Jahresbericht 2014 Kinderhilfswerk Dritte Welt

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gemeinnützig
unabhängig
Kinderhilfswerk
Dritte Welt
Jahresbericht 2014
Hilfe ohne Umweg. Weltweit. Seit 1975.
Internet
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Kinderhilfswerk Dritte Welt e. V. – H
Danksagung
Die Kinder in Siribala (Mali) freuen sich
über ihr neues Unterrichtsgebäude.
Liebe Spenderinnen und Spender,
sehr geehrte Damen und Herren,
„Hilfe zur Selbsthilfe“ war auch in
diesem Geschäftsjahr das Leitmotiv des
Kinderhilfswerks Dritte Welt. Hinter dieser
Devise steht das Ziel, die Lebensbedingungen und Zunftsperspektiven der
Bevölkerung in Entwicklungsländern
langfristig zu verbessern und mit Bauten
von Schulen und Gesundheitszentren den
Weg für die kommenden Generationen zu ebnen. Es ist immer wieder ein langwieriger und oftmals komplizierter Prozess, einen neuen Projektstandort zu finden, die Projektstrukturen zu planen, mit den Behörden
vor Ort zu kommunizieren und die Neu- oder Erweiterungsbauten zu leiten und zu überwachen – alles im
Bestreben, die Spendengelder mit höchst möglicher Effizienz, Sorgfalt und dauerhafter Wirksamkeit einzusetzen.
So sind wir stolz, auch 2014 dank Ihrer Hilfe sehr viel erreicht zu haben; sei es durch kontinuierliche finanzielle Unterstützung humanitärer Institutionen, durch die erfolgreiche Etablierung neuer Projekte, durch
die reibungslose Realisierung von Bau- und Renovierungsmaßnahmen oder durch das Verschicken von
Sachspenden.
So erreichten unsere zwei Spendencontainer mit medizinischem Equipment wieder Malis Hauptstadt
Bamako, die Arbeiten zur Erweiterung des Gesundheitszentrums in Mopti-Sevaré (Mali) konnten abgeschlossen werden, und die Gemeinde Endé im Dogonland (Mali) erhielt eine neue Schule. Auch in Siribala
in der Region Ségou (Mali) wurde eine neue Schule mit fünf Klassenräumen gebaut. Der APDF-Kindergarten, das Behindertenzentrum C.R.H.P., das Blindenzentrum U.M.A.V. und das Waisenheim „La Pouponnière“, alle in Bamako ansässig, erhielten finanzielle Unterstützung zur Aufrechterhaltung ihres Betriebs.
In Ruanda wurden die Erweiterungsarbeiten an der Vorschule „Les Genies“ erfolgreich abgeschlossen,
und die Kinder erhielten von einem deutschen Gymnasium eine Sachspende von 100 mit Schreibmaterial
gefüllten Federtaschen. In Südafrika konnte das Kinderhilfswerk Dritte Welt einen großen Erfolg feiern:
Nombuso Kubheka, die als Aidswaise in einem der Thokomala Homes aufwuchs, beendete ihre Ausbildung
mit einem Universitätsabschluss und hat ihre Arbeit als zertifizierte Sozialarbeiterin aufgenommen. In Brasilien wurden im Zuge der Weltmeisterschaft das Fußballprojekt „VNort“, das Trommelprojekt „Quabales“
und die Capoeira Schule São Salomão finanziell unterstützt. In unserer Kindertagesstätte „Casa Mateus“
wurden Renovierungsarbeiten durchgeführt, und dank der Zusammenarbeit mit der Lufthansa Help Alliance konnte ein Scheck über 15.000 € überreicht werden. Die ANELC-Einrichtungen in Argentinien sowie
das Straßenkinderheim „Hogar Amanecer“ in Montevideo (Uruguay) wurden finanziell unterstützt. Und
auch der „Shree Tribhuwan Primary School“ in Nepal sowie der Kindertagesstätte „East Erawwala Mutual
Welfare“ in Sri Lanka wurden Kosten für den laufenden Betrieb abgenommen.
