- Merlin - Universität Zürich

O R D E NTLI C H E R EVI S I O N
R E TO E B E R L E
J EAN N I N E STE H LI
WIE ARBEITEN AUDIT COMMITTEE UND
REVISIONSSTELLE IN DER SCHWEIZ ZUSAMMEN ?
Verlässt sich das Audit Committee zu stark
auf die externe Revision ?
Eine gute Zusammenarbeit zwischen dem Audit Committee und der externen Revision ist unabdingbar. Dieser Beitrag präsentiert Ergebnisse aus einer aktuellen Umfrage zu diesem Thema [1].
1. EINLEITUNG
«Audit Committee oder: Wer koordiniert die Überwachung» [2]. Bereits 1982 setzte sich Zünd mit der Thematik
auseinander. Er wies auf das Koordinationsbedürfnis zwischen dem Gesamtverwaltungsrat und der externen Revision hin, welches von Prüfungsausschüssen (Audit Committee) wahrgenommen werden sollte. Eine solche Koordination
soll Lücken im Überwachungssystem eines Unternehmens
schliessen und Doppelspurigkeiten verhindern [3].
Die drei Hauptaufgaben des Audit Committees sind die
Überwachung der internen Revision bzw. des internen Kont­
rollsystems (IKS), der externen Revision und der Qualität der
Finanzberichterstattung [4]. Dabei kann die Zusammenarbeit
mit der externen Revision für das Audit Committee von grossem Nutzen sein, da die Revisoren bei der Prüfung der Jahres-/Konzernrechnung Einblick in das Finanzwesen und das
interne Kontrollsystem erhalten und über diesbezügliche
Feststellungen im umfassenden Revisionsbericht den Verwaltungsrat informieren. Eine Studie [5], welche im Sommer
2014 bei Audit Committees von an der SIX Swiss Exchange kotierten Unternehmen [6] mit Sitz in der Schweiz durchgeführt wurde, ergab interessante Erkenntnisse in Bezug auf
die Zusammenarbeit und Interaktion mit der externen Re­
vision.
Die Studie deckt folgende Themen ab:
 1. Ausgestaltung des Audit Committees;  2. Beurteilung
der Arbeit der externen Revision;  3. Revisionshonorare
 4. Informationsbeschaffung;  5. Kommunikation mit
der externen Revision;  6. Fachliche Unterstützung durch
die externe Revision.
2. ERGEBNISSE DER STUDIE
Nachfolgend werden die wichtigsten Feststellungen zu je­
dem der sechs Themen zusammengefasst.
2.1 Ausgestaltung des Audit Committees. Die solide organisatorische Ausgestaltung der Schweizer Audit Committees war bereits aus früheren Erhebungen bekannt und
wurde in dieser Studie bestätigt. Im Vergleich zu früheren
Studien haben sich die Anzahl, Dauer und der Aufwand der
Audit-Committee-Sitzungen nur minim erhöht [7]. Die
Fachkompetenzen und Erfahrungen der Audit-CommitteeMitglieder sind hoch bis sehr hoch und breit diversifiziert.
Sowohl finanzwissenschaftliches Fachwissen (z. B. Rechnungslegung, Wirtschaftsprüfung) als auch Branchenkenntnisse sind sehr gut und in allen Gremien vorhanden. Zudem
können die meisten Audit Committees von den Erfahrungen
ihrer Mitglieder in exekutiven Tätigkeiten (z. B. CEO, CFO)
profitieren. Die meisten Audit Committees (86%) sind nach
gängigen Kriterien unabhängig, d. h. alle Mitglieder sind
nicht-exekutiv. Weiter sind die Audit-Committee-Mitglieder mit durchschnittlich über fünf Jahren relativ lange im
selben Gremium tätig. 18% der Schweizer börsenkotierten
Unternehmen verfügen über kein Audit Committee. Gemäss
Aussagen in den Geschäftsberichten werden die entsprechen-
RETO EBERLE,
JEANNINE STEHLI,
PROF. DR. OEC.,
MA UZH,
DIPL. WIRTSCHAFTSPRÜFER,
KPMG, ZÜRICH
UNIVERSITÄT ZÜRICH,
ZÜRICH
846
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W ie arbeiten Audit C ommittee und R evisionsstelle in der S chweiz zusammen ?
