum Arbeitgeber“, sagte er.
Im Vorstand ist der „Herr der
Zahlen“, wie er bisweilen
intern genannt wird, für dasoperative Geschäft zuständig.
Harald Keller, Pflegedirektor am BKH Kaufbeuren,
überreichte im Namen des
„Nursing Board“ dem Jubilar ein Geschenk, das in
einem Sparstrumpf verpackt war. Prof. Dr. Peter
Brieger, Ärztlicher Direktor
des BKH Kempten, übergab dem Geburtstagskind
ein Präsent des „Medical
Board“.
Sieben-Schwaben-Medaille für Ex-Uni-Präsident
Es war nicht nur sein letzter
Arbeitstag, sondern auch
seine letzte Amtshandlung:
Professor Karl Joachim
Ebeling, der bisherige Präsident der Universität Ulm,
hat bei einem Empfang im
Bezirkskrankenhaus (BKH)
Günzburg die Auszeichnung „Sieben-SchwabenMedaille“ entgegengenommen. Der Bezirk ehrt damit
Bürgerinnen und Bürger,
die sich Verdienste um das
Gemeinwohl in Schwaben
erworben haben. Ebeling
ist so jemand. „Die Zeit von
Herrn Professor Dr. Ebeling
als Präsident der Universität Ulm als Kooperationspartner der Bezirkskliniken
Schwaben war geprägt von
exzellenter Weiterentwicklung und Stabilität in Gesundheitsfragen in der Großregion Günzburg / Ulm“,
stellte Bezirkstagspräsident
Jürgen Reichert fest und
sprach dem scheidenden
Uni-Präsident seinen herzlichsten Dank aus. Der 65-
Unser Bild zeigt (von links) Thomas Düll, Vorstandsvorsitzender
der Bezirkskliniken Schwaben, Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert, den scheidenden Uni-Präsidenten Professor Karl Joachim
Ebeling sowie Professor Thomas Becker, Leitender Ärztlicher Direktor des Bezirkskrankenhauses Günzburg.
Jährige hat vor kurzem seine
zwölfjährige Amtszeit (zwei
Wahlperioden) beendet.
Reichert und der Vorstandsvorsitzende der Bezirkskliniken Schwaben, Thomas Düll,
hatten Ebeling zu einem kleinen Empfang mit anschließendem feierlichen Abenddessen ins BKH eingeladen.
Anwesend waren auch alle
Professoren des BKH Günzburg, die in der medizinischen Fakultät der Universität einen Lehrstuhl, eine
Professur oder eine Sektion
besetzen. Das Bezirkskrankenhaus Günzburg ist seit
vier Jahrzehnten gleichgestelltes akademisches Krankenhaus für die Uni Ulm.
Schwabenweit
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Bezirkskliniken als familienfreundlicher Arbeitgeber
Als erstes Krankenhaus in
Schwaben und als eines
der ersten in Bayern sind
die Bezirkskliniken Schwaben Mitglied im Familienpakt Bayern geworden. Das
Gesundheitsunternehmen
des Bezirks mit Sitz in Augsburg bekennt sich damit
zum Ziel des Familienpakts,
die Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Freistaat
kontinuierlich zu verbessern.
So bieten die Bezirkskliniken in Abstimmung mit den
Personalvertretungen ihren
3500 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern mehrere hundert verschiedene Arbeitszeitmodelle wie Gleitzeitund Ampelmodelle. Die Beschäftigten können in bestimmten Phasen individuell Arbeitszeit auf- und abbauen.
Zur Kinderbetreuung und
Pflege von Angehörigen
werden familienbedingte
Sonderurlaube gewährt.
Die Quote der Teilzeitbe-
schäftigungen im Unternehmen beträgt fast 50 Prozent, der Anteil der Frauen
liegt bei 72 Prozent. „Mit
der großen Flexibilität bei
den Arbeitszeitmodellen
versuchen wir auf die Bedürfnisse unserer Mitarbeiter einzugehen, soweit es
die betrieblichen Abläufezulassen“, sagt Kurt Ertl, Leiter des Service-Center Personal. Auch beim Wiedereinstieg nach der Elternzeit
gehen die Bezirkskliniken
als Träger der schwäbischen
Bezirkskrankenhäuser so oft
wie möglich so vor, wie es
ihre Mitarbeiter persönlich
wünschen: Das Gesundheitsunternehmen bietet ihnen
flexibel ausgestaltete Modelle wie sukzessive Arbeitszeiterhöhung entsprechend einer „Wiedereingliederung“
an. Ertl: „Für den Arbeitgeber bedeutet dies zwar einen
enormen Aufwand. Doch
wir glauben, dass beide Sei-
ten davon profitieren.“
Die Bezirkskliniken als einer
der größten Arbeitgeber in
Augsburg und Schwaben
sind sich sicher, dass eine
gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein wichtiges Argument bei der Gewinnung von Fachkräften
ist. Bewerber würden dies
bei der Auswahl ihres Arbeitsplatzes immer mehr in Betracht ziehen, so der Personalchef. Die Mitgliedschaft
zum Familienpakt Bayern
bringt die grundsätzliche
Haltung der Bezirkskliniken
zum Ausdruck, dass Beschäftigte sowohl Erfolg
im Beruf als auch Zeit für
die Familie haben sollen.
Der Familienpakt Bayern
wurde am 22. Juli 2014 ins
Leben gerufen. Er ist eine
gemeinsame Initiative von
Bayerischer Staatsregierung
und der Bayerischen Wirtschaft, um die Arbeitswelt
im Freistaat noch familienfreundlicher zu machen und
die Vereinbarkeit zwischen
Familie und beruflichem Erfolg weiter zu verbessern.
Emilia Müller, Staatsministerin für Arbeit und Soziales, Familie und Integration, hat den Bezirkskliniken
Schwaben die Mitgliedschaft
im Familienpakt vor kurzem
per Urkunde bestätigt.
Vier Chefärzte unter Deutschlands Top-Medizinern
(von links) Professores Matthias Riepe, Thomas Becker, Max Schmauß und Peter Brieger.
Gleich vier Mediziner der
Bezirkskliniken Schwaben
zählen zu Deutschlands TopSpezialisten: der Leitende
Ärztliche Direktor Professor
Dr. Thomas Becker, Professor Dr. Matthias Wilhelm
Riepe (beide Bezirkskrankenhaus (BKH) Günzburg), der
Ärztliche Direktor des BKH
Kempten, Professor Dr.
Peter Brieger, sowie der
Ärztliche Direktor des BKH
Augsburg, Professor Dr. Max
Schmauß. Während FocusGesundheit Becker, Brieger
und Schmauß schon 2014
auf der Liste der Besten ihres
Fachs ausgewiesen hat, ist
Riepe in der Ärzteliste 2015
des Magazins nach einer kurzen Unterbrechung nun wieder aufgeführt. Der Chefarzt
der Abteilung Akutgeriatrie
und Gerontopsychiatrie ist
Experte auf dem Gebiet der
Alzheimer-Erkrankung und
hat sich zusätzlich spezialisiert auf Co-Morbiditäten sowie Neben- und Wechselwir-
kungen bestehender Pharmakotherapien. Laut Magazin gehören Prof. Becker im
Fachgebiet der Schizophrenie, Prof. Brieger bei Depression und bipolaren Störungen sowie Prof. Schmauß
bei Depression, bipolaren
Störungen und Schizophrenie zu den deutschen TopMedizinern im Bereich psychische Erkrankungen. In der
Liste werden nur die besten
Ärzte erwähnt, die von medizinischen Fachgesellschaften oder von Patientenverbänden, Selbsthilfegruppen,
Klinikchefs, Oberärzten und
niedergelassenen Medizinern empfohlen werden.
Günzburg
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Trotz ihrer 100 Jahre ist diese Klinik total fit
Das Bezirkskrankenhaus Günzburg feiert mit einem politischen Festakt den Abschluss
eines erfolgreichen Jubiläumsjahres. Dabei bekommt das Geburtstagskind viel Lob
von höchster Stelle.
Beim Anschneiden der Geburtstagstorte: (von links) Georg Baur, Professor Peter Falkai, Thomas
Düll, Gerhard Kramer, Melanie Huml, Professor Thomas Becker, Jürgen Reichert und Franz Hörmann.
Viel Lob von höchster Stelle für das Geburtstagskind:
Das Bezirkskrankenhaus (BKH)
Günzburg, das 2015 seinen
100. Geburtstag gefeiert
hat, nehme eine herausragende Rolle bei der Versorgung psychisch kranker
Menschen ein, sagte die
bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml beim
Festakt im Festsaal des
BKH. „Der Bezirk Schwaben hat bei den Reformprozessen der Psychiatrie
seit den 1970er Jahren
eine Vorreiterrolle gespielt.
Sehr erfolgreich wurde hier
das Konzept einer modernen, dezentralen psychiatrischen Versorgung umgesetzt“, lobte die Ministerin.
