Veranstaltungsflyer - Bayerische Akademie für Sucht

Bayerische Akademie
für Sucht- und
Gesundheitsfragen
BAS-Vortragsreihe 2015
BAS Unternehmergesellschaft
(haftungsbeschränkt)
Sehr geehrte Damen und Herren,
der Ständige Ausschuss Praxis (STAP) des BAS e.V. hat im vergangenen Herbst Ideen gesammelt und Anregungen aufgenommen, um
auch 2015 eine für möglichst vielseitige Vortragsreihe zusammenzustellen. Wie auch schon in den vergangenen Jahren werden die
Veranstaltungen in fünf verschiedenen bayerischen Städten stattfinden.
Nachdem der Vortrag zur E-Zigarette von Dr. Rüther Anfang 2014 in
München sehr großes Interesse fand, wurde das Thema ein weiteres
Mal aufgenommen und um den Bereich der E-Shishas und den
Anforderungen an die Prävention erweitert. Damit sich auch für die
Nordbayern eine Gelegenheit zur Teilnahme bietet, wird dieser
Vortragsabend in Würzburg stattfinden.
Alle weiteren Themen und Inhalte entnehmen Sie bitte den
nachfolgenden Abstracts. Sehr gerne nehmen wir auch Ihre
Vorschläge für spannende Vortragsthemen auf – melden Sie sich
einfach in der BAS-Geschäftsstelle.
Informationen zu unseren weiteren Aktivitäten, Projekten und
Fortbildungen finden Sie auf unserer Website www.basmuenchen.de.
Im Namen des STAP und der Geschäftsstelle laden wir Sie
herzlich zu den Vorträgen ein und freuen uns auf Ihr Kommen!
Auch das Thema Schweigepflicht in der Substitutionsbehandlung soll
auf Wunsch zahlreicher BAS-Veranstaltungsbesucher einen zeitlich
größeren Rahmen erhalten. Gerne können Sie hier auch Ihre eigenen
Fragen und Kasuistiken einbringen.
Karin Wiggenhauser
Dr. Beate Erbas (MPH)
Vorsitzende des STAP
BAS e.V.
wiss. Mitarbeiterin
BAS Unternehmergesellschaft
Vortrag 1
Vortrag 2
06.05.2015, 17:30-19:00 Uhr
München
Menschen mit geistiger Behinderung und Sucht
Marja Kretschmann-Weelink, Pädagogin und Sozialtherapeutin (CMA),
Münster
Strukturelle und konzeptionelle Veränderungen, die sich zurzeit
innerhalb der Behindertenhilfe vollziehen, wirken sich stark in der
Lebenswelt von Menschen mit geistiger Behinderung aus.
Ambulantisierung und Inklusion gehen zwar für viele von ihnen mit einer
Zunahme an Selbstständigkeit und Unabhängigkeit einher, jedoch
werden auch die Möglichkeiten, psychotrope Substanzen zu erwerben
und zu konsumieren, größer. Ergebnisse einer Vollerhebung in NRW
zur Prävalenz von Suchtmittelkonsum zeigen auf, dass viele
Einrichtungen der Behindertenhilfe über missbräuchlich oder abhängig
konsumierende Menschen mit geistiger Behinderung berichten, dass
die Suchtproblematik erhebliche Auswirkungen hat und Bedarf an
zielgruppenorientierten Präventions- und Behandlungsangeboten
besteht. Nur wenige Einrichtungen der Suchthilfe scheinen über
spezielle Therapieangebote für diese Zielgruppe zu verfügen.
Im Vortrag werden Ergebnisse der Vollerhebung dargestellt, ebenso
Erkenntnisse, die aus Interviews mit Menschen mit geistiger
Behinderung gewonnen werden konnten. Anforderungen an Therapie
®
und Prävention werden thematisiert wobei das DIDAK -Programm als
präventives Angebot für diese Zielgruppe erläutert wird.
10.06.2015, 17:30-19:00 Uhr
Regensburg
„Besonders andere Umstände“: Schwangerschaft und
Sucht – Problembewusstsein schaffen. Vertrauen
aufbauen. Hilfestellung anbieten.