All diese Erfolgsgeschichten sind nur möglich geworden durch den Entschluss vieler
Menschen, die Arbeit des Kinderhilfswerks Dritte Welt finanziell zu unterstützen. Dafür danken
wir – auch im Namen all derer, denen die Projekte zugutekommen – von ganzem Herzen!
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Jahresbericht 2014
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– Hilfe ohne Umweg. Weltweit. Seit 1975.
Verein
Mädchen in der „Baby-Class“ der Nursery
School „Amies de Dieu“ in Kigali (Ruanda).
Das Kinderhilfswerk Dritte Welt e. V. (KHW Dritte Welt) mit Sitz in Hamburg verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke. Die Tätigkeit des Vereins ist unparteilich
und überkonfessionell. Der Zweck des Vereins ist die Förderung der öffentlichen Gesundheitspflege und der Wohlfahrtspflege in den Ländern der sog. „Dritten Welt“. Die Satzungszwecke werden verwirklicht durch Hilfsmaßnahmen im sozialen Bereich, insbesondere
durch Hilfen für Kinder und Jugendliche und deren Familien sowie durch Hilfsmaßnahmen
im gesundheitlich-medizinischen Sektor. Überdies werden die Satzungszwecke verwirklicht
durch die Förderung der schulischen oder beruflichen Grundausbildung und durch die Aufklärung der Öffentlichkeit über die Lebenssituation der Kinder und Jugendlichen in den
Ländern der „Dritten Welt“.
Kinderhilfswerk
Dritte Welt
Der Verein ist selbstlos tätig und verfolgt keine eigenwirtschaftlichen Zwecke. Die letzte Anerkennung der steuerlichen Gemeinnützigkeit erfolgte durch den Bescheid des Finanzamtes
Hamburg Nord vom 19. Oktober 2011. KHW Dritte Welt hat seit 1992 jährlich das SpendenSiegel des Deutschen Zentralinstituts für Soziale Fragen (DZI) erhalten.
Die Vorstandsmitglieder des KHW Dritte Welt oder mit der Projektrealisierung betraute
Vereinsmitglieder führen regelmäßig Inspektionen vor Ort durch. Wo dies aus organisatorischen oder finanziellen Gründen nicht praktikabel ist, werden bedarfsgemäß unabhängige
Gutachter bestellt, die die technische Qualität z. B. von Schulbauten überprüfen. Diese
Praxis hat sich insbesondere in Mali als sehr konstruktiv erwiesen.
Seit 1992 erhalten wir
jährlich das Spendensiegel
des Deutschen Zentralinstituts
für Soziale Fragen ( DZI).
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Das Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr. Die Organe des Vereins sind die Mitgliederversammlung und der Vorstand. Den geschäftsführenden Vorstand bilden – jeweils alleinvertretungsberechtigt – der erste Vorsitzende Uwe Schmidt und der zweite Vorsitzende Hauke Nagel.
Für die Steuerung aller operativen Maßnahmen, der Projektinspektionen und -evaluationen
sowie für die Geschäftsführung im Sinne des Vereinszwecks erhalten der erste und zweite
Vorsitzende Tätigkeitsvergütungen in Höhe von 650 Euro bzw. 500 Euro pro Monat. Als
weitere – satzungsgemäß nicht alleinvertretungsberechtigte – Vorstandsmitglieder wurden
2014 Christoph Wenk-Fischer und Pamela Scholz gewählt. Die Mitglieder beaufsichtigen
und kontrollieren die Finanzgeschäfte und die Projektvorhaben des Vorstandes, der in
mindestens einer jährlichen Mitgliederversammlung entlastet werden muss. Das KHW
Dritte Welt beschäftigt insgesamt drei Mitarbeiter in Festanstellung.