Abbildung 1: WICHTIGKEIT DER VERSCHIEDENEN INFORMATIONSQUELLEN
für die Beurteilung der Arbeit der externen Revision (n=47)
in %
Umfassender Bericht 2 4
Unterlagen zu einzelnen Problemen im Jahresabschluss 4
12
Formelle Gespräche 4
2
6
Informelle Gespräche
Unterlagen zum gesamten Jahresabschluss
8
Externe Unterlagen, z.B. der Börse, RAB
8
eher unwichtig
neutral
47
27
30
35
44
20
eher wichtig
2.2 Beurteilung der Arbeit der externen Revision. Eine
kritische Beurteilung der externen Revision durch das Audit
Committee wird von den meisten Audit Committees als relevant bis sehr relevant eingestuft. Um die externe Revision
zu beurteilen, verwenden die Audit Committees in erster
35
35
16
den Aufgaben durch den Gesamtverwaltungsrat übernommen.
11 | 2015 E X P E R T F O C U S
61
37
8
0
unwichtig
21
22
14
Überprüfungsergebnisse der RAB
65
29
14
18
36
40
22
16
60
18
80
100
wichtig
Linie den umfassenden Revisionsbericht, weitere Unterlagen zu komplexen Sachverhalten im Jahresabschluss sowie
formelle Gespräche (Abbildung 1).
2.3 Revisionshonorare. Zusätzlich gehört die Festsetzung
des Revisionshonorars zu den Aufgaben des Audit Committees. Dieses wird von den Audit-Committee-Mitgliedern als
in der Regel angemessen eingeschätzt.
847
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Abbildung 2: RELEVANZ DER UNTERSTÜTZUNG DER EXTERNEN REVISION
in den folgenden Bereichen für die Entscheidungsfindung des Audit Committees (n=49)
Finanzberichterstattung
in %
4
6
8
Rechnungswesen
12
4
6
Risikomanagement
8
Allgemeine Corporate Governance
24
45
35
25
10
0
eher relevant
20
neutral
relevant
2.5 Kommunikation mit der externen Revision. Eine
ausführliche und detaillierte Kommunikation mit der externen Revision über den Prüfungsprozess wird für die Qualität der externen Revision als relevant bis sehr relevant erachtet. Gerade bei der Prüfungsplanung und -durchführung
ist ein guter Austausch wichtig im Hinblick auf die Qualität
der externen Revision.
2.6 Fachliche Unterstützung durch die externe Revision.
Das Audit Committee lässt sich in Bezug auf das IKS durch
die externe Revision unterstützen und schätzt einen solchen Beitrag als wichtig ein. Vor allem bei Themen wie der
Finanzberichterstattung sowie bei allgemeinen Themen
zur Corporate Governance, zum Rechnungswesen und zum
IKS nimmt das Audit Committee die Unterstützung der externen Revision in Anspruch. Fachliche Hinweise betreffend
die Finanzberichterstattung sind für Audit Committees relevant (51%) oder sehr relevant (31%; vgl. Abbildung 2).
3. EINFLUSS AUF DIE QUALITÄT DER
EXTERNEN REVISION
Für das Audit Committee sind folgende Faktoren für die
Qualität der externen Revision von hoher Relevanz (Abbil­
4
11
13
40
2.4 Informationsbeschaffung. Ein guter Informationsfluss zwischen dem Audit Committee und der Revisionsstelle ist für die Qualität der externen Revision von hoher
Bedeutung. Der Austausch zwischen Audit Committee und
externer Revision bedingt Gegenseitigkeit. Das Audit Committee kann durch seine firmennahe Sichtweise und durch
die Kontakte mit den drei Verteidigungslinien (1. Operationelles Management und IKS, 2. Risikomanagement und
Compliance, 3. interne Revision) [8] Schwerpunkte setzen,
welche durch die externe Revision geprüft werden. So kann
das Audit Committee die externe Revision beispielsweise
auf Schwachstellen im Unternehmen aufmerksam machen
oder sie auf Konflikte und Zwischenfälle hinweisen, welche
für die Prüfung relevant sind. Ein guter Informationsfluss
zwischen diesen beiden Kontroll- und Prüfungsorganen ist
wichtig, um die Informationsasymmetrie zu verkleinern [9].