Dr. med. Georgine Huber, KH Barmherzige Brüder, Regensburg
Schätzungsweise haben pro Jahr 3 von 1000 geborenen Kindern
eine Mutter mit polyvalentem Drogenkonsum. Studien lassen eine
deutlich höhere Dunkelziffer mit bis zu 10% drogengebrauchender
Schwangerer befürchten. Die Betreuung der werdenden Mütter
stellt u.a. aufgrund der instabilen Lebenssituation und
Infektionskrankheiten sowie unregelmäßig wahrgenommener
Vorsorgeuntersuchungen eine besondere Herausforderung dar:
Die Angst vor Stigmatisierung und Inobhutnahme des Kindes
können den Vertrauensaufbau zum Hilfesystem deutlich
erschweren. Für einen risikoreduzierten Schwangerschaftsverlauf
ist
jedoch
von
entscheidender
Bedeutung,
für
die
abhängigkeitskranke Schwangere ansprechbar zu bleiben.
Im Vortrag wird die frauenärztliche Tätigkeit rund um
Schwangerschaft und Geburt dargestellt. Berücksichtigung
finden die „besonderen anderen Umstände“ wie Substitution
und Schwangerschaft, Analgesie unter der Geburt und das
neonatale Entzugssyndrom. Auch soll die Wichtigkeit eines für
jede Frau individuellen Hilfe-Netzwerkes erläutert werden.
Vortrag 3
01.07.2015, 17:30-19:00 Uhr
Nürnberg
Vortrag 4
23.09.2015, 17:30-19:00 Uhr
Augsburg
Schweigepflicht – Ein Hindernis in der Substitutionsbehandlung?
Wenn Eltern süchtig sind, leiden die Kinder
Dr. Heidemarie Lux, Vizepräsidentin u. Suchtbeauftragte, Vorstand der BLÄK
Peter Kalb, Rechtsreferent, BLÄK
Henning Mielke, NACOA Interessenvertretung für Kinder aus
Suchtfamilien e. V., Berlin
Die Richtlinie der Bundesärztekammer zur Substitutionsbehandlung
sieht genaue Vorgaben dahingehend vor, dass die an der Behandlung
Beteiligten notwendigerweise sich auszutauschen haben. Dies geht auf
der Grundlage des informationellen Selbstbestimmungsrechts nur mit
entsprechender Mitwirkung des Patienten. Im Rahmen des Vortrags
sollen die diesbezüglichen Schweigepflichtsprobleme erörtert werden,
wobei auch der Bedeutung und den Auswirkungen des
Patientenrechtegesetzes, das seit 26. Februar 2013 in Kraft getreten
ist, ausreichend Raum eingeräumt werden soll, um die diesbezüglichen
Fragestellungen aufzuarbeiten. Die Sucht ist eine Krankheit und
unterfällt somit – wie jede Krankenbehandlung auch – den Vorgaben
des Patientenrechtegesetzes, aber auch den einschlägigen Vorgaben
des Strafrechts und der ärztlichen Berufsordnung.
In Deutschland leben heute schätzungsweise 2,6 Millionen Kinder
mit suchtkranken Eltern unter einem Dach. Fast jedes sechste
Kind kommt aus einer Suchtfamilie. Eine Kindheit im Schatten
elterlicher Sucht ist gekennzeichnet von einer Atmosphäre
ständiger Angst und Unsicherheit sowie einem Mangel an
emotionaler Zuwendung und Geborgenheit. Häufig kommen
Gewalt, Vernachlässigung und Missbrauch hinzu. An den Folgen
einer solchen Kindheit tragen die Kinder suchtkranker Eltern ihr
Leben lang: Sie sind die größte bekannte Sucht-Risikogruppe
und hoch anfällig für psychische und soziale Störungen.
Wir rufen dazu auf, anhand von Einzelfallbeispielen, diesbezügliche
offene Fragen umfassend mit uns zu diskutieren
Vortrag 5
18.11.2015, 17:30-19:00 Uhr
Der Vortrag stellt die Belastungen von Kindern innerhalb des
suchtbelasteten Familiensystems dar und zeigt auf, welche Art
von Unterstützung ihnen dabei helfen kann, sich trotz der
widrigen Kindheitsumstände zu gesunden, lebenstüchtigen
Erwachsenen zu entwickeln.