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Kinderhilfswerk Dritte Welt e. V. – H
Jahresrückblick Projekte 2014
Lebenswichtige Impfung gegen Polio im
Gesundheitszentrum Bamako-Sébénikoro.
n Mali
Seit über 40 Jahren tritt das KHW Dritte Welt jedes Jahr aufs Neue mit Unternehmen in ganz
Deutschland in Kontakt, um Sachspenden für Mali einzuwerben. Dank vieler großzügiger und
gemeinnützig denkender Unternehmen, die uns in unserem Anliegen unterstützen, die Gesundheitsversorgung in den Entwicklungsländern zu verbessern, haben wir es 2014 wieder geschafft,
zwei Container mit dringend benötigten Materialien vom Hamburger Hafen aus nach Mali schiffen zu lassen. Denn die Aufrechterhaltung und Optimierung der medizinischen Grundversorgung in unseren 14 Gesundheitszentren ist und bleibt uns ein elementares
Anliegen. Die Sachspenden aus Deutschland sind in Mali von immens
hohem Wert, da sie das oftmals veraltete und funktionsuntüchtige Equipment ersetzen und so die Behandlungsmöglichkeiten durch moderne
Geräte deutlich verbessern. So finden die Menschen in Mali in unseren
Einrichtungen umfassende und vor allem zuverlässige Vorsorge und
Behandlung. Besonders Schwangeren bieten die Entbindungsstationen die
oft einzige Möglichkeit prä- und postnataler Begleitung und Hilfestellung.
Bereits Mitte November trafen die zwei Hilfscontainer in der Hauptstadt
Bamako ein. Unter medizinischer Leitung wurden die Inhalte vor Ort
erfasst und bedarfsgemäß auf unsere 14 Gesundheitszentren verteilt. Dafür
hatte unsere Mitarbeiterin in Mali, Frau Habibatou Koné, schon zuvor den
Bedarf der Gesundheitszentren ermittelt, um die Sachspenden individuell
und gezielt verteilen zu können. Mit Hilfe vieler Freiwilliger wurden
die Kinderbetten, Krankenliegen, Medizinschränke, Büroausstattungen,
Behälter etc. zügig an ihre Bestimmungsorte gebracht und konnten schnell
zum Einsatz kommen. Aus Mali erhielten wir die Nachricht, dass besonders der Mundschutz und die Hand-Desinfektionsmittel eine große Hilfe
waren – im Kampf gegen die allgegenwärtige Bedrohung durch die EbolaSeuche.
Die 2013 begonnenen Arbeiten zur Erweiterung des Gesundheitszentrums
in Mopti-Sevaré, die das KHW Dritte Welt gemeinsam mit dem BMZ
(Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) finanzierte, wurden Anfang des Jahres erfolgreich abgeschlossen.
Von Hamburg nach Bamako.
Be- und Entladung des Sachspenden-Containers.
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Jahresbericht 2014
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– Hilfe ohne Umweg. Weltweit. Seit 1975.
Jahresrückblick Projekte 2014
Über 100 neue Schulplätze in der Primarschule
von Ende-Wô/Dogonland (Mali).
Zudem erhielt die Gemeinde Endé im Dogonland eine
neue betriebsfertig ausgestattete Schule mit drei hellen,
geräumigen Klassenzimmern und einer Toilettenanlage.
Die Schule wurde von der Gemeinde feierlich eingeweiht und umgehend in Betrieb genommen. Das
abgelegene Dogonland, das zwei Tagesreisen von der
Hauptstadt Bamako entfernt liegt, ist eine der ärmsten
Regionen der Welt. Dennoch – oder gerade deshalb – findet der Schulbesuch von Jungen und
von Mädchen erfreulicherweise größte Unterstützung in der Gesellschaft.
In Siribala (Region Mopti) errichtete das KHW Dritte Welt mit Arbeitskräften aus der Region
eine Primarschule mit fünf Klassenräumen, die genug Platz für die Kinder aus einem verarmten
und schulisch unterversorgten Stadtviertel sowie aus angrenzenden Dörfern bietet. Zusätzlich
wurde eine Latrinenanlage gebaut, die den hygienischen Standard des Schulalltags deutlich
verbessert.
Seit 2008 unterstützt das KHW Dritte Welt kontinuierlich
den APDF Vorschul-Kindergarten in der Hauptstadt
Bamako. So wurden auch 2014 ein Teil der Gehälter für
die Betreuerinnen übernommen und finanzielle Unterstützung für den Kauf von Spiel- und Unterrichtsmaterialien geleistet. Auch das Behindertenzentrum C.R.H.P.,
das Blindenzentrum U.M.A.V. und das Waisenheim „La
Pouponnière“, alle in der Hauptstadt Bamako ansässig,
erhielten finanzielle Unterstützung zur Aufrechterhaltung
des Betriebs.
