Geh und spiel mit dem Riesen!

Oktober 2015 –
Januar 2016
»Geh und spiel mit dem Riesen!«
erschien 1972 als erstes Jahrbuch der
Kinderliteratur, herausgegeben von
Hans-Joachim Gelberg. Der Titel der
Publikation war eine ideale Referenz
für die Ausstellung, die wir Ihnen im
Herbst 2015 im Atelier­gebäude der
Villa Stuck präsentieren. »Geh und
spiel mit dem Riesen!« ist eine Auf­
forderung an uns alle, ohne Vorbe­hal­
te und ohne Angst auf Entdeckungs­
reise zu gehen, und offen neuen Her­ausforderungen zu begegnen.
Die Ausstellung verfolgt ein ehr­gei­
ziges Ziel: für Kinder, Jugendliche
und Erwachsene gleichermaßen An­
re­gungen zu bieten. Was wie eine
Selbstverständlichkeit klingt, ist am
Ende doch keine kleine Hürde,
be­gin­nend bei der Installation der
Ob­jek­te und nicht endend bei
dem begleiten­den Ausstellungska­ta­
log. Die Werke der beteiligten
Künstlerinnen und Künstler waren
es, die auch uns die Augen geöffnet
haben: Twin Gabriels »Kind als
Pinsel« oder Adrian Pacis »Albanian
Stories« sind nur zwei Beispiele
von vielen, die zeigen wie Erwach­se­
ne mit Kindern umgehen und wie
Kinder auf ihre Erlebnisse in der Welt
der Großen reagieren. Das Bezie­
hungs­geflecht zwischen den Genera­
tionen ist naturgemäß eng und
komplex – und wird doch unter­bro­
chen von kindlich-naiven Reflexen,
denen gegen­über wir uns als Er­
wach­sene nicht verschließen sollten.
Wir laden Sie also ein, loszugehen
und zu spielen. Begleitet werden Sie
von den Arbeiten zahlreicher inter­na­tio­naler Künstlerinnen und Künstler,
sie können sich an den Mitmach­sta­tio­nen aktiv beteiligen, und am Ende
im Künstlergarten Heimo Zobernigs
APROPOS begehen. Apropos, der
Aus­stellungskatalog findet nicht nur
im Buchregal der Erwachsenen einen
schönen Platz, er macht sich auch
neben den Büchern Ihrer Kinder und
Enkel ausgesprochen gut!
Museum Villa Stuck
Prinzregentenstraße 60
81675 Munich
Tel. +49 (0)89 45 55 51 0
Fax +49 (0)89 45 55 51 24
www.villastuck.de
Ein Museum der Stadt München
Geh und spiel mit
dem Riesen!
Kind­heit, Emanzi­
pation und Kritik
Die Historischen
Räume Franz
von Stucks
11. Oktober 2015 –
10. Januar 2016
Eine Ausstellung des Museums Villa
Stuck, Kuratorinnen: Eva Maria Stadler,
Anne Marr
Nach Hans-Joachim Gelberg, der mit
»Geh und spiel mit dem Riesen!«
im Jahr 1972 sein berühmtes Jahrbuch
der Kinderliteratur herausgegeben
hat, sind Erwachsene nur ein bisschen
größer und »das Erwachsensein letzt­lich eine Sache größerer Erfah­­rung«.
Die Ausstellung ist eine Einla­dung
an Kinder und Erwachsene, sich mit
Fragen des Kindseins zu be­schäf­ti­gen
und führt dabei Arbeiten inter­na­tio­
naler Künstlerinnen und Künstler
zusammen, die sich mit der Konstruk­
tion und Reflexion von Kindheit
auseinandersetzen.
»Geh und spiel mit dem Riesen!«
vereint Ausstellung und aktive
Vermittlungsarbeit. Mitmachstationen
sind integraler Bestandteil der Aus­stellung und wurden gemeinsam mit
Künstlerinnen und Künstler konzi­piert. Besucherinnen und Besucher
können generationenübergreifend
auf diese Weise die Ausstellung nicht
nur über das Sehen, sondern auch
über eine aktive Auseinandersetzung
wahrnehmen. So haben Kinder und
Erwachsene nach einer choreogra­
fischen Handlunganweisung von
Boris Charmatz, die Möglichkeit, über
Be­we­­gungs­abläufe miteinander in
Beziehung zu treten. Im Künstlergarten der Villa Stuck lädt eine eigens
für die Ausstellung konzipierte Skulp­tur von Heimo Zobernig mit dem
Schriftzug »APROPOS« zum Klettern,
Sitzen und »Bespielen« ein.
