Leben und Sterben Daten zeigen, wie und mit welchem Geld Start-ups überleben Seite 18 Ein Fest für Gründer Am Pioneers Festival buhlten Jungfirmen um Beachtung und Geld Seite 19 Alpenpanorama HORIZONT zeigt, welche Ideen in Österreich jetzt an den Start gehen Seite 20 HORIZONT DOSSIER Start-ups Hungrig nach Innovation Banken, Mobilfunker oder Medien haben Appetit bekommen und wollen mit Jungfirmen arbeiten. Im Gegenzug erwartet man sich einen Push für das eigene Digitalgeschäft Text von Jakob Steinschaden Der große, schwerfällige Tanker und das flitzige, wendige Rennboot: Dieses Bild wird oft bemüht, wenn es um das Verhältnis der Old Economy und der Start-up-Szene geht. Es ist etwas mehr als eineinhalb Jahre her, dass die Übernahme von Österreichs Vorzeige-Jungfirma Runtastic durch Axel Springer viele Manager in österreichischen Großunternehmen wachgerüttelt hat und sie die Frage stellen ließ: „Brauchen wir nicht auch selbst frischen Wind für unser Business, und zwar in Form kleiner Firmen, in denen Talente schnell und mit Hilfe neuer Technologien zu neuen Lösungen kommen?“ Erste Bank, ORF, A1, T-Mobile, Post, Puls 4, Wirtschaftskammer, die Stadt Wien und auch Vertreter der Bundesregierung: Viele Österreicher in hohen Positionen haben für sich erkannt, dass sie etwas in dem Bereich unternehmen müssen. „Für Banken war es früher sehr einfach, ohne Kunden Geld zu verdienen. Die Finanzkrise hat alles verändert. Wir haben nun verstanden, dass niemand mehr Banken braucht, wenn man keinen Service bietet“, sagte etwa Peter Bosek, Vorstand der Erste Bank, im Rahmen des Pioneers Festival vergangene Woche in Wien. Google, Facebook und Apple seien drauf und dran, über Apps, Smartphones und Webdienste die direkte Schnittstelle zum Kunden zu werden, während die Banken die teure Infrastruktur und Abwicklung im Hintergrund machen müssten. Deswegen habe die Erste Bank das hauseigene Innovationslabor „Erste Hub“ gestartet, aus dem das weiterhin stark beworbene Online-Banking „George“ hervorging, dass mittlerweile bei 250.000 Nutzern hält. Laut Erste-HubChef Boris Marte wäre man mit dem Produkt doppelt so schnell fertig gewesen, wenn man es von Grund auf und nicht auf den alten Systemen bauen hätte können. Und Risiko sei es auch: „Den Kunden smarter machen ist ein Risiko für eine Bank, weil sie gut daran verdient, wenn die Menschen nicht smart sind.“ Ringen um die besten Köpfe Die Erste Bank ist nicht alleine im Kampf um die besten Zukunftsideen. A1 wird am 9. Juni offiziell seinen „Start Up Campus“ im 20. Wiener Bezirk eröffnen, in dem bereits die Jungfirmen DefectRadar (Mängelmanagement), Flatout (Smart Home), Keynto (Passwort-Manager), und Parkbob (intelligente Parkplatzsuche) sitzen und von dem Telekomunternehmen Bürofläche, IT-Infrastruktur, Knowhow und Medienarbeit bekommen. Im Gegenzug erwartet sich A1 einen Fortsetzung auf Seite 18 VON ÖSTERREICH IN DIE GANZE WELT... SEIT 35 JAHREN! www.dhl.at/express THE BEST WAY TO DELIVER YOUR BUSINESS TO THE WORLD. Hype-Alarm in Start-up-Land Glosse von Jakob Steinschaden Woran es in Österreich sicher nicht fehlt, sind die Intermediäre: Jobbörsen, Workshops, Infoabende, Gründerseminare, Lehrgänge, Agenturen, Beratungen, Pitch-Trainings, Konferenzen, Coworking Spaces, Stammtische – oft scheint es, als würde es mittlerweile mehr Angebote für Start-ups geben als Start-ups