Sie sei beeindruckt, mit welcher Dynamik die Bezirkskliniken Schwaben die Aufgaben angehen.
Das BKH Günzburg ist das
größte Fachkrankenhaus für
Psychiatrie, Psychotherapie
und Psychosomatik in Schwaben. Es hat insgesamt 442
Betten und vereint alle neurowissenschaftlichen Disziplinen auf einem Gelände. Die
Klinik für Neurochirurgie
mit ihren 52 Betten gehört
zu den größten neurochirurgischen Kliniken in Bayern.
In der neurologischen Fachklinik des BKH besteht ein
überregionales Schlaganfallzentrum mit eigener Frührehabilitation. Diese Spezialstation, eine zertifizierte
Stroke Unit, ist Teil eines
Netzes von 20 derartigen
Einrichtungen in Bayern.
Das BKH Günzburg ist daneben mit dem Klinikum
Großhadern und dem Klinikum Ingolstadt eines der
drei Zentren des telemedi-
zinischen Schlaganfallnetzwerkes NEVAS, das für die
Region Südwestbayern errichtet wurde.
Der Freistaat habe dem Bezirk Schwaben und seinen
Bezirkskliniken seit 1980 insgesamt 270 Millionen Euro
für Bauvorhaben bereitgestellt. „Und wir machen gerne weiter“, sagte Melanie
Huml vor dem Hintergrund
des geplanten Neubaus der
Psychiatrie und Psychosomatik plus Radiologiezentrum am BKH Günzburg.
Bezirkstagspräsident Jürgen
Reichert unterstrich die innovative, professionelle Arbeit der 1500 Beschäftigten
des BKH Günzburg zum
Wohle der Menschen in der
Region. Menschen würden
auch 100 Jahre alt, seien
aber oft nicht mehr so fit.
„Die Klinik in Günzburg ist to-
tal fit“, meinte der Verwaltungsratsvorsitzende der Bezirkskliniken. Sie sei gut ausgestattet, ins Gesellschaftssystem eingebettet und erfolgreich in der medizinischen und ökonmischen
Qualität. Viel auf den Weg
gebracht hätten sein Vorgänger Dr. Georg Simnacher
und die Mitglieder des Bezirkstags. „So wurde eine
optimale Versorgungsstruktur geschaffen mit einer
exzellenten Medizin auf
dem Lande.“ Beste Voraussetzungen dafür biete der
länderübergreifende Staatsvertrag zwischen der Uni
Ulm (Baden-Württemberg)
und dem BKH Günzburg
(Bayern), der 1977 geschlossen wurde, sagte Reichert.
Thomas Düll, Vorstandsvorsitzender der Bezirkskliniken Schwaben, zitierte aus
Zeitungsberichten aus dem
Gründungsjahr und verdeutlichte damit, wie schwer die
Anfangszeit gewesen ist.
Damals herrschte Krieg, so
Düll. Seither gebe es eine
stetige Fortentwicklung hin
zu einem modernen, humanen Grundsätzen verpflichteten Bezirkskrankenhaus.
Der Vorstandsvorsitzende
belegte anhand von Beispielen, warum die Klinik
in Günzburg „von hoher Innovationskraft und klugem
Unternehmertum“ geprägt
ist (siehe Kasten).
Professor Peter Falkai beleuchtete kurz die psychiatrische Versorgung heute,
morgen und übermorgen
aus Sicht der Fachgesellschaft DGPPN.
Personalratsvorsitzender
Franz Hörmann blickte auf
100 Jahre Personalvertretung zurück und gab so
Günzburg
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manches außergewöhnliche,
vergnügliche Detail zum
Besten. So hieß das Gremium bei der Gründung noch
„Bedienstetenausschuss“,
später Betriebsrat und verhandelte beim Erstellen der
Speisekarte mit. Während der
Kriegszeit herrschte für die
Beschäftigten eine 61-Stunden-Woche, es standen ihnen pro Jahr lediglich sieben bis 14 Tage Urlaub zu.
Zu Zeiten des Personalratsvorsitzenden Paul Schmid
herrschte bei Personalangelegenheiten eine Zustimmungsquote von 98 Prozent: Kein Wunder, Schmid
war zugleich Pflegedirektor.
„Er fasste im einen Büro einen Vorlagebeschluss und
segnete ihn dann ein Stockwerk höher in seinem Personalratsbüro ab“, berichtete Hörmann.
Leitender Ärztlicher Direktor Professor Thomas Becker
blickte auf die Geschichte
des BKH Günzburg zurück.
Sie begann am 2. September 1915 als „Heil- und Pflegeanstalt“ mit zwölf Patienten. Während der Zeit des
Nationalsozialismus seien
hier 350 psychisch kranke
Menschen zwangssterilisiert
sowie 394 Menschen aus
Günzburg in Tötungsanstalten verlegt und ermordet
worden. Das dunkelste Kapitel in der Geschichte der Klinik, das im Festjahr würdevoll in Erinnerung gebracht
und aufgearbeitet wurde.
Heute, so Becker, kon-
zentriert sich das BKH als
einziges Fachkrankenhaus
Deutschlands ausschließlich
und in vollem Umfang auf
Diagnostik,Behandlung und
Integration von Patienten
mit sämtlichen Erkrankungen des zentralen und peripheren Nervensystems. „Diese besondere Konzentration auf Seele und Gehirn an
diesem Standort wird gestärkt durch die universitäre Ausrichtung des Krankenhauses“, betonte der
Ärztliche Direktor. Neben
den vier Kliniken für Psychiatrie, Neurologie, Neurochirurgie und Forensik sowie den drei Abteilungen
Neuroanästhesie, Neuroradiologie und Neuropathologie gibt es auf dem Campus das Dienstleistungs- und
Logistikzentrum (DLZ), das
Aufgaben für alle Standorte der Bezirkskliniken in
Schwaben übernimmt, sowie
den außerklinischen Heimund Pflegebereich „Wohnen und Fördern“ mit seinen Wohnbereichen, Tagesstätten und umfangreichen
ambulanten Angeboten.
Der ehemalige Chefarzt der
Neurologie, Prof. Bernhard
Widder, sorgte mit seinen
Musikerkollegen des United
Swing Quintetts für beschwingte musikalische Abwechslung. In zwei jeweils
zehnminütigen Kurzfilmen
berichteten Politiker, Kooperationspartner, Angehörige, Betroffene und Mitarbeiter, welche Bedeutung das
Die Leitung des BKH Kaufbeuren (rechts) übergab den
Günzburgen ein Geschenk.
Das United Swing Quintett
mit Professor Bernhard Widder (rechts).
BKH Günzburg für sie hat.
Für eine schmackhafte Überraschung sorgten Küchenleiter Augustinus Wanner,
sein Stellvertreter Helmut
Maier und der Leitende
Koch Richard Wolf, als der
Vorhang aufging und sie
eine große Geburtstagstorte
hereintrugen. Weil die Tortenträger das süße Stück präsentieren wollten und etwas
schrägt hielten, wäre ihnen
das Backwerk um ein Haar
davongerutscht. Doch sie
reagierten schnell und retteten
die Torte. Selbst das ist an diesem Festtag gut gegangen.
(von links) Helmut Maier, Augustinus Wanner und Richard Wolf.
Das BKH Günzburg als Vorreiter
• Günzburg war der erste Standort in Bayern, wo sich
direkt neben einer psychiatrischen Klinik ein Allgemeinkrankenhaus angesiedelt hat.
• Hier wurde zum ersten Mal ein gemeinsames Versorgungszentrum errichtet, das neben der psychiatrischen Klinik auch ein Allgemeinkrankenhaus komplett
mitversorgt – übrigens vor genau 30 Jahren.
• Der länderübergreifende Verbund des BKH Günzburg
(Bayern) mit der Uni Ulm (Baden-Württemberg) als deren Bestandteil stellte 1977 ein Novum dar. Bis heute
ist eine solche Konstellation bundesweit einzigartig.
• 1980 wurde hier die erste psychotherapeutisch/psychosomatisch ausgerichtete Spezialstation innerhalb
der bayerischen Bezirks-Psychiatrie eingerichtet.
• Seit 2009 existiert in Günzburg der erste Hybrid-OP
in der Neurochirurgie, in den Kernspintechnik mit integrierter Neuro-Navigation eingebaut ist. Eine vergleichbare „Brain Suite“ gab es damals nur an vier
weiteren Standorten weltweit.
• Vor gut 13 Jahren wurde in Günzburg die erste überregionale Schlaganfall-Spezialstation (Stroke Unit) im
ländlichen Raum in Bayern an der Klinik für Neurologie etabliert. Von dort gingen die ersten Impulse für
die telemedizinische Versorgung des Schlaganfalls im
Freistaat und weit darüber hinaus aus (TESS, NEVAS).
