Des Guten zuviel

SCHWANGERSCHAFT | Vorsorge
Des Guten
zu viel
Beispiel Ultraschall:
Zwei Kontrollen
sind vorgesehen,
gemacht werden oft
deutlich mehr.
Der Preis für die zahlreichen Tests während der Schwangerschaft ist hoch.
Ängste und Stress belasten nicht nur die Mütter, ­
sondern auch die ungeborenen Kinder. Wie raus aus dem Teufelskreis?
G
ynäkologen, Hebammen und die gesamte Fachund Ratgeberliteratur scheinen sich einig
zu sein: Die Schwangerschaft ist keine
Krankheit. Doch was nützt es, diesen Satz
gebetsmühlenartig zu wiederholen, wenn
sie in der (Arzt-)Praxis genauso behandelt
24
Text Veronica Bonilla Gurzeler
wird? Da wird nämlich vor allem eins:
­kontrolliert, gemessen, getestet, geprüft,
berechnet, verglichen, prognostiziert. Und
das Risiko ist hoch, dass im Wust der Zahlen und Daten irgendwo eine Auffälligkeit,
eine Abweichung vom zu Erwartenden,
eine Differenz zur Norm entdeckt wird.
­Zynisch, ja gar ein bisschen scheinheilig
scheint die eingangs erwähnte Aussage in
diesem Licht betrachtet.
Eine Übertreibung? In Deutschland
sorgte kürzlich eine Studie der Bertelsmann-Stiftung für Aufsehen: Über 100 Tests
werden bei einer schwangeren Frau im
Durchschnitt während der neun Monate gemacht. Manche dieser Tests, so die Studienverfasserinnen, sind weder evidenzbasiert
noch entsprechen sie den deutschen
­Mutterschaftsrichtlinien. In der Schweiz
gibt es hierzu keine Zahlen; Fachleute ­gehen
jedoch davon aus, dass die Daten mit
Deutschland vergleichbar sind. Denn auch
bei uns haben die diagnostischen Leistungen in den letzten Jahren zugenommen und
ein Ende ist nicht abzusehen. Die medizinische Überversorgung ist eine Realität.
Keine klaren Richtlinien
Zweifellos: Schwangerschaft und Geburt
sind eine Herausforderung und bergen
­Risiken. Noch vor 100 Jahren endete das
­In-guter-Hoffnung-Sein für jede hundertste
Frau tödlich. Heute ist die Müttersterblichkeit ungleich tiefer: In der Schweiz kommt
auf rund 15 000 Schwangerschaften nur
noch ein Todesfall. Grund dafür sind verbesserte Hygiene, Ernährung, medizinischer Fortschritt und nicht zuletzt die Vorsorgeuntersuchungen. In den vergangenen
20 Jahren gab es allerdings bei der Müttersterblichkeit keine weitere Verbesserung
mehr, im Gegenteil, laut einem Bericht
Bild: Getty Images,Photodisc
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wireltern 12/2015 | 1/2016
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SCHWANGERSCHAFT | Vorsorge
In professionellen
Hebammen-Händen
Annina Roost, 32
Ausbildung zur Kindergärtnerin, mit Maurice
3,5 und Antonin, 10 Mt.
Die Zahl der
Risikoschwangeren
hat sich in den
letzten 25 Jahren
verdoppelt.
Bei uns liegt es
in der Familie,
dass wir ­
uns während
Schwangerschaft
und Geburt
Hebammen anvertrauen. Ich und meine
zwei Geschwister sind bei einer Hebamme
auf die Welt gekommen, mein Freund und
seine drei Geschwister ebenfalls nicht im
Spital. Zur Gynäkologin ging ich nur in
der 11. Schwangerschaftswoche, für einen
Ultraschall. Weil ich es fast nicht glauben
konnte, dass ich schwanger war und sicher
sein wollte, weder Zwillinge noch eine Ei­
leiterschwangerschaft zu haben. Die Gynä­
kologin war etwas irritiert als ich sagte,
ich bräuchte keinen weiteren Termin und
würde mich nur melden, falls ich Prob­
leme hätte. Meine Hebamme war für mich
wie die personifizierte weise Frau für diese
Lebenssituation. Sie hat mir viele gute Sa­
chen mitgegeben und ich fühlte mich in
ausgesprochen professionellen Händen.
