Beni Früh: «Wer nicht kämpft, hat schon verloren!»

merci
www.swissparalympic.ch
Der Newsletter von Swiss Paralympic
Ausgabe N° 2 2015
Newsticker
WM Bogen­
schiessen: Martin
Imboden schiesst
einen Quoten­platz für Rio
Diesen Sommer
erstmals an einer
WM am Start und
gleich auf dem
Podest: Benjamin
Früh aus Grüt bei
Gossau, ZH.
Rendez-vous mit …
Beni Früh: «Wer nicht
kämpft, hat schon verloren!»
Der überraschende Bronzemedaillengewinner von der
Para-cycling WM lässt sich trotz eines schwierigen Starts
ins Leben nicht behindern.
Die Beeinträchtigungen, die Benjamin Früh in
den Rollstuhl zwingen und seine Bewegungsfreiheit einschränken, sind auf eine frühgeburtliche Hirnblutung zurückzuführen. Rund
drei Monate kam Beni (wie er sich selbst und
wie ihn alle nennen) zu früh auf die Welt. Die
Hirnblutung kurz nach der Geburt hatte eine
Tetraspastische Cerebralparese zur Folge, die
beide Beine und den linken Arm betont. «Das
bedeutet, dass ich nur meinen rechten Arm
richtig benützen kann», erklärt der Dreiundzwanzigjährige.
Lesen Sie weiter auf Seite 4
Der Oberwalliser Martin Imboden sorgte an
der WM der Bogenschützen in Donaueschingen für das Highlight aus Schweizer Sicht.
Nachdem er das WM Turnier auf dem 17. Platz
abgeschlossen hatte, gewann er im Anschluss
das Qualifikationsturnier um die Quotenplätze
für die Paralympics 2016 und holte damit
souverän einen Quotenplatz für die Schweiz.
WM Schwimmen:
Carla De Bortoli
mit neuer
persönlicher
Bestleistung
Die 18-jährige Carla De Bortoli aus dem Kanton
Thurgau nahm erstmals an Weltmeisterschaften teil. Die sehbehinderte Athletin startete
in der Kategorie S13 über 100 m Brust und
schwamm in ihrem Vorlauf eine neue persönliche Bestzeit. Trotz dieses Exploits verpasste sie
die Finalteilnahme klar.
EM Dressur­
reiten: Die
Türe nach Rio
bleibt offen
Celine van Till auf
Amanta und Nicole Geiger auf Phal de Lafayette erzielten mit ihren Darbietungen gute
Resultate. Die Aargauerin Geiger wurde in der
Einzelwertung Siebte ihrer Klasse. Die Genferin
van Till landete im gleichen Wettkampf in
ihrer Klasse auf dem 11. Rang. Beide haben bei
entsprechenden Ergebnissen in der kommenden Saison noch Chancen an den Paralympics
in Rio dabei zu sein.
Para-cycling WM:
Neun Medaillen vor
Heimpublikum
Leichtathletik WM:
Überraschende
Schweizer in Katar
5 Antworten von
Esther Zürcher,
Swiss Paralympic
Seite 2
Seite 6
Seite 8
2 merci 2/2015
Para-cycling WM
Editorial
Am Ende jedes
Sportjahres wird
gefeiert!
Seit viereinhalb Jahren strahlt es
wieder in seinem vollen Glanz, das
legendäre 5-Sterne Superior Hotel
Schweizerhof im Zentrum von Bern.
Umso mehr freut es uns, dass wir
unsere Sportlerehrung bereits zum
dritten Mal im Schweizerhof durch­
führen durften. Seit diesem Jahr ist
das Hotel auch offizieller «Supplier»
von Swiss Paralympic. Darüber
freuen wir uns ganz besonders.
