Peter Begsteiger GF Kinderhilfswerk Dipl. Outdoortrainer Erlebnispädagoge Spielpädagoge Wie entstand die Idee zur Gründung des Kinderhilfswerkes? Ich habe nach der Matura in Deutschland in der Mitgliederwerbung für den Landesbund für Vogelschutz (LBV) gejobbt und dabei viele Erfahrungen im aktiven Spendenmarketing gesammelt, die mir dann bei der Rückkehr nach Österreich sehr zugute gekommen sind. Als dann 1998 eine Freundin mit der Idee an mich herantrat eine Selbsthilfegruppe für Missbrauchsopfer zu gründen, machte ich den Vorschlag gleich einen Verein mit professionellen Helfern auf die Beine zu stellen. Ich wollte eine Einrichtung ins Leben rufen, in der kindliche Opfer von Übergriffen, rasch, unbürokratisch und kostengünstig professionelle Hilfe in Anspruch nehmen können. Wir haben dann um einen Schilling eine 80 m2-Wohnung gemietet und renoviert. Die ersten Schritte waren mühsam. Bei der Frage nach der Finanzierung haben wir uns rasch für die Eigenständigkeit und Unabhängigkeit von staatlichen Förderungen entschieden. Wie finanziert sich das Kinderhilfswerk? Alle Therapien, Materialien, Räume, das Personal und, und, und ... werden über Spenden von Mitgliedern finanziert. Im Jahr 2009 werden wir die Zahl von 35.000 Mitgliedern erreichen, davon haben wir rund 2.000 SpenderInnen, die seit 1999 das Hilfswerk unterstützen. Geworben werden die Mitglieder durch persönliche Gespräche. Die Höhe der Mitgliedsbeiträge ist variabel. 2008 wurden wir mit dem Spendengütesiegel ausgezeichnet und ab 2009 kann jede Spende auch steuerlich abgesetzt werden. Wohin soll sich das Kinderhilfswerk entwickeln? 2010 wird eine weitere Beratungsstelle in Wien eröffnet und in den kommenden Jahren wollen wir in jedem Bundesland mit einer Einrichtung vertreten sein. Wünschen würde ich mir zudem ein Therapiezentrum, irgendwo im Grünen, mit Tieren. In diesem Haus sollen Kinder auch stationär aufgenommen werden, damit innerhalb von sechs bis zwölf Wochen ein optimaler Therapieplan erstellt werden kann.