Würzburg
Aktuelle Erkenntnisse zur E-Zigarette und E-Shisha
Dr. med. Tobias Rüther, Spezialambulanz für Tabakabhängigkeit der Klinik
und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, München
Veranstaltungsorte
KKV Hansa Haus München
Rückgebäude, Brienner Str. 39, 80335 München
ca. 10 Minuten zu Fuß vom Hauptbahnhof
E-Zigaretten werden als Mittel zur Raucherentwöhnung beworben,
doch wird auch ein Potenzial als Einstiegsdroge für den Tabakkonsum
diskutiert. Mit dem Ziel einer vorläufigen Bewertung werden die
Ergebnisse einer selektiven Literaturrecherche in PubMed zur
Wirkungsweise der E-Zigarette, Emission, Einschätzung durch
potenzielle Nutzergruppen, Wirksamkeit in der Raucherentwöhnung
und zum Suchtpotential sowie eigene Untersuchungen vorgestellt.
Kolping-Haus St. Erhard Regensburg
Kolpingsaal,
Adolph-Kolping-Str. 1, 93047 Regensburg,
vom Hbf. ca. 10 Min. zu Fuß
Präklinische und erste klinische Daten weisen auf ein Potenzial der EZigarette als Entwöhnungshilfe oder eine Verwendbarkeit zur
Risikoreduktion bei Risikogruppen hin. Angesichts der nachgewiesenen Wirksamkeit multimodaler Raucherentwöhnungsprogramme
mit pharmakologischer und psychotherapeutischer Unterstützung ist
die Evidenz für die Wirksamkeit von E-Zigaretten in der Entwöhnung
noch unzureichend. Aussagekräftige Studien werden dringend
benötigt. Diese sollten auch Prädispositionen eruieren, die den
Gebrauch einer E-Zigarette erfolgreicher oder weniger erfolgreich als
den anderer Mittel machen. E-Zigaretten könnten darüber hinaus
Suchtpotenzial als auch das Potenzial von Einstiegsdrogen haben.
Regierung von Schwaben Augsburg
Rokokosaal; Fronhof 10, 86152 Augsburg
ca. 10 Minuten Fußweg vom Hauptbahnhof
Künstlerhaus K4 Nürnberg
Festsaal; Königstraße 93; 90402 Nürnberg
direkt am Hauptbahnhof
Matthias-Ehrenfried-Haus Würzburg
Bahnhofstr. 4, 97070 Würzburg
ca. 5 Minuten Fußweg vom Hauptbahnhof
Informationen und Kontakt
Anerkannte Fortbildungsveranstaltung
Kontakt
Für den Besuch der Veranstaltungen erhalten Ärzte, Apotheker, Psychologen
und Psychotherapeuten von den jeweiligen Heilberufekammern in der Regel
je zwei Fortbildungspunkte.
Bayerische Akademie für Sucht- und Gesundheitsfragen
BAS Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt)
Geschäftsführung: Dipl.-Psych. Melanie Arnold
Landwehrstr. 60-62, 80336 München
Tel.: 089. 530 730 – 0
Fax: 089. 530 730 – 19
E-Mail: [email protected]
Web: www.bas-muenchen.de
Organisatorische Informationen
Anmeldung:
Für die Teilnahme ist eine Anmeldung über unsere Internetseite unter
www.bas-muenchen.de/Veranstaltungen erforderlich. Nach erfolgreicher
Anmeldung wird Ihnen umgehend eine Registrierungsbestätigung per E-Mail
zugehen. Dort finden Sie auch weiterführende Informationen zu den Inhalten
der jeweiligen Veranstaltung. Bitte unterstützten Sie uns zukünftig in der
Organisation unseres vielfältigen Fortbildungsangebotes, indem Sie sich
möglichst ausschließlich online zu Veranstaltungen anmelden.
Programmdetails und Anmeldung:
http://www.bas-muenchen.de/kategorie/list/BAS-Vortragsreihe-2015.html
Teilnahmegebühren:
Die Teilnahme an allen Vortragsveranstaltungen ist kostenfrei. Gerne können
Sie die Informationen auch an interessierte Dritte weitergeben.