• Heute konzentriert sich das BKH Günzburg als einziges Krankenhaus in Deutschland ausschließlich auf
die Versorgung aller Erkrankungen des zentralen und
peripheren Nervensystems. Innerhalb dieser Spezialisierung deckt die Klinik alle Fachrichtungen ab.
• Trotz aller widrigen Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen schreibt die Klinik schwarze Zahlen.
Kaufbeuren
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Kein Bau von der Stange
Der Erweiterungstrakt der
Klinik für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie am Bezirkskrankenhaus
(BKH) Kaufbeuren ist ein
mächtiges Bauvorhaben.
Gerade mal zehn Monate
nach dem Spatenstich steht
der sechsgeschossige Rohbau. Bis der Anbau allerdings in Betrieb geht, wird
es voraussichtlich Frühjahr
2018 werden. „Der Innenausbau wird mehr als zwei
Jahre in Anspruch nehmen.
Das ist ein technisch hoch
anspruchsvolles Gebäude
– kein Bau von der Stange“, sagte Thomas Düll,
Vorstandsvorsitzender der
Bezirkskliniken Schwaben,
beim Richtfest am 1. Dezember. In den nächsten
Tagen gehe es darum,
Fenster einzusetzen, um
den Rohbau winterfest zu
bekommen, so Düll.
30 Millionen Euro investiert
der Freistaat Bayern in den
Anbau. Der Freistaat ist zuständig für den Maßregelvollzug und hat diese Aufgabe an die Bezirke bzw.
Ein imposanter Neubau (links), der an das alte C-Gebäude (rechts) andockt.
ihre Bezirkskliniken übertragen. Ziel der größten Einzelinvestition in der Geschichte des BKH Kaufbeuren ist es, eine adäquate
Unterbringung der 200 Patienten und vernünftige Arbeitsbedingungen für die
215 Beschäftigten zu gewährleisten. Im Neubau entstehen fünf Stationen mit
insgesamt 120 Betten sowie
Bereiche für die Arbeits-, Be-
schäftigungs- und Sporttherapie. Dazu gehört auch
eine Turnhalle.
In dem Gebäude, das am
sogenannten C-Bau angedockt ist, sollen die Stationen zusammengeführt
werden, die bislang aufs
ganze BKH verteilt sind.
„Wir bedienen keinen zusätzlichen Bedarf“, sagte
der Vorstandsvorsitzende,
„sondern schaffen Platz,
Architekt Martin Feldengut (von links), Norbert Ormanns (Chefarzt Forensik), Dr. Albert Putzhammer (Leitender Ärztlicher Direktor BKH Kaufbeuren), Martin Graßl (Bauunternehmung Kreuzer) und
Thomas Düll (Vorstandsvorsitzender Bezirkskliniken Schwaben) halten die Richtkrone.
konzentriert auf ein Gebäude“. Bis dahin bedürfe es
noch „enormer Feinabstimmung, damit am Ende alles
funktioniert“. Düll zeigte
sich erleichtert, dass es bislang nur einen Unfall auf
der Großbaustelle gegeben hat. Dieser ging glücklicherweise glimpflich ab.
Norbert Ormanns, Ärztlicher Direktor der Forensik,
zollte wie Düll den am Bau
Beteiligten Lob und freute
sich über den gelungenen
Baufortschritt. „Wir werden
uns hier sehr wohlfühlen und
unsere Patienten sehr gut
weiterbetreuen können“,
sagte Ormanns. Er bezeichnete das Bauvorhaben als
ein „Riesen-Komplex“.
Die Firma Kreuzer (Bad Wörishofen) hat den Rohbau erstellt. Bauleiter Martin Graßl
hob neben der prächtigen
Richtkrone das Glas auf den
Bauherrn, die Planer und
Handwerker. „Zwar ist der
Einzug noch nicht erreicht,
aber fürs Richtfest reicht es
leicht“, reimte er in seinem
Richtspruch.
Augsburg
7
Im Anbau entstehen viele neue Arbeitsplätze
Die Baustelle aus der Vogelperspektive. Der Anbau beinhaltet zwei langgestreckte Baukörper. Im Hintergrund sind das Gebäude der
Unternehmensleitung der Bezirkskliniken Schwaben zu sehen (links). Das Foto entstand wenige Tage vor dem Richtfest.
Es war wettermäßig der
schlechteste Tag, den die
Baustelle bisher erlebt hatte. Thomas Düll, Vorstandsvorsitzender der Bezirkskliniken Schwaben, sah das
bei der Hebauffeier trotz
Dauerregens dennoch positiv. Denn umgekehrt bedeutet dies, dass das Wetter bis dato ausgesprochen
gut war und die Erweiterung des Bezirkskrankenhauses (BKH) Augsburg in
einem Rekordtempo angepackt werden konnte, so
Düll. Gerade einmal acht
Monate nach dem Spatenstich im März feierten Baufirmen, Planer, Architekten,
Krankenhausleitung und Bauherr Mitte November das
Richtfest. „60 Prozent der
Gewerke sind vergeben.
Wir befinden uns im Kostenrahmen und haben ordentliche Ausschreibungsergebnisse erzielt“, berichtete der Vorstandsvorsitzende. Auch der Zeitplan werde wohl eingehalten.
Wie berichtet, wird das
BKH Augsburg bis Frühjahr
2017 um drei Stationen mit
66 stationären Betten erweitert. Dazu kommen eine
Reihe von Funktions- und
Therapieräumen kündigte
Ärztlicher Direktor Professor Max Schmauß an.
Die Klinik für Psychiatrie,
Psychotherapie und Psychosomatik hat dann 326
Betten. Mit ihren zusätzlichen 32 Plätzen in der Tagesklinik ist sie künftig die
größte akutpsychiatrische
Einrichtung in Schwaben.
„Wir erweitern hier nicht,
weil wir neue Patientenkreise erschließen wollen“,
sagte Düll. Vielmehr sei die
Klinik schon jetzt zu klein und
oftmals überfüllt. „Gangbetten sind kein Dauerzustand.
Was den Bereich der psychischen Erkrankungen betrifft, braucht die Bevölkerung diese Erweiterung“,
betonte er.
Professor Schmauß lobte
wie Düll das Engagement
der am Bau Beteiligten.
„Wir hatten acht bis zehn
Wochen mit maximalen
Temperaturen. Die Bauarbeiter und Handwerker
haben bei bis zu 40 Grad
gearbeitet. Das war belastend“, sagte Schmauß.
Jetzt erkenne er erst die
Dimension der Baukörper –
sie kommen ihm größer
und voluminöser vor als
erwartet. Der unterirdische
Verbindungsgang, der zwischen dem bisherigen Trakt
und dem Neubau entsteht,
erinnere ihn an eine U-BahnHaltestelle. „Haltestelle BKH
Augsburg – das wäre attraktiv“, so Schmauß mit
einem Augenzwinkern.
Der zweigeschossige Anbau
mit den zwei langgestreckten Baukörpern und Pultdächern bringt laut Ärztlichem Direktor eine Reihe
von Vorteilen: Die Überlastung wird verringert, die
Klinik kann den Patienten
neue Angebote machen.
„Die Zahl der Beschäftigten
wird beträchtlich sein.“ Düll
konkretisierte diese Aussage: „Wir werden ungefähr
60 neue Vollkraftstellen
brauchen. Das entspricht
etwa 100 Köpfen.“
Den Rohbau hat die Firma
HBW aus Thannhausen erstellt. Mehr als 20000 Kubikmeter Erdreich seien bewegt und 3700 Quadratmeter Wandflächen hochgezogen worden, teilte Architekt Martin Feldengut von
der Bezirksbau- und Service GmbH mit. Viele Firmen
aus der Region seien beteiligt. Am Ende wird die Erweiterung inklusive Ausstattung knapp 14 Millionen Euro kosten. Wolfgang
Schick von der gleichnamigen Zimmerei aus Ascha
bei Straubing (Niederbayern) gab sich viel Mühe
für seinen ausführlichen
Richtspruch in Reimform.
Er erhob sein Glas und rief
ein dreifaches Hoch auf die
Handwerksleut‘, den Bauherrn und die Planer aus.
Günzburg
8
Warum die Werkfeuerwehr unverzichtbar ist
Am BKH Günzburg gibt
es die einzige derartige
Einrichtung unter dem
Dach der Bezirkskliniken
Schwaben. Was ihre Aufgaben sind, gegen welche Probleme sie kämpft
und wer ihr neuer Kommandant wird.
