Ideenwettbewerb für ein Klangkunstwerk mit Vermittlungselement in den Gärten der Welt/ Berlin-Marzahn Auslober Grün Berlin GmbH Anlass und Ziel des Ideenwettbewerbs Die Grün Berlin GmbH ist die Servicegesellschaft des Landes Berlin für alle Aufgaben der Freiraumentwicklung. In den Jahrzehnten seit ihrer Gründung hat die Gesellschaft aufgrund der Vielzahl und der Qualität der von ihr betreuten Projekte gezeigt, wie grüne Standortentwicklung gelingt. Berlin ist Parlaments- und Regierungssitz, international gefragte Kultur-, Dienstleistungs- und Tourismusmetropole. Mehr als 2.500 Stadtplätze, Parks und grüne Freiräume laden zu Erholung, Kunst und Kulturerlebnis ein – viele hat die Grün Berlin GmbH entwickelt, geplant und realisiert, z.B. den Lustgarten, den Park auf dem Moabiter Werder, den Berliner Mauerweg, den Monbijoupark, den Leipziger Platz und den Mauerpark. Die Herausforderungen, vor denen insbesondere Städte künftig stehen werden, erfordern neue Strategien und Handlungsweisen in der Freiraumentwicklung und bewirtschaftung. Der Klimawandel wird vorrangig die innerstädtische Lebensqualität beeinflussen. Ökologische, soziale, kulturelle, demografische und wirtschaftliche Ziele einer nachhaltigen Entwicklung lassen sich nur durch eine integrierte Stadt- und Freiraumentwicklung erreichen. In Berlin mit seiner Tradition als Experimentierlabor für unterschiedliche Lebensentwürfe und Lebensformen, als Magnet für Künstler und kulturelle Projekte, für Raumpioniere und alternative Stadtentwicklungen ist zunehmend auch zu beobachten, dass an vielen Orten und in verschiedensten Kontexten nach Wegen einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Stadtentwicklung gesucht wird. Diese versuchen, mit kreativen Ansätzen ressourcenfreundliche und zukunftsträchtige Modelle zu entwickeln, die einen städtischen Lebensstil im Einklang mit der natürlichen Umgebung denkbar machen. Grün Berlin GmbH – Ausschreibungsunterlagen Klangkunst-Wettbewerb – Juli 2017 Das Klangkunstwerk ist für eine bestehende Parkanlage in Marzahn-Hellersdorf geplant auf einem Gebiet an der Peripherie der Großstadt Berlin, wo urbane Stadtlandschaft und die Naturlandschaft Brandenburgs aufeinandertreffen und in einen Dialog treten. Genau diese Schnittstelle soll mit den Mitteln der Klangkunst artikuliert und zum Vorschein gebracht werden. Eröffnet werden soll es zur Internationalen Gartenschau (IGA) Berlin 2017, die einen Sommer lang Fragen der grünen Zukunft Berlins und unserer Städte beleuchtet. Das Gelände der IGA verbindet dort bereits die bestehenden Gärten der Welt, das Wuhletal, den Kienberg und die Marzahner Hochhaussilhouette miteinander. Das Kunstwerk ist eine gemeinsame Initiative der Grün Berlin GmbH, der IGA Berlin 2017 GmbH sowie der von den Musikern der Staatskapelle Berlin ins Leben gerufenen Stiftung NaturTon e.V. Diese Stiftung unterstützt weltweit Klima- und Umweltschutzprojekte unter sozialen Aspekten. Dieses Engagement soll das Klangkunstprojekt und das damit assoziierte Vermittlungsprojekt widerspiegeln sowie auf das musikalische Erbe und Profil der Staatskapelle Berlin reagieren. Klangkünstler und Klangkünstlerinnen werden aufgefordert, im Rahmen eines Ideenwettbewerbs Entwürfe für ein ortsspezifisch ausgerichtetes innovatives Klangkunstprojekt für ein Areal am Fuße des Kienbergs in den Gärten der Welt einzureichen. Es ist angestrebt, das Kunstwerk nach der Eröffnung der IGA 2017 für einen dauerhaften Verbleib und eine nachhaltige Nutzung von mindestens 15 Jahren zu installieren. In dieses Klangkunstprojekt soll ein Vermittlungselement integriert werden, das über das Hören von Musik resp. Klang das Verhältnis von Mensch, Natur und Naturschutz thematisiert. Diese Verknüpfung von Klangkunst und