In diesem festlichen Rahmen konn­
ten wir 12 Athletinnen und Athleten
zu ihren Medaillen aus dem Jahre
2015 gratulieren. Eine besondere
Auszeichnung erfuhr der junge
Handbiker Benjamin Früh, der bei
seiner ersten WM-Teilnahme gleich
eine Bronzemedaille gewinnen konn­
te. Er wurde von der Allianz Suisse
zum Newcomer des Jahres ausge­
zeichnet. Ihm ist auch das Interview
auf Seite 4 und 5 gewidmet.
All diese Erfolge, ein Jahr vor den
Paralympics in Rio de Janeiro,
stimmen uns sehr positiv im Hinblick
auf das wichtige nächste Sportjahr.
Mit einem starken Team wollen wir
2016 an die Erfolge von vor vier Jah­
ren an den Paralympics in London
anknüpfen. Auch Ihnen wünsche
ich ein erfolgreiches neues Jahr und
danke gleichzeitig für Ihre wertvolle
Unterstützung!
Ihre Veronika Roos
Generalsekretärin Swiss Paralympic
Para-cycling WM in Nottwil
Neun Medaillen vor Heimpublikum
An der Para-cycling WM in Nottwil am Sempachersee boten
die Schweizer Handbiker der internationalen Konkurrenz
erfolgreich Paroli. Nur ein Wermutstropfen trübte das Bild:
Kein Weltmeistertitel blieb in der Schweiz.
Vier Medaillen lautete die Zielsetzung vor Beginn
der Heim-WM. Am Ende waren es neun Medaillen für die Schweiz, nur eine goldene war nicht
dabei. «Schade», fand Heinz Frei (H3 aus Etziken/SO), «es wäre die Krönung einer gelungenen
WM gewesen.» Ein Sturz hatte ihm im Zeitfahren
den Titel gekostet. Dass er am Ende hinter dem
Italiener Podesta doch noch den 2. Platz erreichte, grenzt an ein Wunder. Im Strassenrennen
musste er sich nochmals vom Italiener geschlagen geben. «Zwei Runden konnte ich mithalten.
Ich ging davon aus, dass er irgendwann abbauen
würde. Doch er zog durch», staunte Frei. Mit den
beiden Silbermedaillen und der Bronzemedaille
aus dem Team Relay war Frei der erfolgreichste
WM Teilnehmer seines Teams.
Lukas Weber (H3) aus Zürich holte sich bei
seinem Comeback zweimal Bronze. «Ich weiss
nun im Hinblick auf Rio 2016, dass ich in beiden Disziplinen an der Spitze mithalten kann.»
Sandra Graf (Gais/AR) fuhr in der Klasse H4 ebenfalls zweimal auf Platz 3. Doch sie hatte sich insgeheim mehr erhofft: «Im Hinblick auf die nächste
Saison muss ich etwas ändern. Derzeit kann ich
meine Leistungen im Rennen nicht abrufen», stellte sie selbstkritisch fest. Mit zweimal Bronze hatte
sie ihr Minimalziel erreicht, der erste WM-Titel in
ihrer Karriere lag aber ausser Reichweite.
Tobias Fankhauser (Hölstein/BL) lag im Strassenrennen der H2-Fahrer an zweiter Stelle, als er durch
einen Hinterrad-Defekt rund 50 Sekunden verlor
und bis Rang sechs zurückfiel. Zwar kämpfte er sich
nochmals nach vorn, doch den Spurt um Rang drei
verlor er wegen eines Schaltproblems. Im Zeitfahren und im Team Relay (zusammen mit Jean-Marc
Berset und Heinz Frei) gewann er dafür Bronze.
Benjamin Früh aus Gossau/ZH überraschte im
Zeitfahren der H1-Klasse mit einem feinen dritten
Platz. Im Strassenrennen lag der 23-jährige bis zur
Hälfte der Distanz auf Medaillenkurs, verlor jedoch
Paralympics 2016
3
Vorschau
Rio 2016: Der
Zeitplan stimmt
An den erstmals in Südamerika
stattfindenden Spielen wird vom
7. – 18. September in 23 Sportarten
um Medaillen gekämpft.