Weil ich Zeichen einer Schwangerschafts­
vergiftung hatte, schickte mich die Heb­
amme kurz vor der Geburt ins ­Paracelsus
Spital Richterswil. Nach ­mehreren Abklä­
rungen erhielt ich zum Glück grünes Licht
für die Hausgeburt.
Es war wunderschön. Himmel und Erde
berührten sich, die Zeit blieb einen
Moment lang stehen.
von «Save the Children» hat sie in der
­letzten Zeit sogar wieder leicht zugenommen. Und dies obwohl die Zahl der Kontrollen, Tests und Untersuchungen immer
noch steigt.
Verbindliche Mutterschaftsrichtlinien
wie in Deutschland gibt es in der Schweiz
nicht. Von Kanton zu Kanton, von Arzt zu
Arzt ist verschieden, was untersucht wird.
Die Krankenpflege-Leistungsverordnung
(KLV) legt zwar rudimentär fest, was in einer
normalen Schwangerschaft und was in ­einer
sogenannten Risikoschwangerschaft bezahlt
wird. Die Gynäkologen scheint dies jedoch
kaum zu kümmern. An die Vorgabe von sieben Untersuchungen plus zwei Ultraschall-
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kontrollen bei einer gesunden Schwangeren
hält sich fast niemand. Manche Ärztinnen
machen bei jedem Termin Babyfernsehen
und die Eltern freuen sich über Bildchen,
auf denen das Ungeborene im besten Fall
aussieht wie eine Bronzeplastik. Andere Mediziner, wie die Praxis für Frauenheilkunde
in Frauenfeld, vermitteln auf ihrer Website
den Eindruck, fünf Ultraschall-Untersuchungen seien Standard für alle Schwangeren.
Türöffner für sämtliche Tests
Was von der Realität im Prinzip gar nicht
so weit entfernt ist. Wer nämlich den Patientinnen, pardon: Schwangeren, mehr
­Gesundheitsdienstleistungen angedeihen
lassen will, als es die KLV vorsieht, bedient
sich eines einfachen Mittels: Die Frau wird
in die Gruppe der Risikoschwangeren eingeteilt. Deren Zahl hat sich in den vergangenen 25 Jahren mehr als verdoppelt: von ­34
auf 76 Prozent – drei von vier Frauen ge­
hören heute zu dieser Kategorie. «Man kann
jede Frau zur Risikoschwangeren erklären»,
sagt eine Geburtshelferin, die nicht genannt
sein will. Schliesslich braucht es keine manifeste Pathologie, also nichts, was bereits
eingetreten wäre. Es genügt eine Angst, eine
beobachtete Abweichung vom Normalen –
ein Risiko eben, dass etwas in naher oder
fernerer Zukunft nicht regelkonform ab­
laufen könnte. Dazu gehört bereits ein A
­ lter
von unter 18 und über 35 Jahren, die
­Befürchtung, dass sich das Kind weniger
­bewegt oder vorzeitige Wehentätigkeit. Von
jetzt an stehen sämtlichen Untersuchungen
und Tests Tür und Tor offen. Damit soll
nicht gesagt werden, dass es nicht Fälle gibt,
wo engmaschige und detaillierte Kontrollen
absolut nötig sind und Sinn machen.
Zwei Probleme gibt es im Zusammenhang mit der Überversorgung. Das eine ist
finanzieller Art. Unser Gesundheitssystem
hat etwas von einem Selbstbedienungs­
laden. Zwar gibt es die Vorgabe, dass medizinische Leistungen nur bezahlt werden,
wenn sie wirksam, zweckmässig und wirtschaftlich sind. Wer genauer hinschaut, erhält den Eindruck, dass es sich dabei um ein
Lippenbekenntnis handelt. Das zeigt das
Beispiel CTG, die kardiotokografische Untersuchung. Mit dem CTG werden im letzten Schwangerschaftsdrittel und während
der Geburt die Herztöne des Kindes sowie
die Wehen gemessen; das CTG ist aber kein
Diagnose- sondern ein Screening-Instrument. 2012 zeigte eine Metaanalyse, dass es
nicht dazu beiträgt, Probleme beim Kind
wireltern 12/2015 | 1/2016 Bild: Getty Images, Ian Hooton
Weg vom Untersuchungsmarathon
Isabel Hasler, 31
Musik- und Bewegungspädagogin mit Jovin, 2,5
und Laurin 9 Monate
In meiner ersten
Schwangerschaft
stellte ich fest,
dass mich die
­vielen Tests und
Untersuchungen bei der Gynäkologin immer
etwas irritierten. Einmal, ich kam gerade
von den Ferien zurück und hatte das Essen
sehr genossen, war mein Gewicht sprunghaft
um drei Kilo gestiegen. Die Ärztin verordnete
einen Blutzuckertest, dieser war zum Glück
in Ordnung. Trotzdem wurde mir geraten,
mich beim Essen etwas einzuschränken.
