www.sekretaerinnen-service.de Dossier: Moderne Korrespondenz So kommen Ihre Briefe an Finden Sie auch, dass 90 % der über Ihren Schreibtisch gehenden Korrespondenz aus uniformierten, langweiligen Geschäftsbriefen besteht, deren Inhalt zwar informiert, aber nicht interessiert aufhorchen lässt und der sich weder von seinen Vorgängern noch von seinen Nachfolgern unterscheidet? Viele Floskeln und Phrasen sind vielen von Ihnen im Laufe Ihres Bürolebens so in Fleisch und Blut übergegangen, dass sie diese gedankenlos verwenden. Das Problem: Wenn Sie diese nichtssagenden Sprachhülsen nicht regelmäßig hinterfragen und sie immer wieder verwenden, wirken Ihre Briefe konventionell und verstaubt. Außerdem überdecken die unnötigen Phrasen oft das, was Sie eigentlich sagen wollten. Wir möchten Sie in unserem Korrespondenztraining Schritt für Schritt dafür sensibilisieren, individuelle Briefe zu schreiben, die beim Empfänger "ankommen". Schreiben Sie das, was Sie auch sagen würden Nach verschiedenen Stationen im Sekretariat arbeitet unsere Herausgeberin Doris Bader seit zwölf Jahren als Chefsekretärin in einem großen Medienunternehmen Bestell-Hotline Wir freuen uns auf Ihren Anruf unter 089/20603180 Erreichbar Mo.-Fr. zwischen 9.00 und 18.00 Uhr Bestellung per eMail: [email protected] Auch Geschäftsbriefe sollten … - authentisch sein, Bestellung per Fax: 089/23110350 - zu Ihnen passen und - Ihren persönlichen Stil widerspiegeln. Kurz gesagt: Ihre „Schreibe“ sollte sich nicht zu weit von Ihrer „Spreche“ entfernen. Daher gilt prinzipiell: Schreiben Sie einfach, klar und verständlich. 1 Übersicht: Langweiliger und moderner Briefstil So bitte nicht: Sehr geehrter Herr Müller, Bezug nehmend auf unser heutiges Telefongespräch erlauben wir uns, Ihnen hiermit unser neuestes Angebot zur freundlichen Kenntnisnahme zu überreichen. In der Hoffnung, Ihnen hiermit gedient zu haben, verbleiben wir mit freundlichen Grüßen Das kommt bestimmt an: Sehr geehrter Herr Müller, schön, dass sich unsere Strickwarenkollektion in Ihrem Hause so ausgezeichnet verkauft. Heute erhalten Sie unser Angebot, das ich gleich nach unserem Telefonat für Sie erstellt habe. Wie Sie sehen, haben wir darin honoriert, dass Ihre Abnahmemengen im letzten Jahr erheblich zugenommen haben. Ich rufe Sie nächsten Montag an, Herr Müller, damit wir die noch offenen Fragen besprechen können. Mit freundlichen Grüßen Neben besserer Lesbarkeit, hat das den Vorteil, dass Sie Ihre Gedanken flüssig zu Papier bringen können und nicht auf eine konstruierte „Kunstsprache“ ausweichen müssen. PRAXIS-TIPP: Kennen Sie das Buch „Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod“. Falls nicht, dann können wir Ihnen dies empfehlen. Der Autor, Bastian Sick, bezeichnet es selbst als „Reiseführer auf einem abenteuerlichen Rundgang durch die Wildnis der deutschen Sprache“. Vorsicht vor Floskeln & Co. Ab und zu ein Anglizismus, Amts- und Bürokratendeutsch, Fach- und Branchenjargon – das alles mag auf den ersten Blick vielleicht professionell klingen. In Wahrheit ist es aber für den Leser nur ärgerlich und oftmals grammatikalisch auch noch falsch. Guter Stil ist es schon gar nicht! Nehmen Sie daher bitte einmal alle Ihre Standard-Redewendungen, die in jedem 2. Brief vorkommen, kritisch unter die Lupe: Drücken diese wirklich genau das aus, was Sie damit sagen wollen? Wenn Sie erkennen, dass es sich lediglich um inhaltslose Floskeln handelt, können Sie getrost darauf verzichten. Die folgende Übersicht hilft Ihnen dabei: 2 antiquierte Floskeln Erläuterung Wie finden Sie diesen Vorschlag? „In der Anlage finden Sie …“ Wenn Sie diese Formulierung „Das aktuelle Angebot erhalten Sie unbedingt benutzen möchten, zusammen mit diesem Brief.“ dann zumindest „Als Anlage erhalten Sie …“, (denn in der Anlage finden Sie höchstens eine Parkbank!) „Bezug nehmend auf Ihr Schreiben vom …“ Reden Sie nicht um den Brei „Wir freuen uns über Ihr Interesse herum, sondern kommen Sie an unserer neuen Kollektion …“ zur Sache, das interessiert den Empfänger Ihres Briefs mehr als der Verweis auf sein Schreiben. „In der Hoffnung, Ihnen hiermit gedient zu haben verbleiben wir …“ Auch wenn der Kunde König ist, erwartet er keine Unterwürfigkeit. „Ich habe das Angebot ganz individuell auf Ihre Wünsche abgestimmt. Haben Sie noch Fragen dazu? Dann rufen Sie mich doch bitte an, Herr Müller.“ „Zur freundlichen Kenntnisnahme …“ Diese Formulierung klingt holprig und umständlich. „Bitte prüfen Sie …“ „In der Anlage erhalten Sie die uns überlassenen Unterlagen zu unserer Entlastung zurück.“ Zum Thema „Anlage“ s. oben. „Ihre Bewerbungsunterlagen legen wir bei.“ Soll der Empfänger glauben, dass seine Unterlagen eine „… daher erhalten Sie heute Ihre Belastung für Sie waren? Unterlagen zurück.“ „Eine Kopie für Ihre Unterlagen lege ich bei.“ PRAXIS-TIPP: Falls es Ihrem (männlichen) Chef auffällt, dass Sie plötzlich „anders“ schreiben, kann er durchaus irritiert reagieren. Frauen sind in der Regel sprachbegabter, haben das bessere Gefühl für Zwischen- und Untertöne. Männer hängen eher an allem, was Sie unter Floskel & Co. finden. Da kann es helfen, wenn Sie sich erst einmal der Modernisierung Ihrer eigenen Korrespondenz widmen und die Briefe Ihres Chefs nur sehr behutsam auf neuesten Stand bringen. Vielleicht gewöhnt er sich daran, wenn Sie ihm Ihren neuen Stil in „homöopathischen Dosen“ verabreichen. Besuchen Sie uns im Internet unter: www.sekretaerinnen-service.de 3
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