Delegierte aus allen Ländern am Chef de Mission Seminar auf Erkundungs­­
tour im Maracanã Stadion – hier werden die Paralympics 2016 eröffnet
Das Paralympic Village ist praktisch fertig gebaut.
auf den letzten Kilometern noch zwei Positionen.
Jean-Marc Berset (Bulle/FR) – 2011 und 2010
noch Doppelweltmeister – belegte im Strassenrennen (H3) den 12. und im Zeitfahren (H3) den
10. Platz. Sandra Stöckli (H4 aus Jona/SG) wurde
im Strassenrennen 5. und im Zeitfahren 6. Alain
Tuor (H1 aus Spiez/BE) wurde sowohl im Zeitfahren, wie im Strassenrennen 7. Nahe beieinander
Anlässlich der IPC Generalversammlung
im November gab Carlos Nuzman, Präsident des Organisationskomitees Rio 2016
bekannt, dass 92 % der Infrastruktur für
die Spiele steht. Das Athletendorf ist sogar
schon zu 97 % fertig gestellt. Im September zuvor waren der Chef de Mission des
Swiss Paralympic Teams, Ruedi Spitzli, sowie Veronika Roos, Generalsekretärin und
Esther Zürcher, Sportadministratorin vor
Ort und haben ihre Eindrücke nach Hause
gebracht. Siehe auch Seite 8 – Interview
mit Esther Zürcher.
So sieht es drinnen aus.
lagen die beiden Paraplegiker (H4) Felix Frohofer (Russikon/ZH) und Athos Libanore (Giubiasco/TI): Im Zeitfahren wurden sie 14. und 15.
und im Strassenrennen 16. respektive 18. Der
beinamputierte Roger Bolliger aus Bottenwil/
AG, der einzige stehende Schweizer Radrennfahrer an dieser WM, erreichte im Zeitfahren
den 14. und im Strassenrennen den 17. Rang.
Die Schweizer Medaillengewinner (v.l.n.r) Silber: Heinz Frei (Zeitfahren/Strassenrennen H3).
Bronze: Lukas Weber (Zeit/Strasse H3), Sandra Graf (Zeit/Strasse H4), Benjamin Früh (Zeit H1),
Tobias Fankhauser (Zeit H2), Heinz Frei/Tobias Fankhauser/Jean-Marc Berset (Team Relay)
Paralympic Sportkalender
17. bis 30. März 2016
UCI Bahn-Weltmeisterschaften
Para-cycling in Montichiari, Italien
2. bis 10. April 2016
World Archery Europameister­
schaften Bogenschiessen in Saint
Jean de Monts – Challans, Frankreich
30. April bis 7. Mai 2016
IPC Europameisterschaften
Schwimmen in Funchal, Portugal
10. bis 16. Juni 2016
IPC Europameisterschaften
Leichtathletik in Grosseto, Italien
7. bis 18. September 2016
Paralympics 2016
in Rio de Janeiro, Brasilien
4 merci 2/2015
Rendez-vous mit …
Fortsetzung von Seite 1
Die älteren Geschwister und die Eltern
liessen sich ebenso wenig entmutigen wie der Betroffene selbst: «Ich war
schon immer ein positiv denkender
Mensch. Meine Geschwister nahmen
mich im Rollstuhl über Stock und Stein
mit und ermöglichten mir so schon früh
das Rumtoben, das Empfinden von Geschwindigkeit und wilde Fahrten im
Freien.»
Benjamin Früh begann bereits als Kind
mit dem Rollstuhlsport. Als er im Teenageralter zum Rollstuhlclub Zürich kam,
entdeckte er das Handbike als Sportgerät. «Da war es wieder, dieses Gefühl
von Dynamik und Geschwindigkeit»,
schwärmt Beni von seinen ersten Erfahrungen als Handbiker. Der Sport liess
ihn nun nicht mehr los und er investierte immer mehr ins Training. «Ich kann
mich für eine Sache begeistern und
mich engagieren. Das heisst, wenn ich
mir ein Ziel gesetzt habe, peile ich das
mit all meinen Möglichkeiten an.» Das
Resultat kann sich sehen lassen.