Die Werkfeuerwehr des Bezirkskrankenhauses (BKH)
Günzburg ist etwas Besonderes. An keinem anderen
Standort der Bezirkskliniken
Schwaben findet man eine
derartige Einrichtung. Kommandant Manfred Czekalla
erläutert, warum es so wichtig ist, dass es die Werkfeuerwehr gibt: „Wir haben
hier auf dem Gelände etwa
100 Gebäude und viele unterirdische Gänge. Fast jedes Haus ist unterirdisch erreichbar. Bei einem Brand
sind unsere Ortskenntnisse
unentbehrlich“, sagt der
63-Jährige. Außerdem gibt
es geschlossene Gebäude
wie die forensische Klinik und
beschützte Stationen oder
Wohnbereiche. Da viele Patienten bzw. Bewohner zudem bettlägerig sind, sind
die Helfer im Ernstfall besonderen Gefahrenschwerpunkten ausgesetzt. „Wir sind den
Umgang mit den psychisch kranken Patienten
gewohnt und können mit
ihnen anders umgehen als
Auswärtige. Wenn es darauf
ankommt, können wir ihnen
eher die Angst nehmen“,
sagt der Kommandant.
Die Werkfeuerwehr funktioniert wie eine Ortsfeuerwehr außerhalb des Klinikgeländes. Die Aktiven,
allesamt Freiwillige, üben
regelmäßig den Ernstfall,
halten Schulungen ab und
Der Brand einer Scheune auf dem Gutshof des Günzburger BKH
löste am 1. Juli 2015 einen Großeinsatz aus.
stehen Tag und Nacht bereit, um zu helfen – sieben
Tage die Woche, zwölf Monate im Jahr. „Im äußersten
Fall sind wir bereit, unser
Leben aufs Spiel zu setzen“,
betont Czekalla. Wenn es
brennt, ein Mensch in einer
Notlage ist oder ein umgestürzter Baum entfernt werden muss, dann werden
die Kräfte alarmiert: entweder per SMS über die Klinikpforte oder per Piepser
und Handy von der Leitstelle in Krumbach. Die Helfer
eilen dann zum Feuerwehrhaus, das sich an der Reisensburger Straße auf dem
BKH-Gelände befindet, ziehen ihre Schutzanzüge an
und rücken mit ihren Fahrzeugen aus. „Tagsüber brauchen wir fünf Minuten,
nachts können es schon
mal zehn Minuten sein. Das
ist aber immer noch innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Hilfsfrist“, weiß
der Kommandant. Die Mitglieder der Wehr kommen
aus dem gesamten Landkreis. Immer weniger wohnen allerdings in der direkten Umgebung des BKH.
Wie ihre Kollegen „draußen“
müssen die Kräfte der Werkfeuerwehr körperlich gesund und – falls sie Atemschutzträger werden wollen –
belastbar sein. Während eine
örtliche Feuerwehr auch
Jugendliche aufnimmt, müs-
sen die Helfer der Werkfeuerwehr mindestens 18 Jahre alt sein. Und sie müssen
Mitarbeiter des BKH sein.
Für einen aktiven Feuerwehrler „draußen“ ist mit
63 Jahren Schluss. Bei der
Werkfeuerwehr kann er
so lange bleiben, solange
er im BKH beschäftigt ist.
Noch eine Parallele gibt
es zu „draußen“: Immer
mehr Wehren kämpfen
mit dem Nachwuchsmangel. Das ist am BKH
Günzburg nicht anders.
„Früher war es Ehrensache, dass man zur Feuerwehr geht“, blickt Czekalla zurück. Zudem gab es
eine Vielzahl von Handwerkern auf dem Klinikgelände, von denen viele
Mitglieder in der Feuerwehr waren: Maler, Sattler, Maurer, Schneider,
Kfz-Mechaniker. Die meisten dieser Berufszweige
sind über die Jahre klinikintern
weggefallen.
Inzwischen sind auch drei
Frauen dabei. Um neue
Kräfte unter den Beschäftigten zu gewinnen, hat
die
Krankenhausleitung
ein Prämiensystem ausgelobt. „Wer pro Jahr mindestens zehn Übungen
besucht und genauso
viele Einsätze absolviert,
für den gibt es eine Geldprämie als Anreiz.“ Laut
Czekalla können sich die
Feuerwehrleute auf diese Weise bis zu maximal
900 Euro dazuverdienen.
Wegen des Geldes allein
macht aber keiner mit.
„Für uns ist es eine Ehre,
zu helfen. Wir sind zu jeder Zeit da. Und die Kameradschaft untereinander ist groß“, berichtet
er. Meist sind es kleinere
Einsätze, die abgearbeitet
werden müssen. Aber
auch zu größeren Stadelbränden, einem Feuer in
der katholischen Kirche
des BKH sowie zu großen Sturmschäden nach
„Wiebke“ und „Lothar“
wurden die Helfer schon
alarmiert. Dass es in aller
Regel die kleinen Dinge
sind, die anfallen, zeige,
„dass der vorbeugende
Brandschutz funktioniert“,
stellt der Kommandant
fest. Er ist in Personalunion auch Brandschutzbeauftragter des BKH, hält
jedes Jahr Schulungen für
die 1500 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter sowie Berufsfachschüler am Standort ab und zeigt der Belegschaft, wie man einen
Feuerlöscher richtig bedient. Außerdem arbeitet
er Einsatzpläne aus, überprüft die Brandmeldeanlagen und organisiert unangesagte Einsatzübungen.
Am 31. 12. ist offiziell
Schluss: Manfred Czekalla geht in Pension. Nachfolger wird sein bisheriger Stellvertreter Tobias
Hupfauer. Das größte Ziel
des 32-Jährigen ist, die
Werkfeuerwehr zu erhalten und personell aufzustocken. „Sie hat ihre Berechtigung“, ist Hupfauer
überzeugt.
Günzburg
9
Einsatz in der katholischen Kirche des BKH.
Der Kommandant bei einer Einsatzübung
auf Station.
Tobias Hupfauer (li.) mit seinem Vorgänger,
den langjährigen Kommandanten Czekalla.
Einsatz nach einem Zimmerbrand auf einer
Station im BKH.
Manfred Czekalla überprüft die Technik im
neu renovierten Festsaal.
Stürme bescherten der Werkfeuerwehr in
den vergangenen Jahren viel Arbeit.
Zur Person
Manfred
Czekalla
Manfred Czekalla, stellvertretender Regionalleiter Nord
und Kommandant der Werkfeuerwehr des Bezirkskrankenhauses (BKH) Günzburg, geht zum Ende des Jahres
2015 mit 64 Jahren in Pension.
Der Beamte war nach fünfjähriger Tätigkeit beim Finanzamt im April 1973 ans BKH Günzburg gewechselt.
Dort war er anfangs in der Pflegekostenstelle und in der
Personalstelle tätig, dann 13 Jahre in der Kasse und
weitere 13 Jahre in der EDV. Bis 2008 arbeitete er im
Finanzwesen, seitdem in der Regionalleitung.
Bei Dienstbeginn 1973 wurde Czekalla sogleich Mitglied in der Werkfeuerwehr und baute diese über die
Jahre mit auf.
1989 übernahm er die Funktion des stellvertretenden
Kommandanten, 1998 wurde er zum ersten Kommandanten bestimmt.
Manfred Czekalla (vorne kniend) mit Kollegen
nach einer Übung mit Atemschutzgeräten.
Die Werkfeuerwehr
des BKH Günzburg
Gegründet: 1915, also in jenem Jahr, in dem auch das
Bezirkskrankenhaus (BKH) Günzburg ins Leben gerufen
wurde. Damals hieß das BKH noch Heil- und Pflegeanstalt, und die Werkfeuerwehr war nur eine Löschgruppe.
Geschichte: 1921 wurde die Löschgruppe offiziell als
Betriebsfeuerwehr eingestuft, 1954 als Werkfeuerwehr
anerkannt.
Einsätze: etwa 40 pro Jahr. Dabei ist die Zahl schwan-
kend. Sollten in einem Jahr beispielsweise zahlreiche
Sturmschäden anfallen, dann erhöht sich das Einsatzaufkommen entsprechend. Meist rücken die Helferinnen
und Helfer zu technischen Hilfsleistungen, Kleinbränden und Personensuchen aus.
Fuhrpark: ein Löschfahrzeug LF 8/6, zwei Gerätewagen, ein Kommandofahrzeug, eine Anhängerleiter
AL 18, ein Anhänger mit Pulver 250 sowie ein Tragkraftspritzenanhänger TSA mit Pumpe (TS8).
Aktive: 23, davon drei Frauen und acht Atemschutzträger. (Stand: Oktober 2015)
Günzburg
10
Querdenker und Arzt mit Leidenschaft
Das Bezirkskrankenhaus Günzburg verabschiedet Professor Karl Bechter in den Ruhestand. Der Chefarzt hatte eine Sonderstellung und machte weltweit von sich reden.
Sie bereiteten Professor Karl Bechter (Mitte) im BKH-Festsaal einen würdigen Abschied: (von links)
seine Mitarbeiter Michael Krewing, Dr. Volkhard Schreiner, Dr. Birgit Bayer, Bechters Frau Helga KernBechter, Professor Thomas Becker, Leitender Ärztlicher Direktor des BKH Günzburg sowie Thomas
Düll, Vorstandsvorsitzender der Bezirkskliniken Schwaben.