Vermittlung soll sich im Entwurf darstellen. Darüber hinaus ist es wünschenswert, dass das Klangkunstwerk auch jenseits des Vermittlungsaspektes dem breiten Publikum des Parks zugänglich und lesbar ist. Für das Klangkunstwerk ist auch ein geeigneter Name vorzuschlagen, bevorzugt deutschsprachig. Grün Berlin GmbH – Ausschreibungsunterlagen Klangkunst-Wettbewerb – Juli 2017 Aufgabenstellung / Was soll das Klangkunstprojekt leisten? - Bezugnahme auf die Spezifik des Ortes, seiner Topografie, Botanik und Akustik - Verbindung von Landschaft/Natur und Klang/Musik - Gestaltung eines Hörraumes, der die Besucher für Naturwahrnehmung und Klangund auch Musikwahrnehmung gleichermaßen sensibilisiert. - Auseinandersetzung mit den Zielen der Stiftung NaturTon e.V. und dem Profil der Staatskapelle Berlin - Verknüpfung von Peripherie und Zentrum, d.h. klangkünstlerische Gestaltung einer topografischen oder symbolischen Verbindung von der IGA Berlin 2017 zu dem Spielort der Staatskapelle Berlin im Zentrum der Stadt. - Verbindung eines ortsspezifischen und innovativen Klangkunstprojekts mit dem Aspekt der Vermittlung von Musik/Klang und Naturverständnis, insbesondere an jugendliche Besucher mit besonderer Gewichtung auf interaktive Prozesse - Integration von Live-Momenten − wie z.B. Konzerte der Musiker der Staatskapelle Berlin vor Ort − in das Vermittlungsprojekt Rahmenbedingungen und Anmerkungen Das Kunstwerk soll in den bestehenden Park „Gärten der Welt“ integriert werden in ein Areal, das sowohl aus gewachsenem Baumbestand, Freiräumen und noch im Entstehen befindlichen gartenbaulichen Maßnahmen besteht. Das Areal, das für eine mögliche Realisierung zur Verfügung steht, ist in den angehängten Planunterlagen verzeichnet (Anlage 1). Fotografien der unterschiedlichen Aufenthaltsqualitäten sind in der Anlage „potentielle Realisierungsorte“ (Anlage 2) verzeichnet; bitte beachten Sie die dortigen Anmerkungen zum Status der derzeitigen Bauarbeiten. Bitte markieren Sie in dem Plan, wo Sie Ihr Kunstwerk am liebsten realisieren würden bzw. welchen Ort Sie vorziehen. Bitte machen Sie auch deutlich, welche technischen Rahmenbedingungen für Ihr Projekt vor Ort benötigen werden. In der Darstellung des Projekts ist weiterhin deutlich zu machen, ob eine dauerhafte Bespielung des Areals, tagsüber und nachts, vorgesehen ist oder nur während des Tages. Wichtiger Hinweis: In den Gärten der Welt, in Nachbarschaft des Areals für das Kunstwerk, befindet sich der „Christliche Garten“, dem eine ruhige, meditative Stimmung zu Eigen ist. Diese Atmosphäre soll erhalten bleiben, so dass die Grün Berlin GmbH – Ausschreibungsunterlagen Klangkunst-Wettbewerb – Juli 2017 einzureichende Idee klangliche Auswirkungen des Kunstwerks in dieser Richtung vermeiden muss. Der Entwurf soll folgendes umfassen: - Skizze, Planzeichnung und Beschreibung des Vorhabens - Angaben zu den technischen Anforderungen - Erstellung eines Produktions- und Zeitplans - Aufstellung der geschätzten Kosten inklusive Technik und Vermittlungsansatz Anforderungen/Qualifikation - Erfahrung in der Entwicklung und Umsetzung von Klangkunst im öffentlichen Raum - Erfahrung in der Entwicklung von Vermittlungsprojekten im Bereich Klangkunst - Erfahrung in der Produktionsplanung und Kostenkalkulation Bewerbungsunterlagen - Entwurf (s.o.) - Name und Adresse des einreichenden Künstlers, der Künstlerin bzw. des Künstlerkollektivs - Detaillierter Lebenslauf, aus dem der künstlerische Werdegang hervorgeht - Bis zu zwei eigene, realisierte Werkbeispiele versehen mit Bild- und Klangmaterial - Darlegung der derzeitigen Arbeitsschwerpunkte - ausgefülltes Formblatt (Anlage 3) Die eingereichten Bewerbungsunterlagen verbleiben im Besitz des Auslobers. Die Urheberrechte bleiben