8
53
63
61
Operative Entscheide
848
22
45
6
Unternehmensstrategie
nicht relevant
31
47
19
8
4
Internes Kontrollsystem
51
15
60
20
22
80
6
4
100
sehr relevant
dung 3): Ein guter Informationsfluss zwischen der externen Revision und dem Audit Committee ist für die meisten Unternehmen (69%) sehr wichtig. Weiter ist eine gute Zusammen­
arbeit mit dem Audit Committee für 41% der Unternehmen
und eine ausführliche und detaillierte Erläuterung des Prü­
fungsprozesses für 39% der Unternehmen sehr relevant für die
Qualität der externen Revision. Für das Audit Committee
sind die externen Revisoren gute Gesprächspartner für Themen bezüglich der Finanzlage des Unternehmens, der finanziellen Berichterstattung und der internen Kontrolle.
Durch die Kommunikation mit der externen Revision können das Audit Committee oder die nicht-exekutiven Verwaltungsratsmitglieder ihre Überwachungsaufgabe sinnvoller
« Bei knapp der Hälfte
der Audit Committees nehmen
Vertreter der Revisionsstelle an jeder Sitzung teil,
und bei einem weiteren
Viertel sind sie regelmässig
dabei.»
wahrnehmen [10]. Das Audit Committee stellt vor allem Fra­
gen bei der Besprechung der Planung zu Prüfungsschwerpunkten, zum Revisionsplan (Scoping) (92%), zu den Kosten und zu
bedeutsamen Risiken in der Jahresrechnung (90%). Bei der
Durchführung der Prüfung ist das Audit Committee vorwiegend
an festgestellten Fehlern und Schwachstellen (96%) sowie an
der Qualität des Rechnungswesen und der Jahresrechnung
(92%) interessiert. Beim Prüfungsabschluss werden insbesondere der umfassende Bericht an den Verwaltungsrat (90%)
sowie die Problemfälle, welche bereits im Vorjahresabschluss
vorhanden waren (86%), besprochen.
Laut den Ergebnissen der vorliegenden Studie befassen
sich die Audit-Committee-Mitglieder massgeblich mit den
Themen, welche durch die externe Revision geprüft werden.
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W ie arbeiten Audit C ommittee und R evisionsstelle in der S chweiz zusammen ?
Abbildung 3: RELEVANTE FAKTOREN FÜR DIE QUALITÄT DER EXTERNEN REVISION
(n=49)
in %
Guter Informationsfluss 2
Zusammenarbeit mit dem Audit Committee 6
6
Anzahl Treffen mit dem Audit Committee
29
4
Ausführliche und detaillierte Kommunikation zum Prüfungsprozess 2 4
8
Kritische Beurteilung der externen Revision durch das Audit Committee
Beitrag zur Compliance
6
Höhe des Revisionshonorars
0
nicht relevant
eher relevant
neutral
Kommunikation der Revisionsstelle
mit dem Verwaltungsrat
Während als Teil der EU-Audit-Reform in Europa Kommunikationspflichten der Revisionsstelle mit dem Verwaltungsrat erst flächendeckend eingeführt werden, besteht in der Schweiz mit Art. 728b Abs. 1 OR bereits die
Vorgabe, dass die Revisionsstelle dem Verwaltungsrat
Bericht erstattet mit Feststellungen über die Rechnungslegung, das interne Kontrollsystem sowie die Durchführung und das Ergebnis der Revision.
