Kultursensible sexuelle Orientierung – "Andrej ist anders und Selma liebt Sandra" – Projekt-Infos Projektinfos 10.07.15 Um was geht es? Ausgangslage – Zielsetzung! Die persönliche Situation für LSBTTIQ-Jugendliche insbesondere mit Migrationshintergrund aus Familien/ Communities konservativ-traditioneller und stark religiöser Herkunftsländer, soll nachhaltig verbessert werden. Die jungen Menschen haben bisher oft keine Chance ihre sexuelle Orientierung oder Neigung zu leben oder ihre geschlechtliche Identität zu finden, ohne einen Bruch mit ihrer Familie und mit ihrem persönlichen Umfeld zu riskieren. Wie geht es? Projektansatz – Projektvorhaben! Der Projektansatz ist interkulturell/ kultursensibel und interreligiös/ religionssensibel! Das Wissen über Werte, Normen und Funktionsweisen soll helfen Ansätze und Lösungen zu finden – aber auch den Einstieg in eine Wertediskussion in den Communities/ Migrantenorganisationen bieten. Ganz praktisch stehen zu Beginn Einzelgespräche mit wichtigen Personen/ Multiplikator_innen in den Migrant_innenorganisationen, Communities und Religionsgemeinschaften an. Es geht zunächst um Verstehen von kulturellen/ religiösen Schwellen, Grenzen, Ängste: Was geht? Was geht nicht? Was geht wann und wie doch? Was ist gewollt, erlaubt, geduldet, nicht gern gesehen, sanktioniert, unmöglich? Welche Tabus gibt es? Gibt es Ideen warum, woher? Ebenso sollen zu Beginn Einzelgespräche mit LSBTTIQ-Jugendlichen und Erwachsenen mit Migrationshintergrund geführt werden, wie sie mit ihrer Situation in der Familie/ den Communities umgehen/ umgegangen sind, welche Möglichkeiten es gibt, was hilfreich und besonders schwierig ist oder war. Welche Lösungen, Lebensentwürfe, Alternativen gibt es bisher (z.B. Doppel-Leben in zwei komplett getrennten Welten, Bruch mit dem bisherigen Leben/ der Familie, Auswanderung,…)? Was funktioniert gut/ nicht gut? Was sind die Vor- und Nachteile? Welcher Weg hat welchen Preis? Auf dieser Grundlage sollen kultursensible Strategien erkannt und weiterentwickelt werden. Welche möglicherweise neuen/ wenig genützten Spielräume ergeben sich aus den Erkenntnissen? Welche begünstigenden Faktoren können helfen? Ziel sind neue Handlungsalternativen für LSBTTIQ-Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund und gegenseitiges Verstehen. Die mit den Jugendlichen und Erwachsenen aus den einzelnen Communities erarbeiteten Erkenntnisse sollen dokumentiert und aufbereitet werden, damit sie im Anschluss für Beratung/ Anlaufstellen/ Fachkräfte zur Verfügung stehen. Gleichzeitig sollen Möglichkeiten erarbeitet und beispielhaft erprobt werden, in den Communities/ Religionsgemeinschaften Wertediskussionen anzustoßen, um mehr Toleranz zu erreichen – aber auch um für die Jugendlichen/ jungen Erwachsenen kompetente Kontaktmöglichkeiten/ Anlaufstellen anzubieten. Das Projekt wird im Rahmen des Programms Demokratie leben! gefördert vom: Kooperation von TGBW, Weissenburg, Initiative Homosexualität Stuttgart und weiteren Partnern_innen aus den Bereichen LSBTTIQ, Interkultur und Jugendarbeit Mit wem geht es? Projektträger_innen – Projektpartner_innen – Kooperationspartner_innen! Projektträger ist die TGBW (Türkische Gemeinde Baden-Württemberg) in Kooperation mit dem schwullesbischen Zentrum Weissenburg/ IHS (Initiative Homosexualität Stuttgart). Haupt-Netzwerkpartner_in aus dem Bereich LSBTTIQ ist das Landesnetzwerk LSBTTIQ und unterstützend der Fachverband VLSP (Verband von Lesben und Schwulen in der Psychologie), Haupt-Projektpartner_innen aus dem Bereich Jugendarbeit die beteiligten Jugendringe mit ihren Jugendeinrichtungen. Weitere Kooperationspartner_innen sollen/ dürfen hinzukommen um bestehendes Know-how und Zugänge zu den unterschiedlichen Zielgruppen zu schaffen und zu nützen. Gefördert wird das Projekt im Rahmen des Programms Demokratie Leben! durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Projektbeschreibung/ Ergänzende Infos für Fachkräfte und Multiplikator_innen Kultursensible sexuelle Orientierung – "Andrej ist anders und Selma liebt Sandra" – Projekt-Infos Ein kultursensibler/ religionssenibler Ansatz um eine stärkere Akzeptanz und Verbesserung der Lebenssituation für Jugendliche mit unterschiedlicher sexueller Orientierung oder Identität zu erreichen – insbesondere für Jugendliche mit Migrationshintergrund. Projektansatz Kurzbeschreibung: Ausgangslage – Zielsetzung – Projektvorhaben! Gesellschaftliche Entwicklungen und eine vordergründig offene und tolerante Gesellschaft stehen oft in Widerspruch zur Lebensrealität und der persönlichen Situation von Menschen mit unterschiedlicher sexueller Orientierung oder geschlechtlicher Identität (wir verwenden LSBTTIQ: Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transsexuelle, Transgender, Intersexuelle