In der Pouponnière in Bamako (Mali) werden 150 verwaiste
Mädchen und Jungen rund um die Uhr betreut.
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Kinderhilfswerk Dritte Welt e. V. – H
Jahresrückblick Projekte 2014
n Ruanda
Die Vorschule „Les Genies“ in Ntarama, für die wir
seit 2012 einen Spielplatz und eine Toilettenanlage errichtet haben, hat dank des Gymnasiums Wentorf im
September 100 gefüllte Federtaschen für alle Mädchen
und Jungen erhalten: mit Bunt-, Blei- und Wachsmalstiften, Kinderscheren, Radiergummi, Anspitzer und
Geodreieck – vorschulische Unterrichtsmaterialien,
die in Ruanda nicht oder nur überteuert erhältlich
sind. Zudem
wurden die Erweiterungsarbeiten an der Vorschule, welche
letztes Jahr begonnen wurden, erfolgreich beendet. Die zwei
neuen hellen Klassenräume wurden fertiggestellt und bieten
nun Platz für weitere Kinder sowie ausreichend Raum zum
Spielen und Lernen.
Fast 100 Mädchen und Jungen besuchen den Vorschul-Kindergarten in Ntarama
(Ruanda).
n Südafrika
Einen großen Erfolg konnten 2014 die Thokomala Homes feiern. Und auch wir, das KHW Dritte
Welt sowie alle Pflegemütter dieser einzigartigen Einrichtung in Südafrika, sind stolz verkünden
zu können, dass Nombuso Kubheka ihre Bildungslaufbahn erfolgreich mit einem Universitätsabschluss beendet hat. Sie war 14 Jahre alt, als sie vor über 10 Jahren in eines unserer ersten „Thokomala Häuser“ für Aidswaisen in Südafrika einzog. Ihre Eltern waren gestorben, und Nombuso
wurde mit ihren beiden Brüdern von einem Onkel aufgenommen, der selbst erst 21 Jahre alt war.
Da die Kinder nicht zur Schule gingen und in der Nachbarschaft um Lebensmittel bettelten, wurden sie 2002 in ein Kinderheim in Durban gebracht. Kurz darauf wurden die ersten Thokomala
Häuser eröffnet und die Geschwister als Bewohner ausgewählt.
Im neuen Zuhause wurde Nombuso sehr lernfreudig und schaffte es, durch ihre guten Schulleistungen ein Studium zu beginnen. Heute sagt sie: „Ich bin so dankbar im Thokomala Haus
eine neue Familie gefunden zu haben, die mich immer unterstützt und mir Rückhalt gegeben hat.“
Mittlerweile ist sie 26 Jahre alt und wird schon bald eine Festanstellung als registrierte Sozialarbeiterin beginnen. Ihr Bruder Luyanda,
21, studiert Business Administration und Marketing im dritten Jahr.
Ihr zweiter Bruder ist leider 2010 mit 17 Jahren an AIDS gestorben.
Mittlerweile gibt es 20 Thokomala Häuser in fünf Provinzen Südafrikas. Pro Haus betreut eine Pflegemutter fünf bis sechs Kinder.
Das KHW Dritte Welt unterstützt die Thokomala Häuser seit vielen
Jahren durch die Übernahme laufender Kosten, z. B. von Gehältern
der Pflegemütter.
Nombuso Kubheka ( 2. von re.) feiert mit ihrem Bruder Luyanda und zwei Betreuerinnen
der Thokomala-Homes (Südafrika) ihren Universitätsabschluss.
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Jahresbericht 2014
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– Hilfe ohne Umweg. Weltweit. Seit 1975.