Athleten im Fokus
Beni Früh
M
erci: Beni Früh, es ist jetzt Ende Oktober
2015, die Saison ist seit einem Monat
abgeschlossen, wie haben Sie diese erlebt?
Es war eine intensive, strenge aber auch sehr erfreuliche Saison, wie ja meine Ergebnisse zeigen.
Als überraschender Medaillengewinner an
den Para-cycling Weltmeisterschaften wurde
Beni Früh an der Swiss Paralympic Sportler­
ehrung 2015 mit dem Newcomer-Award aus­
gezeichnet. Die Auszeichnung und den Check
über 1500 Franken erhielt er aus den Händen
von Dr. Urs Bretschger von Allianz Suisse.
Der Gewinn der WM-Bronzemedaille im
Zeitfahren kam ja für viele etwas überraschend. Wie war es für Sie? Rechneten Sie bei
der Heim-WM heimlich mit so einem Coup?
Für mich war’s auch ein mega cooles Gefühl.
Zuerst realisierte ich es kaum. Gerechnet habe
ich nicht damit, aber gehofft, denn meine Leistungskurve deutete schon etwas daraufhin. Ich
habe mir realistische Chancen auf einen 5.,
eventuell 4. Rang ausgerechnet. Wie aber alle
Sportler wissen, spielen immer auch die Tagesform, das Wetter und noch mehr Dinge eine
Rolle, die auch mit einer seriösen Vorbereitung
nicht immer beeinflussbar sind. Aber an diesem Tag stimmte einfach alles für mich.
Nach dem Rennen und der Medaillenzeremonie sagten Sie, dass Sie diesen Erfolg noch
gar nicht richtig geniessen können und dafür
sicher einige Zeit brauchen werden. Wie
sehen Sie diesen Moment heute?
Ja, das sind natürlich extrem starke Gefühle,
Emotionen sondergleichen, ich war einfach nur
glücklich. Aber das schönste war: ich konnte
meine Leistungen im September am Weltcup
in Südafrika bestätigen. Ich kam wieder mit einer Bronzemedaille nach Hause – diesmal im
Stras­senrennen.
Wer sind Ihre wichtigsten Unterstützer und
Förderer? Wer sind die Leute in Ihrem Umfeld?
Rollstuhlsport Schweiz (RSS), die SPV, der
… Beni Früh
5
Steckbrief
Name: Früh
Vorname: Benjamin
Geboren am: 13. Februar 1992
Wohnhaft in: 8624 Grüt (Gossau ZH)
Beruf: PRA Mediamatiker
Behinderung: Tetraspastische
Cerebralparese (CP)
Behinderungsgrund:
Hirnblutung nach Frühgeburt
Sportart: Para-cycling
Klasse: MH1
Freizeit: Strategie- und
Gesellschaftsspiele
Erfolge
UCI Para-cycling
Strassen WM 2015
3. Rang im Zeitfahren
4. Rang im Strassenrennen
UCI Para-cycling
Weltrangliste 2015
2. Gesamtrang H1
Kurz erklärt
Para-cycling
Rollstuhlclub Zürich, mein Coach und mein
privates Umfeld. Ich werde in Trainingslagern
gefördert und gefordert. Eine grosse Unterstützung sind zudem meine Eltern, die mich oft an
Rennen aber auch ins Training begleiten.
Sie arbeiten als Mediamatiker und betreiben
gleichzeitig Spitzensport. Wie bringen Sie dies
alles unter einen Hut?
Information, Kommunikation und gegenseitige
Toleranz machen vieles möglich. Ich suche das
Gespräch mit meinen Vorgesetzten. Mit dem
frühzeitigen Aufzeigen der Saisonplanung, den
Zielen und den Selektionskriterien etc. habe ich
bis jetzt immer gute Erfahrung gemacht.