­Zugenommen habe ich übrigens dann nicht
mal 10 kg. Mir wurde klar, dass ich möglichst
wenig Untersuchungen machen lassen
wollte; beim ersten Kind war ich noch etwas
weniger bestimmt, beim zweiten Kind ak­
zeptierte meine Gynäkologin meine Ein­
stellung problemlos, was ich sehr schätzte.
Weil ich eine Hausgeburt plante, ging ich ab
Mitte der Schwangerschaft zur Hebamme
in die Kontrollen. Ihre Praxis ist ein wohliger
Ort und sie nahm sich jeweils viel Zeit
für eine ganzheitliche Betreuung. Genau
diese Betreuung genoss ich in der zweiten
­Schwangerschaft von Anfang an. Erst in der ­
30. Woche gab es doch ein kleines Problem.
Ich hatte plötzlich starke Unterbauchschmer­
zen und rief die Hebamme an. Sie schickte
mich ins Spital und es zeigte sich, dass mein
Gebärmutterhals verkürzt war. Ich hatte
mich im Beruf wohl körperlich etwas zu fest
angestrengt. Sofort wurde ich krankgeschrie­
ben und sollte möglichst den ganzen Tag
­liegen. Das fiel mir enorm schwer. Die
­Hebamme meinte: «Schone dich, aber mach
auch, was dir guttut; nur liegen drückt auf
die Stimmung, was ebenso schädlich ist.» Ich
hörte auf zu arbeiten, trug das ältere Kind
nicht mehr rum, fuhr Tram und Auto statt
Velo. Im Spital stellte man fest, dass der
Streptokokken-Test positiv war und riet mir
dringend von der Hausgeburt ab. Das inter­
essierte mich gar nicht, hatte ich diesen Test
doch schon in der ersten Schwangerschaft
bewusst weggelassen. Die Hebamme unter­
stützte mich dabei und bei der Geburt ging
alles gut, wie schon beim ersten Mal.
27
SCHWANGERSCHAFT | Vorsorge
Ohne verunsichernde Tests durch
die Schwangerschaft
Gioia Meroni, 20
Maturandin, Mutter von
Piera, 5 Monate
Kurz bevor wir
für drei Monate
nach Costa Rica
verreisten, wurde
ich schwanger.
Vor der Abreise
ging ich zur Frauenärztin; die Praxisassis­
tentin fragte mich als erstes, ob ich das Kind
behalten wolle, das irritierte mich ziemlich.
Die Untersuchung war sehr technisch. Die
Ärztin schaute die ganze Zeit auf den Ultra­
schall oder in den Computer, ich fühlte mich
als Mensch nicht wirklich gesehen. In Costa
Rica musste ich erneut zum Arzt, weil ich
Blutungen hatte. Dort merkte ich, wie man
von mir erwartete, meine Verantwortung
für die Schwangerschaft und meinen Körper
an der Praxistüre dem Arzt zu übergeben.
Als ich etwas fragte, reagierte der Arzt
­unfreundlich, als hätte ich seine Autorität
angezweifelt. Diese Erfahrungen führten
dazu, dass ich für die weiteren Kontrollen in
der Schweiz zu einer Hebamme ging. Alles
war anders: Sie untersuchte vorsichtiger, tas­
tender und ich hatte das Gefühl, dass sie
mehr wahrnahm als die Ärzte. Ich konnte
mit ihr auch über meine Ängste
reden, und ich fühlte mich sicher und gut be­
treut. Ultraschall machte ich keinen mehr,
schliesslich gehöre ich zu keiner
Risikogruppe, ausser dass ich die Röteln
nicht gehabt habe. Wir entschieden uns für
eine Hausgeburt, es war toll.