selbst. Das liegt in der Natur der Sache: Wo es einen Boom gibt, sehen viele eine Chance für Neugeschäft als Vermittler. Das ist einerseits gut, weil es die junge Branche belebt und neue Netzwerke und Infraskruktur schafft. Die Gefahr aber besteht, dass in Österreich eine große Blase um eine kleine Basis wächst. Und das will wohl keiner: Wenn der Boom zum Hype wird. 35 JAH RE DH L Start-ups Schwierige Integration „Unternehmen realisieren nur sehr langsam, wie wichtig die Digitalisierung sein wird“, sagte Österreichs prominentester Business Angel Hansi Hansmann vor Kurzem beim Event Startup Grind. „Meine Angst ist, dass viele Unternehmen nicht intelligent genug sind, um richtig mit Start-ups umzugehen.“ Große Unternehmen, die in neue kleine Firmen einsteigen, sehe er immer wieder dieselben Fehler machen. Sie werden in die tradierten Strukturen integriert, aber da könne man „nicht die Welt verändern“. Axel Springer habe es nach der Übernahme von Runtastic richtig gemacht. Dort gebe es nur eine Person, die die Linzer Fitness-App-Schmiede ab und zu frage, ob sie Hilfe brau- von 2005 neu gegründeten Unternehmen in der marktorientierten Wirtschaft in Prozent. 88,9 % 73,0 % Kommunikation führt zum Erfolg Auch Konica Minolta setzt auf CoInnovation und somit auch auf die Zusammenarbeit mit Start-ups. Wolfgang Schöffel, Marketing Expert Corporate Communications Cluster West Konica Minolta, hat ebenso wie Schützenauer beobachtet, dass Jungunternehmer, vor allem in der Technologie-Branche, oft wenig Verständnis für Kommunikation haben. „Das ist auch legitim, nur ohne Kommunikation werden die allermeisten Produkte niemals kommerziellen Erfolg haben – und damit letztlich schei- Die öffentliche Hand als Hauptfinanzier Vergleich der Investoren im Private-Equity-Bereich in Europa und Österreich 2013 Europa Österreich 26,2 % Andere 5,1 % 4,7 % Private Investoren 18,3 % Unternehmergeist auf dem Vormarsch Entwicklung der Unternehmensgründungen in Österreich 1993 14.631 2000 33,5 % Pensionsfonds 9,6 % Versicherungen 23.762 2005 31.001 2010 Staatliche Agenturen 5,2 % 76,6 % 37.125 2014 37.120* * 2014 vorläufige Daten; mit selbstständigen Personenbetreuern; Quelle: WKO 2014 10,6 % Fund of Funds 6,7 % Stiftungen 1,1 % Kapitalmarkt 2,4 % Banken 0,1 % Akademische Institutionen Quelle: EVCA Yearbook 2014 (Mcd 2014) Etablierte Unternehmen stehen Start-ups in allen möglichen Belangen zur Seite – besonders im Bereich der Kommunikation besteht Bedarf sei dabei, ergänzt er, sie daran zu erinnern, die verschiedenen Dialoggruppen klar zu trennen und zu adressieren und sich mit Werbe-, PR- und Marketingprofis auszutauschen. 53,2 % Quelle: Statistik Austria Kommunikationsnachhilfe für Jungunternehmer „Durch den klaren Fokus der Startups auf ihre eigene Entwicklung und ihre Finanzierung denken sie, aus unserer Sicht, zu spät an Kommunikation“, meint Jochen Schützenauer, der bei A1 für Corporate und External Communications zuständig ist. Der Mobilfunker unterstützt mit seinem „A1 Start Up Campus“ derzeit DefectRadar, Flatout Technologies, Parkbob und Keynto, profitiert dadurch, so Schützenauer, von „neuen Lösungsansätzen und Zugängen“, bietet den Jungunternehmen aber auch einiges: „Wir unterstützen ‚unsere‘ Start-ups dadurch, dass wir die Kommunikation, sei es mit ihren Kunden oder auch mit der Presse, immer wieder in den Fokus rücken