Die Paralympics 2016 werfen ihren Schatten
voraus. Leider haben sich die Erfolgschancen in Rio für die H1-Handbiker durch eine
Zusammenlegung mit der Klasse H2 massiv
verschlechtert, da die Klasse H2 körperlich
weniger stark eingeschränkt ist als Ihre.
Das ist ein grosser Nachteil.
Ursprünglich war ja noch ein Faktor geplant,
der die Unterschiede der körperlichen Beeinträchtigung hätte ausgleichen sollen. Dieser
wurde nun auch noch gestrichen. Damit sind
meine Chancen auf eine gute Platzierung minim. Zudem ist die Anzahl Quotenplätze für
die Schweizer Para-cycler auf 4–5 Athleten beschränkt.
Was bedeutet diese Entwicklung für Sie?
Wie gehen Sie in die Saison 2016?
Ich werde trotz den trüben Rio-Aussichten alles geben, um mich weiterzuentwickeln, damit
der Abstand zur absoluten Weltspitze weiter
schmilzt.
Wie im nichtbehinderten Radsport
werden Strassen- und Bahnrennen
durchgeführt. Allerdings nicht in allen
Kategorien. Handbiker und Tricycler
fahren keine Bahnrennen. Es gibt vier
verschiedene Kategorien (je nach Art
der Behinderung).
Handbike
H1 – H5 für Paraplegiker,
Tetraplegiker und beid­
seitig Beinamputierte
Cycling
C1 – C5 für Amputierte,
die auf einem Zweirad
fahren können
Tandem
für Sehbehinderte und
Blinde mit einem
sehenden Pilot
Tricycle
T1 – T2 für cerebral
Gelähmte
6 merci 2/2015
Leichtathletik-WM 2015
Die 20-jährige Thurgauerin Catherine Debrunner
(T53) startete über 5 Distanzen und erreichte 5 Mal
den Final. Gleich am ersten Tag holte sie überraschend Silber über 200 m. An den Rennen in den
Tagen danach erreichte sie die Ränge 4 (über 1500
und 100 m), 5 (800 m) und 9 (5000 m). Silber gab
es auch für «Silberhelm» Marcel Hug (T54) über
5000 m, zudem gewann der Neuenkircher (LU) über
800 m Bronze. Über 400 m landete Marcel Hug auf
dem undankbaren 4. und über 1500 m auf dem 5.
Rang. Altmeister Beat Bösch (T52) aus Nottwil/LU
holte über 100 m die Bronzemedaille und landete
im 400-m-Final auf Rang 6. Der Hochdorfer Bojan
Mitic (T34) gewann ebenfalls Bronze über 100 m und
wurde 5. über 200 m. Der einzige stehende Athlet der
Schweizer Delegation, Philipp Handler aus Embrach/ZH, verpasste das Podest im 100-m-Sprint der
sehbehinderten Athleten (T13) um 24 Hundertstel
und wurde 4. Im 200-m-Final wurde er 7. Denselben
Rang über 200 m belegte Alexandra Helbling (T54)
aus Emmenbrücke/LU.
Philipp Handler sprintet
ins Ziel (oben). Marcel
Hug, Catherine Debrunner, Bojan Mitic und
Beat Bösch zeigen stolz
ihre Medaillen (rechts).
Leichtathletik-WM 2015
Überraschungen in Katar
Fünf Medaillen lautete die Zielvorgabe für die neun Athletinnen und Athleten der
Schweizer Delegation an der Leichtathletik-WM. Obwohl sich Marcel Hug, fünffacher
Weltmeister von Lyon 2013, mit Silber und Bronze zufrieden geben musste und die
Teamleaderin bei den Frauen, Manuela Schär nicht am Start war, erreichte die
Schweizer Delegation das angestrebte Ziel und gewann fünf Podestplätze.