Künstlerinnen und Künstler (Auswahl):
Alex Bag, Pierre Bismuth, Henning
Bohl/Ei Arakawa, Boris Charmatz,
Andrea Diefenbach, Thomas Eggerer,
Gülsün Karamustafa, Jochen Klein,
Jeff Koons, Cornelia Lein, Michaela
Melian, Yoshitomo Nara, Oswald
Oberhuber, Albert Oehlen, Willem
Oorebeeck, Viktor Papanek,
Josephine Pryde, Aura Rosenberg,
Anri Sala, Hank Schmidt in der Beek,
Mirjam Thomann, Rosemarie Trockel,
und Heimo Zobernig.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog
im Kerber-Verlag, gestaltet als Künst­lerbuch von Johannes Porsch, der –
wie die Ausstellung – für Kinder und
Erwachsene konzipiert ist.
Einblicke
Führungen mit Eva Maria Stadler,
Kuratorin
Mi, 17 Uhr, 14.10., 18.11., 2.12.15, 6.1.16
Münchner Volkshochschule
€ 7,– zzgl. erm. Eintritt
So, zweiwöchentlich, 14 Uhr
18.10., 1.11., 15.11., 29.11., 13.12. (mit
Gebärdendolmetscher), 27.12.15,
10.1.16
Dienstag bis Sonntag 11–18 Uhr
Erster Freitag im Monat bis 22 Uhr
Café und Shop sind zu den Öffnungs­zeiten des Museums für Sie geöffnet.
Franz von Stuck (1863 –1928) er­rich­
tete 1897/98 als 34-jähriger Maler,
Graphiker und Bildhauer nach
eigenen Entwürfen auf der Isaran­
höhe seine außergewöhnliche Künst­ler­villa mit privaten Wohn- und
Reprä­sen­tationsräumen sowie einem
Künstleratelier. Das Haus ist
Ausdruck des Lebensgesamtkunstwerks des Künstlerfürsten. Vestibül,
Empfangszimmer und Musiksalon,
das Treppenhaus und das Atelier, bis
ins Detail vom Künstler selbst
ent­worfen, sind als Meisterwerke der
Raumkunst erhalten. Der Bau der
Villa Stuck verkörpert eine Architektur, die unmittelbar in die moderne
Baukunst führt.
Alles ist von Stucks persönlichem
Stil geprägt, dem es gelingt, Elemente
aus Antike, Byzanz, Hochrenaissance
und Orient zusammen mit neuesten
Entwicklungen des späten 19. Jahrhunderts zu einem eigenständigen,
höchst eigenwilligen Gesamtkunstwerk von internationalem Rang zu
gestalten. Als einer der Protagonisten
der Kunstszene um 1900 und als
Vorreiter einer Avantgarde an der
Schwelle vom 19. Jahrhundert in die
europäische Moderne gehört Stuck
zu den bedeutendsten Künstler­
persönlichkeiten Deutschlands. In den
historischen Räumen sehen Sie einen
Querschnitt durch die Sammlung
des Museums, der auch Schenkungen,
Neuerwerbungen und Dauerleihgaben der letzten Jahre umfasst.
Die Entwicklung Stucks von einem
der erfolgreichsten Zeichner, Illust­ra­toren, Plakatdesigner und Karikatu­
risten seiner Epoche, der ein ganzes
Repertoire unterschiedlicher Zeichen­stile beherrscht, zum euro­päischen
Symbolisten, der sich neuester Tech­ni­­ken wie der Fotografie bedient, prägt
sein ganzes Schaffen und ist in der
Präsentation seiner Gemälde und
Skulpturen nachzuerleben.
Einblicke
Führungen mit Margot Th. Brandlhuber, Leiterin der Sammlungen
Mi, 17 Uhr, 25.11., 9.12.15, 27.1.16
Münchner Volkshochschule
€ 7,– zzgl. erm. Eintritt
So, zweiwöchentlich, 14 Uhr
11.10., 25.10., 8.11., 22.11., 6.12.,
20.12.15, 3.1.,17.1., 31.1.16
Bus 100 MVG Museelinie
Tram 16: Friedensengel / Villa Stuck
U4: Prinzregentenplatz
U4/U5: Max-Weber-Platz
www.villastuck-blog.de
Facebook: villastuck
Twitter: villastuck
Das Museum Villa Stuck ist
eingeschränkt barrierefrei zugänglich.
Programm
Vorschau 2016
Lange Nacht der Münchner
Museen
Die Historischen Räume Franz von
Stucks und die aktuelle Ausstellung
»Geh und spiel mit dem Riesen!