und sie anregen, Kommunikation immer mitzudenken“, erzählt Schützenauer. Wichtig 61,6 % 2012 100 % 2010 Innovationsschub für das eigene Geschäft und kann über eine Beteiligung am Start-up im Falle eines Verkaufs Profit machen. Auch A1Konkurrent T-Mobile ist auf der Suche nach IT-Jungfirmen, die sich auf das Thema Internet of Things (IoT) spezialisiert haben. Ihnen steht in Aussicht, als Partner der Deutschen Telekom in acht Ländern vermarktet zu werden. Auch die Österreichische Post setzt seit Kurzem verstärkt auf das Thema, ProSiebenSat.1 Puls 4 investiert regelmäßig über die Tochter SevenVentures in frische Projekte (meist mit Media-for-Equity-Deals), und sogar der altehrwürdige ORF will 2015 nach dem Einstieg beim Video-StreamingDienst Flimmit Partnerschaften mit zwei bis drei weiteren Start-ups schließen – und plant darüber hinaus einen eigenen Start-up-Inkubator. Wie viele Menschen gründen in Österreich, woher kommt ihr Kapital, wie viele Firmen überleben? Statistiken geben Einblick in die Rahmenbedingungen von Start-ups Überlebensquote 2008 ! Fortsetzung von Seite 17 Jungunternehmen in Österreich 2006 Hungrig nach Innovation chen, ansonsten könne das Team eigenständig arbeiten. „Die Start-up-Community ist deutlich professioneller geworden. Durch die Initiativen bekannter politischer Akteure wie Außenminister Kurz und Staatssekretär Mahrer hat das Thema darüber hinaus viel mehr Öffentlichkeit bekommen“, sagt Christoph Jeschke von der Initiative AustrianStartups, die als Vernetzer der Szene agiert und Investoren und Gründer etwa bei Events zusammenbringt. Vor allem Mahrer (VP) will das Thema in Österreich vorantreiben, hat das neue Crowdfunding-Gesetz in den Ministerrat gepusht, holt sich Inspiration bei Reisen nach Israel oder London und legte mit der Gründerland-Strategie ein ambitioniertes Papier vor, dass weitreichende Reformen in Bereichen wie Patentrecht, Privatinvestitionen, Bildung oder Berufsrecht will, um Start-ups in Österreich das Leben zu erleichtern. „Neben den steuerlichen Anreizen für private Investitionen muss der Unternehmergeist bereits bei den Jüngsten geweckt und unternehmerisches Denken im gesamten Bildungsweg vermittelt werden. Die weitere Vernetzung der Start-up-Szene und ihre fortschreitende Professionalisierung bleibt ein Thema“, sagt Jeschke über das Strategiepapier. Einen Hype gebe es, aber: „Wichtig ist die Qualität der Gründer, das hat nichts mit Quantität zu tun. Es gibt mehr Risikokapital am Markt, also kommt es zu mehr Gründungen. Das ist eine normale Entwicklung. Es liegt an allen Beteiligten, die Qualität und Professionalität zu fördern und zu fordern“, so Jeschke. Spannend ist, dass immer mehr ausländisches Kapital nach Österreich fließt. Der Wiener Risikokapitalgeber SpeedInvest etwa hat fünf Millionen US-Dollar von der global tätigen Risikokapitalfirma New Enterprise Associates (NEA) bekommen, die japanische Firma Konica Minolta arbeitet mit Wikitude aus Salzburg und Anyline aus Wien zusammen, und der US-Netzwerkriese Cisco holt mit seinem Programm „Entrepreuner in Residence (EIR) regelmäßig ausMÅOEJTDIF4UBSUVQTOBDI8JFO r HORIZONT No 23 Daten · Kommunikation 2005 gegründet 18 tern“, gibt er zu bedenken. Hier gilt es also, den Start-ups mit Ressourcen und Kommunikationswissen zur Seite zu stehen. „In Fragen der Kommunikation haben wir Spezialisten für