Jahresrückblick Projekte 2014
n Südamerika
Mit Brasilien als Austragungsort der Fußballweltmeisterschaft 2014 wurde nicht nur ein wirtschaftlich
aufstrebendes, sondern vor allem ein kulturell sehr vielseitiges Land ausgewählt. Das KHW Dritte Welt
hat dieses Ereignis zum Anlass genommen, das Augenmerk verstärkt auf Brasilien zu legen und die
Projektarbeit in diesem Land zu intensivieren. Denn auch wenn sich das Land zur WM von seiner
besten Seite präsentierte, neue Stadien gebaut wurden und die Arbeitslosenquote stetig sank, so lebt ein
Großteil der Bevölkerung noch immer in ärmlichen Verhältnissen. Arbeitslosigkeit, Kriminalität und
Drogen bestimmen den Alltag vieler Kinder und Jugendlicher; besonders in den Favelas der Millionenstädte wie Rio de Janeiro, São Paulo und Salvador. Es fehlt an qualitativ hochwertigem Schulunterricht
und an betreuten kindgerechten und werteorientierten Freizeitangeboten. Deshalb hat das KHW Dritte
Welt 2014 besonders Projekte unterstützt, welche die Freizeitgestaltung der Kinder auch nach den
florierenden Wochen der Weltmeisterschaften nachhaltig verbessern.
Dazu gehört das Fußballprojekt „VNort“, das dreimal wöchentlich kostenfreies Fußballtraining für
Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 16 Jahren anbietet. Das Training findet meist am Strand „Praia
de Amarelinha“ statt, und aktuell werden ca. 140 Kinder und Jugendliche betreut. Weitere Aktivitäten
sind gemeinsame Ausflüge und die Teilnahme an Fußballturnieren. Das Ziel von „VNort“ ist es, Spaß
an sportlichen Aktivitäten zu vermitteln, Lernhaltung zu erzeugen, kreatives Denken zu fördern und
Grundwerte des Verhaltens in Gemeinschaft erlebbar zu machen.
In der drittgrößten Stadt Brasiliens, Salvador, wurde das Trommelprojekt „Quabales“ vom KHW Dritte
Welt unterstützt, indem laufende Kosten übernommen wurden. Kinder und Jugendliche aus verarmten
Familien lernen dort nicht nur gemeinschaftlich zu musizieren und Rücksicht und Verantwortung zu
übernehmen, sondern erleben ganz bewusst ihre faszinierende und einzigartige Regionalkultur.
Eine weitere Institution, die das KHW Dritte Welt 2014 erstmals unterstützt hat, ist die Capoeira Schule
São Salomão in Recife. Sie bietet seit 15 Jahren in dem Projekt „Caxinguelês” rund 40 Kindern und
Jugendlichen die Möglichkeit, durch den Capoeira-Tanz
ihre Selbstwahrnehmung zu schulen und ihr Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen zu steigern. Besonders hervorzuheben ist der systemische Ansatz dieses Projekts, das den
familiären und den schulischen Hintergrund aller Kinder
berücksichtigt. So kann sich die präventive Wirkung des
Projektes durch das intensive Zusammenspiel von familiärem und schulischem Umfeld vor dem Hintergrund der
besonderen städtischen Umgebung besonders entwickeln.
Wolfgang Niersbach und Cacau bei der Übergabe eines Schecks über
15.000 € an die Kinder- und Jugendtagesstätte „Casa Mateus“ in Mauá
(Brasilien). Die Mädchen freuen sich über den spannenden Besuch aus
Deutschland.
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Jahresrückblick Projekte 2014
Capoeira-Vorführung von Jugendlichen vor der DFB-Delegation
in der „Casa Mateus“.
Das Centro Comunitário Casa Mateus in Mauá –
einem Vorort der 20-Millionen-Stadt São Paulo –
bietet seit 1980 Kindern und Jugendlichen die
Möglichkeit, ihre Zukunft sinnvoll und lebenswert zu gestalten. Denn noch immer gehören
Waffen- und Drogenhandel, Arbeitslosigkeit und
soziale Verelendung zum Alltag des Viertels Parque das Américas und der Favelas von Mauá. In
diesem Milieu wirkt die von uns unterstützte Einrichtung: Bedürftige oder in Not geratene Familien
erhalten kostenlos soziale Beratung und pragmatische Lebenshilfe. Gefördert wird die Eigeninitiative
der Kinder und Jugendlichen aus den Elendsvierteln mit Ausbildungsangeboten, Sprachkursen und
pädagogischer Tagesbetreuung. Die Bedingung: Alle Kinder müssen den regulären Schulunterricht
besuchen.