und Queere Menschen) in Familie, Schule, (Ausbildungs-) betrieben, Firmen, Vereinen, Peers/ Freundschaften. LSBTTIQ erfahren leider immer noch Diskriminierung (Ausgrenzung, Ablehnung, Verspottung) und werden Opfer psychischer und struktureller oder tatsächlicher Gewalt – oder müssen zumindest damit rechnen. Eine besonders schwierige Situation haben Jugendliche/ junge Erwachsene mit Migrationshintergrund die aus Familien/ Communities aus konservativ-traditionellen und stark religiösen Herkunftsländern kommen. Diese haben oft keine Chance ihre sexuelle Orientierung in ihrem persönlichen Umfeld offen zu leben – die psychische Belastung und der persönliche Leidensdruck sind sehr hoch. Mit unserem Projekt möchten wir die persönliche Situation für LSBTTIQ-Jugendliche insbesondere mit Migrationshintergrund verbessern. Vielfalt sexueller Orientierung und geschlechtlicher Identität/ Freiheit für die Selbstbestimmung der sexuellen Orientierung und der geschlechtlichen Identität soll möglich sein – ohne dass dies diskriminierende Folgen für die/ den Einzelne_n hat. Unser Ansatz ist dabei interkulturell/ kultursensibel und interreligiös/ religionssensibel! In einem ersten Schritt geht es um kulturelle/ religiöse Schwellen, Grenzen, Ängste: Was geht? Was geht nicht? Was geht wann und wie doch? Was ist gewollt, erlaubt, geduldet, nicht gern gesehen, sanktioniert, unmöglich? Welche Tabus gibt es? Gibt es Ideen warum, woher? Das Projekt wird im Rahmen des Programms Demokratie leben! gefördert vom: Kooperation von TGBW, Weissenburg, Initiative Homosexualität Stuttgart und weiteren Partnern_innen aus den Bereichen LSBTTIQ, Interkultur und Jugendarbeit Ziel ist ein interkulturelles, interreligiöses Verständnis und die Auseinandersetzung mit Werten, Normen und Funktionsweisen in den einzelnen Kulturen und Communities. In einem zweiten Schritt geht es darum, kultursensible Strategien zu erkennen und weiterzuentwickeln. Welche Lösungen, Lebensentwürfe, Alternativen gibt es bisher (z.B. Doppel-Leben in zwei komplett getrennten Welten, Bruch mit dem bisherigen Leben/ der Familie, Auswanderung,…)? Was funktioniert gut/ nicht gut? Was sind die Vor- und Nachteile? Welcher Weg hat welchen Preis? Welche begünstigenden Faktoren können helfen? Welche möglicherweise neuen/ wenig genützten Spielräume ergeben sich aus den Erkenntnissen? Ziel ist die Verbesserung der Lebenssituation durch Handlungsalternativen und gegenseitiges Verständnis für LSBTTIQ-Menschen mit und ohne Migrationshintergrund. Die mit den Jugendlichen und Erwachsenen aus den einzelnen Communities erarbeiteten Erkenntnisse sollen dokumentiert und aufbereitet, und im Anschluss für Beratung/ Anlaufstellen/ Fachkräfte zur Verfügung stehen. Angesetzt werden soll an den in Deutschland/ Großraum Stuttgart großen Einwanderung-Communities mit konservativ-traditionellem und stark religiösem Hintergrund. Hierzu gehören die türkischen Communities aber auch Einwanderungsgruppen aus Russland, den baltischen Staaten, den Balkanländern oder Nordafrika. Mit der Trägerschaft durch die TGBW, einer der größten Dachverbände von Migrantenorganisation in Baden-Württemberg wird das Vorhaben als interkulturelles/ kultursensibles und interreligiöses/ religionssensibles Projekt in besonders guter Weise möglich. Bereits die Übernahme der Trägerschaft durch eine türkische Migrantenorganisation hat Bedeutung und ermöglicht den Zugang zu verschiedenen Zielgruppen. Dies wird ergänzt durch die Zugänge und das fachliche Know-how des schwul-lesbischen Zentrums Weissenburg, der Initiativgruppe Homosexualität Stuttgart (IHS), des Landesnetzwerks LSBTTIQ, dem Fachverband VLSP (Verband von Lesben und Schwulen in der Psychologie), dem Fachverband GTP und den großen Jugendringen mit ihren Mitgliedsorganisationen und Jugendeinrichtungen in der Region Stuttgart sowie die Zusammenarbeit mit vielen weiteren Kooperationspartner_innen aus dem Bereich Psychologische Beratung, Migrant_innenorganisationen (unterschiedlicher Herkunftsländer) und Jugendarbeit. Mit dem Modellprojekt arbeiten Träger_innen und Facheinrichtungen aus den Bereichen Migration/ Mitgrant_innenselbstorganisationen, LSBTTIQ, Psychologische Beratung/ Beratungseinrichtungen und psychosoziale Betreuung sowie Jugend-/ Jugendsozialarbeit in hervorragender Weise zusammen und gewährleisten so das notwendige fachliche Knowhow und vielfältige Zugänge zu den unterschiedlichen Zielgruppen. Das Projekt wird im Rahmen des Programms Demokratie leben! gefördert vom: Kooperation von TGBW, Weissenburg, Initiative Homosexualität Stuttgart und weiteren Partnern_innen aus den Bereichen LSBTTIQ, Interkultur und Jugendarbeit
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