die unterschiedlichsten Disziplinen. Die Start-ups haben Zugang zu unserem Know-how, im Bereich der Kommunikation, aber auch darüber hinaus“, so Schöffel. Sowohl A1 als auch Konica Minolta zählen zum Kundenstamm von Ketchum Publico – eine Kommunikationsagentur, die selbst ebenso einen Start-up-Schwerpunkt ins Leben gerufen hat, „weil wir Entrepreneure unterstützen möchten und begeistert von der Vielfalt und Energie der Szene sind“, betont Senior PR Consultant Klaus Kraigher. Die Agentur arbeitet mit ausgewählten Jungunternehmen – darunter Flatout, kiweno, Home Rocket und partyboxes.at – zusammen und unterstützt diese phasenweise pro bono. „Im nächsten Schritt sehen wir uns gemeinsam mit den Gründern an, ob und wie wir längerfristig in Sachen PR zusammenarbeiten können. Die Begeisterung ist uns am wichtigsten, aber natürlich müssen wir – und diese Herausfor- Jochen Schützenauer, A1 Corporate und External Communications. © A1 derung kennen Start-ups – am Ende des Tages auch Geld verdienen“, stellt Kraigher klar. Bei Ketchum Publico spielen Earned und Shared Media eine wichtige Rolle. „Wir entwickeln und verbreiten mit unseren Kunden Geschichten, die so interessant sind, dass sie von Multiplikatoren wie Journalisten, Bloggern oder Nutzern von Social Networks weiterverbreitet werden – ohne, dass dafür gezahlt wird“, erläutert Kraigher. Eine Strategie, die besonders für Start-ups Sinn macht, denn so können sie ihre Produkte und Persönlichkeiten ins rechte Licht rücken, „hocheffizient für Aufmerksamkeit sorgen, ohne dass Schaltkosten wie bei klassischer Werbung anfallen“, erklärt er abschließend. gg Wolfgang Schöffel, Marketing Expert Corporate Communications Cluster West Konica Minolta. © Konica Minolta Klaus Kraigher, Senior PR Consultant bei Ketchum Publico. © Ketchum Publico 5. Juni 2015 Start-ups Pioneers Festival 19 Wo Gründer feiern und fluchen Das Pioneers Festival ist der Höhepunkt des österreichischen Start-up-Jahres. Jungfirmen konnten sich dort nicht nur Awards und Inspiration holen, sondern sich auch dem kritischen Feedback von Experten aussetzen Bericht von Jakob Steinschaden Anders als in den Vorjahren startete die diesjährige Start-up-Konferenz in der Wiener Hofburg nicht mit den üblichen Anfeuerungsrufen und großen Gesten, sondern mit einem andächtigen Moment. Jürge Furian gedachte in einer emotionalen Rede dem Anfang Mai mit 28 Jahren verstorbenen Start-up-Gründer Igor Pajed, dessen Firma Media Apparat das Pioneers Festival von Anfang an bei der technischen Gesamtproduktion sowie der dramaturgischen Eventregie und Showproduktion betreute. „Danke Igor, mein guter Freund, dieses Pioneers Festival ist dir gewidmet“, sagte Furian vor vollem Saal. Ansonsten unterschied sich das Pioneers Festival kaum von den vorangegangenen: Start-up-Gründer, Investoren, Blogger, Journalisten und zahlreiche Vertreter großer Unternehmen drängten sich an zwei Tagen durch die majestätischen Räumlichkeiten der Hofburg, um auf den Gängen unzählige informelle Gespräche über Ideen, Kooperationen oder Investments zu führen – oder sich über die Highlights der Veranstaltung oder den Status quo der eigenen Projekte auszutauschen. Zwischendurch konnte man sich tanzende Roboterarme, einen Fallschirmsprung-Simulator und kostenlose Energydrinks zu Gemüte führen. Preisregen für Jungfirmen Grund zu feiern (auch auf der