Durch unsere Zusammenarbeit mit der Lufthansa Help Alliance bekam diese Tagesstätte Mitte Juni
Besuch einer DFB-Delegation um Präsident Wolfgang Niersbach, Reinhard Raubal, Cacau und von
einer Delegation der Lufthansa. Es wurde ein Scheck über 15.000 € an die Einrichtung überreicht, und
die Kinder erlebten einen ereignisreichen Tag mit gemeinsamem Chorgesang, Capoeira und natürlich
Fußball. Später wurden Renovierungsarbeiten an der Kindertagesstätte durchgeführt, um den Kindern
weiterhin ein angemessenes Spiel- und Lernumfeld zur Verfügung stellen zu können.
Seit vielen Jahren übernimmt das KHW Dritte Welt
laufende Kosten der drei Kindertagesstätten der
Deutschen Evangelischen Gemeinde in Buenos Aires,
die den Straßenkindern der Slums den Einstieg in ein
Leben ohne Gewalt, Kriminalität, Drogen- und Alkoholprobleme ermöglichen. Auch 2014 wurden die drei
ANELC-Einrichtungen „Casita La Paloma“, „Arcángel
Gabriel“ und „Hogar Germán Frers“ finanziell unterstützt, um laufende Kosten decken zu können.
Zudem wurde die Partnerschule von ANELC, das
„Instituto Evangélico Luis Siegel“ in Los Polvorines,
einem Stadtteil Buenos Aires, behindertengerecht
modernisiert.
Professionelle Betreuerinnen und Freiwillige aus vielen Ländern kümmern sich
in den ANELC-Einrichtungen in Buenos Aires (Argentinien) liebevoll um die Kinder.
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Jahresbericht 2014
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– Hilfe ohne Umweg. Weltweit. Seit 1975.
Jahresrückblick Projekte 2014
Auch in Montevideo (Uruguay) war das KHW Dritte Welt wieder tätig, indem
das Straßenkinderheim „Hogar Amancer“ von laufenden Kosten entlastet wurde.
Verwaiste und ausgesetzte Kinder, die tagtäglich von hoher Kriminalität und
Drogenhandel umgeben sind, finden in dieser Einrichtung liebevolle Betreuung
und einen geregelten Tagesablauf.
Neue Wasseranschlüsse versorgen die Schüler der „Shree Tribhuwan
Primary School“ in Nawalparasi (Nepal) mit frischem Trinkwasser.
n Asien
Der Betrieb in dem 2013 fertiggestellten neuen Schulgebäude der „Shree Tribhuwan Primary School“ in Nawalparasi (Nepal) ist gut angelaufen. Die zusätzlichen
Klassenräume werden nicht nur von Schülern, sondern auch von Erwachsenen
für Aus- und Weiterbildungsseminare genutzt. Die neuen Wasserhähne sorgen für
eine zuverlässig Trinkwasserversorgung und gute Waschmöglichkeiten. Die jährliche finanzielle Unterstützung für betriebliche Kosten wurde 2014 wie in den
letzten Jahren geleistet.
Die Kindertagesstätte „East Erawwala
Mutual Welfare“ in Sri Lanka erhielt
die jährliche finanzielle Hilfe, um die
Versorgung der Kinder gewährleisten
zu können.
Große Freude beim Tauziehen in der Kindertagesstätte
in Sri Lanka.