PS 260 seinerseits statuiert als mit dem Verwaltungsrat
zu kommunizierende Sachverhalte die Pflichten des Revisors, den geplanten Umfang und die geplante Einteilung der Prüfung sowie die Unabhängigkeit des Revisors.
Das interne Kontrollsystem wird von PS 265 abgedeckt,
indem der Revisor festgestellte bedeutsame und andere
wichtige Mängel dem Verwaltungsrat mitzuteilen hat.
Bei der Prüfung von Gesellschaften des öffentlichen Interesses hat die Revisionsstelle zudem das RS 1/2009 der
Revisionsaufsichtsbehörde (RAB) zu beachten, welches
die gesetzlichen Vorgaben von Art. 728b Abs. 1 OR detailliert. Zu diesem Rundschreiben wird die RAB in Kürze
eine Anhörung eröffnen, in welcher punktuelle Ergänzungen vorgeschlagen werden (z. B. Kommunikation der
Wesentlichkeit sowie von Feststellungen, welche die
RAB im Rahmen ihrer Inspektionen bei der Revisionsstelle gemacht hat).
Gegenstand der Studie, deren wichtigste Ergebnisse im
Artikel vorgestellt werden, bildet die Zusammenarbeit
von Verwaltungsrat und Revisionsstelle und deren Einfluss auf die Qualität der Revision. Dabei wurden bewusst nicht nur formelle Aspekte (wie Häufigkeit der
Kommunikation), sondern auch inhaltliche Aspekte
(wie Kommunikation der bedeutsamen Risiken oder
der Wesentlichkeit) untersucht.
11 | 2015 E X P E R T F O C U S
relevant
43
10
39
60
4
20
4
10
43
12
22
39
12
29
56
25
27
Zusätzliche Nichtprüfungs-Dienstleistungen
41
37
16
8
Prüfen der Zwischenberichte
69
53
16
59
14
20
26
40
6
29
60
80
4
100
sehr relevant
Wird das Audit Committee seiner Verantwortung gerecht
und macht von seinen Kompetenzen Gebrauch, kann es
durch eine kritische Beurteilung zur Erhöhung der Qualität
der externen Revision beitragen.
4. ZUSAMMENARBEIT ZWISCHEN
AUDIT COMMITTEE UND EXTERNER REVISION
Die Zusammenarbeit mit der externen Revision wird von
den Audit Committees von börsenkotierten Unternehmen in
der Schweiz als gut bis sehr gut bewertet. Kein Audit Committee bemängelt dieses Verhältnis grundsätzlich oder empfindet es als nur zufriedenstellend oder schlecht. Eine vorteilhafte Zusammenarbeit von Audit Committee und externer Revision ist gemäss der Untersuchung durch folgende
drei Faktoren gekennzeichnet: Erstens unterstützt die externe Revision das Audit Committee mit ihrem Fachwissen,
damit dieses den hohen Anforderungen seiner Aufgaben und
Tätigkeiten gerecht werden kann. Zweitens ist die Verantwortung des Audit Committees, welche von einer guten Corporate Governance gefordert wird, hoch und kann durch
eine gute Zusammenarbeit mit der externen Revision etwas
entlastet werden. Eine Unterstützung ist auch dahingehend
vorteilhaft, als drittens die komplexen Aufgaben, geprägt
durch regulatorische Neuerungen, einen hohen Informationsfluss und beschränkte Zeitkapazität, zu einem intensiven «Teilzeitjob» als Audit-Committee-Mitglied führen.
Die Studie hat Faktoren der Zusammenarbeit zwischen
dem Audit Committee und der externen Revision untersucht.
Einen zentralen Einfluss auf die Zusammenarbeit haben
die Kommunikation und insbesondere die Teilnahme an Sitzungen. Bei knapp der Hälfte (43%) der Audit Committees
nehmen Vertreter der Revisionsstelle an jeder Sitzung teil,
und bei einem weiteren Viertel sind sie regelmässig dabei
(Abbildung 4).