Afterparty mit „Game of Thrones“-Schauspieler Kristian Nairn a. k. a. Hodor an den Turntables) hatten einige der teilnehmenden Start-ups, die sich unter die rund 3.000 Besucher mischten – allen voran die bulgarische Jungfirma Dronamics, die mit Drohnen satte 350 Kilogramm Ladegut transportieren wollen und damit etwa in schwer zugänglichen Gebieten entlegene Siedlungen mit Nahrungsmitteln versorgen wollen. Das Brüderpaar Konstantin und Svilen Rangelov konnte sich bei der „Pioneers Challenge“ gegen Hunderte andere Bewerber durchsetzen und wurde mit einem Investment von 100.000 Euro vom Wiener Risikokapitalgeber SpeedInvest belohnt – die beiden waren so überrascht über den Sieg, dass sie gar aufs Jubeln vergaßen. Auch andere Unternehmen nutzen die Chance, um mit eigenen Preisen an die Startup-Szene heranzurücken. Die Österreichische Post etwa kürte die drei österreichischen Jungfirmen kiweno (Unverträglichkeitstests), Kochabo (Lebensmittelzustellung) und FoodNotify (Allergenkennzeichnung) mit Media- und Sendungsvolumen im Wert von jeweils 45.000 Euro. Die WKO ehrte Mikme, eine auf hochqua- Staatssekretär Harald Mahrer (VP) nutzte die Bühne des Pioneers Festival, um seine Unterstützung für die Start-up-Szene zu betonen. Im Simulator konnte man mithilfe von Seilzügen und Virtual-Reality-Brille testen, wie sich ein Fallschirmsprung anfühlt. © Pioneers (3) Das bulgarische Brüderpaar vom Start-up Dronamics gewann bei der Pioneers Challenge ein Investment vom Wiener Risikokapitalgeber SpeedInvest. litative Tonaufnahmen spezialisierte Wiener Firma, mit dem „Austria Award“ inklusive Mentoring und kostenlosem Büroplatz in Kalifornien im Rahmen der hauseigenen „Go Silicon Valley“-Initiative. Und das Beratungsunternehmen PricewaterhouseCoopers (PwC) ernannte den Würzburger IT-Optimierer iTiZZiMO zum „next Global Player“. Besonders mutige Start-ups wie HappyMed aus Wien konnten sich auch freiwillig der harschen Kritik von Investoren auf der Bühne aussetzen. Beim Programmpunkt „Roasted!“ wurden Gründer schon mal mit Feedback wie „das ist eine Lösung für ein Problem, das keiner hat“ oder „die Android-Version eurer App ist Scheiße“ bedacht. Die Lacher auf seiner Seite hatte da immerhin das Startup Mystery Vibe, das seine Sexspielzeuge mit App-Steuerung so humorvoll gegen Einwände der Investoren verteidigte, dass es zum geheimen Publikumsliebling des gesamten Festivals avancierte. Inspiration made in USA Wer nicht nur auf der Suche nach Smalltalk am Gang und Moneytalk in Hinterzimmern war, der konnte sich am Pioneers Festival auch gleich mit Zukunftsvisionen versorgen. Dirk Alborn, CEO von Hyperloop, demonstrierte (leider nur per Video und nicht live), wie das Transportsystem der Zukunft aussehen soll. Seine von Tesla-Chef Elon Musk initiierte Firma will ab 2016 städteverbindende Röhren testen, in denen Kapseln samt menschlichen Insassen in Überschallgeschwindigkeit dahinsausen. „Der Hyperloop ist nichts anderes als ein U-Bahn-System, das Städte miteinander verbindet und sehr günstige Ticketpreise bietet“, so Alborn über die Neuerfindung der Eisenbahn. 