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Geplante Projekte
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n
Zusammen mit der gemeinnützigen Unternehmergesellschaft „Playgrounds
for the world“ plant das KHW Dritte Welt einen Bewegungsspielplatz für
die 220 Kinder der Kindertagesstätte Educandário in Cruzeiro do Sul
(Brasilien). Dieses Projekt soll über Crowdfunding finanziert und gemeinschaftlich umgesetzt werden.
n
Wie jedes Jahr soll auch 2015 mindestens ein Sachspendencontainer mit
medizinischem Equipment nach Mali verschickt werden, der unseren Gesundheitszentren zugutekommt.
n
In Lougourougoumbou/Dogonland (Mali) soll die vorhandene Primarschule
mit sechs Klassen um drei Klassenräume für die Sekundarstufe (Klasse 7–9)
erweitert werden. Bisher können nur wenige Kinder aus Lougourougoumbou
ihre Schullaufbahn ab Klasse 7 im 20 km entfernten Bandiagara fortsetzen.
n
In Timéssogou, ebenfalls im Dogonland/Mali, soll eine Grundschule mit
drei Klassenräumen und Sanitäranlagen entstehen. Bisher findet der Unterricht für etwa 90 Mädchen und Jungen täglich im Freien statt oder in behelfsmäßigen Stroh-Lehm-Verschlägen.
n
In Hilekharka/Nepal planen wir ein neues Unterrichtsgebäude mit fünf
Klassenräumen. Durch dieses Projekt können noch mehr Mädchen und
Jungen aus Hilekharka und Umgebung bis zur achten Klasse die Schule in
ihrer Heimatregion besuchen.
Jahresbericht 2014
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– Hilfe ohne Umweg. Weltweit. Seit 1975.
Öffentlichkeitsarbeit
n
Am 20. November 2014 stellte der 1. Vorsitzende des KHW Dritte Welt,
Uwe Schmidt, unsere Organisation beim TV-Sender Hamburg1 vor. Im
Interview berichtete er über die langjährige Arbeit in Entwicklungsländern,
über die bereits gebauten Gesundheitszentren und Schulen sowie über die
geplante Projektarbeit im kommenden Jahr.
n
Studenten der Hamburger Hochschule für angewandte Wissenschaften (HAW)
haben im Rahmen eines gemeinsamen Projekts für das KHW Dritte Welt einen
Kalender gestaltet, dessen Motive 2015 – im 40. Jubiläumsjahr des KHW Dritte
Welt – auf Ausstellungen in Hamburg, Berlin und Bamako gezeigt werden
sollen.
n
Am 13. September 2014 wurde das Charity Festival am Adalbert-StifterGymnasium in Castrop-Rauxel ausgetragen, an dem der 1. Vorsitzende Uwe
Schmidt teilnahm. Er begleitete eine Ausstellung über das KHW Dritte Welt
und informierte über die Arbeit unseres Hilfswerks.
n
Im Geschäftsjahr 2014 wurde – wie in den Vorjahren auch – pro Quartal ein
themen-/länderspezifisches Faltblatt oder ein Brief an die Spender verschickt,
um über die abgeschlossenen und geplanten Projekte zu informieren und
Spenden einzuwerben.
Motive aus dem Kalenderprojekt der Hamburger HAW –
zum 40. Geburtstag unseres Hilfswerks.
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Kinderhilfswerk Dritte Welt e. V. – H
Finanzjahr 2014
n Einnahmen
2014
2013
Spenden allgemein
109.317 €
154.845 €
Sachspenden
115.138 €
110.020 €
Projektbezogene Spenden
116.410 €
107.308 €
38.850 €
7.500 €
147.215 €
131.768 €
15.000 €
0€
0€
0€
180 €
235 €
41 €
141 €
542.151 €
511.817 €
Bußgelder
Öffentliche Zuschüsse
Zuschüsse anderer Träger
Sonstige Erträge
Mitgliedsbeiträge
Sonstige Zinsen u. ähnliche Erträge
Gesamtsumme
Die allgemeinen Spenden sind 2014 gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Bei den Sachspenden und den
projektbezogenen Spenden konnte das Niveau gegenüber dem Vorjahr leicht verbessert werden. Die Bußgelder haben einen signifikanten Sprung nach oben gemacht, was auch auf verstärktes Fundraising zurückzuführen ist. Auch die öffentlichen Zuschüsse und die Zuschüsse anderer Träger konnten gesteigert werden.
Die Positionen „Sonstige Erträge“, „Mitgliedsbeiträge“ sowie „Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge“ sind
aufgrund ihrer geringen Höhe bei der Betrachtung zu vernachlässigen.
n Ausgaben
2014
2013
Projektförderung
408.573 €
380.316 €
Projektbegleitung
75.295 €
66.339 €
5.051 €
6.013 €
Werbung und allg.
