Obersee Nachrichten, 11.2.2016

INTERVIEW
OBERSEE NACHRICHTEN Donnerstag, 11. Februar 2016
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LAKERS-TRAINER JEFF TOMLINSON
«Es ist ein verdammt
langer Weg zum Aufstieg»
Jeff Tomlinson und seine Lakers führen die NLB an. Der erfolgreiche Deutsch-Kanadier
sprach mit den ON über den Verein, die sportliche Situation und seine neue Heimat Rapperswil-Jona.
Herr Tomlinson, vor der Saison
sagten Sie, Sie wollen bei den Lakers
eine «Winner Mentalität» entwickeln.
Wie weit ist das gelungen?
Aber?
Zum einen ist es für mich ein Blödsinn,
sie in unsere erste Mannschaft zu nehmen und dadurch die Elite zu schwächen. Dann heisst es: «Tomlinson ist
schuld, dass die Elite abgestiegen ist.»
Zum anderen: Die Jungs müssen noch
besser werden. Wir täten ihnen jetzt
keinen Gefallen, wenn wir sie in die
erste Mannschaft holen, denn sie sind
noch nicht bereit. Sie würden Fehler
machen und schlimmstenfalls ihr
Selbstbewusstsein verlieren.
Ein Stück weit. Aber ich kann noch lange nicht sagen «Mission completed».
Wie machen Sie aus den Spielern
«Winner»?
Ich versuche einfach, immer ehrlich
mit den Spielern zu sein. Wenn mir
etwas nicht gefällt, dann sage ich das
sofort. Auch wenn mir etwas gefällt.
Die Spieler wissen genau, was ich denke.
Ihre Prognose: Spielen die Lakers
nächste Saison in der NLA?
Das Engagement bei den Lakers
ist Ihr erster Posten in der Schweiz.
Was gefällt Ihnen am Schweizer
Eishockey?
Nein. Wir tun zwar alles, um den Aufstieg zu schaffen. Es ist ein verdammt
langer Weg. Aber wir werden alles daran setzen, möglichst lange Playoffs zu
haben. Ich setze meine Spieler jedoch
nicht dem Druck aus, dass sie nächstes
Jahr in der NLA spielen müssen. Wir reden in der Kabine nicht über die NLA.
Mir gefällt, dass Eishockey hier so
einen hohen Stellenwert hat. Mir
gefällt auch die Mentalität der Spieler.
Sie nehmen Eishockey sehr ernst.
Meine Spieler kommen jeden Tag in
die Halle und wollen hart arbeiten.
«Die Spieler
wissen genau,
was ich denke»
Die Lakers spielen an der Spitze
der Tabelle. Bald sind Playoffs. Wie
bereiten Sie sich auf diese Zeit vor?
Wir konzentrieren uns erstmal auf die
letzten Spiele. Dann wissen wir, gegen
wen wir spielen. Wenn das klar ist,
werden wir uns detailliert auf den Gegner vorbereiten.
Wird im Hinblick auf die Playoffs
ein dritter Ausländer verpflichtet?
Nein.
Die beiden Ausländer, Clark und
Aulin, haben zusammen nur 28 Tore
erzielt. Also nur zwei mehr als der
beste Schweizer Torschütze Kuonen.
Mit zwei besseren Ausländern
würden Sie die NLB dominieren.
Teilen Sie diese Meinung?
Nein. Weil ein Kuonen würde niemals
den Puck haben ohne unsere Ausländer.
Ich brauche keine Torjäger, sondern
Leute mit Charakter. Sie müssen hart
arbeiten und sich in die Mannschaft
integrieren.
Was meinen Sie konkret?
Sie schauen nicht nur auf ihre Punkte,
sondern auf den Erfolg der Mannschaft. Im Training arbeitet Clark mit
Lakers-Coach Jeff Tomlinson fühlt sich sehr wohl in Rapperswil-Jona.
unseren jungen Schweizern. Er gibt
ihnen Tipps und zeigt ihnen sehr viel.
Ich bin deshalb sehr zufrieden mit den
Ausländern. Sie machen das gesamte
Team besser. Und das ist mir lieber als
einer, der alleine die Torschützenliste
dominiert.
die Stabilität. Das heisst, nicht jedes
Jahr gegen den Abstieg zu kämpfen.
Wären die Lakers schon für einen
Aufstieg bereit?