Im Bezirkskrankenhaus (BKH)
Günzburg ist ein Mann in
den Ruhestand verabschiedet worden, dessen klinische und wissenschaftlichen
Arbeiten und Publikationen
weltweit für Aufsehen gesorgt haben. Professor Karl
Bechter hat herausgefunden, dass entzündliche Prozesse im Körper zumindest
mitverantwortlich für psychische Erkrankungen sein können. „Dank Ihrer Studien auf
dem Gebiet des relativ jungen medizinischen Fachs
der Psychoimmunologie gibt
es konkrete Hoffnungen auf
verbesserte Therapiemöglichkeiten für Patienten“, sagte
Thomas Düll, Vorstandsvorsitzender der Bezirkskliniken Schwaben, bei der
Abschiedsfeier im BKHFestsaal. Der 65-Jährige
hatte innerhalb der psychiatrischen Klinik in Günzburg
eine Sonderstellung.
Der gebürtige Baden-Württemberger begann seine Tä-
tigkeit im BKH vor 36 Jahren.
Er hat zu Beginn auf Stationen mit chronisch kranken
Menschen gearbeitet, dann
zweieinhalb Jahre in Akutabteilungen, dann in der rehabilitativen Psychiatrie, wo
er die Station 55/III neu aufbaute. Anfangs als Assistenz- und Facharzt war er
ab 1987 als Oberarzt tätig.
Seit 1. Januar 1999 leitete
innerhalb der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und
Psychosomatik als Chefarzt
die Abteilung Psychotherapeutische Medizin und Psychosomatik, die im Haus
55 zu finden ist. „Das war
damals ein Paradigmenwechsel“, sagte Düll. Eine Klinik
hatte damit nicht nur einen
Ärztlichen Direktor, sondern
zusätzlich einen Chefarzt –
das hatte es bis dahin noch
nicht gegeben.
Bechter nutzte die Freiräume. Er erforschte unter anderem das „Borna Disease
Virus“, das beim Menschen
psychische Erkrankungen
auslösen kann. Für seine
Arbeiten erhielt er 1996 den
renommierten Kurt-Schneider-Preis und später weitere
wissenschaftliche Auszeichnungen. 2003 wurde ihm
eine außerplanmäßige Professur für Psychiatrie von der
Uni Ulm verliehen. „Studien
zu betreiben neben dem
Alltagsgeschäft als klinischer
Abteilungsleiter, meist ohne
wissenschaftliches Personal,
war eine permanente Herausforderung“, berichtete
der Vorstandsvorsitzende.
Für Bechter hieß das Arbeiten nach Feierabend, am
Wochenende, im Urlaub
und ständiges Suchen nach
Geldgebern. Und immer
ging es um Studien, die zu
einem neuen Verständnis der
Krankheitsvorgänge über
das Nervenwasser (Liquor)
beitrugen. Bechter ist gerade dabei, die 13. Auflage
eines internationalen Expertenmeetings auf Schloss
Reisensburg zu organisieren. Es findet Anfang März
statt und ist dann das sechste unter seiner Regie.
Erneut werden etwa 100
Wissenschaftler aus allen
Kontinenten erwartet.
Weggefährten und Kollegen würdigten bei der
Verabschiedungsfeier die
Leistung des scheidenden
Chefarztes. Professor Bernhard Bogerts, Ärztlicher Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
der Uni Magdeburg, nannte Bechter einen „Querdenker“. Oberärztin Dr. Birgit Bayer (BKH Günzburg)
bescheinigte ihrem Chef
Geduld, Gründlichkeit und
unerbittliches Hinterfragen.
Nach Ansicht von Oberarzt
Dr. Volkhard Schreiner hatte Bechter eher eine somatisch-psychische Sichtweise
als umgekehrt. „Sie sind
ein Arzt mit Leidenschaft“,
sagte Stationsleiter Michael Krewing über den
65-Jährigen. Er sei dankbar, was er von ihm gelernt
habe, so Krewing.
Professor Thomas Becker,
Leitender Ärztlicher Direktor
des BKH Günzburg, berichtete, dass der Chefarzt-Posten derzeit nicht wieder besetzt werde, die Arbeit der
Abteilung jedoch weitergehe. Bechter, der mit seiner
Frau Helga drei Kinder hat,
räumte ein, dass es ihm
schwer falle, aufzuhören.
„Aber die Zeit ist begrenzt.
Es war eine schöne Zeit“,
meinte er. Er will sich künftig verstärkt seinen beiden
großen Hobbys widmen:
dem Kochen und der Musik. Er ist ein großer Freund
von „Alter Musik“, dem
Spiel von Viola und englischer Gambenmusik.
Günzburg
11
Neues MVZ erweitert Behandlungsangebot
Das Ärzteteam des neuen medizinischen Versorgungszentrums am BKH Günzburg: (von links) Klaus Seitz, Dr. Maria Teresa Pedro, Marie
Schuler-Ortoli, Dr. Thomas Endrös und Dr. Jens Engelke.
Auf dem Günzburger
BKH-Gelände ist ein Medizinisches Versorgungszentrum in Betrieb gegangen.
Auf dem Gelände des Bezirkskrankenhauses (BKH)
hat das neue Medizinische
Versorgungszentrum (MVZ)
Günzburg seinen Betrieb
aufgenommen. Hier werden
Patienten von fünf Ärzten
und zehn Angestellten in
den Fachgebieten Neurologie und Neurochirurgie
ambulant behandelt. Das
MVZ befindet sich im Haus
22, in dem früher die Psychiatrische Institutsambulanz
(PIA) untergebracht war.
2014 beschloss der Vorstand der Bezirkskliniken
Schwaben als Träger der
schwäbischen Bezirkskrankenhäuser, das Angebot
im Bereich der ambulanten
Behandlung von Menschen
mit neurologischen oder neurochirurgischen Erkrankungen auszuweiten. „Das können Patienten mit Schwindel, MS oder Bandschei-
benvorfall sein, aber auch
solche, bei denen ein Verdacht auf einen Schlaganfall oder eine Tumorerkrankung im Nervenbereich besteht“, erläutert der kaufmännische Leiter Stephan
Graf. Nach dem Umzug
der PIA in einen Neubau
in der Nachbarschaft stand
das Haus 22 teilweise leer.
Das Gebäude wurde dann
mit einem finanziellen Aufwand von einer Million
Euro eineinhalb Jahre lang
umgebaut.
Am 1. Juli dieses Jahres
fiel der Startschuss – allerdings noch nicht mit dem
kompletten Angebot. Seit
1. Oktober ist nun auch
das Fachpersonal für die
Neurochirurgie vollzählig.
Dr. Jens Engelke, Dr. Maria
Teresa Pedro, Marie Schuler-Ortoli und Klaus Seitz
(alles Fachärzte für Neurochirurgie) stehen nun mit ihren Teams bereit. Darüber
hinaus ist es den Verantwortlichen gelungen, den
seit 30 Jahren in Günzburg
niedergelassenen Nerven-
arzt Dr. Thomas Endrös als
Neurologen für das MVZ zu
gewinnen.
Die Einrichtung gleicht
einer ärztlichen Gemeinschaftspraxis. Der Vorteil
sind die kurzen Wege:
Das MVZ befindet sich
direkt neben der Neurologischen und der Neurochirurgischen Klinik des
BKH. „Bei Bedarf kann der
vorbehandelnde Arzt den
Patienten auch operieren“,
sagt Graf. Der Zugang zum
MVZ ist sowohl über die
Gesundheits- bzw. Krankenversicherungskarte als
auch per Überweisungsschein möglich.
Nach den Vorgaben des
Vertragsarztrechtes wird das
neue MVZ als hundertprozentiges Tochterunternehmen der Bezirkskliniken
Schwaben geführt. „Wir
verstehen uns nicht als Konkurrenz zu den niedergelassenen Ärzten, sondern als
Ergänzung zur bisher angebotenen Versorgungssituation“, stellt Graf fest.
Auf einen Blick
Das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ)
für Neurologie und Neurochirurgie befindet sich im
Haus 22, Ludwig-Heilmeyer-Straße 2, in Günzburg.