Manuel
Schröttenthaler, 27
Forstwart, Vater von
Piera, 5 Monate
Für mich war es zuerst nicht ganz
­einfach, auf Ultraschall und alle anderen
Tests bei der Ärztin zu verzichten. Ich
Das Konsumverhalten weitet sich auf die Geburtshilfe aus.
machte mir viele Gedanken, wie es wäre,
wenn mit dem Kind etwas nicht in Ord­
nung sein würde, habe mir das konkret
vorgestellt. Wir diskutierten viel und für
Gioia war klar, dass sie kein Kind ab­
treiben konnte, egal wie der Befund aus­
fallen würde. Ich verstand, dass es sie nur
nervös machen würde, auf Testresultate
zu warten; schlimmer noch, wenn plötz­
lich eine Auffälligkeit entdeckt würde, der
man nachzugehen hätte. Heute bin ich
mega froh, dass wir diesen anderen Weg
gegangen sind, vor allem wenn ich von
Männern im Bekanntenkreis höre, wie
viel Stress sie während Schwangerschaft
und Geburt erlebt hatten. Bei der
­Gynäkologin kam es mir vor, als wären
wir ein Paar von Tausenden, sie ging
nicht richtig auf uns ein, es interessierten
sie bloss irgendwelche Zahlen. Von der
Hebamme wurden wir herzlich empfangen,
am Holztisch in ihrer Praxis gab es eine
Tasse Tee, über die folgenden Wochen
bauten wir eine richtige Vertrauens­
beziehung zu ihr auf.
frühzeitig zu erkennen. Trotzdem wird es
weiterhin routinemässig eingesetzt. Mit
zweifelhaftem Erfolg: «Das CTG verhindert
keine Hirnschäden oder Todesfälle, sein
Einsatz treibt im schlimmsten Fall die Kaiserschnittrate in die Höhe», so Christiane
Schwarz, wissenschaftliche Mitarbeiterin an
der Medizinischen Hochschule Hannover.
Das alles kostet. Doch wer jetzt meint,
die Krankenkassen würden den Gynäkologen auf die Finger schauen, irrt. Santésuisse,
die Dachorganisation der Krankenversicherer, schreitet laut Auskunft ihres Mediensprechers nur ein, wenn ein Gynäkologe
mehr als 30 Prozent mehr Umsatz macht als
seine Kollegen in der Region. Anders gesagt,
so lange alle am gleichen Strick ziehen, muss
sich nichts ändern. In England hat das
­irgendwann nicht mehr funktioniert. Es war
schlicht nicht mehr genug Geld da, um die
stetig steigenden Gesundheitskosten zu bezahlen. Man musste neue Wege suchen.
­ hnlich wie in den skandinavischen Ländern
Ä
und Holland gehen die Engländerinnen
heute deshalb in erster Linie zur Hebamme
in die Schwangerschaftsvorsorge. Diese
macht Blut-, Urin- und Gewichtskontrollen,
tastet den Bauch und hört das kindliche Herz
ab. Ist etwas nicht in Ordnung, schickt sie die
Frau zur Gynäkologin. Das ist deutlich
­günstiger, weil Hebammen einen Bruchteil
dessen verdienen, was ein Gynäkologe verrechnen kann. Der Nebeneffekt: Wie auch
die nordischen Länder und Holland hat England eine deutlich tiefere Kaiserschnittrate als
die Schweiz, nämlich 24 Prozent.
Stress: Gift für Fötus
Doch der pathologische Blick auf die
Schwangerschaft und die zahlreichen Kontrollen haben noch gravierendere Folgen.
«Schwangere zahlen für den vermeintlichen
Schutz, den die vielen Routineuntersuchungen bieten sollen, einen hohen Preis, denn
die oft damit verbundenen Ängste und
­Sorgen können rasch in einen anhaltenden
Stresszustand münden», weiss Beatrix
­Angehrn Okpara, leitende Hebamme im
Geburtshaus Bäretswil ZH.