Eine solch hohe Interaktion und enge Zusammenarbeit
mit der externen Revision birgt auch Risiken. In der Forschung wurde die Überwachungssubstitution/-komplementarität zwischen der externen Revision und dem Audit Com-
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W ie arbeiten Audit C ommittee und R evisionsstelle in der S chweiz zusammen ?
Abbildung 4: TEILNAHME DER EXTERNEN REVISION AN DEN AUDIT-COMMITTEE-SITZUNGEN
(n=49)
in %
43
immer (100%)
24
meistens (>50%; <100%)
33
weniger als die Hälfte (≤50%)
0
5
10
15
20
25
30
35
40
45
Externe Revision an den Sitzungen beteiligt
mittee untersucht [11]. Existiert eine substituierte Beziehung
zwischen den beiden Kontrollorganen, kann dies negative
Auswirkungen auf den Kontrollmechanismus haben. Bei
einem solchen Verhältnis zwischen diesen Organen können
gewisse Gefahren für den Kontrollmechanismus in einem
Unternehmen auftreten, und es besteht das Risiko eines Interessenskonflikts. So können sie ihre Meinungen aufeinander abstimmen und zu wenig auf kritische Sachverhalte hinweisen bzw. eingehen. Es besteht auch die Tendenz, dass die
fachlichen Kenntnisse der externen Revision überwiegen
und sich das Audit Committee deshalb zu stark auf die externe Revision verlässt. Dies könnte dazu führen, dass das
Audit Committee zum verlängerten Arm der externen Revision wird. Dabei wäre es wichtig, dass das Audit Committee
sowie die externe Revision als eigenständige und unabhängige Organe agieren und so optimale Kontrollmechanismen
darstellen.
Wenn sich diese beiden Organe jedoch komplementär (ergän­
zend) verhalten, kann ihre Zusammenarbeit positiv sein. Die
ausgewerteten Daten der Studie deuten darauf hin, dass die
externe Revision der wichtigste unternehmensexterne Ansprechpartner des Audit Committees ist. Eine Zusammenarbeit von Audit Committee und externer Revision soll gefördert und gefordert werden, weil sie zur Erhöhung der Qualität der Revision beiträgt. Dabei ist einfach entscheidend,
dass sie als Kontroll- und Prüfungsorgane unabhängig von-
Anmerkungen: 1) Vgl. Stehli/Eberle (2015). 2) Zünd
(1982), S. 710. 3) Vgl. Zünd (1982), S. 724. 4) Vgl.
Böckli (2003), S. 560; vgl. Böckli (2005), Rn. 19.
5) Vgl. Stehli (2015). 6) Von den 239 versendeten
Fragebogen wurden 49 retourniert, was einer
guten Rücklaufquote von 21% entspricht. 7) Vgl.
Offenhammer (2012), Sitzung: 4,7 Sitzungen pro
Jahr; Dauer: 3,4 h; Vorbereitungszeit: 6,24 h. 8) Konzept der sogenannten three lines of defence. Vgl.
Dennery et al. (2010), S. 9. 9) Vgl. Rüdisser, (2009),
S. 152; vgl. Fama/Jensen (1983), S. 301. 10) Vgl. Pfiffner (2008), Rz. 1153, S. 677–678. 11) Vgl. Zhang/
Zhou/Zhou (2007); vgl. Misangyi/Acharya (2014).
12) Vgl. Eberle (2014).
Literatur:  Böckli, Peter (2003): «Leitung eines
Audit Committee»: Gratwanderung zwischen Übereifer und Unsorgfalt», in: «Der Schweizer Treuhänder» 2003/8, S. 559–572.  Dennery, Michel/
Dequae, Marie Gemma/Gariette, Jean-Pierre/De
Meulder, Roland/Pierre, Chantal/Rüdisser, Michele
F./Ruud, Flemming T./Taylor, Paul (2010): «Gui­
850
einander agieren und ihre Aufgaben und Verpflichtungen eigenständig wahrnehmen.