Erreichbar ist es unter
Telefon: 08221 96-22200
E-Mail: [email protected]
Internet: www.mvz-guenzburg.de
Sprechzeiten:
Montag-Donnerstag: 8 bis 12.30 Uhr und 14 bis 17 Uhr
Freitag: 8 bis 12.30 Uhr
Günzburg
12
Neuer Förderverein unterstützt das
Bezirkskrankenhaus Günzburg
Der Vorstand des neuen Fördervereins Bezirkskrankenhaus Günzburg (von links): Günter Treutlein (Revisor), Ruth Abmayr (Beisitzerin), Jochen Fischer (Schatzmeister), Heike Wittmacher (Beisitzerin), Torsten Strehle (Schriftführer), Stephanie Denzler (Vorsitzende),
Prof. Bernhard Widder (stellvertretender Vorsitzender), Dr. Ruth Niemetz und Prof. Karl Bechter (Beisitzer), Harry Lenz (Revisor) und
Dr. Hans Abmayr (Beisitzer; er starb wenige Tage nach diesem Fototermin bei einem Unglück in den Bergen). Foto: Walter Kaiser
Ein neuer Verein ist in Günzburg aus der Taufe gehoben
worden – der Förderverein
Bezirkskrankenhaus Günzburg. Bei der Gründungsversammlung Ende September
im Hörsaal der Klinik wurde
CSU-Bezirksrätin Stephanie
Denzler zur Vorsitzenden gewählt. Ihr Stellvertreter ist
Prof. Bernhard Widder, der
bis vor wenigen Wochen als
Leiter der Neurologie am
BKH tätig war. Nach Angaben der Vorsitzenden hat der
Verein bereits 38 Mitglieder,
darunter auch einige Firmen.
Weitere Unterstützer des
Fördervereins sind natürlich
willkommen.
Die Initiative zur Gründung
eines Fördervereins für das
Bezirkskrankenhaus war vor
zwei Jahren vom Günzburger Gebhard Konrad ausgegangen. Eine seinerzeit
anberaumte Gründungsversammlung blieb allerdings
ohne Ergebnis, da zunächst
noch etliche organisatorische
und rechtliche Fragen zu
klären waren.
Da es mit der Gesundheit
Konrads nicht zum Besten
bestellt war (er ist am 13. November nach längerer Krankheit gestorben; d.Red.), übernahmen Stephanie Denzler
und ein Vorbereitungsteam,
unter anderem mit BKH-Pflegedienstleiter Georg Baur,
die nötigen Arbeiten – am
28. 09. konnte die Gründungsversammlung schließlich über die Bühne gehen.
27 der 38 Mitglieder waren
dabei anwesend.
Beim Günzburger Kreiskrankenhaus gibt es bereits seit
einigen Jahren einen Förderverein. Der neue Förderverein für das hiesige BKH ist
der erste für eines der schwäbischen Bezirkskrankenhäuser, wie der Vorstandsvorsitzende Thomas Düll dankend anmerkte. Der Förderverein, so betonten er und
Stephanie Denzler, sei nicht
dazu da, den Bezirk, den
Freistaat oder die Krankenkassen als Finanziers zu entlasten. Es gehe vielmehr darum, Dinge zu beschaffen, die
nicht unbedingt lebensnotwendig, aber wünschenswert
seien. „Da reichen oft schon
Kleinigkeiten, um Patienten,
Bewohnern und Angehörigen den Aufenthalt im Bezirkskrankenhaus etwas angenehmer zu machen“, erläuterte Stephanie Denzler. Thomas Düll sah in der Gründung des Fördervereins auch
einen weiteren Schritt in
Richtung „Normalität“. Der
Verein und seine Mitglieder
könnten dazu beitragen, die
vielfältigen Behandlungsangebote einer noch immer
weitgehend als psychiatrische
Klinik wahrgenommenen Einrichtung in der Bevölkerung
bekannter zu machen. So besehen sei der Förderverein
auch „ein Mittel zur Entstigmatisierung“, betonte Düll.
Unter der Leitung des Juristen Dr. Thomas Ermer wurden die Satzung und die Beitragsordnung des Vereins
diskutiert und beschlossen.
Für Privatpersonen wurde der
Mitgliedsbeitrag auf mindestens 25 Euro im Jahr festge-
legt, sogenannte juristische
Personen – etwa Firmen oder
Kommunen – zahlen einen
Mindestbetrag von 100 €. Der
Förderverein sei ein „großes
Hoffnungszeichen“ – nicht zuletzt „zum Wohl der Patienten“.
(Von Walter Kaiser, Günzburger Zeitung)
Der Vorstand
Neun Mitglieder gehören
dem Vorstand des neuen
Fördervereins Bezirkskrankenhaus Günzburg an. Bei
der Gründungsversammlung wurden außerdem
zwei Revisoren gewählt.
Vorsitzende Stephanie Denzler, stellvertretender Vorsitzender Prof. Bernhard
Widder, Schatzmeister Jochen Fischer, Schriftführer Torsten Strehle, Beisitzer Dr. Ruth Niemetz,
Prof. Karl Bechter, Ruth
Abmayr, Dr. Hans Abmayr (†) und Heike Wittmacher, Revisoren Harry Lenz
und Günter Treutlein.
Kempten / Günzburg
13
Psychiatrie auf Augenhöhe mit Allgemeinkliniken
Im neuen Bezirkskrankenhaus in Kempten tagten die
bayerischen Nervenärzte und die Direktoren der Fachkrankenhäuser für Psychiatrie im Freistaat.
Seit der Inbetriebnahme von
Bayerns jüngstem und modernstem Bezirkskrankenhaus (BKH) in Kempten gehört die Stigmatisierung von
Psychiatriepatienten bei der
Wahl einer Klinik in Schwaben
endgültig der Vergangenheit an. Darauf verwies Vorstandsvorsitzender Thomas
Düll beim Jahreskongress
der bayerischen Nervenärzte in Kempten. Andreas Ruland, Geschäftsführer des
Klinikverbundes KemptenOberallgäu, sprach von einer „extrem gelungenen“,
reibungslosen Integration
des neuen BKH beim Klinikum Kempten. Seit der
Eröffnung vor einem halben Jahr nutzen am dortigen
Gesundheitscampus alle Patienten und Mitarbeiter des
Klinikums sowie des BKH einen gemeinsamen Eingang.
Düll betonte, dass mit
Kempten nun alle schwäbischen Bezirkskrankenhäuser
in eine Allgemeinklinik mit
einem gemeinsamen Eingang integriert sind oder
sich auf einem unmittelbar
benachbarten Grundstück
zu einer Allgemeinklinik befinden. Damit nehmen die
Bezirkskliniken Schwaben als
Gesundheitsunternehmen
des Bezirks Schwaben ein
bundesweites Alleinstellungsmerkmal ein. In Kempten
ist gleichzeitig ein hochmodernes neuropsychiatrisches
Kompetenzzentrum entstanden. Dieses umfasst die Bereiche Neurologie, Neuroradiologie und Neurochirurgie am Klinikum sowie Psychiatrie, Psychotherapie und
Psychosomatik am BKH. Bei
ihrem zweitägigen Kongress
beschäftigten sich die bayerischen Nervenärzte mit dem
Zusammenhang zwischen ei-
Teilnehmer beim Jahreskongress der bayerischen Nervenärzte
in Kempten (von links): Prof. Dr. Peter Brieger (Chefarzt Bezirkskrankenhaus Kempten), Andreas Ruland (Geschäftsführer Klinikverbund Kempten-Oberallgäu), Prof. Dr. Rolf Kern (Chefarzt Klinik
für Neurologie), Dr. Gunther Carl (Vorsitzender Berufsverband
deutscher Nervenärzte), Thomas Düll (Vorstandsvorsitzender Bezirkskliniken Schwaben), Dr. Andreas Küthmann (Chefarzt BKH
Memmingen) und Prof. Dr. Tilman Steinert (ZfP Südwürttemberg).
Foto: Cilia Schramm/Klinikverbund Kempten-Oberallgäu
nem Kindheitstrauma und Depressionen im Erwachsenenalter. Themen waren unter
anderem Aggressivität und
Gewalt von Patienten sowie die Therapie bei Schlaganfall, Multipler Sklerose,
Epilepsie und Tinnitus. Eine
Woche zuvor fand ebenfalls am BKH Kempten eine
weitere wichtige, hochran-
gig besetzte Fachtagung
statt. Die Ärztlichen Direktoren der Bayerischen Fachkrankenhäuser für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik hielten dort
Anfang Oktober eine Konferenz ab. Vorsitzender des
Gremiums ist Professor Dr.
Peter Brieger, Ärztlicher Direktor des BKH Kempten.
Tag der Ausbildung am BKH Günzburg feiert Premiere
Sie zeigen, wie man es richtig macht: (von li.) Ramona Mayer, Vera
Gering, Theresa Tischendorf, Nadine Müller und Felix Seidler.
Welche Fächer werden hier
unterrichtet? In welchen Kliniken werden die Schüler in
der praktischen Ausbildung
eingesetzt? Wie steht es mit
den Berufsaussichten? Diese
und viele weitere Fragen wurden beim ersten gemeinsamen Tag der Ausbildung der
drei Berufsfachschulen des
Bezirkskrankenhauses (BKH)
Günzburg beantwortet. Derzeitige und ehemalige Schülerinnen und Schüler sowie
Lehrkräfte hatten mit großem Aufwand Stationen aufgebaut und Praxis-Workshops eingerichtet, an und
in denen die Besucher Einblicke in die Berufsfelder
des Ergotherapeuten, Physiotherapeuten oder Gesundheits- und Krankenpflegers bekamen.