16 Milliarden US-Dollar soll es kosten, um San Francisco und Los Angeles mit dem Hyperloop zu verbinden. Fahrzeit: 30 Minuten. Die Vertreter aus den USA zeigten den vielen anwesenden Europäern ohnehin gerne, wo die Innovation herkommt. Während in Europa noch viel von Apps und Webdiensten die Rede ist, sind US-Start-ups mit den Köpfen schon ganz woanders. AgTech (kurz für „Agricultural Tech“) soll nicht nur selbstfahrende Traktoren und Drohnen zur Bewirtschaftung der Felder einsetzen, sondern auch gleich komplette Lebensmittel neu erfinden. Start-ups wie Hampton Creek, Impossible Food, Modern Meadow oder muufri arbeiten bereits intensiv an künstlichen Eiern, Fleisch- und Milchprodukten. Und für all jene, die noch nach einer zündenden Idee suchen, hatte der in Österreich geborene Computerspezialist und Risikokapitalgeber Hermann Hauser einen Tipp parat. „Gesundheit ist die erste Billion-Dollar-Möglichkeit, die mir begegnet ist“, so Hauser, der als „Steve +PCTWPO&OHMBOEiHFIBOEFMUXJSE r gründen in wien. 20 Start-ups Neugründungen im Überblick HORIZONT No 23 Das große Start-upPanorama Ins Land hineinschauen: Events und Ankündigungen zum Thema Neugründungen gibt es in Österreich im Tagesrhythmus. HORIZONT gibt einen Überblick © djama/Fotolia Gesammelt von Jakob Steinschaden Die Start-up-Szene, getrieben von internationalen Entwicklungen und einer Aufbruchsstimmung unter heimischen Gründungswilligen, ist auch in Österreich in voller Fahrt. Auch HORIZONT erreichen fast täglich Neuigkeiten aus der heimischen Branche. Hier finden Sie die wichtigsten News der letzten Wochen: CheckYeti: Das Start-up mit Sitzen in Wien und Zürich hat die Wintersaison 2014/2015 genutzt, um seinen Online-Marktplatz für Wintersportangebote mit 300 Skischulen, Skilehrern und Bergführern zu testen. Dieses Jahr will man in mehr als 50 Skigebiete expandieren. courseticket Der Online-Marktplatz für Kurse und Weiterbildungsmöglichkeiten von etwa 2.700 Anbietern hat ein Investment von Business Angels (unter anderem Peter Lehner, Geschäftsführer der OnTec Software Solutions AG, und TV-Moderator Christian Clerici) bekannt gegeben. Mit dem frischen Kapital will man nach Deutschland expandieren. crowd-o-moto Die neue OnlinePlattform will den Autohandel und Konsumenten, die sich für einen Neuwagen interessieren, vernetzen. HORIZONT DIGITAL MARKETING DAYS 2015 Entrepreneurship Avenue Die Startup-Konferenz begrüßte am 22. Mai rund 750 Teilnehmer, 50 Sprecher und 60 Start-ups und sieht sich nun als die bestbesuchte Unternehmer-Konferenz für Studierende in Europa. Flink Die Firma vermietet mobile WLAN-Hotspots (quasi ein MiniRouter mit SIM-Karte und Akku) an Touristen in Österreich, damit diese nicht teure Roaming-Gebühren zahlen müssen, wenn sie unterwegs am Smartphone surfen. Pro Tag kostet ein Zugang für zehn Personen ab acht Euro – und das bei unlimitiertem Datenverbrauch. Jetzt anmelden und Teilnahme sichern! www.conferencegroup.de/digital15 ANDERS-SUNDT JENSEN VOLKSWAGEN TINA BEUCHLER OWM/ NESTLÉ DEUTSCHLAND mit seiner Keynote: Das Nutzen von Smart Data zum Management von Konsumentenerwartungen im 21. Jahrhundert diskutiert u.a. mit Dr. Peter Figge, Jung von Matt und Christian Scholz, Mindshare, was die neuen Anforderungen an (Media-) Agenturen sind und was Werbetreibende von Agenturen erwarten. + Learning Day am zweiten Tag mit Praxis-Workshops Veranstalter: Partner: Der Brutkasten Eigentlich schon länger online, promoten Die Presse und das WirtschaftsBlatt das Online-Portal www.derbrutkasten.at als neues Medium für die Start-up-Branche. Redaktionell betreut wird es von Theresa Sophie Breitsching. Eversport Die Buchungsplattform für Sportaktivitäten hat mit dem tennisfinder eine separate Webseite ins Leben gerufen, auf der sich nicht nur Tennisplätze, sondern auch Spielpartner finden lassen können sollen. 