bei den Autoren. Die Wettbewerbsteilnehmenden erklären sich damit einverstanden, alle Unterlagen des Entwurfs für Dokumentations- und Publikationszwecke dem Auslober und seinen genannten Partnern räumlich und zeitlich unbefristet, unbeschränkt und für alle Medien zur Verfügung zu stellen. Auswahlkriterien Allgemeine Qualifikation des Bewerbers/der Bewerberin 20 % 1. Künstlerische Ausbildung oder vergleichbare Qualifikation 2. Erfahrung, nachgewiesen an mindestens 2 bereits realisierten Klangkunst- Projekten im öffentlichen Raum Grün Berlin GmbH – Ausschreibungsunterlagen Klangkunst-Wettbewerb – Juli 2017 Konzeptuelle Qualität des Projekts 50 % 3. Tatsächliche Bezugnahme auf die Spezifik des Ortes 4. Klangräumliche Gestaltung des Ortes 5. Grad bzw. Art und Weise der Einlagerung/Verbindung des Vermittlungsprojektes in das Klangkunstprojekt 6. Berücksichtigung der Ziele von NaturTon e.V. 7. Vermittelbarkeit (nicht nur des Vermittlungsprojektes), d.h. unmittelbarer Zugang für die Besucher 8. Anteil der Interaktivität 9. Einsatz neuer Kommunikationstechnologien 10. Integration von Live-Momenten 11. Technische Umsetzbarkeit 12. Innovationsgrad 13. Nachhaltigkeit Realisierbarkeit 30 % 14. Umsetzbarkeit des Vermittlungsanteils 15. Technische Umsetzbarkeit Auswahlverfahren Aus den eingereichten Konzepten werden bis zu drei Projektentwürfe durch eine Jury ausgewählt und mit einer Summe von jeweils 1000,- Euro honoriert. Ausgehend von diesem Ideenwettbewerb wird eine Realisierung des Sieger-Entwurfs im Rahmen der IGA Berlin 2017 angestrebt. Das Auswahlverfahren ist folgendermaßen aufgebaut: 1) Vorjury: Die Vorjury setzt sich aus Vertretern des Auslobers sowie dessen Partnern zusammen, hinzu kommt die wissenschaftliche Beraterin des Projektes. Die Vorjury sichtet die eingehenden Bewerbungen auf die Erfüllung der formalen Kriterien. Alle Projekte, welche die formalen Kriterien nicht erfüllen, scheiden an dieser Stelle aus dem Verfahren aus. Die Vorjury liefert zudem eine erste Einschätzung zu den inhaltlichen Kriterien. Sie gibt alle formal korrekten Projekte an die Hauptjury weiter. 2) Hauptjury: Die Jury besteht aus Vertretern und Vertreterinnen des Auslobers und der beteiligten Kooperationspartner sowie aus Fachleuten aus dem Bereich Klangkunst Grün Berlin GmbH – Ausschreibungsunterlagen Klangkunst-Wettbewerb – Juli 2017 und Musikvermittlung. Die Hauptjury diskutiert in der Jury-Sitzung die eingereichten, formal korrekten Projekte und entscheidet über die Wettbewerbsgewinner. Bewerbungsfrist Bewerbungen sind mit den erforderlichen Unterlagen bis zum 7. September 2015 (Poststempel) einzureichen an: IGA Berlin 2017 GmbH Herrn Christian Lohse Blumberger Damm 130 12685 Berlin Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an: [email protected] Informationen zur Grün Berlin GmbH, der IGA Berlin 2017 und der Stiftung NaturTon der Staatskapelle Berlin finden Sie im Internet: www.gruen-berlin.de www.iga-berlin-2017.de http://www.orchester-des-wandels.de/stiftung/ Hinweise Bei dem Auswahlverfahren handelt es sich nicht um ein Interessenbekundungsverfahren gem. § 7 LHO oder eine Ausschreibung im Sinne des § 55 LHO. Rechtliche Forderungen oder Ansprüche auf Ausführung der Maßnahme oder finanzielle Mittel seitens der Bewerber bestehen mit der Teilnahme am Auswahlverfahren nicht. Die Teilnahme ist unverbindlich. Kosten werden den Bewerbern im Rahmen des Verfahrens nicht erstattet. Anlagen: Anlage 1: Plan Suchraum/ mögliche Lage für Umsetzungen Klangkunstwerk in den Gärten der Welt Anlage 2: Übersicht potentielle Realisierungsorte Anlage 3: Formblatt zur Bewerbung Grün Berlin GmbH – Ausschreibungsunterlagen Klangkunst-Wettbewerb – Juli 2017
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