Öffentlichkeitsarbeit
45.073 €
47.454 €
Verwaltung
25.508 €
35.7105 €
0,00 €
0€
559.500 €
535.832 €
Kampagnen-, Bildungsund Aufklärungsarbeit
Vermögensverwaltung
Gesamtsumme
Die Projektförderung konnte – entsprechend den höheren Einnahmen – gesteigert werden. Analog dazu
stiegen auch die Kosten der Projektbegleitung. Die Kampagnen-, Bildungs- und Aufklärungsarbeit, die
Werbung und allgemeine Öffentlichkeitsarbeit sowie der Verwaltungsaufwand wurden zugunsten der
Projektförderung reduziert.
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Jahresbericht 2014
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– Hilfe ohne Umweg. Weltweit. Seit 1975.
Finanzjahr 2014
Vermögensaufstellung – Bilanzstichtag 31. Dezember 2014
n Aktiva
2014
2013
1€
1€
38.030 €
42.310 €
0€
0€
106.425 €
117.076 €
Sonstige Aktiva
2.332 €
2.321 €
Summe Aktiva
146.788 €
161.708 €
Immaterielle Vermögensgegenstände
Sachanlage
Finanzanlagen und Wertpapiere
Kassenbestand und Bankguthaben
Der leichte Rückgang der Sachanlagen ist Abschreibungen geschuldet. Kassenbestand und Bankguthaben
sind vor allem wegen der gestiegenen Projektförderung und -begleitung etwas zurückgegangen.
n Passiva
Eigenkapital
2014
2013
40.000,00 €
40.000,00 €
99.940 €
117.288 €
6.150 €
3.850 €
698 €
570 €
146.788 €
161.708 €
Rücklagen
Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Summe Passiva
Die Rücklagen haben sich zugunsten der Projektförderung und -begleitung leicht reduziert. Die Veränderung bei den Rückstellungen ist auf gestiegene Anforderungen an den Jahresabschluss zurückzuführen.
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Kinderhilfswerk Dritte Welt e. V. – H
Verteilung des Projektaufwands 2014
n a) Prozentuale Verteilung nach Kontinent:
Afrika
Asien
Südamerika
69,00 %
2,00 %
29,00 %
n b) Prozentuale Verteilung nach Land:
Mali
Ruanda
Südafrika
Indien
Nepal
Sri Lanka
Brasilien
Argentinien
Uruguay
53,40 %
15,23 %
0,19 %
0,13 %
1,85 %
0,24 %
12,08 %
12,47 %
4,41 %
n c) Größte Projektausgaben 2014
Ausstattung der 14 Gesundheitszentren/Mali
Schulbau „Les Genies“ in Ntarama/Ruanda
Schulumbau in Los Polverines/Argentinien
Dachrenovierung der Kindertagesstätte Sao Paulo/Brasilien
Schulbau Ende-Wo
14
Jahresbericht 2014
133.992,95 €
54.216,28 €
50.943,39 €
41.901,76 €
36.586,47 €
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– Hilfe ohne Umweg. Weltweit. Seit 1975.
Testat des Wirtschaftsprüfers
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Kontakt & Spenden
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Dritte Welt e. V.
Lübecker Straße 1
D-22087 Hamburg
Tel.: 040 ⁄ 227 99 96
Fax: 040 ⁄ 227 17 015
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Ansprechpartner
Uwe Schmidt
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Postbank Hamburg
Konto: 266 804 206
BLZ: 200 100 20
IBAN:
DE 40 2001 0020 0266 8042 06
BIC: PBNKDEFF
GLS Bank
Konto: 2021410200
BLZ: 430 609 67
IBAN:
DE 54 4306 0967 2021 4 102 00
BIC: GENODEM1GLS
Stand: Oktober 2015
Jährlich geprüft durch
Als Zeichen für den verantwortungsvollen
Umgang mit den uns anvertrauten Mitteln
trägt das Kinderhilfswerk Dritte Welt e. V.
seit 1992 – bei ununterbrochener Verlängerung – das DZI-Spenden-Siegel.