An Info-Points gab es Wissenswertes über die Ausbildungen und Karrieremöglichkeiten. Professor Claudia
Winkelmann von der Dualen
Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) in Heidenheim stellte den Studiengang „Interprofessionale Gesundheitsversorgung“ vor. Die
DHBW und das BKH sind hier
Partner. Ehemalige Schüler
wie Pia Zampietro (Physiotherapeutin bei der Bundeswehr in Laupheim) sowie
Lena Kern (Physiotherapeutin in der Neurologie des
BKH Günzburg) berichteten
über ihr Berufsleben. „Ich erlebe täglich harte Schicksale.
Doch ich sage mir immer: Die
Menschen brauchen mich.“
Schwabenweit
14
Bezirkskliniken im Spiegel der Presse
BR-Journalist Joseph Weidl im
OP der Neurochirurgie.
In den vergangenen Wochen standen die Bezirkskliniken Schwaben und ihre
Einrichtung wieder im Fokus der Öffentlichkeit. Das
Bayerische Fernsehen strahlte in der Sendereihe „Jetzt
mal ehrlich“ einen sehenswerten Beitrag mit dem Titel „Totgeschwiegen: Suizide in Bayern“ aus. In der 44minütigen Sendung nahm das
Bezirkskrankenhaus (BKH)
Kempten mit seinem Ärztlichen Direktor Professor
Peter Brieger einen breiten
Raum ein. Der TV-Beitrag
ist via Internet in der Mediathek des BR zu finden
und kann nachträglich angeschaut werden.
Auf großes Medienecho
stieß die Ausstellung „Kunst
und Stigma – Grenzgänger
zwischen Zwang und Freiheit“ im Kunsthaus Kaufbeuren. Parallel dazu läuft
im Stadtmuseum „In Memoriam – ,Euthanasie‘ im
Nationalsozialismus“. Die
Augsburger Allgemeine/
Allgäuer Zeitung sowie
die Süddeutsche Zeitung
berichteten groß über die
Doppelausstellung, die sich
den Patienten der Psychiatrie widmet, speziell jenen,
die im BKH Kaufbeuren
und seiner Außenstelle Irsee untergebracht waren.
Der Bayerische Rundfunk
wiederholte den Beitrag
über Faszien, der in Zusammenarbeit mit dem Team
von Dr. Werner Klingler im
BKH Günzburg entstanden
ist. Das Studio Günzburg
schickte zudem Journalist
Joseph Weidl in die Neurochirurgie, um Prof. Gregor
Antoniadis zu interviewen
und im OP-Saal einen Eingriff bei einem Patienten mit
einer Schlafapnoe zu verfolgen. Hierbei geht es um ei-
nen Schnarchpatienten, dem
ein „Zungenschrittmacher“
eingesetzt wurde (Hypoglossus-Nervsimulation).
Das ARD-Mittagsmagazin,
die Rundschau des Bayerischen Fernsehens und die
Günzburger Zeitung veröffentlichten Berichte über
ein Projekt am BKH Günzburg, das bundesweit einmalig ist: die Datenbrille für
Demenzerkrankte. Professor
Matthias Riepe und sein
Team setzen sie im Alltag
ein, um dementen Menschen ein Stück Bewegungsfreiheit zurückzugeben.
Die Datenbrille für
Demenzerkrankte.
Freude über das große Interesse im Allgäu
Zu einem vollen Erfolg wurden die Veranstaltungen anlässlich der Tage der seelischen Gesundheit im Raum
Kempten/Oberallgäu.
Nach Angaben der Veranstalter verfolgten mehr als
900 Besucher die Filme,
Vorträge und Diskussionen
im Oktober. Für den Dokumentarfilm „Blender“, der
zum Abschluss in Immenstadt gezeigt wurde, interessierten sich so viele Leute,
dass das Kino geschlossen
werden musste. Der Saal
war mit 220 Besuchern
vollbesetzt. Auf große Resonanz stießen auch der
Vortragsabend der Rehabilitationseinrichtung für psychisch Kranke (RPK) Kempten zum Thema „Resilienz:
Stärkung der Lebens- und
Widerstandskraft“, der öku-
menische Gottesdienst in
der St.-Mang-Kirche, das
Theaterprojekt „Ich erinnere mich genau“ des „DemenzZentrums“, das Konzert mit Lesung von Martin Kolbe und Sebastian
Schlösser im Künstlerhaus
(alle in Kempten) sowie die
Eröffnungsveranstaltung in
Immenstadt und der Diskussionsabend zum Thema
„Depression und Suizidalität“ in Fischen. „Wir sind
sehr zufrieden; es ist sehr
gut gelaufen“, sagte Silva
Schneller, GPV-Koordinatorin Kempten-Oberallgäu.
Sie lobte vor allem die örtliche Presse für ihre umfangreiche Berichterstattung.
„Die Veranstaltungen waren sehr lebendig und zumTeil extrem gut besucht“,
zog der Ärztliche Direktor
des Bezirkskrankenhauses
Kempten und Vorstandsvorsitzender des Gemeindepsychiatrischen Verbunds
(GPV) Kempten-Oberallgäu,
Prof. Peter Brieger, ein positives Fazit. Auch Barbara
Holzmann, Leiterin des Sozialpsychiatrischen Zentrums
(SPZ) Oberallgäu und Verwaltungsrätin der Bezirkskliniken Schwaben, freute
sich über das große Interesse der Oberallgäuer.
Deutlich weniger Besucher
zählte die Aktionswoche zur
seelischen Gesundheit im
Raum Dillingen/Günzburg.
Auch hierüber berichteten
die Medien ausführlich. Die
Eröffnung fand im Festsaal
des BKH Günzburg statt.
Zum Abschluss veranstaltete die Selbsthilfegruppe
„Transmitter“ unter dem
Motto „Psychiatrie im Wandel der Zeit“ einen Trialog
in der Kulturkneipe Chili in
Dillingen. Alle Teilnehmer
waren sich einig: „Die Psychiatrie braucht mehr Geld,
mehr Zeit, mehr Personal.“
Auftakt in Günzburg: (von links) Christine Oestreicher (Kompetenzzentrum Schwäbische Sozialpsychiatrie), Arno Gutmair, Ulrike Wenger (beide Transmitter), Dr. Britta Walther (BKH) und
stellvertretender Bezirkstagspräsident Alfons Weber.
Schwabenweit
15
Künftiger Feuerwehr-Kommandant hat geheiratet
Seit vier Jahren sind sie zusammen, am 26. September
2015 haben Tobias und Kathrin Hupfauer in der Kirche St.
Martin in Günzburg geheiratet. Die standesamtliche Trauung war eine Woche zuvor. Der 32-Jährige ist bisher am Bezirkskrankenhaus (BKH) Günzburg im Dienstleitungs- und
Logistikzentrum (DLZ) für die Automatische Warentransportanlage (AWT) zuständig. Künftig wird der stellvertretende Kommandant der BKH-Werkfeuerwehr als Brandschutzbeauftragter der Klinik und Kommandant der Werkfeuerwehr
tätig sein. Tobias Hupfauer kommt aus Günzburg, seine
31-jährige Frau aus Kleinanhausen (Stadt Burgau).
Hier zeigen sie ihre gemeinsame Stärke
Vivian Kugelmann (geb. Schröter), stellvertretende Stationsleiterin am Bezirkskrankenhaus (BKH) Augsburg, hat
ihrem Stefan das Ja-Wort gegeben. Die beiden heirateten
am 4. September 2015 in Königsbrunn standesamtlich. Die
27-jährige gebürtige Usedomerin ist mit dem 32-jährigen
Zollbeamten seit vier Jahren liiert. Beide haben eine gemeinsame Tochter, die zweieinhalbjährige Sophie-Gretchen. Die Familie wohnt in Wehringen (Kreis Augsburg).
Vivian ist seit 2009 im BKH tätig und arbeitet aktuell auf
einer offenen Gerontostation. Um die gemeinsame Stärke
ihrer Beziehung zu zeigen, griffen die beiden frisch Vermählten zu einer Säge und zersägten einen Baumstamm.
Die Hochzeitsreise geht
Hier ist Platz für Ihr
Am 17. Oktober 2015
nach Indien hat Carina Boettcher (30),
Hochzeitsbild
nunmehr Demharter, in der
Sie begann ihre Ausbildung
2002 im BKH Augsburg und
ist damit ein echtes Eigengewächs des Unternehmens.