Die Schlussfolgerungen dieser Studie decken sich auch
mit den Aussagen eines hochkarätig besetzten Panels zu
diesem Thema, das an der letztjährigen Wirtschaftsprüfertagung von Expertsuisse stattfand [12]. An diesem Anlass diskutierten unter Leitung von Prof. Reto Eberle, Alt-Bundesrätin Ruth Metzler-Arnold, Rechtsanwältin Ines Poeschel, Prof.
Peter Forstmoser und Ständerat Konrad Graber vor dem Hintergrund des überarbeiteten Swiss Code of Best Practice for Corporate Governance von Economiesuisse über die Erfolgsfaktoren einer guten Zusammenarbeit. Eine offene, direkte und
ungeschminkte Kommunikation des Revisors mit dem Audit
Committee trägt zu einer qualitativ hochstehenden Prüfung
der finanziellen Berichterstattung bei und ist daher im Interesse des Verwaltungsrats. Obschon nach Aussage der Panelteilnehmer in der Praxis diesbezüglich noch Verbesserungspotenzial zu bestehen scheint, funktioniert die Zusammenarbeit von Revisionsstelle und Audit Committee in der
Schweiz im Grossen und Ganzen gut. In dieser Hinsicht besteht daher in der Schweiz kein Regulierungsbedarf. Da­mit
das so bleibt, sind die Audit-Committee-Mitglieder aufgefordert, bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben kritisch zu sein
und hartnäckig nachzufragen, oder wie es ein Audit-Committee-Mitglied eines grossen US-amerikanischen Konzerns
auf den Punkt brachte: «Be a pain in the neck»!
n
dance on the 8th EU Company Law Directive»,
Brüssel 2010.  Eberle Reto (2014): Audit Committee in der Pflicht, blog.kpmg.ch/onus-on-theaudit-committee.  Fama, Eugene/Jensen, Michael
C. (1983): «Separation of Ownership and Control», in:
«Journal of Law and Economics», Vol. 26, 2, S. 301–
325.  Misangyi, Vilmos F./Acharya, Abhijtth G.
(2014): «Substitutes or complements? A con-figuration examination of corporate governance mechanisms», in: «Academy of Management Journal»,
Vol. 57, No. 6, S. 1681–1705.  Offenhammer, Christian (2012): «Das Audit Committee in der Schweiz
Empirische Erkenntnisse im Rahmen einer effektiven Corporate Governance», Springer Gabler Wiesbaden, 2012.  Pfiffner, Daniel C. (2008): «Revi­
sionsstelle und Corporate Governance (Stellung,
Aufgaben, Haftung und Qualitätsmerkmale des
Abschlussprüfers in der Schweiz, in Deutschland,
in der Europäischen Union und in den Vereinigten
Staaten)», SSHW, Band 275.  Rüdisser, Michèle F.
(2009): «Boards of Directors at Work: An Integral
Analysis of Non-transferable Duties under Swiss
Company Law from an Economic Perspective»,
Difo-Druck GmbH, Bamberg 2009.  Stehli, Jeannine (2015): «Empirische Untersuchung zur Zusammenarbeit von Audit Committee und externer
Revision bei an der SIX Swiss Exchange kotierten
Unternehmen». Unveröffentlichte Masterarbeit
am Lehrstuhl für Auditing and Internal Control
(Prof. Reto Eberle), Universität Zürich.  Stehli,
Jeannine/Eberle, Reto (2015): «Wie arbeiten Audit
Committee und Revisionsstelle in der Schweiz zusammen?», in: KPMG Audit Committee Newsletter, Ausgabe 50/Q3, S. 9–12.  Zhang, Yan/Zhou,
Jian/Zhou, Nan (2007): «Audit Committee Quality,
Auditor Independence, and Internal Control Weaknesses», in: «Journal of Accounting and Public
Policy», Vol. 26, S. 300–327.  Zünd, André (1982):
«Revisionslehre», Schweizerische Treuhand- und
Revisionskammer, Zürich 1982.
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