Jein (lacht). Ich weiss, dass es gute
Spieler sind. Sie sind im richtigen Alter
und parat für den Schritt. Sie haben
Charakter. Es war mir klar, dass
die NLA-Mannschaften diese Spieler
beobachten.
Nein. Weder sportlich noch finanziell.
Wir versuchen zurzeit eine solide Basis
zu bauen. Aber unsere jungen Spieler
sind noch nicht bereit. Wir tun denen
gar keinen Gefallen, wenn die jetzt
schon in die NLA kommen.
Und die Spieler, die jetzt Verträge
in der NLA unterschreiben wollen?
Die sind nicht bereit. Es gibt bei uns
keinen Spieler unter 22, der im
Moment in der NLA spielen könnte.
Ich meine als wichtiger Teil der
Mannschaft. Sie sollen nicht nur auf
der Bank sitzen, um zu sagen «Ich bin
in der NLA». Das bringt nichts.
Sie müssen sich erst noch besser
entwickeln.
Können die Lakers schon NLATeams schlagen?
Abhängig von der Tagesform können
wir jeden schlagen. Aber es geht um
Kürzlich wechselten zwei Schlüsselspieler, Raphael Kuonen und
Roman Schlagenhauf, in die NLA.
Haben Sie mit diesen Abgängen
gerechnet?
«Wir sind noch
nicht bereit für
den Aufstieg»
Wie werden Sie die beiden
Schlüsselspieler ersetzen?
(lacht) Es wird schwierig, sie zu ersetzen. Nicht nur als Spieler, sondern
auch menschlich. Unser Sportdirektor
Roger Meier ist im Moment dabei, das
zu klären. Wir beobachten Spieler,
sind im Kontakt mit Agenten. Wir
machen unsere Hausaufgaben und
werden versuchen, sie so gut wie
möglich zu ersetzen – mit den Mitteln,
die wir haben.
Foto: Michel Wassner
Kündigen sich noch weitere
Abgänge an?
Nicht, dass ich wüsste. Aber ich bin der
Trainer. Ich baue die Mannschaft nicht
zusammen.
Wichtige Teamstützen sind die
Torhüter Nyffeler und Tobler.
Bleiben beide den Lakers treu?
Ich kann das noch nicht sagen. Ich
weiss aber, dass es Gespräche gibt.
Inwieweit reden Sie bei der Spielersuche mit?
Ich bin neu in der Schweiz. Ich
versuche zwar so viele Spieler anzuschauen wie möglich, aber ich kenne
den Markt einfach nicht so gut wie
Roger Meier oder Markus Bütler. Die
sagen mir viele Namen, wir schauen die
Spieler an und entscheiden dann
gemeinsam.
Die 18-jährigen Eigengewächse
Elia Auriema, Timo Haussener
und Tim Guggisberg wurden
kürzlich in die U19-Nationalmannschaft berufen. Warum
sind sie trotzdem nicht in Ihrer
ersten Mannschaft?
Weil die noch nicht parat sind. Ich weiss,
dass viele sie sehen wollen – ich auch.
Ich arbeite mit ihnen im Training.
«Wir reden in der
Kabine nicht
über die NLA»
Etwas Persönliches: Haben Sie sich
gut eingelebt in Rapperswil-Jona?
Ja. Mir gefällts sehr gut hier. Ich mag
die Stadt, die Region, die Berge. Es ist
traumhaft hier. Viele Menschen machen hier Urlaub und wir dürfen hier leben. Ich bin sehr zufrieden.
Aus gegebenem Anlass: Sind Sie
ein Fasnächtler?
Prinzipiell bin ich für jeden Spass zu
haben, aber ich hatte keine Zeit. Leider
konnte ich nicht dabei sein.
Wie kommen Sie mit dem warmen
Winter zurecht?
Ich hatte mehr Schnee erwartet. Ich bin
ein Wintermensch. Aber wenn ich
Schnee sehen will, gehe ich in die Berge.
Was machen Sie, wenn Sie nicht
auf dem Eis stehen?
Ich beschäftige mich eigentlich meistens mit Eishockey. Mein Beruf ist zugleich mein Hobby. Ich schaue mir viele Spiele an. Auch von der Elite und
NLA. Manchmal sitze ich aber auch
gerne auf dem Sofa und mache einfach
gar nichts. Und ich fahre gerne in die
Berge. Das ist mein «Happy Place».
Dort kann ich den Kopf frei kriegen.
Michel Wassner
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