Viele Frauen berichten, dass sie über
­Wochen angespannt waren, weil die Ärztin
mit gerunzelter Stirn und Blick auf den
Bildschirm geäussert hatte, das Köpfchen sei
etwas klein, deswegen eine weitere Untersuchung anordnete oder sonst irgendeine
Diskrepanz aufgespürt hatte. Stress, das
weiss man heute, hat eine direkte Wirkung
auf die Blutzuckerwerte; das ist weder für
die Mutter noch für das Kind gut, wobei die
Konsequenzen für das Kind schlimmer
sind, Stichwort fetale Programmierung.
­Immer mehr Forschungsbefunde deuten
darauf hin, dass einschneidende Belastungen während der Schwangerschaft bleibende Spuren im Gehirn des Ungeborenen
hinterlassen können.
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SCHWANGERSCHAFT | Vorsorge
ck
Glü
Manche Frauen haben sich aus diesem
Grund entschieden, sich und ihre Schwangerschaft einer Hebamme anzuvertrauen.
Dass Hebammen auch Schwangerschaftskontrollen machen dürfen, wissen viele
Frauen nicht. Bis Mitte des vergangenen
Jahrhunderts gehörten die Vorsorgeuntersuchungen ganz selbstverständlich zum
Tätigkeitsbereich der traditionellen Geburtshelferinnen. Doch in den 1960er- Jahren wurde es plötzlich modern, für die Geburt ins Spital zu fahren, wo Gynäkologen
die Hoheit über die urweibliche Fähigkeit,
ein Kind zu gebären, erlangten. Die Dorfoder Stadthebamme, die die Frau bisher
ganzheitlich durch Schwangerschaft und
Geburt begleitet hatte, starb nahezu aus.
Und hinterliess eine Lücke. «Bei vielen
Frauen ist neben den körperlichen Untersuchungen das Bedürfnis nach einem
­Gespräch gross», sagt Barbara Stocker Kalberer, Präsidentin des Schweizerischen
Hebammenverbands, «oft fehlt als Folge
der zahlreichen Tests das Vertrauen in den
eigenen Körper, viele Frauen sind von
Weitere Infos
Leistungen bei Mutterschaft gemäss
Bundesamt für Gesundheit:
➺ www.wireltern.ch/
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Kriterien für eine Risikoschwangerschaft:
➺ www.vertrauensaerzte.ch/manual/
chapter28.html
♦
Frei praktizierende Hebammen finden:
➺ www.hebamme.ch
♦
Hebammenpraxis
von Barbara Schwärzler:
➺ www.hebammenpraxisdreieck.ch
Ängsten geplagt.» Deshalb arbeiten heute
immer mehr gynäkologische Praxen mit
Hebammen zusammen, manche haben
sich beim Arzt eingemietet, andere erhalten einen fixen Lohn. Die Schwangere kann
wählen zwischen der Kontrolle bei der
Hebamme oder bei der Ärztin.
Kritisch diesem Modell gegenüber steht
Barbara Schwärzler, seit 13 Jahren selbstständige Hebamme und eine von zweien,
die in der Stadt Zürich Hausgeburten
durchführt. «Die Frauen wollen heute den
Fünfer und das Weggli: den Arzt für sämtliche Tests, die Hebamme für die Wellness,
weil der Arzt keine Zeit hat, nicht-medizinische Fragen zu beantworten.» Damit
werde das Konsumverhalten, das in der
heutigen Gesellschaft grassiere, auch auf
die Geburtshilfe ausgeweitet. Schwärzler
ist jedoch der Ansicht, dass es um etwas
anderes geht: «Eine Schwangerschaft ist ein
Prozess, auf den sich die Frau einlassen und
für den sie die Verantwortung übernehmen
muss.» Wenn eine Frau oder ein Paar zum
ersten Mal zu ihr kommen, reserviert sich
Schwärzler zwei Stunden, um «einen guten
Boden» zu schaffen und dem Paar klar zu
machen, dass bei einer normalen Schwangerschaft nicht mehr viele Kontrollen
nötig sind.
Denn schliesslich ist die Frau nicht
krank, sondern einfach nur schwanger.
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