Dass die Leistungsdichte der Weltbesten noch
einmal zugenommen hat, mussten auch die übrigen
Schweizer Athletinnen und Athleten erfahren.
Patricia Keller (Waltenschwil/AG), Tobias Lötscher
(Nottwil/LU) und Markus Sutter (Biel/BE) konnten
sich für keine Finals qualifizieren. Teamchef Roger
Getzmann blickt dennoch positiv zurück: «Die Leistungen waren sehr gut. Wir haben vier Medaillen­
gewinner. Philipp Handler ist mit seinem vierten
Platz über 100 m mitten in die Weltspitze vorgedrungen. Für Marcel Hug war die Situation anspruchsvoll. In seiner Klasse ist das Niveau sehr gestiegen.
Trotzdem konnte er zwei Medaillen holen. Natürlich
bleibt bis zu den Paralympics in Rio noch viel zu tun,
aber mit diesem breiten Feld werden wir sicher gute
Medaillenchancen haben.»
Sportlerehrung 2015
Ein ganzes
Dutzend geehrt
Insgesamt wurden 12 Athletinnen
und Athleten ausgezeichnet. Zu den
Gewinnern gehörten alle, die 2015 an
Welt- oder Europameisterschaften
Medaillen gewonnen hatten. Zudem
wurden verdiente Persönlichkeiten
geehrt und verabschiedet. Wie die
populäre Paralympics-Siegerin und
mehrfache Welt- und Europameisterin
Edith Wolf-Hunkeler, die im Frühjahr
ihren Rücktritt erklärt hatte oder
der langjährige Teamarzt Dr. med.
Matthias Strupler.
Die Feier fand bereits zum dritten Mal
im Schweizerhof Bern statt. Veronika
Roos, Generalsekretärin Swiss Paralympic: «Wie in den beiden Jahren
zuvor, wurden wir auch heuer wieder
sehr herzlich empfangen. Dass wir
mit dem Schweizerhof nun sogar eine
Partnerschaft abschliessen konnten,
freut uns besonders.» Iris Flückiger,
Direktorin Schweizerhof Bern, betont:
«Es ist uns ein grosses Anliegen, die
Sportlerinnen und Sportler von Swiss
Paralympic zu unterstützen, damit der
Schweizer Behindertenspitzensport
noch mehr Aufmerksamkeit gewinnen
kann. Wir freuen uns, dieser wichtigen
Veranstaltung einen aussergewöhnlichen Rahmen geben zu können.»
Beat Bösch, Catherine Debrunner,
Manuela Schär, Bojan Mitic, (oberste Reihe),
Thomas Pfyl, Tobias Fankhauser,
Lukas Weber, Heinz Frei (mittlere Reihe),
Sandra Graf, Benjamin Früh (links).
Jean-Marc Berset und Marcel Hug konnten
nicht an der Feier teilnehmen.
Partner, Family and Friends Unterstützer
Vertragsverlängerung
mit dem Hauptsponsor,
der Schweizer Para­
plegiker Stiftung
Seit 15 Jahren sind die Schweizer
Paraplegiker-Stiftung und Swiss
Paralympic über eine starke Partnerschaft miteinander verbunden. Die
Paraplegiker-Stiftung verlängerte den
bestehenden Vertrag als Hauptsponsor um weitere drei Jahre von 2016 –
2019. Beide Stiftungen freuen sich
über die vielen Synergien und darüber,
dass diese Zusammenarbeit konkrete
Resultate bringt.
Neue Partner
7
Newsticker
Die Fluggesellschaft Swiss, Swiss
Olympic und Swiss Paralympic gaben
im Oktober eine neue Partnerschaft
bekannt. Die Swiss International Air
Lines unterstützt das Swiss Olympic
Team und das Swiss Paralympic Team
mit umfangreichen Leistungen rund
um ihre Flugreisen zu wichtigen
Sportanlässen im Ausland, darunter
an die Olympischen Spiele und die
Paralympics 2016 in Rio de Janeiro.