13./14. Juli 2015 l Steigenberger Hotel am Kanzleramt l Berlin Erleben Sie auf der Bühne u.a.: Nutzer, die sich für dasselbe Modell begeistern, können sich zu Gruppen zusammenschließen und sollen so bessere Preise bekommen. Medienpartner: hotel-crowdfunding.com Eine Nische wollen der Hoteleinrichter furniRent und die CrowdfundingPlattform Conda ausgemacht haben: Unter www.hotel-crowdfunding.com können ab sofort Privatpersonen in aufstrebende Hotels in Österreich investieren. Home Rocket Die Gründer der steirischen Crowdfunding-Plattform Green Rocket wollen in den Immobilienbereich. Auf www.homerocket. com können Kleinanleger zwischen 250 und 50.000 Euro in Bauvorhaben investieren. JobSwipr Das Wiener Start-up will die Jobsuche sexy machen und es Nutzern seiner App künftig erlauben, Stellenangebote wie bei der Flirt-App Tinder zu durchsuchen. Wischt man nach rechts, kann man sich für den Job bewerben, ein Wisch nach links verwirft die Anzeige und holt das nächste Angebot auf das Smartphone-Display. kiweno Das Start-up rund um CEO Bianca Gfrei hat sich Österreichs beliebtesten Business Angel Hansi Hansmann als Investor schnappen können. kiweno will seinen Kunden Selbsttests zur Feststellung von Nahrungsmittelunverträglichkeiten im eigenen Onlineshop verkaufen (Kostenpunkt derzeit: 99 Euro). nextSalesroom Und noch ein neuer Online-Marktplatz. Hier geht es um die Vermietung freier Geschäftsflächen, in die sich so genannte Pop-upStores (kurzzeitige Geschäfte) schnell und einfach einmieten können. Die Expansion ins Ausland soll ebenfalls anstehen. Noki Das intelligente Schloss aus Graz, das Türen mittels Smartphone öffnen lässt, war der Hit beim Start der Crowdfunding-Plattform Kickstarter. Innerhalb eines Tages konnte man das angepeilte Spendenziel von 125.000 Euro locker erfüllen und steuert mittlerweile auf die 300.000 Euro zu. Startup Day Vienna Die Wirtschaftsagentur Wien veranstaltet am 12. Juni einen eigenen Tag für Start-ups in der österreichischen Hauptstadt, an dem mit Spaziergängen durch bestimmte Bezirke Jungfirmen in ihren Büros besucht werden können. Außerdem soll es an ausgewählten Locations Pitching Sessions, Podiumsdiskussionen und Workshops geben – alles mit dem Ziel, den Standort Wien als Hub für Start-ups in den Vordergrund zu rücken. TeamEcho Das Start-up aus Linz will es Betrieben mit einer Onlinelösung ermöglichen, schnell und einfach die Mitarbeiterzufriedenheit zu analysieren. Wichtig aus Sicht der Mitarbeiter: Die Stimmabgaben sollen komplett anonym gemacht werden können. WeAreDevelopers.org Die Digitalagentur Vienna Digital hat eine neue Online-Community ins Leben gerufen, bei der sich Web- und MobileEntwickler vernetzen können. Auf einer Konferenz am 11. Juni in der Burg Perchtoldsdorf soll der Austausch auch offline stattfinden. zoomsquare Die Immobilien-Plattform bietet in einem neuen Wohnpreisrechner eine interaktive Karte für Immobilienpreise. Die erhobenen Marktdaten, die zoomsquare durch die Analyse von 100.000 Online-Inseraten generiert, sollen anderen Firmen (teilweise kostenpflichtig) zuHÅOHMJDIHFNBDIUXFSEFO r
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