Basilika St. Ulrich und Afra
in Augsburg ihren Martin
(35) geheiratet. Dreieinhalb
Jahre zuvor hatten sich die
beiden kennengelernt. Die
gelernte Fachwirtin im Sozial- und Gesundheitswesen,
die in Königsbrunn aufwuchs,
arbeitet als Assistentin des
stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden Winfried Eberhardinger in der Unternehmensleitung der Bezirkskliniken. Ende des Jahres wird
das frisch vermählte Ehepaar zur Hochzeitsreise
nach Indien aufbrechen –
mit Rucksack und ohne konkrete Reiseplanung.
Liebe Mitarbeiterinnen, liebe Mitarbeiter!
Wollen Sie auch mitmachen und Ihre Kolleginnen
und Kollegen teilhaben lassen am schönsten Tag
Ihres Lebens? Dann schicken Sie uns doch Ihr
Hochzeitsbild (egal, ob von der standesamtlichen
oder der kirchlichen Trauung), schreiben Sie Ihren
Namen dazu und den Ihres Lebenspartners/-partnerin (bitte auch den Geburtsnamen), wo das Bild
entstanden ist und wo Sie arbeiten (Standort, Abteilung, Station bzw. Funktion). Wir werden die Fotos mit den kurzen Texten in der jeweils nächsten
Mitarbeiterzeitung veröffentlichen.
Wir freuen uns auf Ihre Hochzeitsbilder!
Schicken Sie Bild und Text bitte an
[email protected]
Pinnwand
Wussten Sie schon?
… dass jetzt alle Häuser der Bezirkskliniken Schwaben einen einheitlichen Internetauftritt haben? Nach
dem Bezirkskrankenhaus Günzburg folgte in diesem
Jahr das Bezirkskrankenhaus Augsburg. Somit wurden heuer zwei neue Homepages gestaltet und unter
dem Dach der Bezirkskliniken freigeschaltet. Um die
neuen Versionen auf den Weg zu bringen, war eine
große Kraftanstrengung aller Beteiligten notwendig –
und das neben den alltäglichen Aufgaben in der Klinik. „Die neue Homepage ist ein Gemeinschaftsprojekt von uns allen, das ohne den eifrigen Einsatz vieler
motivierter Helfer nicht möglich geworden wäre“,
schrieb der Homepage-Beauftragte des BKH Augsburg, Oberarzt Martin Märkl, am 1. Oktober an seine
Kolleginnen und Kollegen. Er ergänzte, dass die neue
Homepage auch ein dynamisches Projekt für alle sei,
das nie ganz abgeschlossen sei und sich immer weiter
entwickeln werde. Pünktlich zum 100-Jahr-Jubiläum
ging im Sommer auch das BKH Günzburg mit seinem
neuen Auftritt online. Damit haben die schwäbischen
Bezirkskrankenhäuser – ob groß oder klein, ob alt
oder neu, ob im Allgäu oder in Nordschwaben - nun
allesamt eine einheitlich gestaltete Internetpräsenz.
Klicken Sie doch mal rein und probieren Sie sie aus:
„www.bezirkskliniken-schwaben.de“ und dann weiter
unter der Rubrik „Kliniken“.
… dass das Bezirkskrankenhaus
Eltern in der Psychiatrie –
und die Kinder?
(BKH) Augsburg ein Handbuch
zu seiner Kindersprechstunde
herausgegeben hat? Zielgruppe sind andere psychiatrische
Kliniken, die sich ein vergleichbares Präventionsangebot für
Kinder psychisch kranker Eltern
aufbauen wollen. Das Buch mit
dem Titel „Eltern in der Psychiatrie – und die Kinder?“, das
in Zusammenarbeit mit dem Wißner-Verlag und mit
Unterstützung der DAK entstanden ist, handelt das
Modellprojekt wissenschaftlich ab und gibt viele Tipps,
wie es etabliert werden kann. Die erste Auflage von
750 Exemplaren kam Ende November auf den Markt.
Autorin ist Regina Thiergärtner. Sie hat sich während
ihres Studiums spezialisiert auf klinische Sozialarbeit an
der Hochschule Coburg. Im Rahmen des praktischen
Studiensemesters des Bachelor-Studiengangs war sie
im Sozialdienst im BKH Augsburg tätig. Dort wurde sie
auf die Zielgruppe Kinder psychisch kranker Eltern aufmerksam. Dabei handelt es sich um ein Kooperationsprojekt zwischen dem BKH und der St. Gregor Kinder-,
Jugend- und Familienhilfe Augsburg. Es erhielt im Juni
den Bayerischen Präventionspreis. Die praktische UmDie speziell auf die Bedürfnisse dieser Familien ausgerichtete Kindersprechstunde am Bezirkskrankenhaus
Augsburg, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, wird ausgehend von theoretischen
Grundlagen in ihren einzelnen Bestandteilen und konkreten Vorgehensweisen vorgestellt. Individuelle Arbeitsfragen und Anregungen zur Reflexion ergänzen die praxisorientierte Darstellung. Auf der Basis langjähriger
Erfahrungen von Fachkräften wird ein Leitfaden zur Projektetablierung entwickelt, der eine eigenständige
Umsetzung in die Praxis ermöglichen soll.
Regina Thiergärtner
Dieses Handbuch eignet sich für alle Fachkräfte, die mit psychisch kranken Menschen arbeiten und ihren
Blickwinkel erweitern möchten.
Eltern in der Psychiatrie – und die Kinder?
Regina Thiergärtner
Kinder psychisch kranker Eltern sind einem vielfach höheren Risiko ausgesetzt, selbst eine psychische Störung
zu entwickeln. Konkrete Hilfen müssen dort ansetzen, wo psychisch kranke Eltern am häufigsten anzutreffen
sind: in der Erwachsenenpsychiatrie.
ISBN 978-3-95786-053-8 | 19,80 €
Wißner-Verlag | www.wissner.com
Die Kindersprechstunde:
Präventionsangebot für Kinder psychisch kranker Eltern
setzung in der Klinik findet durch Dipl.-Sozialarbeiterin
Sabine Kühnel (BKH) und Dipl.-Psychologin Livia Koller (St. Gregor) statt. Erhältlich ist das Buch bei Sabine Kühnel (Telefon: 0821 4803-1530, E-Mail: sabine.
[email protected]) oder im Buchhandel.
… dass die Bezirkskliniken Schwaben eine Hilfsaktion
von Humedica in Nordkorea unterstützt haben? Die
Kaufbeurer Hilfsorganisation ist eine der wenigen Organisationen, die Zugang ins Land haben, um der sehr
armen Bevölkerung medizinische Hilfe zukommen
zu lassen. Im Sommer wurden zwei große Container
mit Hilfsgütern von Kaufbeuren über China Richtung
Pjöngjang auf den langen Seeweg gebracht. Darin
waren auch Medizinprodukte aus der ehemaligen
Kreisklinik Obergünzburg, die die Bezirkskliniken als
neue Eigentümerin zur Verfügung gestellt haben.
Inzwischen sind die Container im Krankenhaus in
der Stadt Sepo im Süden Nordkoreas gut angekommen. Da das Gebäude in Obergünzburg gerade zu
einer psychosomatischen Akutklinik umgebaut wird,
werden die Bezirkskliniken diverse Einrichtungsgegenstände des ehemaligen Kreiskrankenhauses nicht
mehr benötigen. In Absprache mit dem Vorstand des
Gesundheitsunternehmens stellte die für die künftige
Fachklinik Obergünzburg zuständige Leitung des Bezirkskrankenhauses (BKH) Kaufbeuren der Hilfsorganisation einige Sachspenden zur Verfügung. Darunter
waren nach Auskunft von Pflegedirektor Harald Keller
Wärmestrahler, Röntgenbildbetrachtungsgeräte, diverse kleinere OP- und Ärztelampen, eine Spülmaschine, eine fahrbare Röntgenliege und eine Badewanne.
Impressum
Mitarbeiterzeitung „näher dran“
Herausgeber: Bezirkskliniken Schwaben,
Dr.-Mack-Straße 4, 86156 Augsburg
Verantwortlich: Thomas Düll, Vorstandsvorsitzender
Erscheinungsweise: unregelmäßig
Druck: WIRmachenDRUCK GmbH, Backnang
Auflage: 4000
Ansprechpartner: Georg Schalk, Bezirkskliniken Schwaben,
Dr.-Mack-Straße 4, 86156 Augsburg,
Telefon 0821 4803-2736, Fax 0821 4803-2702,
E-Mail: [email protected]
Texte/Redaktion: Georg Schalk
Bilder: Bezirkskliniken Schwaben
Gestaltung: Margarete Förster (Dipl. Designerin FH), Ursula Nerlinger (Bezirkskliniken)
Bezirkskliniken Schwaben - Kommunalunternehmen (Anstalt
des öffentlichen Rechts des Bezirks Schwaben) - Sitz Augsburg
Vorstand: Thomas Düll, Verwaltungsratsvorsitzender: Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert, AG Augsburg HRA 16251