Als Gold Team Mitglied
von Swiss Paralympic
ergänzt BKW Energie AG ihr bestehendes Sportsponsoring bei Swiss-Ski und
unterstützt somit neben dem Nachwuchs-, Breiten- und Spitzensport
auch den Behinderten- und Rollstuhlsport. Dafür hat das Unternehmen
einen Dreijahresvertrag mit Swiss
Paralympic unterzeichnet.
2013 fand die
Sportlerehrung von Swiss
Paralympic
erstmals in
den traditionsreichen Räumen des 2011 glanzvoll
wiedereröffneten Hotels Schweizerhof
Bern am Bahnhofplatz statt. Anfang
Juli dieses Jahres haben die Verantwortlichen mit Swiss Paralympic eine
Partnerschaft auf der Ebene «Supplier» abgeschlossen. Auch künftige
Sportlerehrungen dürften daher im
Hotel Schweizerhof in Bern ausgetragen werden.
In der zweiten Jahreshälfte dieses Jahres
unterschrieb der Sportbekleidungshersteller Wams aus Buchs im Kanton
St. Gallen einen Suppliervertrag mit
Swiss Paralympic. Die Firma Wams
produziert Hightech-Sportbekleidung
für diverse Sportarten und weltbekannte Marken. Der Vertrag beginnt
mit der Wintersaison 2015/16 und hat
eine Laufzeit von 3 Jahren. Die Vereinbarung beinhaltet ein Ausrüstungssponsoring für das Swiss Paralympic
Ski Team.
EM Tischtennis:
Zwiespältige CH-Bilanz
Während der Berner Valentin Kneuss
(Klasse 6) in seinem zweiten Gruppenspiel den besser klassierten Kroaten
Pavao Jozic in vier Sätzen bezwang
und erst danach in der K.O.-Phase
gegen Bobi Simion aus Rumänien
ausschied, kam Silvio Keller nicht
über die Gruppenspiele hinaus. Der
Tetraplegiker aus Wallbach/AG verlor
sowohl gegen den schlechter klassierten Dimitry Lavrov aus Russland, als
auch gegen den späteren Finalisten
und Vize-Europameister Jean-François
Ducay aus Frankreich.
Impressum
Herausgeber, Texte: Swiss Paralympic / Layout: Meier Media Design / Fotos:
Swiss Paralympic, Diverse / Übersetzung:
Marylène Walther / Druck: Rickli-Wyss / Kontakt­adresse: Swiss Paralympic, Haus
des Sports, Postfach 606, 3000 Bern 22
Jetzt spenden und Mitglied der
Swiss Paralympic Family werden!
Sie können den Schweizer Behindertenspitzensport entweder einmalig oder regelmässig unterstützen.
Kreuzen Sie einfach Ihre Kategorie auf dem Einzahlungsschein an.
Empfangsschein / Récépissé / Ricevuta
Einzahlung Giro
Einzahlung für / Versement pour / Versamento per
Einzahlung für / Versement pour / Versamento per
UBS AG
CH-8098 Zürich
UBS AG
CH-8098 Zürich
Zugunsten von / En faveur de / A favore di
Zugunsten von / En faveur de / A favore di
CH64 0022 7227 2432 51M6 R
Swiss Paralympic Committee
Talgut-Zentrum 27
3063 Ittigen
CH64 0022 7227 2432 51M6 R
Swiss Paralympic Committee
Talgut-Zentrum 27
3063 Ittigen
Ref.
Versement Virement
Versamento Girata
Zahlungszweck / Motif versement / Motivo versamento
Spende
Paralympic Family (CHF 100.– pro Jahr)
Business Family (CHF 300.– pro Jahr)
Silber Team (CHF 1000.– pro Jahr)
Nachwuchsförderung
SM 5000 5. 08
Ref.