Kindheit, Emanzipation und Kritik«
sind geöffnet. Folgende Führungen
erwarten Sie an diesem Abend:
19 Uhr: Team Stuck 2 – Jugendliche
als Museumsexperten führen durch
die Historischen Räume
19 und 22 Uhr: Führungen der
Münchner Volkshochschule durch
»Geh und spiel mit dem Riesen!«
20.30 und 22.30 Uhr: Führungen
der Münchner Volkshochschule
durch die Historischen Räume
Sa, 17.10.15, 19 – 2 Uhr, Ticket € 15,–
ExistenzFest. Hermann
Nitsch und das Theater
Eine Ausstellung des Theater­
museums Wien in Kooperation
mit dem Museum Villa Stuck,
Kurator: Hubert Klocker
4.2.– 8.5.16
Bücherflohmarkt im Museum
Villa Stuck
Der Museumsshop des Museums
Villa Stuck lädt wieder zum Bücher­flohmarkt ein! Künstler-Editionen,
Ausstellungskataloge, Bücher für
Erwachsene und Kinder und vieles
mehr können bei SchnäppchenAngeboten und zu erschwinglichen
Preisen erworben werden. Ebenso
erhältlich sind witzige Geschenk­
artikel, ausgewählte CDs und die für
das Museum Villa Stuck in limitierter
Auflage angefertigten ShoppingTaschen.
Fr / Sa / So, 20. / 21. / 22.11.15,
jeweils 11–18 Uhr
RICOCHET #10: Amie Siegel.
Double Negative
Eine Ausstellung des Museums
Villa Stuck, Kuratorin: Yara
Sonseca Mas, 12.3.– 5.6.16
Wer wollt Ihr werden? – Ein pro­fes­sioneller Optimierungsguide
Performance, Konzert und
Ausstellung von Gesche Piening
und den Stadtpropheten
Gefördert durch das Kulturreferat
der Landeshauptstadt München
Fr / Sa / So, 27. / 28. / 29.11.15 (Ausstellung bis 13.12.15)
Bayern 2 radioFeature
Sa, 21.11.15, 13.05 Uhr
So, 22.11.15, 21.05 Uhr
KONTAKTlinse.
Abschlusspräsentation
Die Ergebnisse der integrativen Medi­enworkshops, die jugendliche Flücht­linge und Münchner Schüle­rinnen
und Schüler zusammenbringen, wer­den präsentiert. KONTAKTlinse ist
eine Veranstaltung von FRÄNZCHEN,
dem Kinder- und Jugendprogramm
des Museums Villa Stuck in Zusam­menarbeit mit dem JFF e.V. – Institut
für Medienpädagogik in Forschung
und Praxis, der Montessori Fach­ober­schule sowie der SchlaU-Schule
München und FLÜB & S der Münch­ner Volkshochschule. Sie wird er­mög­licht mit Unterstützung durch die
BuntStiftung München und die Kunst­stiftung Ingvild und Stephan Goetz.
Fr, 11.12.15, 19 Uhr, Eintritt frei
Friday Late
Das Museum Villa Stuck ist an jedem
ersten Freitag im Monat von 11 bis
22 Uhr geöffnet.Während der zusätzlichen Abendöffnung von 18 bis 22
Uhr ist der Eintritt für alle Besuche­rinnen und Besucher in die Histori­schen Räume und in die Wechselaus­stellungen sowie zu Führungen und
Veranstaltungen frei.
2.10. / 6.11. / 4.12.15 /1.1.16
Kinder bis 18 Jahre haben
freien Eintritt.
Mit seinem seit 1957 entstandenen komplexen Gesamtwerk
zwischen Malerei und Theater
reiht sich Hermann Nitsch in die
Geschichte der visionären, die
Kunst erweiternden Werkentwürfe ein, die von Monet bis
Turell, von Skrjabin bis Artaud,
vom Living Theatre bis Christoph
Schlingensief reicht.
Die erste umfassende institutionelle Ausstellung von Amie Siegel
(geb. 1974 in Chicago) in Europa
umfasst die letzten zehn Jahre
ihres Schaffens. Im Wechsel aus
Installationen und Filmen werden
sechs raumgreifende Arbeiten
und ein neues, 2015 entstandenes
Werk gezeigt.
Carlos Garaicoa. Unvollendete
Ordnung (Orden inconcluso)
Eine Ausstellung des Centro de
Arte Dos de Mayo, Madrid in
Kooperation mit dem Nasjonalmuseet for kunst, arkitektur og
design, Oslo, und dem Museum
Villa Stuck, Kurator: Agustín
Pérez Rubio, 9.6.– 4.9.16
Carlos Garaicoa (geb. 1967 in
Havanna) ist seit den 1990erJahren eine der Schlüssel­figuren
der lateinamerikanischen Kunst.
Seine Arbeiten nehmen Bezug
auf die sozialen, wirtschaftlichen
und politischen Veränderungen
in der Geschichte des 20. Jahrhunderts, mit einem inhaltlichen
Schwerpunkt auf den Themen
Architektur und Städtebau.
Sylvie Fleury
Eine Ausstellung des Museums
Villa Stuck, Kuratorin: Verena Hein
23.6.–25.9.16
Sylvie Fleury inszeniert in den
Historischen Räumen eine
Parallelwelt zum Gesamtkunstwerk Franz von Stucks. Während
Sie sich, vorgeblich affirmativ,
mit der Konsumgesellschaft und
deren Wertmaßstäben beschäftigt, kommentiert sie auf subtile
Weise unsere Faszination für
den schönen Schein.