Konto / Compte / Conto
80-2-2
Konto / Compte / Conto
CHF
CHF
▼
▼
▼
•
80-2-2
Einbezahlt von / Versé par / Versato da
▼
•
303
Die Annahmestelle
L’office de dépôt
L’ufficio d’accettazione
441.02
Einbezahlt von / Versé par / Versato da
8 merci 2/2015
Premium Partner
… zum Schluss
5 Antworten von …
Esther Zürcher, Swiss Paralympic
Stifter
Partner
1
Welche Beziehung hast
Du zum Sport?
Ich bin seit meiner Berufsausbildung bei Sportverbänden tätig. Zuerst bei Swiss-Ski, dann
beim Eishockeyverband. Zudem bin ich eine
aktive Freizeitsportlerin und ich unterrichte
wöchentlich einige Group Fitness-Lektionen.
Kanntest Du den paralympi­
schen Sport schon, bevor Du bei
Swiss Paralympic eingestiegen bist?
2
Supplier
Als Mitarbeiterin bei Swiss-Ski hörte ich erstmals vom Swiss Paralympic Ski Team.
Du warst diesen Herbst auf
Reko-Tour in Rio. Welches sind
Deine ersten Eindrücke von der
Stadt und der Organisation?
3
Gold Team
Rio ist eine interessante, vielseitige und multikulturelle Stadt. Die Stadt ist eine Reise wert.
Die Vorbereitungen (Stadien, Paralympisches
Dorf usw.) sind bereits weit fortgeschritten und
werden sicher rechtzeitig zu den Spielen bereitstehen.
4
Welche Erwartungen hast Du an
die Paralympics 2016?
Die grössten Erwartungen habe ich an mich
Esther Zürcher ist seit Februar bei Swiss
Paralympic und ersetzt die langjährige
Sportadministratorin Therese Müller.
selbst. (Lacht.) Nämlich, dass ich die Vorbereitungsarbeiten so erledige, dass für das Schweizer Team vor Ort alles reibungslos funktioniert
und es keine grösseren organisatorischen Pannen gibt!
Welches sind nach Deiner
Auffassung die grössten Her­
ausforderungen, die auf die Teilneh­
menden in Brasilien warten?
5
Der Transport wird sicher eine Herausforderung sein. In Rio muss man für 20 km mit bis zu
2 Stunden Fahrzeit rechnen.
Auch das Swiss Paralympic Silber Team unterstützt uns.
Sie möchten auch? Blättern Sie einfach eine Seite zurück.
AGRO AG Elektrotechnische Produkte 5502 Hunzenschwil
Amer Sports SA - Salomon 6332 Hagendorn
ATS Air Transport Service AG 8058 Zürich-Flughafen
Bruno Marazzi + Co. Immobilien 3073 Gümligen
Closemo AG 8424 Embrach
Cosanum AG 8952 Schlieren
CSS Versicherung AG 6002 Luzern
Post CH AG 3030 Bern
E M E AG Interconnection & Motion 8123 Ebmatingen
EBM Management AG 4142 Münchenstein
Ernst Nachbur AG, Präzisionsdrehteile 4718 Holderbank
Heinrich Kübler AG 6341 Baar
Intersport Schweiz AG 3072 Ostermundigen
JAKOB AG Drahtseilfabrik 3555 Trubschachen
Kalaidos Bildungsgruppe AG 8050 Zürich
Kimberly-Clark GmbH 4704 Niederbipp
Kühnis Brillen+Optik AG 9450 Altstätten
Micro-Motor AG 4106 Therwil
Oel-Hauser AG 8820 Wädenswil
PricewaterhouseCoopers AG 6002 Luzern
Quinel Quality in Electronics 6343 Rotkreuz
Steiner-Stehlin AG 3604 Thun
Stiftung fürstl. Kommerzienrat 9490 Vaduz
Storz-Endoskop Produktions GmbH 8200 Schaffhausen
Swiss Infosec AG 6210 Sursee
Swiss Life 8022 Zürich
UZIN Tyro AG 6374 Buochs
W. Schneider+Co AG 8135 Langnau am Albis